Rot Front! - Metallbetriebe KPD/ML informiert, Jg. 1, Nr. 9, o. J. (1971)

10.08.1971:
Die Nr. 9 der 'Rot Front!' - die KPD/ML informiert die Kollegen der Dortmunder Metallbetriebe (vgl. 2.8.1971, 16.8.1971) der KPD/ML-ZK erscheint frühestens heute, vermutlich aber noch diese Woche mit dem Leitartikel "Kampfbereitschaft bei Union wächst". Danach stehen die Kollegen der Hoesch Westfalenhütte nicht mehr allein in ihrem Kampf, auch die Kollegen von Union seien "kampfbereit". "Sie wissen, daß die KPD/ML am konsequentesten gegen das Lohndiktat der Kapitalisten und der SPD-Regierung kämpft und schonungslos den Verrat der Bonzen aufdeckt. Das wird auch weiter geschehen. Kämpft alle mit."

Der Artikel "Schaumschläger" setzt sich mit der KPD (vgl. 9.8.1971) auseinander:"
Kollegen! Die Spaltung in der Arbeiterbewegung ist eine Tatsache, unter der wir alle zu leiden haben, weil nur durch die Einheit der Arbeiterklasse unter Führung ihrer revolutionären kommunistischen Partei der Kampf gegen die imperialistische Kapitalistenklasse siegreich geführt werden kann. Umso schlimmer ist es, wenn die kommunistische Bewegung selbst von Spaltungen erschüttert ist und daraus Resignation und Ablehnung vieler Kollegen resultieren … Prinzipienloses ideologisch ungeklärtes, auf Geltungssucht beruhendes Spaltertum in der kommunistischen Bewegung kostet uns das Vertrauen der Arbeiter - die Kapitalisten danken es den Spaltern. Kollegen, eine solche Spaltergruppe taucht seit neuestem vor den Hoesch-Betriebstoren auf und versucht, euch durch ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' zu verwirren. Das Üble dabei ist, daß sich in ihren Reihen ein Großteil persönlich ehrlicher Genossen findet, die sich aber selbst nicht klar sind über ihre Rolle in ihrer Organisation KPD. Sind das pure Behauptungen? Nein! Ein unabdingbares Prinzip kommunistischer Politik ist es, den Kollegen in allen Fragen reinen Wein einzuschenken. Tut das die neue KPD hier in Dortmund? Nein! Aus der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' erfahren wir: 'Mit der Herausgabe der ersten Kommunistischen Arbeiterpresse bei Hoesch hat die Betriebszelle Westfalenhütte der KPD ihre Propagandaarbeit aufgenommen. Die Kommunistische Arbeiterpresse wird regelmäßig erscheinen und von Kollegen geschrieben, die sich in der Betriebszelle der KPD bei Hoesch organisiert haben.' Tatsache ist, daß die Kommunistische Arbeiterpresse keine Betriebszeitung einer 'Betriebszelle bei Hoesch' ist, sondern daß die erschienene Nr. 1 eine zentrale Zeitung, Ausgabe Hoesch ist, die nur den Hoesch-Artikel beispielsweise zu einem AEG-Artikel zu vertauschen bräuchte, um als 'Ausgabe AEG' verteilt werden zu können. Bezeichnenderweise ist verantwortlich für den Inhalt Maria Bergmann, Westberlin. Kollegen, es gibt keine 'Betriebszelle', d.h. kein Mitglied, keine Gruppe einer korrekten kommunistischen Partei im Betrieb, die nicht selbst für den Inhalt ihrer Betriebszeitung verantwortlich wäre. Gewiß werden sich die Genossen der KPD auf das KPD-Verbot berufen, das in Westberlin nicht gilt, weshalb dort eine Verantwortlichkeitsadresse unter KPD keine Schwierigkeiten bereitet, aber:
a.) ist die 'KPD' nicht die verbotene KPD oder eine Nachfolgeorganisation, sondern die aus den Roten Zellen Westberlins (Freie und Technische Universität) rekrutierten und neuerdings in KPD umbenannte KPD/Aufbauorganisation.
b.) bringt das Blatt kaum konkrete Angaben , z.B. aus der Westfalenhütte, die der Behauptung, man habe eine 'Betriebszelle samt Sympathisantengruppe' im Werk Glaubwürdigkeit verleihen, sondern allgemeine, propagandaartige Artikel. Es heißt in der Kommunistischen Arbeiterpresse: 'Wir, das sind die in der Betriebszelle Westfalenhütte zusammengeschlossenen Kollegen, ziehen mit unserer Organisierung in der KPD und dem Aufbau der Betriebszelle bei Hoesch die Lehren aus den Kampferfahrungen der letzten Jahre und der Zuspitzung der Widersprüche zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten auf der ganzen Welt.' Genossen und Betriebszelle der KPD, Gruppe Rote Fahne Westberlin, welchen Anteil an den Kampferfahrungen der letzten Jahre habt ihr? … Es ist unvereinbar mit der kommunistischen Ehrlichkeit gegenüber den Kollegen, die Existenz von Betriebszellen, - gruppen usw. vorzutäuschen, in der Hoffnung, bei einigen Kontaktveranstaltungen dann erst die fortschrittlichen Kollegen kennenzulernen. Wer in dieser Art Lügen über den eigenen Organisationsstand verbreitet, sät Illusionen unter den Arbeitern und untergräbt ihr Vertrauen in unsere Arbeit … Eure Führer haben vor einiger Zeit Arbeitskontakte zum ZK der KPD/ML aufgenommen. Sie waren aber zur Zusammenarbeit nur bereit, unter der Bedingung, auf Grund ihrer Verdienste in der Studentenbewegung ins ZK der KPD aufgenommen zu werden. Diese erpresserische Forderung ist vom ZK der KPD/ML zurückgewiesen worden. Jeder, der in die KPD/ML aufgenommen werden will, muß den einzig korrekten Weg von der Kandidatur zum Mitglied durchstehen. Eure Führer haben dies abgelehnt - es war ihnen zuwenig … Genossen von der KPD, Gruppe Rote Fahne Westberlin, wir fordern euch auf, euch öffentlich mit uns auseinanderzusetzen, anstatt mit Falschmünzerei über Betriebszellen usw. zu operieren und Verwirrung zu stiften. Ziel dieses Kampfes muß es sein, für die Einheit der Kommunisten, der Marxisten-Leninisten zu kämpfen und den Interessen der Arbeiterklasse zu dienen … Kollegen, die Auseinandersetzung mit der Gruppe Rote Fahne Westberlin ist die gleiche Auseinandersetzung, die wir mit der Gruppe Rote Fahne Bochum (KPD/ML-ZB, d.Vf.) bereits aufgenommen haben. Es ist der Kampf für die Einheit aller Kommunisten in der KPD/ML. Wenn die Arbeiterklasse den revolutionären Kampf gegen die Imperialisten führt, muß sie einheitlich kämpfen. Dazu braucht sie ihre einheitliche, durch den ideologischen Kampf erwachsene Kommunistische Partei."
Q: Rot Front! Nr. 9, Dortmund o.J. (1971); Dillmann, Klaus: Kritik an Stählerne Faust Nr. 1 (August 1972), Dortmund o.J. 1972;N.N.(ex KPD/ML-ZK): Agitprop der OG Dortmund 1971 (ohne RG und KSB/ML), Dortmund o.J. (1972)

Dortmund_KPDML063

Dortmund_KPDML064

Dortmund_KPDML065

Dortmund_KPDML066

Dortmund_KPDML067

Dortmund_KPDML068

Dortmund_KPDML069

Dortmund_KPDML070

Dortmund_KPDML071

Dortmund_KPDML072



[ Zum Seitenanfang ]   [ vorige Ausgabe ]   [ nächste Ausgabe ]   [ Übersicht ]   [ MAO-Hauptseite ]