Friedensbewegung in Dortmund: Flugblätter 1981-1984

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 27.1.2020


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Hier können nur wenige Flugblätter zum Thema "Friedensbewegung in Dortmund" aus den 1980er Jahren vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Wir danken der Geschichtswerkstatt Dortmund für die freundliche Unterstützung.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

08.07.1981:
Vermutlich Anfang Juli erscheint, von uns unbekannten Verfassern herausgegeben, das Flugblatt: "Friedensmarsch: Kopenhagen-Paris 21.6.-9.8.1981". Danach findet auf "Initiative skandinavischer Frauen in diesem Jahr ein Friedensmarsch statt. Je zehn Frauen aus den skandinavischen Ländern bilden den Kern und werden die ganze Strecke von Kopenhagen nach Paris mitmarschieren. Darüber hinaus kann jeder, Frau wie Mann, am Friedensmarsch 1981 teilnehmen". Parolen dazu: "Für ein atomwaffenfreies Europa von Polen bis Portugal. Rücknahme des NATO-Raketenbeschlusses". Der Friedensmarsch wird am 10. und 11.7. in Münster erwartet. Zur Unterstützung des Marsches wird zu einer Diskussionsveranstaltung am 11.7. in Dortmund eingeladen. Aufgerufen wird zur Teilnahme am Marsch von Münster nach Coesfeld am 12. Juli.
Quelle: N.N.: Friedensmarsch: Kopenhagen-Paris 21.6.-9.8.1981, Dortmund, o. J. (8. Juli 1981).

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01.09.1981:
Vermutlich um den 1.9. herum erscheint, von der "Initiative Dortmunder Bürger. Für Abrüstung-Gegen Sozialabbau. Keine neuen Mittelstreckenraten in Europa" herausgegeben, das Flugblatt: "Hörder Bürger helfen mit! Liebe Hörder Friedensfreunde!" Gegen "internationale Spannungen" und der "wachsenden Gefahr einer atomaren Katastrophe", will die Initiative "über weltanschauliche und Organisationsgrenzen hinweg einen Beitrag zur Sicherung des Friedens leisten". Aufgerufen wird zu einem Gespräch am 3.9.1981 im Gemeindehaus der Evangelischen Adventgemeinde in Dortmund.
Q: Initiative Dortmunder Bürger. Für Abrüstung-Gegen Sozialabbau. Keine neuen Mittelstreckenraten in Europa: Hörder Bürger helfen mit! Liebe Hörder Friedensfreunde, Dortmund, o. J., (1. September 1981).

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04.11.1981:
Von der El-Salvador-Gruppe-Dortmund, dem Nicaragua-Komitee-Dortmund, der Bewegung der Revolutionären Linken Chiles (MIR), der Kurdische Arbeiterpartei (PKK), der Movimiento Communista Spaniens (MC) und dem Kommunistischer Bund (KB) erscheint das Flugblatt: "Offener Brief an die Dortmunder Friedensbewegung".

Ausgeführt wird u. a.: "Am Rande der Friedensdemonstration in Bonn gab es einen peinlichen Zwischenfall, der uns, die unterzeichnenden Organisationen, zu diesem Brief bewogen hat. Vielen ist dieser Vorfall möglicherweise gar nicht bekannt: Es war vorgesehen, dass auf der Veranstaltung im Hofgarten ein Sprecher mehrerer Befreiungsorganisationen aus Länder der Dritten Welt reden sollte. Nach Kenntnis des Redebeitrages stellten die Veranstalter den Organisationen das Ultimatum, entweder die PLO aus dem Kreis der Organisationen auszuschließen und auf den Namen PLO und die Darstellung des Palästinenserproblems zu verzichten -oder überhaupt nicht zu reden. Die Vertreter der Befreiungsorganisationen lehnten dieses Ultimatum ab. Als es dann auf Einladung der Veranstalter zu einem weiteren Gespräch kam, einigte man sich darauf, dass der Vertreter der ANC im Namen der anderen Organisationen auf der Kundgebung sprechen sollte. Die ausgearbeitete Rede wurde dann aber von den Veranstaltern abgelehnt, mit der Begründung, es handele sich dabei um ein 'Politisches Manifest', das die guten Beziehungen der Kirchen zu Israel beeinträchtigen könnte. Wir halten diesen Vorfall für sehr bedenklich, denn unserer Meinung nach sind Friedensbewegung hier in Europa und Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt natürliche Bündnispartner. Spaltungen schaden unserem gemeinsamen Kampf für den Weltfrieden. Mit diesem Brief und weiteren Initiativen möchten wir den Zusammenhang 'Kriegsgefahr und Dritte-Welt-Problematik' darstellen. Dieses Thema ist bisher in der Friedensdiskussion wenig berücksichtigt worden. Wir hoffen, mit diesem Beitrag die Diskussion in der Friedensbewegung über die Dritte Welt zu beleben."

In "Für eine gemeinsame Friedensfront mit der Dritten Welt", heißt es: "Der Kampf in Europa für Abrüstung und der Kampf der Völker der Dritten Welt gegen Ausbeutung und Unterdrückung können nicht voneinander getrennt werden. Beide sind verschiedene Fronten im Kampf für den Weltfrieden. Aus diesem Grunde meinen wir, dass die Solidarität mit den Völkern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens fester Bestandteil in der Politik der europäischen Friedensbewegung sein muss.

Dieser Brief ist keine 'Plattform', auf die wir uns geeinigt haben. Er ist vielmehr Ergebnis eines ersten Meinungsaustausches der unterzeichnenden Organisationen zum Thema 'KRIEGSGEFAHR UND DIE DRITTE WELT'. Wir möchten hierüber mit allen Interessierten reden und diskutieren. Vor allem scheint uns eine Frage wichtig: wie können wir in Dortmund praktische Schritte unternehmen, um die Einheit zwischen Friedensbewegung und Befreiungsbewegungen zu fördern?"
Q: El-Salvador-Gruppe-Dortmund u. a.: Offener Brief an die Dortmunder Friedensbewegung, Dortmund, 4. November 1981.

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26.03.1983:
Vermutlich um den 26.3. herum erscheint, von uns unbekannten Verfassern herausgegeben, das Flugblatt: "Appell an die arbeitenden Menschen".

Darin heißt es u.a.: "Am 23. März 1983 fand auf Einladung der Friedensinitiative der Hoesch-Arbeiter gemeinsam mit den Friedensinitiativen und Arbeitskreisen der Städtischen Kliniken, der Stadtverwaltung, der Wissenschaftler der Universität und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft eine Diskussion zum Motto 'Schluss mit der Raketenhetze-Das Ruhrrevier braucht Arbeitsplätze' statt. Verabschiedet wurde der Appell: "Schluss mit der Raketenhetze. Das Ruhrrevier braucht Arbeitsplätze!" Weiter: "Wir wehren uns gegen eine inhumane Gesellschaft, die millionenfache Arbeitslosigkeit zulässt und gleichzeitig Milliarden in immer mehr und gefährlichere Waffen verpulvert".

Aufgerufen wird zu neuen "Initiativen für den Frieden!" "1983 darf kein Raketenjahr werden!"
Q: N.N.: Appell an die arbeitenden Menschen, Dortmund, o. J. (26. März 1983).

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April 1983:
Vermutlich im April erscheint, vom "Kreisvorstand der VVN - Bund der Antifaschisten" herausgegeben, das Flugblatt: "In der Tradition des antifaschistischen Widerstandes: Mit der Einheitsgewerkschaft für Demokratie und Frieden!"

Erklärt wird nach u. a., dass nach der Machtübernahme durch Hitler 1933 eine "einig handelnde Arbeiterklasse den Faschismus hätte verhindern können" und: "Friedensbewegung und Gewerkschaftsbewegung (gehören) zusammen". Aufgerufen wird dazu "gemeinsam gegen die Stationierung der Mittelstreckenraketen zu kämpfen", "damit wir auch morgen in Frieden leben können!"
Q: VVN: Mit der Einheitsgewerkschaft - Für Demokratie und Frieden!, Dortmund, o. J. (April 1983).

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Juli 1983:
Vermutlich Anfang Juli erscheint, von Frauen aus dem Ruhrgebiet herausgegeben, das Flugblatt: "Aufruf zum Friedensmarsch 1983. Dortmund, 8.7. - Brüssel, 6.8".

Darin heißt es u.a.: "Die Zeit drängt. Mit der Vorbereitung zur Stationierung neuer Mittelstreckenraketen wurde in unserem Lande schon begonnen. Unser Land kann zum atomaren Kriegsschauplatz werden. Dagegen wehren wir uns. Wir Frauen aus dem Ruhrgebiet rufen auf zum Friedensmarsch, von Dortmund zum NATO-Hauptquartier nach Brüssel. Wir wenden uns an alle. An Frauen und Männer, Alte und Junge. An Frauengruppen und Friedensinitiativen, an Gewerkschaften und Parteien. Wir fordern euch auf: Beteiligt euch an den Vorbereitungsgruppen! Bereitet Aktionen vor! (…) Gegen die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen in Europa! Für atomwaffenfreie Dörfer, Städte und Länder!, Für Einfrieren der atomaren Aufrüstung!, Für Abrüstung in Ost und West!" Aufgerufen wird zum Marsch von Dortmund nach Brüssel. Am 8.7. soll in Dortmund die Auftaktveranstaltung stattfinden, ab Dortmund-Datteln dann ab 9.7. Vom "Aufruf zum Friedensmarsch" liegen zwei Fassungen vor.
Q: N.N.: Aufruf zum Friedensmarsch 1983, Dortmund, o. J., (Juli 1983).

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07.09.1983:
Vermutlich um den 7.9. herum erscheint, von der "Hoesch-Friedensinitiative" herausgegeben, das Flugblatt: "Es ist an der Zeit: Sagt NEIN! Keine Atomraketen in unser Land. Bundesweites Treffen betrieblicher Friedensinitiativen am 11.9.1983, Dortmund, Gesamtschule Scharnhorst". Aufgerufen wird zu einem bundesweiten Treffen am 11.9. in Dortmund. Es sollen Arbeitsgruppen und Foren gebildet werden, u. a. zu "Widerstand im Betrieb", "Gründung und Arbeit betrieblicher Friedensinitiativen", "Streik gegen Raketenstationierung", "Wege zur Abrüstung in Ost und West". Dazu werden Meinungen aus Betrieb- und Gewerkschaft veröffentlicht. "Schluss mit der Raketenhetze! Wir brauchen Arbeitsplätze!"
Q: Hoesch-Friedensinitiative: Es ist an der Zeit: Sagt NEIN! Keine Atomraketen in unser Land. Bundesweites Treffen betrieblicher Friedensinitiativen am 11.9.1983, Dortmund, Dortmund, o. J. (7. September 1983).

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08.09.1983:
Vermutlich um den 8.9. erscheint, von der "Friedensinitiative Kreuzviertel" herausgegeben, das Flugblatt: "Die Friedensinitiative Kreuzviertel lädt ein zum großen Straßenfest in der Großen Heimstraße am 10. September 1983". Dazu heißt es u. a.: "Wir wollen ein Zeichen unseres Friedenswillen setzen. Denn gerade in diesem Jahr ist es nötiger denn je. Noch im Herbst sollen 500 amerikanische Raketen in der BRD stationiert werden, vielleicht auch direkt vor unserer Haustür in Opherdicke. Deshalb wollen wir mit Ihnen gemeinsam ein Stück Frieden schaffen". Aufgerufen wird zu einem Straßenfest am 10.9. , das unter dem Motto: "Atomwaffenfreies Kreuzviertel" stehen soll.
Q: Friedensinitiative Kreuzviertel: Die Friedensinitiative Kreuzviertel lädt ein zum großen Straßenfest, Dortmund, o. J. (8. September 1983).

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14.10.1983:
Vermutlich um den 14.10. herum erscheint, von der "Friedensinitiative Brackel" herausgegeben, das Flugblatt: "Friedenstag, 16.10.83. Aufstehen für den Frieden! Mach mit!" Aufgerufen wird zu einer Friedenswoche in der BRD vom 16.10.-22.10. Dazu heißt es: "Wir wollen nicht, dass die neuen Raketen aufgestellt werden, sondern wir wollen aufstehen für den Frieden!" Aufgerufen wird für den "Aufbau der Menschenfriedenskette" in Dortmund am 16.10. mit Aktionen vor dem Kasernengelände der Briten.
Q: Friedensinitiative Brackel: Friedenstag, 16.10.83. Aufstehen für den Frieden!, Dortmund, o. J. (14. Oktober 1983).

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15.11.1983:
Vermutlich zur Novembermitte erscheint, von uns unbekannten Verfassern herausgegeben, das Flugblatt: "Freundliche Einladung zur Ausstellung mit Zeichnungen des Friedensmarsches Dortmund - Brüssel 1983 von Gerda Türke". Die Ausstellung soll in der Studienberatungsstelle der Uni Dortmund in der Zeit vom 21.11.-21.12.1983 stattfinden. Zur Eröffnung der Ausstellung soll am 21.11. Ein Vortrag gehalten werden, der unter dem Motto steht: "Kann man sich den Frieden erkaufen? Und wie kann man gegen die Raketen für den Frieden laufen?"
Q: N.N:: Freundliche Einladung zur Ausstellung mit Zeichnungen des Friedensmarsches Dortmund-Brüssel 1983 von Gerda Türke, Dortmund, o. J. (15. November 1983).

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10.12.1983:
Vermutlich um den 10.12. herum erscheint, vom "Dortmunder Friedensplenum" herausgegeben, das Flugblatt: "Ein leuchtendes Friedensband von Duisburg nach Dortmund". Berichtet wird von einer "Menschen-Lichter-Kette von Duisburg nach Dortmund", die am 12.12. starten soll. Das Plenum meint dazu: "Das ist unsere Idee und Vorschlag für den bundesdeutschen Widerstandstag am 12.12.1983. (…) Machen Sie mit bei dieser einstündigen Fackelmahnwache von Duisburg nach Dortmund entlang der Ostermarschstrecke". Agitiert wird gegen die Raketenstationierung der "Pershing"-Raketen. Die Friedensbewegung würden "diesen Beschluss nicht anerkennen". "Wir lassen über unser Leben nicht abstimmen. Wir werden die Sache des Friedens in die eigenen Hände nehmen." Für: "Frieden, Arbeit, Leben". "Wir machen weiter! Gegen Pershing II und Cruise Misseles!"
Q: Dortmunder Friedensplenum: Ein leuchtendes Friedensband von Duisburg nach Dortmund", Dortmund, (10. Dezember 1983).

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18.02.1984:
Vermutlich um den 18.2. herum erscheint, von uns unbekannten Verfassern herausgegeben, das Flugblatt: "Aufruf zur Diskussion. Strategien und Perspektiven der Friedensbewegung". Erklärt wird u. a., dass die Friedensbewegung "aus den Schlagzeilen der Massenmedien heraus ist". Und: "In vielen Initiativen gibt es Diskussionen darüber, wie es weiter gehen soll, mit welchen Strategien welche Ziele erreicht werden können". Aufgerufen wird zur Podiumsdiskussion am 21.2. im "Che'coolala" in Dortmund. Schwerpunkt der Diskussion: "Perspektiven und Strategien einzelner Dortmunder Friedensinitiativen", "Wo liegen die Gemeinsamkeiten mit den jeweils anderen Fraktionen?" Teilnehmer auf dem Podium: Uni-Friedensinitiative, Arbeitskreis ziviler Ungehorsam, Pax Christi, Krieg dem Krieg Gruppe und Stadtteilinitiativen.
Q: N.N.: Aufruf zur Diskussion. Strategien und Perspektiven der Friedensbewegung, Dortmund, o. J. (18. Februar 1984).

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20.03.1984:
Vermutlich um den 20.3. herum erscheint, von der "Friedensinitiative Wickede" herausgegeben, das Flugblatt: "Friedensfest, 24. März im Stephanus Gemeindehaus, Dortmund Wickede". Es spielen Claudia Großkurth, Double Vision Theater: Gruppe "Ton".
Q: Friedensinitiative Wickede: Friedensfest, 24. März im Stephanus Gemeindehaus, Dortmund Wickede, Dortmund, o. J. (20. März 1984).

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15.04.1984:
Vermutlich um den 15.4 herum erscheint, vom "Dortmunder Unterstützerkreis der Friedensliste" herausgegeben, das Flugblatt: "Veranstaltung zur Vorstellung der Friedensliste: Was will die Friedensliste?" Aufgerufen wird zum 18.4. in der Dortmunder Jacobsschänke. U. a. mit: Manfred Coppik, einem Sprecher der "Hoesch-Friedensinitiative". Zudem stellt sich auf der Rückseite des Flugblatts die "Friedensliste" vor, die mit einem "Personenbündnis für die Europawahl am 17. Juni 1984" antritt. "Die Friedensliste konstituierte sich als Wahlvorschlag für die Europawahl am 18. März in Bonn". Das Flugblatt ist das erste der "Dortmunder "Unterstützerkreises". Sie will "in Verbindung mit weiterem Informationsmaterial der Friedensliste und ihrer zentralen Wählerinitiative" diese "neue politischen Initiative bekannt machen, die Diskussion über sie anzetteln" und um "kritisch-solidarische Unterstützung werben".
Q: Dortmunder Unterstützerkreis der Friedensliste: Veranstaltung zur Vorstellung der Friedensliste: Was will die Friedensliste?, Dortmund, o. J. (15. April 1984).

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30.04.1984:
Vermutlich Ende April (spätestens am 5.5.) erscheint, von der "Friedensliste" herausgegeben, das Flugblatt: "Künstler für die Friedensliste. Maria Farantouri. Konzert für die Friedensliste". Maria Farantouri ist eine "Interpretin zeitgenössischer griechischer Musik" und will für die Friedensliste "ein neues Programm präsentieren". Mit dem Konzert würde "eine Reihe von Veranstaltungen" beginnen, die "zur Verankerung des Friedensthema in diesem ersten bundesweiten Wahlkampf nach dem verhängnisvollen Stationierungsbeschluss beitragen sollen". Das Konzert soll am 10.5. in der Westfalenhalle 2 in Dortmund stattfinden. Unterstützer der Friedensliste sind u.a.: Inga Rumpf, Dietrich Kittner, Ina Deter, Marius Müller-Westernhagen, Franz-Josef Degenhardt.
Parolen sind: "Europawahlen am 17. Juni: Europa darf nicht Euroshima werden! Nein zu Pershing II und Cruise Missiles, Europa atomwaffenfrei, Frieden - es gibt keine andere Wahl!"
Q: Friedensliste: Künstler für die Friedenliste. Maria Farantouri. Konzert für die Friedensliste, Dortmund, o. J. (April-Mai 1984)

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Mai 1984:
Von der Ortsgruppe Dortmund der "DFG-VKW" herausgegeben, erscheint ein Flugblatt zur letzten "Aktionskonferenz" in Köln: "Liebe Freunde". Erklärt wird u. a., dass in Köln auch "die massenhafte Kriegsdienstverweigerung als Aktionsform angenommen wurde". Die OG bietet an: "Um euch sowohl die Aktion selbst, als auch grundsätzlich den Sinn der Verweigerung nahe zu bringen, bieten wir euch an, an einem eurer Gruppenabende teilzunehmen, um mit euch darüber zu diskutieren". Unklar bleibt, an wen sich das Flugblatt/Erklärung wendet.
Q: DFG-VK-Ortsgruppe Dortmund: Liebe Freunde, Dortmund, o. J. (Mai 1984).

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10.05.1984:
Vermutlich um den 10.5. herum erscheint, von der "Hoesch-Friedensinitiative" herausgegeben, ein "Rundbrief-Friedensbewegung solidarisch mit Kampf um die 35-Stunden-Woche", in dem Stellung bezogen wird zur Konferenz von Vertretern der Friedensbewegung am 5./6.5. in Köln.

Dazu wird u. a. ausgeführt: "Am 5./6. Mai 1984 trafen sich in Köln an die 800 Vertreter der Friedensbewegung aus der gesamten Bundesrepublik. Aktive aus betrieblichen Friedensinitiativen und Kolleginnen und Kollegen aus den Gewerkschaften, Vertreter aus Studentenorganisationen und Mitglieder von Umweltschutzorganisationen, Mitglieder der SPD, DKP, der Grünen sowie Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, Ärzte, Bergarbeiter, Krankenschwestern, Schülervertreter und solche der Jusos, der Falken, der SDAJ und Vertreter christlicher Jugendorganisationen haben über weitere Aktionen der Friedensbewegung diskutiert und entsprechende Festlegungen getroffen. Die Zusammengehörigkeit von Friedensbewegung und Arbeiterbewegung wird besonders deutlich an einer Resolution, die gegen zwei Stimmen bei drei Stimmenthaltungen von der Konferenz verabschiedet wurde".

In der "Resolution" heißt es u. a.: "Die 6. Aktionskonferenz der Friedensbewegung am 5./6. Mai 1984 in Köln erklärt ihre volle Solidarität mit den Streikenden der IG Druck und Papier und den kampfbereiten Belegschaften der IG Metall zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. (…) Die 6. Aktionskonferenz der Friedensbewegung fordert auf, in vielfältigen Aktionen die Solidarität mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen praktisch werden zu lassen. (…) Unterstützt die örtlichen Streikaktionen durch Flugblattverteilen, Sammlung von Spenden, Besuchen von Streikposten an Werkstoren, Leserbriefe an die Presse und Solidaritätsaktionen".
Q: Hoesch-Friedensinitiative: Rundbrief: Friedensbewegung solidarisch mit Kampf um die 35-Stunden-Woche, Dortmund, o. J. (10. Mai 1984).

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14.05.1984:
Es erscheint, von uns unbekannten Verfassern herausgegeben, das Flugblatt: "Frieden in Europa". Eingegangen wird u. a. auf die "ersten 18 Pershing-II-Raketen", die jetzt "in Mutlangen einsatzbereit" seien. Gleichermaßen hätte die SU damit begonnen, "ihre SS 20 auf ihrem eigenen Territorium, in der DDR und in der CSSR zu stationieren". Gefordert wird "ein Stopp der Rüstungsprogramme-notfalls auch einseitig-und neue Verhandlungen, aber ohne Ultimatum und Androhung neuer Atomraketen. Diese Forderungen müssen gegen den derzeitigen Kurs der Bundesregierung durchgesetzt werden."
Q: N.N.: Frieden in Europa, Dortmund, 14. Mai 1984.

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16.05.1984:
Vermutlich um den 16.5. herum erscheint, von unbekannten Verfassern herausgegeben, das Flugblatt: "Süverkrüp". Aufgerufen wird zum "2. Friedenskongress Psychologie, psychologische Berufe" vom 18.-20.5.1984" in der Dortmunder Uni.
Q: N.N.: Süverkrüp, Dortmund, o. J., (16. Mai 1984).

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17.06.1984:
Vermutlich um den 17.6 herum erscheint, vom "Dortmunder Friedensplenum und Solidaritätsgruppen" herausgegeben, das Flugblatt: "Frieden und Dritte Welt".
Aufgerufen wird zu einer Tagung zum Thema: "Was haben die Raketen bei uns mit Hunger, Unterdrückung und Befreiungskampf in der Dritten Welt zu tun?" in der Fachhochschule am 21.6.1984. Mitveranstalter ist der AStA der FH. Es sollen auch Arbeitsgruppen gebildet werden, u. a. "Bewaffneter Befreiungskampf in der Dritten Welt und Pazifismus bei uns", "Rüstungsexporte und die Rolle der BRD".
Q: Dortmunder Friedensplenum und Solidaritätsgruppen: Frieden und Dritte Welt, Dortmund, o. J. (17. Juni 1984).

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05.09.1984:
Vermutlich um den 5.9. herum erscheint, vom unbekannten Verfassern herausgegeben, das Flugblatt: "Künstler für den Frieden. 9. September 1984, Dortmunder Westfalenhalle. Großveranstaltung". Die Veranstaltung soll "im Rahmen des vierten Forums der Krefelder Initiative" stattfinden. Zur Veranstaltung heißt es: "Künstlerisches Engagement für den Frieden entstand aus dem gleichen Grund wie Tausende von Friedensinitiativen. Niemand, ob Künstler oder nicht, kann seine Möglichkeiten entwickeln, sich frei entfalten im Schatten sich immer höher türmender Raketenhalden und Waffenberge". Mitwirken sollen u. a.: Bröselmaschine, Ina Deter, Dortmunder Initiative Künstler für den Frieden, Klaus Lage, Dieter Süverkrüp.
Q: N.N.: Künstler für den Frieden. 9. September 1984, Dortmunder Westfalenhalle. Großveranstaltung, Dortmund, o. J. (5. September 1984).

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25.09.1984:
Vermutlich um den 25.9. herum erscheint, von der "Friedensinitiative Hörde" herausgegeben, das Flugblatt: "Friedensfest auf dem Hörder Neumarkt, Samstag, 29.September 84".
Berichtet wird über die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen in der BRD: "seit dem 13. November 1983, (…) und im nächsten Jahr soll mit der Stationierung der Cruise Missele-Marschflugkörper begonnen werden". Dagegen wird gesetzt: "Wir leisten weiter Widerstand. Unser Friedensfest soll für uns alle der Auftakt zu den geplanten Friedensaktionen in diesem Herbst sein". Aufgerufen wird zum "Friedensfest" und zu Aktionen, u. a. 12.-19.9.: "Friedenszelt der Dortmunder Friedensbewegung auf dem Alten Markt", 3.11.: "Nicaragua-Demonstration in Bonn". Der Aufruf zum "Friedensfest" wird u. a. unterstützt von: "Hoesch-Friedensinitiative", "Fraueninitiative Benninghofen".
Q: Friedensinitiative Hörde: Friedensfest auf dem Hörder Neumarkt, Samstag, 29.September 84, Dortmund, o. J. (25. September 1984).

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Letzte Änderung: 27.01.2020