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Bielefeld: Hochschulen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Von den Bielefelder Hochschulen wird hier nur arg bruchstückhaftes Material vorgestellt, die einzig recht geschlossene Sammlung, die zur Auswertung kam, lag von der offiziellen Universitätszeitung vor, die immerhin zahlreiche Wahlergebnisse und einige Selbstdarstellungen politischer Studentengruppen enthält.

Nachdem anfänglich radikale akademische Aufrührer auch aus Bielefeld angesagt werden (vgl. Aug. 1969), bestimmt in dieser wie immer unvollständigen Darstellung erst einmal die DKP das Bild (vgl. 27.11.1969, 4.12.1969, 11.12.1969), bald aber meldet sich auch der KSB/ML der KPD/ML-ZK zu Wort, für den Bielefeld eine seiner wirklich wenigen Bastionen bildet (vgl. Apr. 1971, 22.4.1971, 1.5.1971), zumindest agitiert in Bielefeld eine der lediglich vier Hochschulgruppen des KSB/ML in NRW (vgl. 27.7.1971).

Die Konkurrenz auf dem linksradikalen Terrain macht vor allem die SAO aus (vgl. 15.5.1971), die sich später in die Freunde des KBW, wie sich in der Teilnahme der SAO an vielen der Vorläuferkonferenzen im Hochschulbereich (vgl. 20.11.1971, 16.1.1972) niederschlägt, bzw. auch in die Anhänger der Sozialistischen Gruppen bzw. der Gruppe Rheinische Zeitung Bonn aufteilt, die sich später Sozialistische Hochschulgruppe (SHG) Bielefeld nennen.

Die offizielle Bielefelder Soziologie erfährt offenbar Ablehnung zumindest in Dortmund (vgl. Nov. 1971), auch die Gesamthochschule verbleibt im Angesagt sein (vgl. Feb. 1972), es wird stattdessen eine biedere Universität Bielefeld befördert, wobei sowohl an der Pädagogischen Hochschule (PH) Bielefeld (vgl. 14.2.1972) als auch an der neuen Universität Bielefeld eher ostdeutsch orientierte Studentenvertretungen gewählt worden zu sein scheinen (vgl. 14.2.1972). Auch auf Fachschaftsebene der Uni bilden die christdemokratischen RCDS und der liberale LHB nur bei der Jurisprudenz Opposition, die SAO scheint ganz linksradikal noch auf die Soziologie beschränkt (vgl. 29.2.1972), beteiligt sich aber weiterhin an den bundesweiten Aktivitäten der NRF-Strömung (vgl. März 1972, 11.5.1972). Auch eine Abgrenzung von der Westberliner KPD und dem von ihrem KSV propagierten 'Sozialistischen Studium' wird offenbar vollzogen (vgl. 9.4.1972), die Solidarität mit Vietnam demonstriert, wobei die damalige linke Szene Bielefelds im Überblick angerissen wird. Es fehlt allerdings die Erwähnung der KPD/ML bzw. ihres KSB/ML, die nur in Gestalt der von der Partei verfemten ML Bielefeld noch auftauchen.

An der Uni scheint das Kräfteverhältnis trotz der Bemühungen der SAO (vgl. 15.5.1972) auch Mitte 1972 immer noch recht ausgeglichen (vgl. 5.6.1972), die KPD/ML vergewissert sich offenbar bald wieder alter Freundschaften (vgl. 14.1.1973, 3.2.1973, 2.6.1973), während auf der Landesebene die Bielefelder Hochschulen des Bündnisbruchs geziehen werden (vgl. 31.1.1973).

Bei den braven Bielefelder JurastudentInenn setzen sich zu den Fachschaftswahlen (vgl. 1.2.1973) endlich von der äußwersten rechten Flanke die jungen CDU-Freunde durch, während die MathematikerInnen betont links bzw. linkradikal votierten, die SoziologInnen diese Tendenz offenbar statistisch auf die Spitze zu Treiben trachteten. Es gibt sich eine ungefähre Drittelung der Fachschaftsleiterkonferenz zwischen Rechtsaußen, Mitgliedern des Fanclubs Mitteldeutschland und diversen Linksradikalen. Die gemäßigt Linksradikalen der SAO werden mittels eines Postens in die gewerkschaftliche Orientierung integriert (vgl. 26.3.1973), während das Bielefelder Lehrpersonal teils persönlich den bundesweiten Protest gegen die sog. 'Berufsverbote' protegiert (vgl. 12.4.1973), was aber den Durchbruch demokratischer Wissenschaft auch in Bielefeld nicht zu verhindern vermag (vgl. 29.9.1973).

Der KBW vertraut mittlerweile nicht mehr der SAO, sondern hat nun den Nukleus einer Kommunistischen Gruppe (KG) Bielefeld beisammen, die sein Zentralorgan verkauft (vgl. 10.10.10973, 24.10.1973), in den offiziell dokumentierten Auseinandersetzungen an der Uni Bielefeld befassen sich nur die Ewiggestrigen vom RCDS noch mit der SAO (vgl. 29.10.1973, 14.11.1973), die Gewerkschaftliche Orientierung setzt sich bei den Wahlen der Studierenden durch (vgl. 31.1.1974), während der Fachbereich Soziologie eine Hochburg der Linksradikalen zu bleiben scheint (vgl. 9.2.1974).

Im Sommersemester 1974 ändert sich das Bild etwas (vgl. 26.4.1974). Natürlich sind auch die Bielefelder MathematikerInnen meist nach wie vor linksradikale MarxistInnen, ist ideologisch-verbohrte Borniertheit dort doch berufsbedingt offenbar gern Programm, wenigstens gibt es in der Soziologie Gewinne neuer sozialliberaler Sozialingenieure zu vermelden, an den Konventswahlen beteiligt sich nur ein kleiner, eher staatstreuer, Ausschnitt der studentischen Avantgarden (vgl. 18.6.1974), was sich zum Wintersemester wiederholt (vgl. 19.12.1974).

Der KSV der KPD, von dessen 'Sozialistischen Studium' sich die SAO früher noch so brav abgrenzte, verfügt mittlerweile über ein Hochschulkomitee (HK) Bielefeld (vgl. 24.7.1974), wobei vor allem Spaltungen innerhalb der regionalen KPD/ML-Mitgliedschaft maßgeblich gewesen sein dürften. Nun werden von der KPD gar Studenten öffentlich vor die Wahl gestellt (vgl. 13.2.1975), während der konkurrierende KBW, der im Fachhochschulbereich der ehemals werktätigen Studierenden bzw. dem SVI besonders einflussreich war, auch in NRW versucht, die Finanzierung der weiteren aufrührerischen Aktivitäten sicher zu stellen (vgl. 2.4.1975).

Vor Ort in Bielefeld bilden die BewunderInnen der DDR an den Hochschulen mittlerweile mutmaßlich die Mitte des politischen Spektrums (vgl. 17.4.1975), während die Linksradikalen, wie sie an der örtlichen Carl-Severing-Berufsschule auftreten, immer noch auf die Soziologie bzw. die Sozialwissenschaften zu vertrauen scheinen (vgl. 28.5.1975).

Die Gewerkschaftlich Orientierten (GO) Aktionen vermögen zahlreiche Bielefelder Studierende zu mobilisieren (vgl. 3.12.1975), in den Fachschaften der Uni differenziert sich das Bild mittlerweile zwischen den Jusos und der GO, den KBW-AnhängerInnen und unabhängigen Linken (vgl. 12.2.1976), während radikale Revolutionäre der Repression anheim fallen (vgl. 16.2.1976) und sich gar schwäbisch-kleinbürgerliche AkademikerInnen – jenseits jeder proletarischen Denkweise - in Bielefeld zu betätigen trachten, allerdings nur mit zu vernachlässigender Relevanz (vgl. 21.2.1976), wenn auch rigid rechtschaffen im Kampf gegen Abtrünnige (vgl. 30.5.1976).

Die Bielefelder Studentenvertretungen bleiben bewährt in überwiegend DDR-freundlichen Händen (vgl. 2.3.1976, 26.5.1976, 26.10.1976), auch wenn sich Vollversammlungen einmal aus Versehen vollmundig für Verurteilte aus dem Fenster lehnen (vgl. 22.6.1976).

Im folgenden Jahr durchmischt sich das Bild bei den Fachschaften weiter, nicht zu letzt so genannter undogmatischer Gruppen bzw. Basisgruppen, zu denen mittlerweile auch der LHV zählt, die rechte Mehrheit des RCDS in der Juristerei wird nun gebrochen (vgl. 18.2.1977), die Basisgruppen der Universität agieren auch auf Stadtebene am 1.Mai (vgl. 1.5.1977), wobei der KB / Gruppe Bielefeld nicht uninteressiert an ihrem Gedeihen scheint (vgl. 6.2.1978, 1.5.1978), allerdings in Konkurrenz zum ja nie wirklich existent gewesenen Sozialistischen Büro.

An der Gründung der örtlichen Grünen dagegen beteiligt sich offenbar auch die Sozialistische Hochschulgruppe (SHG) Bielefeld, die der Fraktion der SAO entstammt, die sich nicht am KBW, sondern eher an der Sozialistischen Gruppe Bonn (SGB) um Jens Bünnig bzw. zuvor der Gruppe Rheinische Bonn orientierte (vgl. 20.7.1978), während sich KB und KPD abschließend, ihre gemeinsame grüne Parteikarriere vorweg nehmend, auch an den Bielefelder Hochschulen schon einmal in einer gemeinsamen, wenn auch gescheiterten, Kandidatur versuchen (vgl. Feb. 1979).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

August 1969:
Laut MLPD (2) organisiert in Bochum das Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten ca. ab Sommer 1969 auch Intellektuellenzirkel. In diesen sollen SDS-Mitglieder, aber auch ESG-Mitglieder organisiert sein.

Dabei soll es ab diesem Zeitraum bis ca. Dezember 1969 u.a. Kontakte aufgebaut haben zum Sozialistischen Arbeitskreis Bielefeld.
Quelle: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.136

27.11.1969:
Die DKP gibt die Nr.35 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 20.11.1969, 4.12.1969). Berichtet wird u.a. über die PH Bielefeld und Mathematik, Jura und Soziologie in Bielefeld.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.35,Essen 27.11.1969

04.12.1969:
Die DKP gibt die Nr.36 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 27.11.1969, 11.12.1969). Berichtet wird u.a. über die DKP an der PH Bielefeld.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.36,Essen 4.12.1969

11.12.1969:
Die DKP gibt die Nr.37 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.12.1969, 18.12.1969). Berichtet wird u.a. über die PH Bielefeld.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.37,Essen 11.12.1969

04.12.1970:
Der AStA der Ruhr-Universität Bochum (RUB - vgl. 11.2.1971) berichtet aus NRW von den Clearingstellen zur Studienplatzverteilung (vgl. 1.12.1970):"
Bei der nächsten Besprechung im Wissenschaftsministerium am 4.12. waren Bochum und Bielefeld die einzigen, die für eine verbindliche Clearingstelle stimmten."
Q: Bochumer Studentenzeitung Nr.73,Bochum 11.2.1971,S.3

April 1971:
In Bielefeld hat sich vermutlich im April, nach eigenen Angaben, das Gründungskollektiv des KSB/ML der KPD/ML-ZK konstituiert.
Q: KSB/ML Bielefeld:*******,Bielefeld o.J. (Apr. 1971)

22.04.1971:
In Bielefeld soll eine Veranstaltung über die Stadtteilarbeit der KPD/ML-ZK stattfinden, zu der der KSB/ML (vgl. Apr. 1971) aufrief.
Q: KSB/ML Bielefeld:*******,Bielefeld o.J. (Apr. 1971)

01.05.1971:
In Bielefeld wurde, laut KPD/ML-ZK, ein Rotes Maikomitee von ihrer eigenen Ortsgruppe, der RG, dem KSB/ML und verschiedenen Lehrlings-, Schüler- und Studentenorganisationen gegründet.
Q: KJO Spartacus:Nationales Internes Bulletin Nr.7,o.O. Juni 1971;
Roter Morgen Nr.5,Hamburg Mai 1971

15.05.1971:
Die Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld gibt ihre 'Revolutionäre Politik' heraus, für die Andreas Höving verantwortlich zeichnet, während der Kontakt über die Fachschaft Soziologie läuft. Berichtet wird u.a. über die Vietnamkampagne (vgl. 20.4.1972, 22.4.1972). Eingegangen wird auch auf die beiden Berliner Zeitungen 'Hochschulkampf' Nr.8 und 'Roter Funke' Nr.2.
Q: Revolutionäre Politik,Bielefeld 15.5.1972

27.07.1971:
Der Parteiverantwortliche des KSB/ML Dortmund der KPD/ML-ZK formuliert in einem Wochenbericht "An die OG Dortmund des KSB/ML" die Auffassung des Landeskomitees NRW des KSB/ML zur gegenwärtigen Hochschulpolitik. Aus diesem Wochenbericht geht auch hervor, daß am 24./25. Juli eine Landeskomitee-Sitzung stattgefunden hat (wahrscheinlich in Dortmund), auf der es um folgende Fragen ging:
- Fragen der Anleitung durch das Landeskomitee,
- Fragen der Anleitung durch die jeweilige Ortsgruppe der Partei.

Dazu wird weiter ausgeführt:"
In der betreffenden Sitzung des Landeskomitees zeigte sich, daß jede Gruppe des KSB/ML in NRW (es handelt sich hier um die Gruppen Bi, Bo, Do, Wu) (Bielefeld, Bochum, Dortmund und Wuppertal,d.Vf.) mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Es sind vornehmlich die Probleme der Bündnispolitik und der Organisation des Aufbaus. Die Möglichkeiten der Beseitigung dieser Schwierigkeiten sind einmal Kampagnen der Umgestaltung und zweitens die Inangriffnahme der Bolschewisierung.

Die ideologische und theoretische Begründung der Bündnispolitik ist Aufgabe der Sitzung des Landeskomitees in 14 Tagen. Bei allen Erscheinungsweisen der Politik im Bündnis sowohl in Bo, Do als auch in Bi (SVI) haben sich ähnliche Schwierigkeiten gezeigt, vornehmlich Auftreten von Opportunismus, Verzicht auf Propaganda außerhalb des Bündnisses. ... Die Organisation des KSB/ML ist in fast allen Kollektiven noch sozialdemokratisch, d.h. einer Masse von Mitgliedern steht eine Leitung gegenüber. Die Zellenteilung und die politische Organisierung mit ideologischem Kampf (Bolschewisierung) ist nicht vorangetrieben worden, soll aber im Sinne der Vereinheitlichung der Politik auf Landesebene in Angriff genommen werden. ...
Für die Landesredaktion sind fünf Ressorts vorgesehen:
1. Studentenschaft International (antiimperialistischer Kampf),
2. Der antiimperialistische Kampf im nationalen Rahmen, aktuelle Politik der Kapitalistenklasse an der Hochschule, aktuelle Politik der Kapitalistenklasse gegen die Arbeiterklasse und unterdrückte Schichten (Klassenkampf in der BRD),
3. Kampf an der Hochschule, Politik des Kapitals, Bereich Fachhochschulen, Unis, PH's,
4. Der Kampf zweier Linien,
5. Beispiele aus sozialistischen Ländern.

Dortmund hat die Ressorts 2 und 3 übernommen. Bi hat die Gesamtverantwortung für die Redaktion übernommen, sowie die Organisation. Für die Besetzung der Landesredaktion wird der ParVe und der Genosse X vorgeschlagen".
Q: KSB/ML Dortmund-ParVe:An die OG Dortmund des KSB/ML,Dortmund 27.7.1971

Oktober 1971:
Vermutlich im Oktober oder Anfang November erscheint folgendes Flugblatt des MSB Spartakus-Gruppe Dortmund der DKP:
DIE REGLEMENTIERUNG DES STUDIUMS GEHT WEITER!
...
2. Es soll ein genereller Numerus Clausus (NC) auch für die Fachrichtungen eingeführt werden und per Gesetz verewigt werden, für die bisher noch keiner besteht. Dazu Prof. Schelsky, Soziologe in Bielefeld: 'Wir können es uns nicht leisten, sozusagen Schweineberge an Ökonomen und Soziologen zu schaffen, sondern müssen die Studierenden dorthin bringen, wo sie ihre Lebenschance finden. Diese Lenkung muß darin liegen, daß frühzeitig über Berufschancen aufgeklärt wird, und zwar jährlich neu... Das ist eine Bedeutung. Die zweite ist ein struktureller 'numerus clausus'. Wenn wir es uns weiter leisten, fast als einziges Land keine Kapazitätsfestlegung für die Studiengänge zu machen, bricht unser Hochschulsystem zusammen. Solche Pläne sind notwendig, um jedem eine Studienchance zu geben, aber nicht wo er will und was er will.'"
Q: MSB Spartakus-Gruppe Dortmund:Die Reglementierung des Studiums geht weiter,Dortmund o.J. (1971)

20.11.1971:
In Göttingen findet eine Konferenz Kommunistischer Gruppen zum Hochschulrahmengesetz (HRG) statt. Diese 'Göttinger Konferenz' wird am 21.11. fortgesetzt. Organisiert wurde die Konferenz vom KSB Göttingen und dem Hochschulausschuß der KG (NRF) Heidelberg/Mannheim. Dem Aufruf zur HRG-Kampagne des KSB Göttingen und der KG (NRF) Heidelberg-Mannheim schließen sich, zusätzlich zu den Resolutionsunterzeichnern, u.a. an die Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld.
Q: Theorie und Praxis Nr.8,Köln 1971,S.58ff;
Roter Kurs Sdr.Nr.4,Göttingen 1971,S.3f.;
Kommunistische Hochschulpresse Nr.3,Frankfurt 18.5.1972;
Neues Rotes Forum Nr.5,Heidelberg Nov. 1971

16.01.1972:
Nach einem Bericht der Kommunistischen Gruppe Köln findet die sog. 'Zweite Göttinger Konferenz' bzw. 'Konferenz kommunistischer Hochschulgruppen' statt. Auf ihr wird ein "Aktionsprogramm zum Kampf gegen den Abbau demokratischer Rechte in Schule und Hochschule" beraten, welches u.a. unterzeichnet wird von der Sozialistischen Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld.
Q: Theorie und Praxis Nr.9/10,Köln 1972,S.75ff

Februar 1972:
Die IGBE (vgl. 1.3.1972) berichtet vermutlich aus dem Februar über die GHS:"
GESAMTHOCHSCHULEN

1972 fünf Neugründungen in NRW geplant. ...
Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland das alle mit der Gründung von Gesamthochschulen verbundenen Detailfragen in einem umfassenden Gesamthochschulunterrichtungsgesetz in Angriff nehmen will. Fünf neue Gesamthochschulen sollen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal am 1.August 1972 gegründet und acht bestehende Hochschulen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster zu acht weiteren Gesamthochschulen in einem Zeitraum von fünf Jahren entwickelt werden. Mit den fünf neuen Gesamthochschulen will Nordrhein-Westfalen erreichen, daß bis 1975 rund 34 700 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden."
Q: Einheit Nr.5,Bochum 1.3.1972,S.5

14.02.1972:
In NRW erscheint vermutlich Mitte Februar das folgende Flugblatt unterzeichnet von einer Reihe von Gruppen und Personen:"
AUFRUF ZUR 'FRÜHJAHRSKAMPAGNE 1972 FÜR ABRÜSTUNG, SICHERHEIT UND INTERNATIONALE SOLIDARITÄT'"
Unterschrieben ist dieser Aufruf hier ("Die Angabe der Funktionen dient nur zur Information") u.a. aus Bielefeld von Klaus Peter Henning, Student; Helmut Steinkamp, Rechtsanwalt und vom AStA der PH Bielefeld.
Q: KfDA-Büro NRW:Aufruf zur 'Frühjahrskampagne 1972 für Abrüstung, Sicherheit und internationale Solidarität',o.O. (Essen) o.J. (1972)

14.02.1972:
An der Uni Bielefeld wird ein AStA aus 5 SHBlern und einem hochschulpolitischen Referenten des MSB Spartakus der DKP gebildet.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.2,Bielefeld 29.2.1972

29.02.1972:
An der Uni Bielefeld werden die Ergebnisse der Wahlen zu den Fachschaftsleiterkonferenzen (FLK) (vgl. 1.2.1973) veröffentlicht. Hierbei ergeben sich an der Juristischen Fakultät folgende Ergebnisse: SHB 110, RCDS 109, LHB 54 Stimmen und eine Enthaltung. An der Mathematischen Fakultät erzielten SHB 117, AFU 63, MSB der DKP 37 Stimmen, 4 stimmten ungültig und 2 enthielten sich. An der Soziologischen Fakultät erhielten SHB 55, Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) 60, MSB 31 Stimmen und 6 wählten ungültig.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.2,Bielefeld 29.2.1972

März 1972:
Es erscheint eine "Stellungnahme zur VDS-Politik" von den Gruppen Sozialistische Aufbau-Organisation Bielefeld und u.a. Kommunistischer Studentenbund Göttingen und Kommunistische Hochschulgruppe Heidelberg sowie Rote Zellen Münster.
Erklärt wird u.a.:
"Der VDS ist eben keine Organisation, in der sich fortschrittliche Studenten auf der Grundlage eines politischen Programms zusammengeschlossen hätten, sondern ein Zusammenschluß von Zwangskörperschaften, in dem Studenten auf der Grund ihres Status repräsentiert und nicht auf Grund ihrer politischen Einstellung organisiert sind."
Q: Stellungnahme zur VDS-Politik,Heidelberg 1972

09.04.1972:
Es endet eine fünftägige Wochenschulung der Sozialistischen Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld, auf der sich, nach ihren eigenen Angaben eine starke Linienkorrektur vollzog. Sei man zuvor für das sozialistische Studium eingetreten, so fordere man jetzt eine Ausbildung im Interesse der Arbeiterklasse und ihrer Bündnispartner. Ein höheres BAFÖG wird abgelehnt, da dies die Studenten privilegiere.
Q: Revolutionäre Politik,Bielefeld 15.5.1972

22.04.1972:
In Bielefeld findet, laut Sozialistische Aufbauorganisation (SAO), eine Vietnamdemonstration statt, an der sich Asta PH, SHB, ESG, IAL (Initiative Alternative Lebensplanung), SAO, PG Kupo-WKS (Projektgruppe Kunstpolitik - Werkkunstschule) und ML Bielefeld beteiligen.
Obwohl MSB, SDAJ und SJD nicht mitmachten seien trotzdem 600 gekommen (vgl. 17.4.1972, 20.4.1972).
Q: Revolutionäre Politik,Bielefeld 15.5.1972

11.05.1972:
In Bonn beginnt eine viertägige außerordentliche Mitgliederversammlung des VDS, die nötig wurde, weil der MSB Spartakus und der SHB auf der 24.MV am 4.5.1972 ausgezogen waren. Der anwesende KSV Frankfurt berichtet u.a. von seiner eigenen Fraktion, der Aktionseinheit (AE) kommunistischer Gruppen (vgl. 20.11.1971), der derzeit u.a. angehört die Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld.
Q: Kommunistische Hochschulpresse Nr.3,Frankfurt 18.5.1972;
Kommunistische Hochschulzeitung Nr.16,Heidelberg/Mannheim 2.6.1972

15.05.1972:
Die Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld gibt ihre 'Revolutionäre Politik' Nr.1 heraus, für die Andreas Höving verantwortlich zeichnet, während der Kontakt über die Fachschaft Soziologie läuft. Die Artikel deuten auf Mitarbeit von Studierenden der Romanistik hin.

Enthalten ist die "Vorläufige SAO-Plattform" für die Massenarbeit, wobei sich die SAO, die sich an überregionalen Kampagnen zum HRG und gegen die Berufsverbote beteiligte, sich auf der Wochenschulung vom 4.4 bis 9.4.1972 von dem bisher propagierten 'Sozialistischen Studium' abwandte und nunmehr eintritt: "Für eine Ausbildung im Interesse der Arbeiterklasse und ihrer Bündnispartner". Es erscheint daher auch ein Artikel "Kritik und Umgestaltung des sozialistischen Studiums" und die SAO richtete ein Studiengruppenkollektiv ein. Veröffentlicht wird auch ein "Bericht eines Studiengruppenmitglieds" aus der Studiengruppe 'Schichtspezifische Sozialisation' im 1. Semester Soziologie.

Berichtet wird u.a. aus Bielefeld über die Vietnamkampagne (vgl. 20.4.1972, 22.4.1972), vom drohenden Verbot ausländischer Organisationen, über die Aufrüstung der Polizei, aus Berlin vom Georg-von-Rauchhaus (vgl. 19.4.1972), aus dem Frauengefängnis Mainz wird ein Brief von Monika B. veröffentlicht, bei er es sich vermutlich um das RAF-Mitglied Monika Berberich handelt. Berichtet wird aus Frankreich, u.a. über Pierre Overney, aus Brasilien, Italien, Mauretanien, Tunesien, den USA und aus Chile über den Protest gegen die Ausweisung Ernest Mandels.
Q: Revolutionäre Politik Nr.1,Bielefeld 15.5.1972

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05.06.1972:
An der Uni Bielefeld werden in der Unizeitung die Ergebnisse der Wahlen unter den Studenten zum Satzungskonvent veröffentlicht, bei denen der SHB 190 Stimmen (4 Si.), der RCDS 118 Stimmen (3 Si.), der LHB 71 Stimmen (1 Si.), eine Interessengemeinschaft unabhängiger Kandidaten 145 Stimmen (3 Si.) und eine weitere, uns unbekannte, Liste 56 Stimmen (1 Si.) erhalten.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.4 und 6,Bielefeld 27.4.1972 bzw. 5.6.1972

14.01.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.1 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 31.12.1972, 20.1.1972) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein von der Uni Bielefeld.
Q: Roter Morgen Nr.1,Hamburg 14.1.1973

18.01.1973:
Die KHG Heidelberg/Mannheim gibt die Nr.21 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (vgl. 25.10.1972, 15.4.1973) heraus, die u.a. berichtet über die PH und Referendare in Bielefeld.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr.21,Heidelberg/Mannheim 18.1.1973

31.01.1973:
In NRW findet eine Landesastenkonferenz (LAK - vgl. 29.1.1973) statt, zu der uns in den Konferenzunterlagen folgendes Papier einer ungenannt bleibenden Kommission vorlag:"
Anforderungen (Wort halb unleserlich,d.Vf.) des westdeutschen Kapitalismus an den Ausbildungssektor

Das Wintersemester 1972/1973

Das auslaufende Wintersemester 1972/1973 war so kampfbetont wie kein anderes seit der Studentenbewegung 1966 bis 1968.
In allen Bundesländern wurde gegen die Landeshochschulgesetze, Prüfungsordnungen, Organisations- und Berufsverbote (BV,d.Vf.) und die Zerschlagung der Verfaßten Studentenschaft gekämpft. Dies waren die objektiv begründeten regionalen und örtlichen Ebenen des Kampfes. Zwar wurde in die Aktionseinheiten immer wieder der zentrale Charakter der Staatsmaßnahmen hineingetragen, die konkrete Umsetzung dieser Erkenntnis in zentrale überregionale Aktionen, die diesem zentralen Charakter Rechnung trugen, gelang jedoch in den seltensten Fällen.
Alle Angriffe des Staatsapparates in Form von Prüfungsverschärfungen, Ordnungsrecht, Numerus Clausus (NC,d.Vf.) und Liquidierung der Verfaßten Studentenschaft und ihres Politischen Mandats haben eines gemeinsam. Sie alle haben als Ziel die politische Disziplinierung, das Instrumentarium zur Durchsetzung der kapitalistischen Bildungsplanung. Eine kritische Betrachtung der zentralen Kampagne aller Hochschulen gegen die Zerschlagung der Verfaßten Studentenschaft und der Fachhochschulkampagne gegen die Verschärfung der Prüfungsordnungen zeigt deutlich, daß zwar immer dieser einheitliche Charakter der Kämpfe genannt wurde, jedoch nicht die Ebene des Kampfes selbst darstellte. Gerade die Aktionseinheiten, deren einziges Fundament ein Parolenkatalog darstellte, haben deutlich gezeigt, daß hier nur eine formale Einheit und keine inhaltliche Einheit geschaffen werden konnte. Das Verhalten der Asten der Uni Münster und der Bielefelder Hochschulen zur Kampagne gegen die Zerschlagung der Verfaßten Studentenschaft hat den deutlichsten Beweis der Brüchigkeit eines solchen Fundaments geliefert."
Q: N.N.:Papier der Kommission für die LAK am 31.1.73,o.O. o.J. (1973)

01.02.1973:
An der Uni Bielefeld enden die Wahlen zu den Fachschaftsleiterkonferenzen (FLK) (vgl. 29.2.1972, 31.1.1974) bei den JuristInnen so: LHB 86 St. und 2 Si., RCDS 119 St. und 3 Si., SHB 76 St. und 1 Si.. Bei den MathematikerInnen konnte neben dem SHB mit 154 St. und 4 Si. auch eine Liste demokratischer und sozialistischer Mathematiker 65 St. und 2 Si. erzielen. Bei den SoziologInnen bekam eine Liste demokratischer und sozialistischer Soziologen 71 St. und damit 3 Si., der LHB 14 St. und der SHB mit 54 St. 2 Si.. In den anderen Fachschaften wird Persönlichkeitswahl durchgeführt. Die Fachschaftsleiterkonferenz setzt sich dann wie folgt zusammen: SHB 8, Liste demokratischer und sozialistischer Mathematiker 2, RCDS 3, LHB 3, Liste demokratischer und sozialistischer Soziologen 3, Einheitsliste sozialistischer Historiker 3 und 4 Unabhängige.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.2,Bielefeld 14.2.1973

03.02.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.4 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 27.1.1973, 10.2.1973) heraus, für das Solidaritätskomitee wurde auf einer Veranstaltung des KSB/ML Bielefeld gespendet.
Q: Roter Morgen Nr.4,Hamburg 3.2.1973

26.03.1973:
In Bielefeld wird in den 'Informationen' der Uni die neue AStA-Zusammensetzung bekanntgegeben. Der SHB stellt den Vorsitzenden, einen seiner Stellvertreter und 2 Referenten. Einen weiteren Stellvertreter stellt die Liste demokratischer und sozialistischer Mathematiker, während der MSB der DKP einen Referenten stellt und ein weiterer Referent als unabhängig gilt.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.4,Bielefeld 26.3.1973

12.04.1973:
In Dortmund will die Initiative 'Freiheit im Beruf - Demokratie im Betrieb' um 11 Uhr im Fritz Henßler Haus eine Pressekonferenz zur bundesweiten Demonstration gegen die Berufsverbote (BV) am 14.4.1973 in Dortmund durchführen. Als Sprecher auf der Eröffnungs- und Abschlußkundgebung erklärten sich u.a. bereit Prof. Dress, Bielefeld.
Q: Initiative 'Freiheit im Beruf - Demokratie im Betrieb':Dortmunder Demonstration und Kundgebung 'Freiheit im Beruf - Demokratie im Betrieb' findet vielfältiges Echo,Dortmund o.J. (Apr. 1973);
Initiative 'Freiheit im Beruf - Demokratie im Betrieb':Einladung zur Pressekonferenz am 12.4.1973,Dortmund o.J. (Apr. 1973)

02.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.21 (vgl. 26.5.1973, 9.6.1973) heraus und berichtet aus Bielefeld u.a. über Uni und PH.
Q: Roter Morgen Nr.21,Dortmund 2.6.1973

29.09.1973:
In der Nr.12 der 'Informationen' der Uni Bielefeld wird u.a. über die Gründung einer Bielefelder Sektion des 'Bundes demokratischer Wissenschaftler' (BdWi) berichtet.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.9,Bielefeld 29.9.1973

10.10.1973:
Die Initiative für eine Kommunistische Gruppe (IfeKG) Bielefeld des KBW berichtet intern vom Verkauf der heutigen 'KVZ' Nr.4, die auch in Herford im 'informellen Bekanntenkreis' mit insgesamt 130 Stück verkauft worden sei.
An der PH Bielefeld wurden 10, an der Uni-Mensa 47 sowie im informellen Bekanntenkreis 2 an Studenten verkauft.
Q: IfeKG Bielefeld:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.4 und 5,Bielefeld o.J. (1973)

24.10.1973:
Die Initiative für eine Kommunistische Gruppe (IfeKG) Bielefeld des KBW berichtet intern vom Verkauf der heutigen 'KVZ' Nr.5, die auch in Herford im 'informellen Bekanntenkreis' mit insgesamt 150 Stück verkauft worden sei.
An der PH Bielefeld wurden 21, an der Uni-Mensa 45 verkauft.
Q: IfeKG Bielefeld:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.4 und 5,Bielefeld o.J. (1973)

29.10.1973:
In der Nr.14 der 'Informationen' der Uni Bielefeld beginnt eine Serie 'Studentenverbände stellen sich vor' mit Beiträgen des LHV und des KSB/ML der KPD/ML.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.14,Bielefeld 29.10.1973

14.11.1973:
In der Nr.15 der 'Informationen' der Uni Bielefeld stellen sich der MSB Spartakus der DKP, der SHB und der RCDS der CDU vor, wobei sich der RCDS u.a. gegen die Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld wendet.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.15,Bielefeld 14.11.1973

31.01.1974:
An der Uni Bielefeld enden die Wahlen zur Fachschaftsleiterkonferenz (FLK) (vgl. 1.2.1973, 26.4.1974) mit folgendem Ergebnis:"
Listen demokratischer und sozialistischer ... (je nach Fachschaft unterschiedlich) 14 Sitze, Juso-HSG 4 Sitze, LHV 4 Sitze, RCDS 3 Sitze, links-Unabhängige 4 Sitze, Mitte-Unabhängige 3 Sitze. Der AStA wird gebildet von den Listen demokratischer und sozialistischer ..., die, laut dem offiziellen Uni-Organ, vorwiegend aus Mitgliedern von MSB Spartakus der DKP und SHB bestehen. Hierbei fällt der AStA-Vorsitz einem Unorganisierten, die beiden Stellvertreterposten je einem SHB und einem MSB-Mitglied zu und bei den Referenten finden sich 2 MSB- und 1 SHB-Mitglied.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.4 und 5,Bielefeld 15.2.1974 bzw. 26.4.1974

09.02.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.6 (vgl. 2.2.1974, 16.2.1974) heraus.
Solidarisch mit dem von Ausweisung in den Iran bedrohten Rotgardisten Sascha Haschemi in München erklärte sich u.a. die Fachschaft am Soziologischen Institut der Uni Bielefeld.
Q: Roter Morgen Nr.6,Dortmund 9.2.1974

26.04.1974:
In der Nr.5 der 'Informationen' der Uni Bielefeld werden die Ergebnisse der Fachschaftsleiterkonferenzwahlen (vgl. 31.1.1974, 14.2.1975) bekanntgegeben. Danach gingen bei den LiteraturwissenschaftlerInnen und LinguistInnen alle 3 Sitze an links-Unabhängige, bei den MathematikerInnen 2 an den LHV und 4 an die Liste demokratischer und sozialistischer Mathematiker, bei den JuristInnen 3 Sitze an den RCDS, 2 an den LHV und 1 an eine linke Liste. Die SoziologInnen wählten 4 Jusos und 2 von der Liste demokratischer und sozialistischer Soziologen. Die PhysikerInnen wählten 3 Mitte-Unabhängige und bei Pädagogik/Philosophie/Psychologie und Geschichte fielen 5 bzw. 3 Sitze an die Listen der Demokraten und Sozialisten.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.5,Bielefeld 26.4.1974

18.06.1974:
In der Nr.8 der 'Informationen' der Uni Bielefeld werden die Ergebnisse der Wahlen zum Konvent in der Gruppe der Studenten veröffentlicht. Danach haben der RCDS 1, der LHV 3 und die Gewerkschaftliche Liste 2 Sitze errungen.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.8,Bielefeld 18.6.1974

24.07.1974:
In der Nr.30 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.7.1974, 31.7.1974) meldet die KPD aus Bielefeld Parteitagsspenden vom KSV-HK.
Q: Rote Fahne Nr.30,Dortmund 24.7.1974

19.12.1974:
An der Uni Bielefeld enden die Konventswahlen in der Gruppe der Studenten mit einem Ergebnis von 405 Stimmen und 4 Sitzen für den LHV der FDP, 224 Stimmen und 2 Sitzen für den RCDS der CDU und 920 Stimmen und 9 Sitzen für die Gewerkschaftliche Liste.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.14 und 1,Bielefeld 3.12.1974 bzw. 23.1.1975

13.02.1975:
Das KPD-Büro Bielefeld (vgl. 10.2.1975) lud für 19 Uhr im Alten Gasthaus, Detmolder Str. nähe Teutoburger Straße, ein zur:"
WAHLERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG DER KPD

Es sprechen die Kandidaten:
Norbert Zöller, Lehrling bei Anker (IGM-Bereich,d.Vf.)
Wilhelm Pehle, Gärtner
Hinrich Paul, Elektrolehrling
Uwe Hapke, Student"
Q: KPD-Büro Bielefeld:Kämpft mit der KPD - wählt KPD!,Bielefeld o.J. (Feb. 1975),S.1f

02.04.1975:
In Wuppertal findet, laut KBW (vgl. 10.4.1975), eine Mitgliederversammlung der Fachhochschul-Asten statt, die im Verband Integrierter Studentenschaften (SVI) sind. Stimmrecht wird nur Beitragszahlern gewährt. Die von MSB und SHB der DKP gestellten Asten aus Bielefeld, Düsseldorf, Duisburg und Essen hätten seit einiger Zeit keine Beiträge mehr gezahlt und seien jetzt mit Schecks aufgetreten, hätten sich untereinander Darlehen gewährt. Der Vorstand habe die Sitzung nicht eröffnen gewollt, bevor nicht die Deckung der Schecks geklärt worden sei, woraufhin die MSB/SHB-Vertreter die Schecks wieder zurückgezogen hätten.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.14,Mannheim 10.4.1975

17.04.1975:
An der Uni Bielefeld wird ein neuer AStA gewählt, wobei Vorsitz, ein Stellvertreterposten und zwei Referate an den MSB Spartakus der DKP gehen, ein Stellvertreterposten und ein Referat an den SHB.

Während die Zustimmung der Jusos der SPD diese Zusammensetzung ermöglichte, stimmten sowohl RCDS der CDU als auch die Sozialistische Bündnisliste (SBL) dagegen.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.4,Bielefeld 15.5.1975

28.05.1975:
Der DBG KJA Bielefeld übernimmt heute, laut KBW (vgl. 12.6.1975), die Einheitsschule-ähnlichen Forderungen der Schülervertretung (SV) der Carl Severing Berufsschule Bielefeld (vgl. Feb. 1975).

Solidarische Unterstützung bekunden u.a. die Studentenvertretung der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975

03.12.1975:
In Bielefeld beteiligen sich, laut DKP, 2 500 an einer Demonstration im Rahmen der VDS-Aktionstage.
Q: Arbeiter und Student Nr.1,Paderborn Jan. 1976,S.3

12.02.1976:
In der Nr.3 der 'Informationen' der Uni Bielefeld werden die Ergebnisse der Fachschaftsleiterkonferenzwahlen (FLKW) (vgl. 14.2.1975, 18.2.1977) veröffentlicht.
Bei den BiologInnen habe die Liste gewerkschaftlich orientierter Biologen mit 45 Stimmen 3 Sitze eingenommen, in der Chemie die Arbeitsgemeinschaft Bielefelder Chemiestudenten mit 46 Stimmen ebenfalls.
Bei den Geschichtswissenschaften erhielt die Liste sozialistischer und demokratischer Historiker 15 Stimmen und einen Sitz, während die Liste fortschrittlicher Sozialdemokraten für 67 Stimmen 4 Posten einnahm.
Im Fachbereich Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi) erhielt die Liste demokratischer und sozialistischer LiLi-Studenten mit 49 Stimmen einen Sitz, die Liste der Juso-HSG der SPD mit 53 Stimmen 2 Sitze, was auch die Liste der Sozialistischen Basisgruppe (SBG), allerdings mit 72 Stimmen, schaffte.
In der Mathematik bekam die Demokratische Fachschaftsliste durch 57 Stimmen einen Sitz, die Juso-HSG durch 167 Stimmen drei Sitze. Die Liste demokratische und sozialistische Mathematiker erhielt für 137 Stimmen 2 Sitze während es bei den 86 Stimmen des LHV nur zu einem Sitz langte.
Im Fachbereich Päd/Phil/Psych kam die Juso-HSG auf 45 Stimmen und einen Sitz, die Liste demokratischer und sozialistischer Studenten mit 69 Stimmen auf 2 Sitze und die Sozialistische Bündnisliste mit 81 Stimmen auf 2 Sitze.
Die konkurrenzlos angetretene Fachschaftsliste Physik erhielt für ihre 61 Stimmen 3 Stupa-Sitze.
In der Rechtswissenschaft siegten RCDS-Unabhängige mit 160 Stimmen und 3 Sitzen, gefolgt vom LHV, der für 157 Stimmen nur 2 Sitze bekam. Die Juso-HSG erhielt dort für 94 Stimmen noch einen Sitz, während die Linke Liste mit 44 Stimmen leer ausging.
In der Soziologie konnte das Sozialistische Fachschaftsbündnis für 229 Stimmen 4 Sitze einstreichen, die Liste demokratischer und sozialistischer Soziologen für 110 Stimmen 2 Sitze und die Juso-HSG für 79 Stimmen nur einen Sitz.
In den Wirtschaftswissenschaften siegte die Liste sozialliberaler Studenten mit 60 Stimmen und 3 Sitzen gegenüber 27 Stimmen und einem Sitz für den RCDS der CDU und 24 Stimmen und ebenfalls einem Sitz für die Liste Demokratischer Wirtschaftswissenschaftler.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.3,Bielefeld 12.2.1976

16.02.1976:
In Bielefeld wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche der kommunistische Student Uwe Hapke zu einer Geldstrafe von 2 500 DM wegen Eindringen in das Arbeitsamt und Verkaufen der 'Roten Fahne' (RF) der KPD dort (vgl. 2.8.1975)
verurteilt.
Q: Rote Fahne Nr.8,Köln 25.2.1976

21.02.1976:
Es beginnt eine zweitägige ordentliche Landesmitgliederversammlung des KABD NRW.
Aus ihm geht hervor, daß es KSG-Mitglieder bzw. Sympathisanten in Aachen, Köln, Bielefeld, Essen/Bochum und Bonn gibt. Insgesamt sollen in NRW ca. 50 Genossen arbeiten.
Q: KABD-LL NRW:Materialien für die ordentliche Landesmitgliederversammlung,o.O. 1976

02.03.1976:
An der Uni Bielefeld wird ein neuer AStA von MSB der DKP, SHB und Juso-HSG der SPD gebildet, wobei die Jusos 4 und MSB und SHB je 2 Referate erhalten. Der Vorsitz soll bis zum 15.10. von den Jusos, danach vom MSB übernommen werden.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.4,Bielefeld 26.4.1976

26.05.1976:
An der Uni Bielefeld enden die Wahlen zum Konvent in der Gruppe der Studenten mit 2 Sitzen für den RCDS der CDU, 3 für den LHV und 10 für die Gewerkschaftliche Liste.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.4 und 6,Bielefeld 26.4.1976 bzw. 24.6.1976

30.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr.18 (vgl. 29.5.1976, 31.5.1976).
U.a. begrüßt das Vorgehen der ZKK die KSG-OG Bielefeld.
Q: KABD-ZKK:Mitteilung Nr.18,o.O. 30.5. 1976

22.06.1976:
Zur VDS-Demonstration in Bonn, die vor allem unter der Parole "Gegen den Abbau der demokratischen Grundrechte" steht, kommen, laut KB, ca. 20 000. Laut KPD beteiligen sich rund 25 000. Der KSV der KPD beteiligt sich an einem Block der Aktionseinheit (AE) demokratischer und kommunistischer Studenten. Die Landesastenkonferenz Bayern (LAK) und die Uni-VV Bielefeld in NRW fordern "Freiheit für Horst Mahler".
Q: Rote Fahne Nr.24 und 26,Köln 16.6.1976 bzw. 30.6.1976

26.10.1976:
In der Nr.9 der 'Informationen' der Uni Bielefeld wird bekanntgegeben, daß sich die Zusammensetzung des am 2.3.1976 gebildeten AStAs nun so verändert habe, daß der MSB den Vorsitz und ein Referat übernimmt, während SHB 2 Referate und Jusos 4 Referate erhalten.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.9,Bielefeld 26.10.1976

18.02.1977:
Die Nr.2 der 'Informationen' der Uni Bielefeld veröffentlicht die Ergebnisse der Fachschaftsleiterkonferenzwahlen (vgl. 12.2.1976). In der Biologie erhielt die Gewerkschaftlich orientierte Fachschaftsliste für 85 Stimmen 3 Sitze, in der Chemie die Arbeitsgemeinschaft Bielefelder Chemiestudenten für 50 Stimmen ebenfalls 3 Sitze. Im Fachbereich Geschichte bekam die Liste fortschrittlicher Sozialdemokraten - SHB durch 66 Stimmen 4 Sitze, der MSB für 15 Stimmen einen und die Jusos für 13 Stimmen keinen Sitz. In der Literaturwissenschaft und Linguistik erhielten LHV 25 Stimmen und einen Sitz, MSB 38 Stimmen und einen Sitz, Sozialistische Basisgruppe 70 Stimmen und zwei Sitze und die Juso-HSG für 62 Stimmen ebenfalls zwei. In der Mathematik bekam die Juso-HSG für 150 Stimmen 3 Sitze, die Liste fortschrittlicher Sozialdemokraten - SHB für 75 Stimmen einen Sitz, die demokratischen und sozialistischen Mathematiker für 127 Stimmen 2 Sitze und der LHV für 84 Stimmen einen Sitz. In der Physik erzielte der LHV durch 25 Stimmen einen Sitz während die Fachschaftsliste Physik für 67 Stimmen 4 Sitze einnahm. Im Fachbereich Päd/Phil/Psych (PP) kam die Initiative für eine sozialistische Fachschaftsgruppe mit 34 Stimmen auf einen Sitz, die Juso-HSG mit 49 Stimmen auf zwei und der MSB mit 85 Stimmen auf drei Sitze. In der Rechtswissenschaft siegte der LHV mit 170 Stimmen und zwei Sitzen, der RCDS bekam für 141 Stimmen 2 Sitze und die Linke Liste Jura für 142 ebenfalls zwei. In der Soziologie bekam die Basisgruppe für 288 Stimmen 5 Sitze, die Juso-HSG für 86 Stimmen einen, ebenso wie der MSB mit 93 Stimmen. Die Liste fortschrittlicher Sozialdemokraten - SHB ging dort mit 37 Stimmen leer aus. Dafür erhielt dieselbe Liste allerdings in der Wirtschaftswissenschaft für 31 Stimmen einen Sitz, ebenso wie der MSB für 24 Stimmen und die Juso-HSG für 23 Stimmen. Sieger aber blieb der LHV, der für 48 Stimmen zwei Posten erhielt.
Q: Universität Bielefeld Informationen Nr.2,Bielefeld 18.2.1977

01.05.1977:
1. Mai Demonstration in Bielefeld.
Laut KB kommen ca. 2 000 - 3 000 Menschen zu der DGB-Demo:"
Während der Hauptrede (des ex-DGB Chefs Rosenberg) zog der linke Block (Mai-AE) geschlossen mit 700 bis 800 Teilnehmern zur eigenen Kundgebung ab. Auf ihr sprechen nacheinander ein Vertreter des KB, ein Vertreter der AKW-Gegner, eine Vertreterin der Frauen und eine Vertreterin von 'AKAFRIK' (Aktionskomitee Afrika). Diese Gruppen hatten zuvor mit weiteren örtlichen Initiativen eine Aktionseinheit zum 1. Mai hergestellt und gemeinsam mobilisiert. Heftig dagegen hat das SB (SBü,d.Vf.) geschossen. Ihm gelang es dann leider, die Basisgruppen an der Uni wieder aus der AE herauszubrechen."
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.11

06.02.1978:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.122 (vgl. 23.1.1978, 20.2.1978) heraus. Von den SP-Wahlen im Wintersemester 77/78 werden u.a. von folgenden Gruppen an den Hochschulen nachstehende Ergebnisse bekanntgegeben:
Uni Bielefeld: BG: 537 Stimmen (13 Sitze).
Q: Arbeiterkampf Nr.122,Hamburg 6.2.1978

01.05.1978:
1. Mai in Bielefeld. Der KB berichtet, "AJZ, IHB, AKAFRIK, KB, CISNU (Iran,d.Vf.), Liederwerkstatt, Rote Kapelle, Delegierte der BGen der Uni veranstalteten ein Mai-Fest, welches durchgehend mit 300 Personen, in Spitzenzeiten mit 500 Personen besucht war."
Q: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.14

20.07.1978:
Laut KB treffen sich in Bielefeld ca. "70 Menschen aus ca. 35 Initiativen und Organisationen zu einer Diskussion um die Wahlbeteiligung". U.a. nimmt daran teil die SHG.
Q: Arbeiterkampf Nr.134,Hamburg 24.7.1978,S.7

Februar 1979:
An der Uni Bielefeld finden vermutlich Anfang Feb. Wahlen zum Studentenparlament statt, bei denen laut KB die Basisgruppen zum Wahlboykott aufgerufen hatten. Die Sozialistische Hochschulgruppe (SHG) erreicht 121 Stimmen und einen Sitz. KB/KPD erhalten 54 Stimmen und keinen Sitz.
Q: Arbeiterkampf Nr.148,Hamburg 19.2.1979

Letzte Änderungen: 23.9.2009

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