Roter Punkt - Informationen der DKP-Betriebsgruppe für die Belegschaft der Mannesmann AG, Jg. 8, Das wäre Diebstahl!, Apr. 1976

April 1976:
Bei Mannesmann (MM) Duisburg gibt die DKP ihren 'Roten Punkt' (vgl. Jan. 1976, Mai 1976) heraus mit dem Leitartikel "Das wäre Diebstahl!" zu den Ausfallzeiten.

Weitere Artikel sind:
- "Wem nützen Lügen" zur Presseberichterstattung über den 25. Parteitag der KPdSU;
- "Lieber Roter Punkt!", ein Leserbrief aus dem Bereich MBM;
- "DKP-Duisburg wählte Bundestagskandidaten" am 27.3.1976;
- "Träumerei von Willy"; sowie
- "Aktive Jugendvertreter wählen!" zu den Jugendvertretungswahlen (JVW - vgl. 12.5.1976).

Aufgerufen wird zum Festival der Jugend von SDAJ und MSB Spartakus (vgl. 24.4.1976) und zum 1. Mai.

Zur KPD heißt es:"
DICHTUNG UND WAHRHEIT

Aus Antisowjetismus wird kein Kommunismus. Wem die Argumente ausgehen, der schimpft. Lügen werden, auch wenn man sie ständig wiederholt, nicht zur Wahrheit. Aus Straußparolen wird keine kommunistische Politik, auch wenn sie von der Fälscher-'K'PD verbreitet wird. Wer sich zwar kommunistisch nennt, aber in der täglichen revolutionären Arbeit die Methodik des wissenschaftlichen Sozialismus nicht beherrscht, dessen Logik hinkt. Wo die Wahrheit fehlt, muß die Dichtung herhalten. So auch bei denjenigen, die sich fälschlicherweise Kommunisten nennen, aber keine sind.

Zum Beispiel bei der erwiesenen Tatsache, daß der Handel mit den sozialistischen Ländern die Arbeitsplätze sicherer macht. Das konnten tausende Mannesmänner erleben, als rundum im Lande Kurzarbeit gefahren wurde.

Die Maoisten sagen, das sei ein Lüge, das täusche die Arbeiter und bringe nur den Aktionären Profite.

Auf einmal klingt's anders:
Da sich ein neuer Auftragsabschluß verzögert, weil der Konzern von der Sowjetunion (SU, d.Vf.) Wucherpreise erpressen will, die Sowjetunion sich aber verständlicherweise nicht erpressen läßt, gibt es Schwierigkeiten.

Nun sagen die Maoisten, die Sowjetunion gefährde die Arbeitsplätze, weil sie den neuen Lieferauftrag nicht erteilt.

Aber wer gefährdet die Sicherheit der Arbeitsplätze? Die Sowjetunion oder die Konzernbosse, die mit Preiswucher Erpressung proben, um Superprofite zu erzielen?

Es bleibt dabei: Der Handel mit sozialistischen Staaten auf der Grundlage des gegenseitigen Vorteils kann Arbeitsplätze sicherer machen.

Außerdem: Kapitalisten produzieren, um Profit zu machen, auch wenn sie ihre Produkte an sozialistische Staaten verkaufen. Darum eben sind sie ja Kapitalisten.

Wir haben aber im 'Roten Punkt' auch immer gesagt, daß es von der Kampfbereitschaft der Kollegen abhängt, wie groß das Stück von diesem Kuchen ist, das in ihre Lohntüte kommt. Im Klassenkampf ist das nun mal so.

Übrigens: Verantwortlich für die maoistische Lügenpostille zeichnet eine gewisse Dame namens Marianne Brentzel aus Dortmund. (In Duisburg sind sie wohl schwach auf der Brust). Sie scheint große Sehnsucht danach zu haben, mal bei Mannesmann 'im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot zu verdienen'. Ständig spricht sie von 'wir von Mannesmann'. Doch hat sie den Betrieb noch nie von innen gesehen, genausowenig wie die Bürgersöhnchen vor den Betriebstoren, die zwar stets das Wort 'Arbeiterklasse' im Munde führen, jedoch mit der täglichen Arbeit dieser Klasse noch nie in Berührung gekommen sind. Doch gerade diese Sorte 'Mäuse' nannte Lenin einmal 'umgestülpte Kleinbürger'. Wären sie in der Belegschaft vertreten, hätten sie schon mal den Mund in einer Belegschaftsversammlung aufmachen können, statt nur auf Papier zu schwindeln und zu schimpfen. Auf den Spaß haben wir bisher vergeblich gewartet."
Q: Roter Punkt Das wäre Diebstahl!, Duisburg Apr. 1976

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