Die hier dokumentierte Bestandsaufnahme der Arbeit der Ortsgruppe Düsseldorf des KABD, die eng an die Zentrale der Gruppe angebunden war, macht deutlich, wie wenig die zentrale innerorganisatorische Kampagne des agitatorischen Sturms, der zu entfachen sei, von der Basis umgesetzt oder wenigstens diskutiert wurde.
Deutlich wird neben der zahlenmäßigen Schwäche der Ortsgruppe auch die geringe Verankerung der Mannesmann Reisholz-Zelle im Betrieb, was zunächst auch für die Zelle im Grafischen Gewerbe galt, wobei aber der Genosse, der eine zentrale Rolle bei der Gewinnung neuer Mitglieder dieser Zelle spielte, aufgrund sog. persönlicher Schwierigkeiten, d. h. der ein Eheleben verunmöglichenden Anforderungen, austrat. In der Untersuchung wird sogar seine Aufnahme als Fehler erachtet.
Juni 1976:
Im KABD Düsseldorf wird das Papier "Untersuchung der Ortsarbeit - Arbeit nach innen" verfasst, das uns zusammengeheftet mit dem Papier "Untersuchung in der Ortsgruppe Düsseldorf" und einem Brief aus Düsseldorf vom 14.3.1976 an die 'Lernen und kämpfen' (LuK) vorlag.
Das Papier "Untersuchung der Ortsarbeit - Arbeit nach innen" gliedert sich in die Abschnitte:
- "I. Verständnis des agitatorischen Sturms", der am 27.1.1975 in der vierköpfigen alten Mannesmann-Reisholzzelle diskutiert wurde und nie in der vierköpfigen alten Zelle Grafisches Gewerbe. Die vierköpfige Mannesmann-Zelle stellte am 14.7.1975 fest, dass er im Arbeitsplan nicht auftaucht;
- "II. Ortsleitungstätigkeit";
- "III. RVJD und KSG (U-Gruppe)";
- - "A. RJVD", mit dem es noch nie abgestimmte Arbeitspläne gab;
- - "B. KSG" zu den Berufstätigen Intellektuellen, die seit dem Herbst 1975 den KABD unterstützen, und seit dem Frühjahr durch Studenten verstärkt wurden;
- "IV. Liberalismus und Liquidatorentum" u.a. zum Austritt des Genossen, der am 14.3.1976 an die LuK schrieb, aber auch zur Mannesmann-Zelle;
- "V. Kaderpolitik", wobei auch die Untersuchung vom Frühjahr 1975 erwähnt wird; sowie
- "VI. Arbeitsstil".
Das Papier "Untersuchung in der Ortsgruppe Düsseldorf" gliedert sich neben der Einleitung, in der die drei Genossen erwähnt werden, die neben der Ortsarbeit auch höhere Leitungsfunktionen wahrnehmen, in die Abschnitte:
- "Arbeit nach außen: Zielbetrieb";
- - "Drucker-Zelle", die Anfang 1976 noch 6 Mitglieder hatte und jetzt nach 2 Austritten mit der Reisholzzelle zusammengelegt worden sei;
- - "Reisholzzelle", die aus drei, 1975 noch vier Genossen besteht;
- - "KSG", die aus 3 Studenten und 3 Berufstätigen Intellektellen besteht;
- - "Folgerungen";
- "1. und 2. Sympathisantenarbeit und Auftreten in der Öffentlichkeit", u.a. zu den 5 neuen Mitgliedern der Druckerzelle im letzten Jahr, die meist der Genosse war, der an LuK schrieb, aber auch zu der örtlichen Agitationsbroschüre;
- "3. Betriebliche Kampftaktik";
- - "Druckerzelle", die am 7.7.1975 gegründet wurde;
- - "Mannesmann-Zelle", der es an Kontakten zum Betrieb mangelte;
- "4. Politisch-ideologische Auseinandersetzung" zur von der Druckerzelle geplanten Diskussionsveranstaltung;
- "5. Einbeziehung von RJVD und KSG", u.a. zum Unterstützungskollektiv, das für die Mannesmannzelle den Hausverkauf übernahm;
- "6. Tätigkeit der Ortsleitung"; sowie
- "7. Verständnis des agitatorischen Sturms".
In dem Brief an 'Lernen und kämpfen' schildert eine Drucker seine Schwierigkeiten mit der Ehefrau, für die er keine Zeit mehr habe, und fordert mehr Verständnis für Verheiratete.
Quellen: KABD: Untersuchung der Ortsarbeit - Arbeit nach innen, O. O. (Düsseldorf) o. J. (1976); KABD-K.: Untersuchung in der Ortsgruppe Düsseldorf, O. O. (Düsseldorf) o. J. (1976);KABD-H: an Redaktion LuK, Düsseldorf 14.3.1976
Letzte Änderung: 04.11.2019