Gerd Genger, dem von den alten KABD- bzw. zuvor KPD/ML-Revolutionärer Weg Genossen Willi Dickhut, Gerd Ludwig Flatow und Franz Wennig offene Feindschaft entgegengebracht und die Spaltung der KPD/ML sowie Trotzkismus und Agententätigkeit vorgeworfen wurde, was nicht zuletzt im 'Revolutionären Weg' verschiedentlich, vor allem in der Nr. 5/1970, dargelegt worden war, war im Juni 1977 bei Mannesmann Reisholz tätig, wo die Stillegung anstand.
Im Zuge der Bemühungen der Zelle des KABD, im Betrieb zu intervenieren, ergab sich die hier dokumentierte Auseinandersetzung zwischen dem Zellenleiter und Gerd Genger, in der dieser seine Rolle bei der Spaltung der KPD/ML aus eigener Sicht schildert.
18.06.1977:
In der Mannesmann Reisholz-Zelle des KABD-Düsseldorf verfasst der Zellenleiter Ha. das Papier "Einschätzung zur momentanen Sit. MM / Solikreis / DKP / Genger!", in dem die Diskussionen mit Gerd Ludwig Flatow, Franz Wennig und Willi Dickhut über Gerd Genger geschildert werden, die Gegner für einen Agenten halten, was Hannes dann auch indirekt an Achten (DKP) übermittelte. Genger stellte Hannes dann am 15.6.1977 beim Solidaritätskreis zur Rede, wobei der 'Revolutionäre Weg' 5 diskutiert wird. Genger habe an der letzten DKP-Betriebsgruppensitzung teilgenommen. Hannes vermutet bei ihm eine syndikalistische Einstellung, wobei Achten versuche, Genger an die DKP zu binden. Gefolgert wird zum Kampf im Betrieb:"
Um direkten Einfluß zu gewinnen, muß man mit den aktiven Kollegen die noch zusammengefaßt werden müssen, zusammenarbeiten. Dazu gehören als erstes Achten und als zweites Genger. Um die kommt man nicht herum. Jede Aktivität die auch durchgeführt werden soll, jeder Streik geht momentan nicht ohne Achten und damit Genger. Deshalb ist jeder Beschluß die Kampftaktik im Betrieb als Aktionseinheit ohne Genger durchzuführen unmöglich."
Quelle: KABD-Ha.: Einschätzung zur momentanen Sit. MM / Solikreis / DKP / Genger!, O.O. 18.6.1977
19.06.1977:
In der Mannesmann Reisholz-Zelle des KABD-Düsseldorf verfasst der Zellenleiter Ha. über heute ein "Gedächtnisprotokoll vom Gespräch mit G. Genger!", das uns handschriftlich vorlag.
Es wird über das aktuelle Vorgehen von Hannes gegen Genger diskutiert, aber auch über den 'Revolutionären Weg' 5, die B 1 des SDS Bochum, die Spaltung der KPD/ML 1970 und den Selbstmord von Jürgen Ossenberg, Frankfurt, der laut Genger nicht bewiesen sei. Genger habe Selbstkritik geübt bzgl. der Spaltung der KPD/ML und seinen Anwürfen gegen Flatow.
Q: KABD-Ha.: Gedächtnisprotokoll vom Gespräch mit G. Genger!, O.O. o. J. (1977)
Letzte Änderung: 04.11.2019