Im September 1971 erscheint eine Broschüre der "SG Aachen - KSB/ML Gründungskollektiv", in der die bisherige Arbeit der Gruppe selbstkritisch analysiert und der Schluss gezogen wird, sich der KPD/ML (Roter Morgen) unterzuordnen und im KSB/ML zu organisieren (vgl. S. 52).
September 1971:
Es erscheint die Broschüre der SG Aachen - KSB/ML Gründungskollektiv "Die Theorie und Praxis der Zirkel kritisieren. Die proletarische Linie durchsetzen. Eine Analyse unserer Arbeit". Die vorliegende Analyse und Kritik sei "zugleich eine Voraussetzung, ein Bestandteil und ein Ereignis des qualitativen Sprungs vom Zirkel zur Ideologie und Organisation des Proletariats".
Die Broschüre beschäftigt sich mit der (Selbst-)Kritik der "Sozialistischen Gruppe", die als "ein Produkt der Studentenbewegung" bezeichnet wird. Die SG entstand aus einer Tutorengruppe, die "die ideologische Weiterentwicklung der SG und der Tutoren in Angriff nehmen sollte". Die SG sei aber dem "Praktizismus" erlegen, und ein "Kaderansatz" wurde schnell fallengengelassen. Auch in der theoretischen Arbeit sei die SG von den "Prinzipien des Parteiaufbaus" abgewichen. Und. "Die Theorie der SG war bestimmt durch ihre Praxis, die bornierte Arbeit im Ausbildungssektor. Die Negierung des Bestehens der Kommunistischen Partei führte zur eklektizistischen Aneignung der Theorien verschiedener Studentenstrategen … Die Praxis der SG war Ausdruck ihrer Zirkeltheorien. Sie schwankte in ihren Erscheinungsformen zwischen Opportunismus, Liberalismus, Revisionismus, Sozialdemokratismus. Der Arbeitsstil war Ausdruck kleinbürgerlicher Politwerkelei". Nun sei es an der Zeit, mitzuwirken "am Aufbau der proletarischen Partei, der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten und deren Studentenmassenorganisation, dem KSB/ML".
Inhalt der Broschüre:
"I. Warum diese Analyse?
II. Wie misst ein Kommunist, ob er Fehler gemacht hat?
III. Was ist heute die dringendste Aufgabe eines Kommunisten?
IV. Theorie und Praxis der SG
- Die SG ist ein Produkt der Studentenbewegung und knüpft an sie an
- Die Handhabung der Schulung öffnete alle Tore für Revisionismus und Opportunismus
- Bildungsökonomie wird zur Theorie der Zirkel erhoben
- Aufbauend auf der dritten reellen Subsumtion basteln die Studentenführer ihre Strategie
- Den Kampf der proletarischen mit der bürgerlichen Linie aufnehmen
- Kleinbürgerliches Bewußtsein und kleinbürgerlicher Arbeitsstil sind eine Einheit
- Weitere Auswirkungen des Zirkelwesens: Agitation ist wichtiger als Propaganda -Liberalismus und Opportunismus an allen Ecken und Enden
- Zusammenfassung
V. Die revisionistischen und opportunistischen Organisationen und die Partei des Proletariats
- Der Revisionismus
- Der organisatorische Ausdruck des Opportunismus
- Die proletarische Partei - die KPD/ML - und die Spalter der 'Roten Fahne' Bochum, Schlußfolgerungen"
- Literaturangaben
- Nachtrag"
Geworben wird für den "Roten Morgen" und die deutschsprachigen Programme von "Radio Peking" und "Radio Tirana".
Quelle: SG Aachen - KSB/ML Gründungskollektiv: Die Theorie und Praxis der Zirkel kritisieren. Die proletarische Linie durchsetzen. Eine Analyse unserer Arbeit, Aachen, September 1971.
Letzte Änderung: 04.11.2019