"AL-Thaura (Die Revolution)"
Organ des Palästina-Komitees Bonn (1971/72)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 3.3.2020


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Hier können leider nur drei Nummer von "AL-Thaura" (auch mit Dokumenten zum GUPS/GUPA-Verbot) vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen. Die erste Nummer des Organs erschien 1971.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Juni 1971:
Es erscheint die Nr. 2 von "Al-Thaura - Organ des Palästina-Komitees Bonn".
Artikel der Ausgabe sind:
- "SPD und MAPAI. Komplott gegen die Völker im Nahen Osten. Zum Besuch Wehners in Israel"
- "Kibutzim-Zionistischer Sozialismus?"
- "Histadrut. General Union der jüdischen Arbeiter in Israel"
- "Interview mit S. Geries"
- "Widerstand in Gaza"
- "Hussein der drittreichster Mann der Welt"
- "Der Prozess von Marakesch
- "Über einen Menschen (Gedicht)"
- "Palästina-Nachrichten"
Geworben wird u. a. für die "Spartakus"-Buchhandlung in Hamburg.
Quelle: Al-Thaura - Organ des Palästina-Komitees Bonn, Nr. 2, Bonn, Juni 1971.

November 1971:
Es erscheint ein "Extra" von "Al-Thaura - Organ des Palästina-Komitees Bonn" mit dem Titel: "Die Zusammenarbeit zwischen Israel und der BRD".

In der "Einleitung und Vorbemerkung" heißt es dazu: "In einer Situation, in der der BRD-Imperialismus seine Bemühungen verstärkt, mit Hilfe von 'Entspannungs'- und 'Friedensparolen' die Völker in der ganzen Welt davon zu überzeugen, dass von der BRD niemals eine Kriegsgefahr droht, wird diese Studie des Palästinakomitees dazu beitragen, den wahren Charakter des BRD-Imperialismus offenzulegen, am Beispiel der kompromißlosen Unterstützung der israelischen Kriegspolitik. Während die 'Neue Ostpolitik' der SPD/FDP-Regierung W. Brandt den Friedens-Nobelpreis einbrachte, womit zweifellos das Ansehen des BRD-Imperialismus weiter gefördert wird, erweist sich gerade diese SPD und diese Bundesregierung vielfach konsequenter als CDU/CSU als Verfechter und feste Stützen der zionistischen Besatzer.

Diese Studie zeigt, dass Israel im Rahmen der Politik des BRD-Imperialismus eine zentrale Stelle einnimmt. Nicht, wie zu erwarten wäre, hat sich die Ermordung von Millionen Juden für die BRD-Monopole in Bezug auf die Aufnahme von engen Beziehungen zu der israelischen Regierung als schädlich erwiesen, es war nach 1949 gerade dieser Umstand, der die rasche Entwicklung des wirtschaftlichen, politischen und militärischen Verhältnisses zwischen dem BRD-Imperialismus und Israel förderte. Unter 'Wiedergutmachung' lieferten die Westdeutschen Kapitalinvestitionen, genauso wie die Militärhilfe, die neben US-Hilfen für die Kriegsvorbereitungen der israelischen Zionisten gegen die arabischen Länder von wesentlicher Bedeutung waren, wobei es auf der anderen Seite gelang, dies als die Einlösung der großen 'Kollektivschuld' auszugeben. Diese Zusammenarbeit wird es uns leichter machen den gerechten Kampf des palästinensischen Volkes auch als unseren eigenen Kampf gegen die gemeinsamen Feinde anzusehen"

Inhalt der Ausgabe:
"I. Einleitung und Vorbemerkung
1. Vorwort
2. Einleitung
3. Die BRD: Nachfolgerin des Dritten Reiches

II. Wiedergutmachungsvereinbarungen zwischen der BRD und Israel
1. Das Luxemburger Abkommen
2. Die Ratifikation des Luxemburger Abkommens
3. Die Reaktion der arabischen Regierungen auf das Luxemburger Abkommen

III. Die Zusammenarbeit zwischen der BRD und Israel auf den verschiedenen Gebieten und ihre politischen Folgen
1. Die militärischen Beziehungen
2. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BRD und Israel
3. Die Entwicklung der Beziehungen nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen
4. Die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen
5. Die Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Wissenschaft und Forschung

IV. Die Verbundenheit der BRD mit der Aggressionspolitik Israels
1. Der Juni-Krieg 1967 in der Westdeutschen Öffentlichkeit
2. Der Besuch W. Scheel in Alt-Jerusalem
3. Schuldgefühl und imperialistische Interessen

V. Schlusswort."

Im "Schlusswort" heißt es u. a.: "Die junge Generation in der BRD hat schon oft die Nah-Ost-Politik der herrschenden Kreise in der BRD kritisiert, und fühlt sich für die Nazi-Verbrechen an den europäischen Juden nicht verantwortlich. Das Schuldgefühl, das die herrschenden Kreise der heranwachsenden Generation aufzubürden versucht, wurde oft in Diskussionen und Tagungen abgewiesen. Die fortschrittlichen Kräfte in der BRD haben den imperialistischen Charakter des zionistischen Staates erkannt und unterstützen vorbehaltlos den palästinensischen Widerstand, als die fortschrittliche und revolutionäre Kraft im Nahen Osten. Durch wissenschaftliche Analysen wird die Verflechtung der BRD- mit den US-Monopolen auf der einen Seite, sowie der BRD- und US-Monopole mit dem zionistischen Staat und Wirtschaft auf der anderen Seite entlarvt. Das Palästina-Komitee Bonn, dessen Aufgabe in der Hauptsache durch sein Organ Al-Thaura (Die Revolution), die Öffentlichkeit über die Vielseitigkeit des Nah-Ost-Konflikts und die Rechtmäßigkeit des Palästinensischen Widerstands informieren will, leistet einen Beitrag im Rahmen des anti-imperialistischen Kampfes zur Befreiung der unterdrückten und ausgebeuteten Völker bzw. des palästinensischen Volkes."
Q: Al-Thaura - Organ des Palästina-Komitees Bonn, Extra (Die Zusammenarbeit zwischen Israel und der BRD), Bonn, November 1971.

Oktober 1972:
Es erscheint die Nr. 8 von: "Al-Thaura - Organ des Palästina-Komitees Bonn" mit dem Schwerpunkt "Dokumente zum GUPS/GUPA-Verbot".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Die Zusammenarbeit zwischen BRD-Imperialismus und Zionismus auf verschiedenen Gebieten"
- "Politische Beziehungen zwischen BRD-Imperialismus und Zionismus"
- "Zionismus der Neuen Linken. Der 'Antirevisionismus' der Neuen Linken zur Kooperation zwischen Linksradikalen in der BRD und ausländischen Extremisten (Auszug aus Gerd Langguth, RCDS)"
- "Unterstützung Israels nach den Münchener Geiselnahmen"
- "Zionisten fordern schärfere Maßnahmen gegen fortschrittliche palästinensische Arbeiter und Studenten"
- "Arabische Stellungnahmen zu den Ereignissen in München"
- "Erklärung der Generalunion Palästinensischer Studenten (GUPS) zu den Vorfällen in München und zu den Stellungnahmen führender BRD-Politiker zum Verbot Palästinensischer und anderer Ausländerorganisationen in der BRD"
- "Stellungnahmen zu München. Zeitung der DKP-Hochschulgruppe Uni Bonn"
- "Liga gegen den Imperialismus, Ortsgruppe Bonn"
- "Initiative für eine Kommunistische Gruppe Bonn: Westdeutsche Schützenhilfe für neue israelische Überfälle"
- "Blütenlese einer Hetzkampagne"
- "Kampf um Palästina mit Terror auf deutschem Boden"
- "Zusammenarbeit mit Palästinensern auf deutschem Boden"
- "Verfolgungsmaßnahmen"
- "Nachrichten"
- "Weltweite Solidarität. GUPS-Presseerklärung"
- "Presseerklärung der Arabischen Liga, Bonn"
- "Presseerklärung der CISNU"
- "Erklärung des Vorstandes der KDSE zu den Maßnahmen gegen palästinensische Arbeiter und Studenten in der BRD zum Verbot von GUPS/GUPA"
- "Aktionen zur Unterstützung von GUPS/GUPA in der BRD"
- "Rede von CISNU auf der Demonstration in Dortmund"
- "Internationale Solidarität"

Berichtet wird über den Hungerstreik von "Palästinensischen Arbeitern und Studenten seit Freitag, 29.8.1972, 12.00 Uhr in Bonn". Aufgerufen wird zur "Solidarität mit dem Palästinensischen Widerstand".
Q: Al-Thaura - Organ des Palästina-Komitees Bonn, Nr. 8, Bonn, Oktober 1972.

Letzte Änderung: 04.03.2020