Im "Verlag der Einheitsaktion" (EA) erscheint eine Broschüre zur Betriebsratswahl 1975 bei Ford Köln.
April 1975:
Im "Verlag der Einheitsaktion" (Köln) erscheint die Broschüre: "Warum keine Einheit? Betriebsratswahl 1975, Ford Köln".
Im Vorwort wird dazu u. a. angemerkt: "Bei Ford stehen bei den Betriebsratswahlen 15 Listen zur Wahl, 3 im Angestelltenbereich, 12 bei den Arbeitern.
Unter Lück und Kuckelkorn konnte keine wirklich demokratische Aufstellung der gewerkschaftlichen Einheitsliste mit öffentlicher Kandidatenbefragung durchgesetzt werden.
Aber warum konnte es zu einer solchen Vielzahl von Listen kommen, obwohl am Anfang des Jahres eine Gruppe von Fordarbeitern folgenden Weg vorgeschlagen hatte (Zitat):
'Die Belegschaft wünscht Einheit!
Einheit aller Arbeitenden ohne Rücksicht auf Parteizugehörigkeit und Weltanschauung. Einheit der deutschen und ausländischen Kollegen. Zwei Listen gegen die Lück-Liste rufen Verwirrung und Unverständnis in der Belegschaft hervor. Das würde für Lück die Möglichkeit beträchtlich vergrößern, die beiden Listen gegeneinander auszuspielen.
Noch nie war die Möglichkeit so groß, Lück und Kuckelkorn auf die Plätze zu verweisen. Eine einige, auch nach außen geschlossen auftretende Gegenkraft würde den stärksten Rückhalt in der Belegschaft finden. Diese Liste würde mit aller Wahrscheinlichkeit die stärkste Liste werden, die außerdem noch vom Wahlrecht begünstigt wird …
Die Hoffnung der Belegschaft auf eine einheitliche, geschlossen auftretende Gegenkraft gegen Lück und Kuckelkorn darf nicht enttäuscht werden.' (…)
In altbewährter Manier tischen dann Lück und Co. noch ihre wohl abgegriffenste Lüge auf: Die 'EINHEITSAKTION' wird von kommunistischen Gruppen getragen. Wir haben schon mehrfach in den 'Arbeiter-Tatsachen' betont, dass bei uns jeder mitmachen kann, der die Interessen der Arbeiter und einfachen Angestellten vertritt. Auch haben wir in unserer letzten Zeitung keine antikommunistischen Parolen geschwungen -das können die Herren Betriebsratsfürsten viel besser! Wir haben klare und eindeutige Kritik am DKP-Betriebsprogramm geübt. Damit haben wir nichts verschleiert. Wir werden jederzeit auch mit DKP-Kollegen zusammengehen, wenn sie die Interessen der Belegschaft bei Ford vertreten. Aber Kritik ist ja für die Lück-Leute ohnehin ein Fremdwort.
Kolleginnen und Kollegen, erteilt den Spaltern und Arbeiterverrätern Kuckelkorn und Lück eine klare Absage!"
Inhalt der Broschüre:
- "Warum keine Einheit? Vorwort"
- "Ford Köln: Berufsbetriebsräte und andere Gauner"
- "Wie kann es anders werden?"
- "Lück und Kuckelkorn haben versagt!"
- "3 Beispiele für die Charakterlosigkeit der Lück-Gruppe"
- "Wie kann es anders werden?"
- "Entlassungen und Kurzarbeit"
- "Schluss mit der Arbeitshetze!"
- "Urlaub: Notwendig zum Überleben"
- "Riesendividenden-Mini-Löhne"
- "Ausländer: Dasselbe wie die Juden unter Hitler?"
- "Mietskasernen oder menschenwürdige Wohnungen"
- "Manager als Mitesser"
- "Ausbildung zum Befehlsempfänger"
- "Die Frauen bei Ford"
- "Auf dem Weg zum KZ?"
- "Für Vertrauensleute der Arbeiter"
- "Was wollen die Unabhängigen Arbeiter?"
- "Dokumentation"
- "Presseerklärung"
- "Arbeitertatsachen"
In "Arbeitertatsache" heißt es noch: "Kein Arbeiter im Stadtrat - Politik auf unserem Rücken!", "Schluss mit der Verschleuderung von Steuergeldern!", "Schluss mit der Massenarbeitslosigkeit und ständigen Lohneinbußen!"
Geworben wird für die Broschüren aus dem Verlag der Einheitsaktion: "Günter Tolusch, Benno Feckler: Von den Kollegen gewählt, von den Bossen gefeuert!", "Wer spaltet die Gewerkschaften?", "Die da oben gegen die da unten!"
Quelle: Einheitsaktion: Warum keine Einheit? Betriebsratswahl 1975, Ford Köln, Köln, April 1975.
Letzte Änderung: 04.11.2019