Schwarze Hilfe Porz

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, September 2014

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Von der Schwarzen Hilfe Porz liegen uns bisher kaum Informationen vor. Wir bitten die LeserInnen um Ergänzungen. Lediglich die Nummer 1 der "SH Porz" vom Januar 1973 (vermutlich gab es keine weiteren Ausgaben) können wir hier dokumentieren. Die Schwarze Hilfe Porz soll (wenigstens zeitweise) allein aus Jürgen Bodeux bestanden haben, der später als Kronzeuge im Schmücker-Verfahren bekannt und als Mittäter des Mordes an Ulrich Schmücker verurteilt wurde.

Wir danken dem Archiv Schwarzer Stern in Dortmund für die freundliche Unterstützung.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Januar 1973:
Es erscheint die vermutlich einzige Nummer der "Schwarzen Hilfe Porz". (Porz wurde später, am 1.1.1975, von der Stadt Köln eingemeindet.) Als Verantwortlicher im Sinne des Pressegesetzes und als Redaktionsanschrift fungiert Jürgen Bodeux (geb. 1953), der später als Kronzeuge im Schmücker-Verfahren bekannt und als Mittäter des Mordes an Ulrich Schmücker verurteilt wird. Die "Schwarze Hilfe Porz" soll (wenigstens zeitweise) aus ihm allein bestehen (vgl. Kuno Kruse, Stefan Aust).

Unter der Überschrift "Was will die Schwarze Hilfe" heißt zum Selbstverständnis der SH Porz: "Die Schwarze Hilfe hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die Unterstützung verfolgter und inhaftierter Genossen, die den Kampf gegen die Klassengesellschaft aufgenommen haben, zu organisieren. Unsere Aktivität beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Unterstützung der Genossen im Knast, sondern unser Kampf findet auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens statt. Z. B. Organisierung von Lehrlingen, Jungarbeitern, Schülern und Studenten, sowie Stadtteilarbeit usw. Die einzige und zugleich stärkste Waffe, die wir im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung haben, ist die Solidarität aller wahren sozialistischen Kräfte."

Inhalt der Nummer 1 ist:
- Vorwort zur Erklärung von Margit Schiller
- Erklärung Margit Schillers
- Was will die Schwarze Hilfe?
- Aufruf zur Befreiung aller Gefangenen!
- SH Nachrichten
- Wer sitzt wo?
- Knastbrief von Ilse Bongarts.

Werbung wird für die anarchistische Zeitung "Befreiung" sowie für "Das politische Buch" (Buchhandlung und Vertrieb in Köln) gemacht.
Quellen: Schwarze Hilfe Porz, Nr. 1, Köln, Januar 1973; Kuno Kruse: Mord am langen Draht. Fall Schmücker: Sah der Geheimdienst zu, wie Anarchisten einen Genossen umbrachten?, Zeit Online, Stand: 26.9.14; Stefan Aust: Der Lockvogel. Die tödliche Geschichte eines V-Mannes zwischen Verfassungsschutz und Terrorismus, 2. Aufl., Reinbek bei Hamburg 2002, S. 197ff.

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