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Herten
Zeche Ewald

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 24.2.2008

Von der Zeche Ewald in Herten, die bald zur Ruhrkohle AG gehört (vgl. 18.7.1969, 1.12.1969, 5.12.1969), lag uns allein von der DKP lokales Material in Form ihrer Betriebszeitung 'Unsere Meinung' vor (vgl. 1.4.1970, 6.4.1970, 27.4.1970, Sept. 1970), wobei es offenbar zweierlei linke Konkurrenz zur DKP gibt, die lambertistischen Trotzkisten der Jungen Garde der IAK und die KPD/ML-ZB (vgl. Nov. 1970).

Die DKP berichtet auch sonst immer wieder von der Zeche Ewald, die im Rahmen des Zechensterbens immer wieder Ort der Förderungskonzentration wird (vgl. 15.6.1970, 30.6.1971, 1.7.1971, 10.12.1973).

Die KPD/ML-ZB berichtet schon von ersten Abstimmungen (vgl. 25.4.1971), veröffentlicht nun auch eine Betriebszeitung (vgl. Aug. 1971), während vom Grubenunglück nur die IGBE berichtet (vgl. Dez. 1971). Der KJVD versucht in die Jugendvertreterwahlen einzugreifen (vgl. 3.5.1972), dann beginnt auch bei Ewald Herten die Urabstimmungsaktion der KPD/ML-ZB für die Bergbautarifrunde (BETR – vgl. 19.6.1972, 20.6.1972, 21.6.1972), ohne dass es tatsächlich zum Streik gekommen wäre.

Von der DKP lagen uns aus den folgenden Jahren noch zahlreiche Ausgaben ihrer Betriebszeitung vor, die aber nichts wirklich Berichtenswertes enthielten.


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

28.04.1969:
Auf der Zeche und Kokerei Hansa Dortmund berichtet die DKP vermutlich aus dieser Woche über die IGBE:"
ZENTRALE FUNKTIONÄRSKONFERENZ FORDERT: KRÄFTIGE LOHNERHÖHUNG IM BERGBAU

Ende April kamen nahezu tausend Funktionäre unserer Gewerkschaft in Oberhausen zusammen. Einziger Punkt der Tagesordnung: Die Neuordnung im Ruhrbergbau.

Vorherrschend aber war, daß sich aus allen Teilen des Reviers zahlreiche Kollegen für eine SOFORTIGE Kündigung der Lohn- und Gehaltstarife einsetzten. So verlangte Kollege August Bönte, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der 'Ewald-Kohle-AG' (in Herten,d.Vf.), daß die Lohnbewegung im Ruhrbergbau kurzfristig eingeleitet werden sollte.

Immer wieder wurde auf die enorm steigenden Gewinne und die ausgezeichnete Absatzlage hingewiesen."
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969;
DKP Hansa Information,Dortmund o.J. (1969),S.3f


19.06.1969:
Die DKP gibt die Nr.12 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.6.1969, 26.6.1969). Berichtet wird u.a. über die Zeche Ewald Herten.
=Unsere Zeit NRW Nr.12,Essen 19.6.1969

26.06.1969:
Die DKP gibt die Nr.13 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.6.1969, 3.7.1969). Berichtet wird u.a. über die DKP Herten, die ihre 'Unsere Meinung' bei Ewald (IGBE-Bereich) herausgibt.
=Unsere Zeit NRW Nr.13,Essen 26.6.1969

18.07.1969:
Laut IGBE (vgl. 1.8.1969) wird in Essen die Ruhrkohle AG (RAG - vgl. 6.3.1969, 11.8.1969) als Einheitsgesellschaft gegründet. Die IGBE berichtet auch:"
SIE GEHÖREN ZUR RUHRKOHLE AG

Der Ruhrkohle AG sind am 18.Juli 1969 folgende Bergbaugesellschaften durch die Unterschrift zum Grundvertrag beigetreten: ... Ewald-Kohle AG (Herten,d.Vf.)".
=Einheit Nr.15,Bochum 1.8.1969,S.1f

11.08.1969:
Die IGBE (vgl. 30.8.1969) berichtet von der RAG (vgl. 18.7.1969, 28.8.1969):"
Über den Verwaltungssitz der einzelnen Gruppen, der in einem Fall noch strittig war, wurde bereits in der Aufsichtsratssitzung der Ruhrkohle AG am 11.August 1969 ein Kompromiß geschlossen.

- Die Betriebsführungsgesellschaft der Gruppe IV erhält den Namen 'Bergbau-AG Herne-Recklinghausen'. Juristischer Sitz der Gesellschaft wird die Stadt Recklinghausen.

- Unabhängig von dieser Namensgebung und der Sitzeintragung sollen die Verwaltungsgebäude und -einrichtungen der Hibernia AG in Herne und Ewald-Kohle AG in Recklinghausen für die Betriebsführungsgesellschaft der Gruppe IV (und für andere Zwecke der Ruhrkohle AG) technisch und wirtschaftlich optimal genutzt werden."
=Einheit Nr.17,Bochum 30.8.1969,S.1

23.10.1969:
Die DKP gibt die Nr.30 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.10.1969, 30.10.1969). Berichtet wird u.a. über die Zeche Ewald 1/2/7 Herten.
=Unsere Zeit NRW Nr.30,Essen 23.10.1969

01.12.1969:
Die IGBE gibt am 15.12.1969 die Betriebsdirektoren für Personal- und Sozialfragen (PS) der RAG bekannt, GRUPPE V Bergbau AG Essen: Ewald: Wilhelm Linnen.
=Einheit Nr.24,Bochum 15.12.1969

05.12.1969:
Die IGBE (vgl. 15.11.1969) berichtet von der Ruhrkohle AG (vgl. 1.12.1969, 8.12.1969), daß heute die Gesamt-Betriebsräte der sieben Betriebsführungsgesellschaften gebildet werden sollen.

Am 15.12.1969 gibt die IGBE die Vorsitzenden der Gesamtbetriebsräte bekannt: Bergbau AG Essen: Vorsitzender Rudi Kobitz, Zeche Katharina; Stellvertretender Vorsitzender: Kurt Kamps, Zeche Ewald 3/4.
=Einheit Nr.22 und 24,Bochum 15.11.1969 bzw. 15.12.1969,S.* bzw. S.*

15.01.1970:
Die DKP gibt die Nr.3 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 8.1.1970, 22.1.1970). Berichtet wird u.a. über die Zeche Ewald 1/2/7 Herten.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.3,Essen 15.1.1970

26.02.1970:
Die DKP gibt die Nr.9 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.2.1970, 5.3.1970). Berichtet wird u.a. über die Zeche Ewald 1/2/7 Herten sowie die IGBE-Ortsgruppe Ewald IV Herten.
=Unsere Zeit NRW Nr.9,Essen 26.2.1970

01.04.1970:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. 6.4.1970) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten 1.4.1970

06.04.1970:
Die DKP Herten gibt vermutlich in dieser Woche ihre 'Unsere Meinung' Nr.3 (vgl. 1.4.1970, 27.4.1970) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung Nr.3,Herten 6.4.1970

27.04.1970:
Die DKP Herten gibt vermutlich in dieser Woche ihre 'Unsere Meinung' (vgl. 1.4.1970, Sept. 1970) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten 1.5.1970

11.05.1970:
Die DKP berichtet vom gestrigen Abschluß der Bergbautarifrunde (BETR) in NRW (vgl. 12.5.1970):"
Ein Kumpel der Zeche Ewald 1/7 in Herten zur UZ: 'Das Ergebnis wäre noch besser gewesen, wenn wir die Zähne gezeigt hätten!'"
=Unsere Zeit Nr.20,Essen 16.5.1970,S.5

15.06.1970:
Für die DKP berichtet Jochen Mandel vermutlich aus dieser Woche von der RAG:"
ZEHN RUHRZECHEN AUF DER STERBELISTE
UZ ERFUHR PLÄNE DER RUHRKOHLE AG
...
KUMPEL SOLLEN LEISTUNG VERDOPPELN

Das Programm der Ruhrkohle AG läuft also auf ein 'Ausfahren' der besten Anlagen und auf ein 'Auslaufen' der Anlagen hinaus, die weniger Gewinne abwerfen. Diese Pläne hatte RKAG-Vorstandsmitglied Hawner bereits auf dem letzten Essener Steinkohlentag (vgl. **.**.19**,d.Vf.) entwickelt. Sie zielen auf eine Verdoppelung der zur Zeit vier Tonnen pro Mann und Schicht betragenden Leistung der Bergarbeiter. Um dieses Ziel zu erreichen, forderte Hawner, nur noch Abbaubetriebspunkte unter Tage beizubehalten, die eine tägliche Förderung von 3 000 Tonnen zuließen. Über Tage müßten Zentralanlagen mit einer täglichen Förderkapazität von mindestens 10 000 Tonnen angestrebt werden. Er forderte auch die gleitende Arbeitswoche im Bergbau. Daß bei der Schaffung rentabler Betriebspunkte auch an bereits stillgelegte Zechen gedacht ist, beweist eine Nachricht aus Herten. Dort hat die Zeche 'Ewald 1/2/7' jetzt die Genehmigung erhalten, die Kohleflöze der 1966 stillgelegten Nachbarzeche 'Graf Bismarck' abzubauen. Ähnliche Anträge sind für zehn weitere Schachtanlagen gestellt."
=Unsere Zeit Nr.25,Essen 20.6.1970,S.4

September 1970:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. 27.4.1970, Nov. 1970) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Sept. 1970

November 1970:
Auf der Zeche Ewald 1/2/7 in Herten, Kreis Recklinghausen gibt die DKP-Betriebsgruppe eine Ausgabe des zweiten Jahrgangs ihrer 'Unsere Meinung' (vgl. Sept. 1970, Dez. 1970) heraus. Zur KPD/ML-ZB und zur Jungen Garde (JG) der IAK heißt es:"
SPALTPILZE!

Ab und zu tauchen auf unserer Schachtanlage überregionale Zeitungen wie 'Rote Fahne' oder 'Junge Garde' auf. Man braucht kein versierter Politiker zu sein, um zu merken, daß die Herausgeber dieser Zeitungen keine Arbeiter sind und von der Praxis in den Betrieben keine Ahnung haben. Auch unsere Zeitung 'Unsere Meinung' wurde in Gesprächen mit diesen meist sehr jungen Leuten kritisiert und man behauptete, wir geben uns mit zu vielen Kleinigkeiten ab. Nun, wir glauben, daß wir als Betriebszeitung im Rahmen des von uns gesteckten Zieles bleiben sollten und daß wir diese Aufgabe bisher einigermaßen gut erfüllt haben. Wer sich politisch weiter gut informieren will, der soll die Wochenzeitschrift 'UZ' lesen. Uns Arbeitern ist die Wirklichkeit zu nahe, als daß wir uns mit Phrasen abgeben und Schlagzeilen herumschmieren, die nicht zu realisieren sind. Wir stehen mit beiden Beinen im Leben und auf dem Boden der tatsächlichen Verhältnisse und wissen, wo uns Arbeitern der Schuh drückt. Es ist eben ein großer Unterschied zwischen Wunschträumen und Realitäten.

Aber eines wissen wir genau: man ändert keine Verhältnisse, wenn man die Ursachen nicht erkennt. Sich hinstellen und auf die Gewerkschaften zu schimpfen, wenn man nicht drin ist, das kann jeder. Aber selber mitmachen und versuchen, die Verhältnisse zu verändern, das ist etwas anderes! Revolution macht man bestimmt nicht dadurch, daß man uns revolutionäre Phrasen klopft. Sie bekämpfen die Gewerkschaften, die wichtigsten Interessenorgane der Arbeiter und dienen damit den Unternehmern, die an schwachen Gewerkschaften interessiert sind. Wem nützen sie also?"
=Unsere Meinung,Herten Nov. 1970

Dezember 1970:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Nov. 1970, Juni 1971) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Dez. 1970

25.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet u.a. über die BETR:"
DIE KUMPEL DER ZECHE 'EWALD' HABEN am letzten Sonntag auf der Belegschaftsversammlung ÜBER LOHNORDNUNG UND LOHNTARIF ABGESTIMMT UND DIE KLARE MEHRHEIT LEHNTE BEIDES AB!"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.33,Bochum 1.5.1971,S.6

Juni 1971:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Dez. 1970, Juli 1971) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Juni 1971

30.06.1971:
Laut DKP findet heute eine Sitzung des Aufsichtsrats (AR) Ruhrkohle AG (RAG) statt, auf der beschlossen wird bis 1975 weitere 10 Zechen zu schließen. Die KPD/ML-ZB (vgl. 3.7.1971) berichtet:"
NEUES ZECHENSTERBEN BEI DER RAG

Der seit der Gründung der Ruhrkohle AG angekündigte Stillegungsplan, genannt 'Gesamtstillegungsplan' ist raus:
...
Vier neue Verbundbergwerke sollen geschaffen werden: Rheinpreussen/Pattberg/Rossenrayn am linken Niederrhein, Ewald/Recklinghausen in Recklinghausen, Consolidation/Pluto (Wanne-Eickel/Gelsenkirchen) und Haus Aden/Grimberg 3/4 in Bergkamen. Diese Verbundbergwerke sehen so aus, daß zwar die Kohle noch in den Flözen beider Zechen abgebaut, aber nur noch nach einer Stelle gefördert wird. Dadurch werden hunderte von Übertagearbeitern 'überflüssig'. Im neuen Verbundbergwerk Ewald/Recklinghausen z.B. wird nur noch bei Ewald gefördert, damit werden die 1 500 Übertagearbeiter von Recklinghausen praktisch 'überflüssig'."

Die KPD (vgl. 13.8.1971) berichtet:"
RUHRKOHLE AG
VERSTAATLICHUNG DER VERLUSTE - REPRIVATISIERUNG DER PROFITE - RATIONALISIERUNG DURCH MASSENENTLASSUNGEN:
...
Die geplante Entlassung und Umsetzung von 20 000 Kumpel ist nur die Spitze des Eisbergs. Durch die geplanten Rationalisierungsmaßnahmen und Verbindung von Zechen wird eine weit größere Anzahl von Arbeitern getroffen.

- Durch den Verbund von Ewald und Recklinghausen z.B. werden 900 Übertagebeschäftigte überflüssig".
=Rote Fahne Nr.23,Berlin 13.8.1971,S.1ff;
Kumpel-Post Die 'goldenen siebziger' Jahre für den Bergmann?,Dortmund Aug. 1971,S.1;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.5ff


Juli 1971:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Juni 1971, Okt. 1971) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Juli 1971

01.07.1971:
Laut IGBE (vgl. 1.7.1971) findet eine Sitzung des Aufsichtsrats (AR) der RAG statt, auf der auch Fragen "des sogenannten Anpassungsprogramms beraten werden" sollen. Die IGBE berichtet auch:"
RUHRKOHLE AG LEGT SIEBEN ZECHEN STILL
2 MILLIARDEN FÜR INVESTITIONEN NOTWENDIG
...
Zusammenlegung von neun Schachtanlagen zu vier leistungsstarken Verbundwerken, und zwar Rheinpreußen/Pattberg und Rossenray (alle Moers,d.Vf.), Ewald (Herten,d.Vf.) und Recklinghausen, Consolidation (Gelsenkirchen,d.Vf.) und Pluto (Herne,d.Vf.), Haus Aden und Grimberg 3/4."
=Einheit Nr.13 und 14,Bochum 1.7.1971 bzw. 15.7.1971,S.1 bzw. S.1ff

August 1971:
Auf der Zeche Ewald in Herten gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB, nach eigenen Angaben, erstmals ihren 'Roten Ewald-Kumpel' heraus.
=Rote Fahne Nr.18,Bochum 13.9.1971,S.5

11.09.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.69 (vgl. 8.9.1971, 15.9.1971) mit dem Leitartikel "Neue Rationalisierungspläne der SPD-IGBE-Führer im Bergbau" heraus. Erwähnung findet u.a. auch die Zeche Ewald Herten.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.69,Bochum 11.9.1971

Oktober 1971:
Die DKP Herten gibt vermutlich im Oktober ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Juli 1971, März 1972) für die Zeche Ewald 1/2/7 für Okt./Nov. heraus.
=Unsere Meinung,Herten Okt./Nov. 1971

Dezember 1971:
Laut IGBE (vgl. 1.1.1972) verlieren vermutlich im Dezember infolge eines Grubenunglücks auf der Schachtanlage Ewald 1/2/7 in Herten sieben Bergleute ihr Leben.
=Einheit Nr.1,Bochum 1.1.1972,S.1

09.02.1972:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.11 (vgl. 5.2.1972, 12.2.1972) heraus und berichtet u.a. von Ewald Herten.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.11,Bochum 9.2.1972

März 1972:
Die DKP Herten gibt vermutlich im März ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Okt. 1971, Nov. 1972) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten o.J. (1972)

01.04.1972:
Die IGBE (vgl. 1.4.1972) berichtet:"
STABSTELLE DER RAG WURDE NEU BESETZT

Heinz Gentz (41) leitet seit dem 1.April 1972 die Stabstelle Aus- und Fortbildung, Arbeitsschutz und Sicherheitswesen, Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie in der Ruhrkohle AG.

Der Nachfolger von Dr. Dr. Manfred Hagenkötter - er wurde bekanntlich zum Präsidenten der neuen Bundesanstalt für Arbeitsschutz in Dortmund berufen - war bereits in der Ewald Kohle AG sowie in der Bergbau AG Essen verantwortlich für Grubensicherheit und Ausbildung bzw. Ausbildung und angewandte Arbeitswissenschaft. Sein neues Aufgabengebiet umriß Heinz Gentz vor der Arbeitsgemeinschaft der Gesamtbetriebsräte schlicht so: 'Es geht darum, dem Menschen im Unternehmen sowie dem Unternehmen selbst zu helfen.' Von den Stabsleuten des Vorstandes, so Heinz Gentz weiter, erwarteten jene, die in der Produktion stehen, direkte Hilfestellung."
=Einheit Nr.7,Bochum 1.4.1972,S.4

03.05.1972:
Laut KJVD der KPD/ML-ZB finden am 3. und 4. Mai auf der Zeche Ewald in Herten Jugendvertreterwahlen statt. Der KJVD verteilte Flugblätter und rief dazu auf, daß die Kandidaten sich an der Beantwortung folgender Fragen messen lassen müssen:
- Bist du für oder gegen das Streikrecht der Lehrlinge,
- Bist du für oder gegen gleichen Lohn für gleiche Arbeit,
- Bist du dafür oder dagegen, daß die unmöglichen Zustände in der Jugendkaue beseitigt werden?
Die KJVD-Jugendbetriebsgruppe rief auch zu einer Veranstaltung auf, zu der aber nach eigenen Angaben wenige Jugendliche kamen. Einigkeit soll aber in den Forderungen:
- Weg mit den Altersabschlägen!
- Volle Bezahlung der Feierschichten!
- Vier Jugendversammlungen im Jahr während der Arbeitszeit!
- Wahlrecht zum Betriebsrat auch für Jugendliche unter 18 Jahren!
erzielt worden sein.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum Apr. 1972

19.06.1972:
Laut KPD/ML-ZB haben ihre Ruhrbergbaubetriebsgruppen vor allen Zechen im Ruhrgebiet ein 'Extrablatt der RAG-Betriebsgruppen der KPD/ML' verteilt, welches den Aufruf des Landessekretariat (LSEK) der KPD/ML-ZB enthält:"
JETZT REICHTS!
URABSTIMMUNG UND STREIK!
WIR LASSEN UNS NICHTS VERBIETEN!
...
Die KPD/ML wird die Urabstimmung an folgenden Schachtanlagen durchführen: Minister Stein, Hansa, Hannover-Hannibal, General Blumenthal, Ewald, Westerholt, Holland und Prosper."

Ob das Flugblatt wirklich vor allen Zechen verteilt wurde ist zweifelhaft, zumindest dürfte dies aber geschehen sein Ewald Herten.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.42,Bochum 21.6.1972

20.06.1972:
Vermutlich in Bochum geben die KPD/ML-ZB und der KJVD zur Mittagsschicht ein Flugblatt heraus:"
WEITER SO!

Die von der KPD/ML organisierte Urabstimmung entwickelt sich zu einer machtvollen Protestaktion gegen das Urabstimmungsverbot der IGBE-Führer! Hier die ersten Zwischenergebnisse von der Frühschicht:
ja nein
Prosper (in Bottrop,d.Vf. 328 19
Hannover/Hannibal (in Bochum,d.Vf.) 260 2
Ewald (in Herten,d.Vf.) 167 12
Minister Stein (in Dortmund,d.Vf.) 105 -
Blumenthal (in Recklinghausen,d.Vf.) 46 1
Westerholt Polsum 32 2
Holland (in Wattenscheid, heute Bochum,d.Vf.) 3 -

Kumpels! Weiter so!"
=KPD/ML-ZB, KJVD:Weiter so!,o.O. o.J. (20.6.1972)

20.06.1972:
Die KPD/ML-ZB beginnt heute ihre Urabstimmungsaktion für einen Streik im Ruhrbergbau. Diese findet u.a. statt an den Zechen Minister Stein / Hardenberg Dortmund, Prosper 2, 3 und 4 in Bottrop, Ewald 3/4 in Herten, General Blumenthal in Recklinghausen und Hannover/Hannibal in Bochum. Die Aktion soll den "Schlichtungsverrat in der Bergbautarifrunde" (u.a. 7% mehr Lohn) ablehnen. Innerhalb von Spartacus BL wird anonym von der eigenen Intervention in die Bergbautarifrunde (BETR) im Ruhrbergbau (vgl. 19.6.1972) über die Urabstimmung der KPD/ML-ZB berichtet:"
Weit über 2 000 Kumpels nahmen an dieser Urabstimmung teil. Besonders starke Resonanz fand die KPD/ML in den Betrieben Prosper, Hannover/Hannibal, Ewald und Minster Stein. Als wir davon erfuhren, staunten wir nicht schlecht."
=Spartacus BL-Internes Bulletin Nr.4,o.O. 23.1.1973;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.42,Bochum 21.6.1972;
Rote Fahne Nr.13,Bochum 28.6.1972,S.1ff


20.06.1972:
Auf der Zeche Ewald Herten stimmen bei der von der KPD/ML-ZB durchgeführten Urabstimmung über Streik in der Bergbautarifrunde (BETR), nach eigenen Angaben, in der Frühschicht 167 für Streik und 12 dagegen.
=KPD/ML-ZB, KJVD:Weiter so!,o.O. o.J. (20.6.1972),S.1

21.06.1972:
Die KPD/ML-ZB verteilt vermutlich heute an verschiedenen Zechen des Ruhrbergbaus ein Flugblatt "Urabstimmung - Keine Schlichtung!". Dies geschieht vermutlich u.a. auf der Zeche Ewald Herten. Ungefähr zur selben Zeit werden auch noch die Flugblätter "Weiter so!" und "Wir sind bereit!" verteilt, die wir nicht genau zu datieren vermochten.
=KPD/ML-ZB:Urabstimmung - Keine Schlichtung!,Bochum o.J. (1972);
KPD/ML-ZB:Weiter so!,Bochum o.J. (1972);
KPD/ML-ZB:Wir sind bereit!,Bochum o.J. (1972)


03.07.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.13 (vgl. 19.6.1972, 17.7.1972) berichtet u.a. über Ewald 1/2/3 in Herten.
=Roter Morgen Nr.13,Hamburg 3.7.1972

November 1972:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. März 1971, Jan. 1973) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Nov. 1972

Januar 1973:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Nov. 1972, Jan. 1974) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Jan. 1973

14.04.1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten (SBL) gibt seinen 'Spartacus' Nr.4 (vgl. 5.3.1973, Mai 1973) heraus und berichtet u.a. von Ewald Herten.
=Spartacus Nr.4,Mainz 14.4.1973

10.12.1973:
Die Branchenzelle Bergbau der OAG Dortmund des KBW (vgl. 12.12.1973) berichtet:"
ZECHE RECKLINGHAUSEN SOLL 1974 ZUR STILLEGUNG ANGEMELDET WERDEN

Am Montag Abend wurde in der Nachrichtensendung 'hier und heute' gemeldet, daß der Vorstand der Ruhrkohle AG beschlossen habe, im Sommer 1974 die Zeche 'Recklinghausen' zur Stillegung anzumelden. Betroffen sind davon 2. 800 Bergleute. Zum Teil sollen die Kumpel von der benachbarten Zeche Ewald übernommen werden, von der aus auch ein Teil der Vorkommen auf 'Recklinghausen' abgebaut werden sollen. Die Nachricht über die erneute Stillegung wurde nur eine knappe Woche nach der Feststellung der RAG bekannt, daß keine weiteren Zechen stillegelegt würden. Noch am Samstag hatte der technische Direktor der BAG Dortmund, Ricken, auf einer Belegschaftsversammlung der Zeche Hansa erklärt, daß nach den vier bis dahin geplanten Stillegungen die 'anderen Zechen sicher' seien."
=Roter Kumpel Vorgezogene Tarifverhandlungen,Dortmund o.J. (1973),S.1

Januar 1974:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Jan. 1973, Feb. 1974) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Jan. 1974

Februar 1974:
Die DKP Herten gibt vermutlich im Februar ihre 'Unsere Meinung' Nr.2 (vgl. Jan. 1974, Apr. 1974) für die Zeche Ewald 1/2/7 für Feb./März heraus.
=Unsere Meinung Nr.2,Herten Feb./März 1974

April 1974:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Feb. 1974, Sept. 1974) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Apr. 1974

September 1974:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Apr. 1974, Nov. 1974) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Sept. 1974

November 1974:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Sept. 1974, Dez. 1974) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Nov. 1974

Dezember 1974:
Die DKP Herten gibt vermutlich im Dezember ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Nov. 1974, Jan. 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten o.J. (1974)

Januar 1975:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Dez. 1974, Feb. 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Jan. 1975

Februar 1975:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Jan. 1975, März 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Feb. 1975

März 1975:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Feb. 1975, Apr. 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus. Neben einer normalen Ausgabe wird auch ein Extra zum Bergarbeiterforum (vgl. 23.3.1975) herausgegeben.
=Unsere Meinung,Herten März 1975 bzw. o.J. (1975)

April 1975:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. März 1975, Juni 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Apr. 1975

Juni 1975:
Die DKP Herten gibt vermutlich im Juni ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Apr. 1975, Sept. 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten o.J. (1975)

September 1975:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Juni 1975, Nov. 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus. Neben einer regulären Ausgabe wird in einer weiteren Ausgabe zum 'UZ-Pressefest (vgl. 20.9.1975) mobilisiert.
=Unsere Meinung,Herten Sept. 1975 bzw. o.J. (1975)

November 1975:
Die DKP Herten gibt vermutlich Anfang November ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Sept. 1975, Dez. 1975) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten o.J. (1975)

Dezember 1975:
Die DKP Herten gibt vermutlich im Dezember ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Nov. 1975, Feb. 1976) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten o.J. (1975)

21.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.3 (vgl. 14.1.1976, 28.1.1976) heraus.
Berichtet wird u.a. von Ewald Herten.
=Rote Fahne Nr.3,Köln 21.1.1976

Februar 1976:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Dez. 1975, März 1976) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Feb. 1976

März 1976:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Feb. 1976, Mai 1976) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten März 1976

Mai 1976:
Die DKP Herten gibt vermutlich im Mai ihre 'Unsere Meinung' (vgl. März 1976, Dez. 1976) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten o.J. (1976)

Dezember 1976:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Mai 1976, 10.1.1977) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Dez. 1976

Januar 1977:
Die DKP Herten gibt vermutlich in dieser Woche ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Dez. 1976, Mai 1977) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten o.J. (1977)

Mai 1977:
Die DKP Herten gibt ein Extrablatt ihrer 'Unsere Meinung' (vgl. 10.1.1977, Juni 1977) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung Extrablatt,Herten o.J. (1977)

Juni 1977:
Die DKP Herten gibt vermutlich im Juni ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Mai 1977, Aug. 1977) für die Zeche Ewald 1/2/7 für Juni/Juli heraus.
=Unsere Meinung,Herten Juni/Juli 1977

August 1977:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Juni 1977, Nov. 1977) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Aug. 1977

November 1977:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Aug. 1977, Jan. 1978) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Nov. 1977

Januar 1978:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Nov. 1977, Apr. 1978) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Jan. 1978

April 1978:
Die DKP Herten gibt ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Jan. 1978) für die Zeche Ewald 1/2/7 heraus.
=Unsere Meinung,Herten Apr. 1978

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