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Recklinghausen
Zeche General Blumenthal

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 28.2.2008

Auf der Zeche General Blumenthal, die zu Beginn unserer wie immer unvollständigen Quellenauswertung in die Ruhrkohle AG eingegliedert wird (vgl. 27.11.1969, 1.12.1969), stehen sich auf der Linken vor allem die Betriebsgruppen der DKP und der KPD/ML-ZB mit ihren Betriebszeitungen gegenüber, wobei uns allein vom 'Roten Hobel' der DKP mehrere Exemplare vorlagen, sich diese Darstellung ansonsten auf einzelne Ausgaben des 'Stempel' der KPD/ML-ZB und überörtliche Quellen stützt.

In der Bergbautarifrunde BETR) 1970 geben sich die Vertrauensleute der IGBE auf der Zeche offenbar kämpferisch (vgl. 21.2.1970), bald darauf beginnt die DKP mit der Herausgabe ihrer Betriebszeitung (vgl. Apr. 1970), die KPD/ML-ZB zieht spätestens bis zum Ende des Jahres mit ihrem 'Stempel' nach (vgl. Nov. 1970). Die Debatte zwischen den beiden Betriebsgruppen entbrennt umgehend (vgl. Jan. 1971, 22.2.1971), wichtiger aber sind die 'Weissen Briefe', die der Vorbereitung von Entlassungen dienen könnten, wie die KPD/ML-ZB befürchtet (vgl. 8.3.1971, 12.4.1971), die trotz der Mahnungen der DKP weiter den Betriebsratsvorsitzenden Brandau angreift und auch bei General Blumenthal gegen die neue Lohnordnung im Ruhrbergbau agitiert (vgl. 7.4.1971), diese zusammen mit dem Abschluss der Bergbautarifrunde (BETR) 1971 nicht zuletzt wieder Brandau anlastend (vgl. 28.4.1971).

Die KPD/ML-ZB widmet sich zwar wiederholt der Jugend (vgl. 3.3.1971, 19.4.1971), die Existenz einer Betriebsgruppe des KJVD aber wird zunächst nicht kund. Der Bericht von der Veranstaltung der Parteibetriebsgruppe umreißt die damalige Stimmung sowie mit zwei durchaus widersprüchlichen Zahlenangaben auch das ungefähre Mobilisierungspotential der KPD/ML-ZB bei General Blumenthal (vgl. 24.4.1971). Während von den angekündigten Rationalisierungen (vgl. 11.9.1971) nichts weiter zu erfahren ist, wird die KPD/ML-ZB zwar von einer politischen Entlassung betroffen (vgl. 29.3.1972), was aber die Existenz ihrer Betriebsgruppe offenbar nicht aufzuheben vermag (vgl. Mai 1972, 7.6.1972), auch in die Bergbautarifrunde (BETR) 1972 greift die KPD/ML-ZB bei General Blumenthal mit ihrer selbst organisierten Urabstimmung ein, wenn auch nur mit vergleichsweise bescheidenem Erfolg (vgl. 19.6.1972, 20.6.1972).

Die DKP, immer noch ihren 'Roten Hobel' publizierend (vgl. Okt. 1972, Dez. 1972, Jan. 1973), befasst sich in diesem offenbar nach wie vor wiederholt mit der KPD/ML-ZB (vgl. Nov. 1972), die aber bei den Betriebsratswahlen nicht zu kandidieren scheint. Diese sind vielmehr durch die Listenwahl zwischen der IGBE und der Koalition aus Bergarbeiterverband, CGB und DAG geprägt (vgl. 5.12.1972).

Nach der Auflösung der KPD/ML-ZB schließen sich die Mitglieder der Betriebsgruppe General Blumenthal offenbar der KPD/ML an (vgl. 11.6.1973), sind schnell wieder aktiv (vgl. 18.6.1973), und werden wiederholt im 'Roten Morgen' erwähnt (vgl. 1.10.1973, 20.10.1973, 21.1.1974, 13.4.1974, 27.4.1974, 4.5.1974), versucht sich aber offenbar erfolglos bei den Betriebsratswahlen (vgl. Juli 1975).

Die DKP gibt weiterhin ihren 'Roten Hobel' heraus, allerdings offenbar nicht mehr monatlich wie früher (vgl. Jan. 1974, Apr. 1974, März 1975, Nov. 1975, Nov. 1976, Dez. 1976, Mai 1977, Sept. 1977, Nov. 1977, Dez. 1977, März 1978).

Die Betriebsgruppe der KPD/ML dürfte maßgeblich mit an der Gründung der RGO-Gruppe General Blumenthal beteiligt gewesen sein, mit diese Darstellung vorläufig endet (vgl. Aug. 1978).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

27.11.1969:
Die DKP gibt die Nr.35 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 20.11.1969, 4.12.1969). Berichtet wird u.a. über die Zeche General Blumenthal in Recklinghausen.
Quelle: Unsere Zeit NRW Nr.35,Essen 27.11.1969

01.12.1969:
Die IGBE gibt am 15.12.1969 die Betriebsdirektoren für Personal- und Sozialfragen (PS) der RAG bekannt: GRUPPE IV Bergbau AG Herne/Recklinghausen: General Blumenthal: Gerhard Stebner.
Q: Einheit Nr.24,Bochum 15.12.1969

21.02.1970:
In der Dortmunder Kleinen Westfalenhalle findet eine vermutlich NRW-weite Funktionärskonferenz der IGBE statt.

Für die DKP berichtet J. M.:"
PREISWELLE SCHLUCKT LOHN
KUMPEL FORDERN NEUEN TARIFVERTRAG

Neue Lohnforderungen für die Kumpel an der Ruhr sollen erst zum 30.Juni gestellt werden, wie der IG-Bergbau und Energie-Vorsitzende Adolf Schmidt auf einer Funktionärskonferenz seiner Gewerkschaft in Dortmund bekanntgab.

Vermutlich wurde dieser Termin mit Rücksicht auf die Landtagswahlen (LTW,d.Vf.) am 14. Juni so spät gesetzt. Offensichtlich befürchten die verantwortlichen Männer im IGBE-Hauptvorstand Stimmenverluste der SPD durch einen Lohnkampf vor den Wahlen. Das Gegenteil dürfte der Fall sein. Zumal die Arbeiter sich auch durch Wahltermine nicht von der Durchsetzung ihrer berechtigten Forderungen zurückhalten lassen, wie die Septemberstreiks des vergangenen Jahres beweisen.

Tatsache ist, daß bereits bis jetzt auf zahlreichen Bergarbeiterversammlungen ein wesentlich früherer Termin für neue Lohnforderungen im Rahmen der Lohnrunde 1970 (BETR,d.Vf.) gefordert wird. So erwarten die Vertrauensmännerkörper der Zechen 'Recklinghausen' und 'General Blumenthal' (beide in Recklinghausen in NRW,d.Vf.) vom IGBE-Hauptvorstand bereits zum 10. April, wenn der nächste IGBE-Gewerkschaftstag beginnt, konkrete Lohnforderungen für die Arbeiter und Angestellten des Ruhrbergbaus."
Q: Unsere Zeit NRW Nr.9,Essen 26.2.1970,S.9;
Einheit Nr.15,Bochum 1.8.1970,S.11

April 1970:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe vermutlich im April ihren 'Roten Hobel' Nr.1 (vgl. Jan. 1971) im ersten Jahrgang mit einem Aufruf zum 1.Mai heraus.
Q: Roter Hobel Nr.1,Recklinghausen o.J. (1970)

November 1970:
Nach eigenen Angaben richtet sich die Agitation der Betriebszeitung 'Der Stempel' der Betriebsgruppe Zeche General Blumenthal der KPD/ML-ZB in Recklinghausen gegen 'Weisse Briefe' der Bergbau AG Herne, in denen man die Kumpel dazu auffordert, bei Fortdauer des Krankenstandes, um eine Betriebsverlegung nachzusuchen. Dazu führt 'Der Stempel' aus:"
Kollegen, der Drohbrief der Ruhrkohle-Bosse trifft nicht nur einige Kollegen, er trifft uns alle! Wenn wir uns diese Angriffe gegen unsere Kollegen bieten lassen, dann werden die Zechenherren früher oder später mit uns genauso umspringen. Das ist die richtige Antwort an die Zechenherren: Keine Lohnkürzungen! Kein Kumpel darf wegen Krankfeiern entlassen werden!"
Q: Rote Fahne Nr.6,Bochum 29.3.1971,S.4;
Der Stempel,Recklinghausen Feb. 1971,S.3

Januar 1971:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP eine Ausgabe ihrer Betriebszeitung 'Der Rote Hobel' (vgl. Apr. 1970, Okt. 1972) heraus. Über die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB heißt es:"
WER SIND UNSERE FEINDE?

'Der Stempel', die Zeitung der Maopartei, wettert gegen Konrad Brandau (Betriebsratsvorsitzender,d.Vf.) in ihrer letzten Ausgabe. Auch sonst kommen die 'Gewerkschafts- und Betriebsratsbonzen' nie gut weg im 'Stempel' oder anderen Maoblättern.

Nun haben wir keineswegs die Absicht, hier irgendjemanden in Schutz zu nehmen. Wir wollen auch keine unterschiedlichen Meinungen verwischen. Meinungsverschiedenheiten lassen sich unter Arbeitern, unter Gewerkschaftern aber durchaus sachlich diskutieren. Wer unsachlich schimpft und pöbelt, beweist nicht nur seine Armut an Argumenten, sondern stellt sich in eine Reihe mit Strauß, der NPD und 'Bild'. Denen geht es aber in ihrer Zielrichtungum die Verteidigung der Unternehmerpositionen, gegen die Arbeiterbewegung, vor allem den DGB und die DKP. Sie wollen spalten, denn nur eine einheitlich handelnde Arbeiterbewegung kann ihnen gefährlich werden. Deshalb schreien die Rechten gegen die 'Macht der Funktionäre', die 'roten Bonzen' und anderes mehr.

UNSER FEIND IST UND BLEIBT DAS GROSSKAPITAL!

Nicht aber von uns gewählte Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre.

Wenn die Kollegen der KPD/ML das vergessen, müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen, bewußt oder unbewußt, das Spaltergeschäft der Unternehmer zu betreiben."
Unterzeichnet ist dieser Artikel - im Gegensatz zu anderen mit Initialen versehenen - mit DKP-Betriebsgruppe General Blumenthal.

Dieser Artikel wird auch von der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe auf Blumenthal beantwortet (vgl. 22.2.1971).
Q: Der Rote Hobel,Wulfen Jan. 1971;
Der Stempel,Recklinghausen Feb. 1971,S.8

22.02.1971:
'Der Stempel' der Betriebsgruppe Zeche General Blumenthal Recklinghausen der KPD/ML-ZB erscheint vermutlich in dieser Woche mit 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von H. D. Weber in Bochum:"
WEISSE BRIEFE

Wochenlang haben die Ruhrkohle-Bosse mit ihrem Gerede von den Fehlschichten Stimmung gegen die Kumpel gemacht. Dieses Gerede war eine Drohung. - Jetzt sind die Zechenherren zum offenen Angriff gegen die Kumpel übergegangen!

Folgenden Brief erhielten die Kollegen, die den Kapitalisten im letzten Jahr zuviel krank gefeiert haben. Über 100 solcher Brief solle auf Blumenthal herausgegangen sein!

'Wie wir Ihrer Schichtenstatistik entnehmen können, haben Sie innerhalb der letzten zwölf Monate nicht weniger als... Arbeitstage durch Krankheit verloren.

Das Unternehmen muß nicht zuletzt im Interesse seiner Mitarbeiter und deren Familienangehörigen alle Maßnahmen treffen, die geeignet sind, den Gesundheitszustand seiner Mitarbeit soweit wie möglich zu erhalten.

Wir glauben der Zahl Ihrer Arbeitsausfälle entnehmen zu können, daß Sie aufgrund Ihres Gesundheitszustands für die von Ihnen ausgeübte Arbeit nicht geeignet sind und halten eine Verlegung an einen für Sie geeigneten Arbeitsplatz für unumgänglich.

Wir geben Ihnen deshalb Gelegenheit am 15.2.1971 in der Zeit von 9 - 12 Uhr bzw. 14 - 16 Uhr auf der Anlage 1/2/6 Zimmer 8/II mit einem unserer Beauftragten in Anwesenheit eines Mitglieds des Betriebsrats über ihre Verlegung zu sprechen.

Wir erwarten von Ihnen in dieser Angelegenheit Ihr volles Verständnis.

Bergbau AG Herne / Recklinghausen
Bergwerksdirektion General Blumenthal'

WARNSCHUSS GEGEN ALLE KUMPEL

Es ist kein Zufall, daß sich dieser unverschämte Angriff gegen die Kollegen richtet, deren Gesundheit unter Tage ruiniert wurde! Erst durften sie sich für die Profite der Zechenherren kaputtmachen, jetzt, wo die Kapitalisten nicht mehr genug aus ihnen herauspressen können, bekommen sie die Quittung. Mit diesem Trick umgehen die Ruhrkohle-Bosse das Lohnfortzahlungsgesetz: Verlegung an einen 'geeigneten' Arbeitsplatz! Das bedeutet für uns: WENIGER LOHN, obwohl wir durch die Krankheit bestimmt nicht weniger Ausgaben haben, weniger Lohn, obwohl durch unverschämte Preissteigerungen unser Geld sowieso immer weniger wird.

VERLEGUNG - LOHNVERLUST - ENTLASSUNG!

Aber das ist noch nicht alles: Dieser 'geeignete Arbeitsplatz' ist für uns nur die letzte Station vor der Entlassung. Das hat schon im Herbst der Leiter eines benachbarten Arbeitsamtes unmißverständlich angekündigt:

'Mitarbeiter, die das Werksgelände in Ordnung halten und fegen, gibt es zur Genüge. Es wird sich deshalb kaum vermieden lassen, einigen dieser Betriebsangehörigen das Ausscheiden nahezulegen.'

Und es ist klar: Diese Kollegen werden kaum einen neuen Arbeitsplatz finden, denn welcher Kapitalist interessiert sich denn schon für uns, wenn wir über 45 sind und kaputte Knochen haben!

So sehen also die 'sicheren Arbeitsplätze' der RAG aus: Erst dürfen wir für die Profite der Bosse die Knochen hinhalten - dann Verlegung, Lohnkürzung und Entlassung!

Diese Briefe sind ein Angriff gegen alle Blumenthal-Kollegen: wer jetzt nicht ranklotzt, wer jetzt krankfeiert, der ist als nächster dran. Das wollen die Zechenherren erreichen: daß die Kollegen noch mehr ranhauen, daß sie gar nicht mehr zum Arzt gehen aus Angst vor Lohnkürzung und Entlassung. So wird dann die Gesundheit erst recht ruiniert!

Aber um die Gesundheit der Kumpel haben sich die Zechenherren noch nie gekümmert. Profit, Profit, und wenn die Knochen dabei draufgehen, heißt ihre Parole. Darum wird das Gedinge ständig hochgetrieben, daß keine Zeit mehr haben, uns um Unfallverhütungsvorschriften zu kümmern, darum müssen wir Reparaturarbeiten bei laufenden Maschinen ausführen, darum sind Unfälle unter Tage an der Tagesordnung!

Das Interesse der Zechenherren am Profit und das Interesse der Kumpel an ihrer Gesundheit haben nichts miteinander zu tun. Und da tun die Zechenherren in ihrem Brief noch so, als läge ihnen bei der Verlegung unsere Gesundheit am Herzen!

KRISENZEICHEN

Es ist kein Zufall, daß die Ruhrkohle-Bosse gerade jetzt so hart zupacken. Schon im letzten 'Stempel' (vgl. S3.*.197*,d.Vf.) schrieben wir: Eine neue Wirtschaftskrise kündigt sich an! Kurzarbeit und Entlassungen in der Stahlindustrie - das wird auch den Kumpel treffen: Wenn die Stahlbarone ihre Auftragslisten für die RAG kürzen, dann sind für die Kumpel Entlassungen und Feierschichten nicht mehr fern.

Wir schrieben auch, wie sich die RAG-Bosse für diese Krise rüsten, wie sie ihre Profite auf Kosten der Arbeiter retten wollen: 'Fehlschichten senken durch Kündigungen!' (Stempel Nov. 1970)

Auf Prosper in Bottrop haben die Zechenherren schon im Sommer die Entlassung von 40 Kollegen geplant, meist ältere Kumpel, die häufig krankfeiern müssen. Auf Prosper 4 haben die Kollegen die Entlassungen verhindert: Sie drohten, daß sie alle kündigen, wenn man mit den älteren Kollegen so umspringt!

Kollegen, der Drohbrief der Ruhrkohle-Bosse trifft nicht nur einige Kollegen, er trifft uns alle! Wenn wir uns diese Angriffe gegen unsere Kollegen bieten lassen, dann werden die Zechenherren früher oder später mit uns genauso umspringen.

Das ist die richtige Antwort an die Zechenherren:
- KEINE LOHNKÜRZUNGEN!
- KEIN KUMPEL DARF WEGEN KRANKHEIT ENTLASSEN WERDEN!

VERRAT VON BETRIEBSRAT UND IGBE-FÜHRERN

Wie haben die IGBE-Führer doch noch vor Wochen in der 'Einheit' (vgl. S3.*.197*,d.Vf.) getönt: 'Schluß mit dem Fehlschichten-Gefasel! Der Bergmann ist kein Prügelknabe!' - Große Worte damals! jetzt, wo die Angriffe der RAG-Kapitalisten beginnen, ist von den großmäuligen Gewerkschaftsvertretern nichts zu hören und zu sehen. Noch schlimmer: Sie unterstützen die Zechenherren sogar!

Was sagte Konrad Brandau, Betriebsratsvorsitzender, Gewerkschaftler und SPD-Mitglied, auf der letzten Belegschaftsversammlung (vgl. S3/7.197*,d.Vf.) über Fehlschichten und Lohnfortzahlung?

'Es gibt immer einige, die nicht in die Gemeinschaft passen. Wir müssen die Masse der Belegschaft schützen, und die Masse ist anständig.'

Heißt das: die Kollegen, die jetzt die Drohbriefe der RAG bekommen haben, sind NICHT anständig, das sind die ewigen Miesmacher, die nicht den Schutz des Betriebsrats verdienen? Heißt das: Brandau findet die Maßnahmen der RAG berechtigt? - Anscheinend! Denn wir haben von Betriebsrat und Gewerkschaftsführern noch kein Wort des Protestes gegen die RAG-Maßnahmen gehört, wir haben keine einzige Maßnahme gegen diesen Angriff gesehen.

Darum haben es die Kapitalisten so leicht, darum können sie immer frecher die Krisenfolgen auf die Arbeiter abwälzen. Sie wissen: Die Gewerkschaftsführer fallen ihnen dabei nicht in den Rücken. Und auch nicht die SPD-Führer, die unsere IGBE-Vertreter immer so in den Himmel heben und von denen sich viele von uns noch etwas versprochen haben, als sie an die Regierung kamen. Diese Regierung hat damals versprochen: ES WIRD KEINE KRISE MEHR GEBEN! - Und jetzt, bei den drohenden Verlegungen und Entlassungen angesichts der kommenden Krise - jetzt feiert Schiller diese Krisenanzeichen als 'wirtschaftliche Normalisierung!'"

Im nächsten Artikel wird aufgefordert:"
MIT DER BETRIEBSGRUPPE DER KPD/ML DEN KAMPF AUFNEHMEN!

Kollegen, als die Weißen Briefe rauskamen, war allen klar: Das ist eine ungeheure Sauerei der Zechenherren! Auf Schacht 7 sind einige Kollegen schließlich zum Betriebsrat gegangen und haben gefragt, ob er da seine Hand mit im Spiel hätte. - Als dann der Verrat von Betriebsrat und Gewerkschaftsführern offensichtlich war, da wollten einige Kollegen ihre Gewerkschaftsbücher zurückgeben und sich dem Bergarbeiterverband (BAV,d.Vf.) anschließen! Andere Kollegen aber haben ihnen die richtige Antwort gegeben: Das dient nicht der Einheit der Kumpel!

DENN WARUM HABEN WIR BISHER NICHTS ERREICHT? Warum wurden die Verlegungen nicht rückgängig gemacht, warum konnten Betriebsrat und Gewerkschaftsführung den Kumpeln ungestört in den Rücken fallen? ES WAR KEINE EINHEIT UNTER DEN KOLLEGEN DA!

Einig waren sich alle in der Empörung, aber keiner sagte, was jetzt zu tun war, es gab keine gemeinsame Forderung, hinter die sich alle Kollegen gestellt hätten und mit der die, die zum Betriebsrat gegangen sind, den Betriebsrat und die Betriebsführung unter Druck setzen konnten!

WIE HABEN DIE KOLLEGEN AUF PROSPER ES GEMACHT? Sie haben eine Abordnung zum Betriebsrat geschickt, die im Namen aller Kollegen klar forderte: Weg mit den Entlassungen oder wir kündigen alle!

Die Prosper-Kumpel waren sich einig - darum haben sie ihre Forderung durchgesetzt: Die Entlassungen konnten verhindert werden!

Lernen wir von den Prosper-Kumpeln! Die weißen Briefe sind nur ein Anfang - weitere Angriffe der kapitalisten, weitere Verrätereien der Gewerkschaftsführer und der SPD-Regierung stehen uns bevor: weitere Verlegungen, Lohnverlust und Entlassungen, Lohndrückerei in der Tarifrunde.

DIESEN ANGRIFFEN DÜRFEN WIR NICHT NOCH EINMAL UNVORBEREITET UND UNORGANISIERT GEGENÜBERSTEHEN!

Von den Gewerkschaftsführern und SPD-Bonzen haben wir nichts zu erwarten.

WIR BRAUCHEN EINE STARKE BETRIEBSGRUPPE!

In der Betriebsgruppe müssen sich die Kollegen zusammenfinden, die klar erkennen, wer die Feinde der Kumpel sind und was wir von ihnen zu erwarten haben; die rechtzeitig allen Kollegen sagen, was los ist im Betrieb und was zu tun ist, um jeden neuen Angriff und jeden neuen Verrat entschieden abzuwehren; die solche Forderungen aufstellen, hinter die wir uns alle stellen können, und ihre Durchsetzung organisieren!

Stärkt die Betriebsgruppe, damit sie zu einer macht im Betrieb und in der Gewerkschaft wird!

Die Betriebsgruppe wird sich auf keinen Verrat einlassen. Denn sie kämpft unter der Führung der KPD/ML, der einzigen Partei, die fest die Interessen der Arbeiter vertritt!

Rüsten wir uns für die nächsten Angriffe der Kapitalisten und die Verrätereien von SPD- und Gewerkschaftsführung!

GEGEN VERLEGUNGEN, LOHNVERLUST UND ENTLASSUNGEN
GEGEN DIE LOHNDRÜCKEREI IN DER TARIFRUNDE

Stärkt die Betriebsgruppe der KPD/ML!"

In 'Der Kampf der Arbeiterjugend', den Jugendseiten des KJVD heißt es zur JVW:"
JUGENDVERTRETERWAHL

Am 3., 4. und 5. März finden die Jugendvertreterwahlen auf General Blumenthal statt. Die Jugendvertretung soll zwei Jahre lang unsere Interessen gegenüber den Ruhrkohle-Bossen vertreten, hat aber in Wirklichkeit nicht die geringsten Rechte! Der erste Jugendvertreter wird nicht einmal für diese Aufgabe freigestellt. Was noch wichtiger ist: den Jugendvertretern kann, wenn sie den Bossen nicht passen, jederzeit gekündigt werden! - Und was nützt uns ein Jugendvertreter, der gefeuert wird, wenn er sich für uns einsetzt?

Deshalb fordern wir:
- KÜNDIGUNGSSCHUTZ FÜR JUGENDVERTRETER
- GLEICHSTELLUNG MIT DEM BETRIEBSRAT

Aber diese Rechte allein genügen nicht. Wir brauchen eine Jugendvertretung, die wirklich bereit ist, sich für die Interessen der Jugendlichen auf Blumenthal einzusetzen! Es reicht nicht, nur so zu tun und bei irgendwelchen Sitzungen das Maul aufzureißen.

Z.B. ist der Ausbildungsplan im Lehrrevier ein wichtiges Problem für die Jugendlichen. Von Ausbildung kann da nicht mehr die Rede sein! Wir arbeiten hauptsächlich voll in der Produktion. WENN WIR ABER SCHON PRODUKTIVE ARBEIT MACHEN, DANN WOLLEN WIR AUCH DAS VOLLE GELD DAFÜR SEHEN UND NICHT DIESEN HUNGERLOHN, DER SICH AUSBILDUNGSBEIHILFE NENNT!

So eine Forderung kann die Jugendvertretung niemals durchsetzen, wenn sie sich nicht auf die Kampfkraft der Jugendlichen stützen kann. Die Ruhrkohle-Bosse würden sie nur auslachen, wenn sie auf einer Sitzung fordern würde:

GLEICHER LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT!

Denn das wissen die Kapitalisten: Wenn die Jugendvertretung die Jugendlichen nicht hinter sich stehen hat, dann können sie mit ihr machen, was sie wollen. Und sie billigen ihr nur das zu, was ihren Profit nicht angreift!

DIE JUGENDVERTRETUNG IST IMMER NUR SO STARK, WIE STARK DIE KAMPFKRAFT DER KOLLEGEN IST!

Eins ist klar: Freiwillig rücken die Bosse nichts heraus. Da können wir warten, bis wir schwarz werden. Unsere älteren Kollegen haben das Streikrecht schon lange. es ist eines ihrer wichtigsten Kampfmittel gegen die Kapitalisten!

Wir Lehrlinge dürfen nicht streiken. Dadurch will man uns von den älteren Kollegen abspalten, damit wir nicht mit allen Kollegen für gemeinsame Forderungen kämpfen. Es geht sogar so weit, daß Lehrlinge als Streikbrecher eingesetzt werden.

Wir brauchen unbedingt
- STREIKRECHT FÜR LEHRLINGE

JUGENDVERSAMMLUNG

Anscheinend wird die Jugendvertreterwahl vom Wahlvorstand auf die leichte Schulter genommen, oder aber er hat keinen Kontakt zu den Jugendlichen. Denn dann wüßte er, daß die Kandidaten zum größten Teil überhaupt nicht bekannt sind, besonders bei den jüngeren! Wie sollen wir da eine Wahl treffen?

Wir fordern deshalb
JUGENDVERSAMMLUNG VOR DER WAHL
bei der sich die Kollegen mal genauer vorstellen können.

Die Versammlung muß aber innerhalb der Arbeitszeit oder bei vollem Lohnausgleich außerhalb der Arbeitszeit stattfinden! Voller Lohnausgleich heißt: Der Durchschnittslohn aller Wahlberechtigten wird für die Dauer der Versammlung an alle Teilnehmer ausgezahlt. Bei einer Versammlungsdauer von drei Stunden (mit Anfahrt) und einem Durchschnittslohn von zwei Mark pro Stunden hieße das: sechs Mark für jeden Versammlungsteilnehmer sofort ausgezahlt."

In einem Kasten heißt es:"
JUNGARBEITER UND LEHRLINGE!

Diese Seite ist Eure Seite! Schreibt Berichte über Euren Arbeitsplatz und schreibt, wie Euch die Seite gefällt! Setzt Euch mit uns in Verbindung . Wir treffen uns donnerstag ab 20 Uhr in Recklinghausen-Süd, Berghäuser Str. 2(linker Eingang bei Schmitz)."

Im nächsten Artikel heißt es:"
'WIR HABEN EINEN GROSSEN SCHLUCK AUS DER PULLE GENOMMEN!'

Das war für unseren Betriebsratsvorsitzenden Brandau auf der letzten Belegschaftsversammlung das Fazit der letzten Monate. Wenn wir uns aber anschauen, was der Betriebsrat in den letzten drei Monaten alles geleistet hat, dann müssen wir sagen: Das ist uns alles schon auf der letzten Belegschaftsversammlung als großartiger Erfolg der Arbeit des Betriebsrats angepriesen worden. Wie recht hatte doch der Kollege, der Brandau fragte: 'Wer hat denn nun den größten Schluck aus der Pulle genommen? - Das sind doch wohl die Aktionäre und Stahlkonzerne gewesen!'

Das hat uns Brandau nämlich nicht erzählt: Die RAG ist eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 546 Mio. Die Aktien gehören den Altgesellschaften (also Rheinstahl, Thyssen, Hoesch usw.). Sie kontrollieren die RAG und setzen den Vorstand ein. Die RAG schuldet den Altgesellschaften 2 Milliarden DM und 1,6 Mrd. DM Zinsen, sie muß jährlich 185 Mio. an die Altgesellschaften zahlen. Das bedeutet, daß das Defizit, über das die Aktionäre der RAG so jammern, gerade daher kommt, daß sich diese Aktionäre jährlich 185 Mio. DM aus der Kasse nehmen!

Die dicken Profite machten die Kapitalisten mit zwei Tricks. Das Bergbauvermögen, das sie wegen der Kohlenkrise an die Einheitsgesellschaft loswerden wollten, durften sie selbst bewerten. Dafür trafen sie die richtigen Vorbereitungen: Vor der Gründung der RAG haben die Altgesellschaften die Förderung mit allen Mitteln hochgetrieben, damit ihre Gruben mehr wert waren. Da haben sie auch ruhig einmal die Aus- und Vorrichtung vernachlässigt. Wer bezahlt dafÜr mit mehr und schnellerer Arbeit, mit Arbeitshetze und Unfällen? NatÜrlich wir! Als der Stichtag der Bewertung kam, legte die Kapitalisten ihre Rechnung auf den Tisch: Jahrelang hatten sie sich über die aussichtslose Lage des Bergabus beklagt, und jetzt brachten sie es fertig, den Wert des eingebrachten Vermögens auf zwei Milliarden DM zu beziffern. Diese Summe muß die RAG in 20 Jahren zurückzahlen und noch 6% Zins dazu - das sind jedes Jahr 185 Mio. DM. Die müssen wir ihnen erst einmal rausholen.

Wenn man die 185 Mio. abzieht, dann hat die Ruhrkohle kaum rote Zahlen gehabt. Trotzdem halten die Kapitalisten und die Gewerkschaftsführer dieses Märchen von den roten Zahlen aufrecht, um unsere Lohnforderungen herabzudrücken.

Die Stahlbarone waren aber nicht damit zufrieden, daß sie bei dem Verkauf ihrer Zechen dicke Profite machten, sie sicherten sich auch noch einen Extrapreis für den Koks, den sie bei der RAG weit billiger als sonstwo bekommen. Als die RAG kürzlich versuchte, zur Verbesserung ihrer finanziellen Lage den Preis für Koks heraufzusetzen, leisteten die Stahlbarone erbitterten Widerstand. Eigentlich müßten sie als Aktionäre der RAG an einem guten Abschluß interessiert sein, aber die Kapitalisten rechnen nur mit einem: dem höchsten Profit - und den haben sie, wenn sie auch noch den Koks billiger bekommen.

Sie wissen nämlich: SELBST WENN DIE RUHRKOHLE PLEITE IST, BEKOMMEN SIE WEITERHIN DIE JÄHRLICHE RÜCKZAHLUNG. Die einzigen, die bei der Ausplünderung der RAG draufzahlen müssen, sind wir: uns droht man mit Lohnstop, Sozialabbau und Wohnungsmangel, weil angeblich kein Geld in der Kasse ist. Den Kapitalisten aber hat SPD-Schiller bei der Gründung der RAG rückhaltlose Unterstützung zugesagt: BEI ZAHLUNGSUNFÄHIGKEIT DER RAG BEKOMMEN DIE KAPITALISTEN DIE JÄHRLICHE RÜCKZAHLUNGSRATE AUS DEN STEUERGELDERN, D.H. VON UNSEREM GELD ERSETZT! Darum ist es auch den Kapitalisten egal, wie die Bilanz aussieht, ihren Profit haben sie ja staatlich garantiert. Und wenn sie jetzt versuchen unsere Lohnforderungen für die kommende Tarifrunde zu drücken, dann haben sie auch hier die volle Unterstützung der SPD-Regierung: damit die fetten Gewinne der Kapitalisten erhalten bleiben, sollen uns 7%-Lohndiktate, genannt 'Lohnleitlinien' aufgezwungen werden!

Dieses Komplott zwischen Kapitalisten und SPD-Regierung will Brandau mit seinen schönen Reden decken. Darum muß er auch den 'Stempel' als Schmiererei bezeichnen!

Aber lassen wir uns durch solche Reden und durch die Tricks der SPD-Regierung nicht einschüchtern. Wir verlangen für die kommende Tarifrunde:

STATT 7%-LOHNDIKTAT EINE KRÄFTIGE LOHNERHÖHUNG!"

Vom Fahrpreiskampf wird berichtet:"
ROTE-PUNKT-AKTION
VERRAT VON SPD- UND DGB-FÜHRERN

Das hatten wir in einem Flugblatt anläßlich der Fahrpreiserhöhung aufgezeigt. Dieses Flugblatt nahmen die DKP-Funktionäre zum Anlaß, die gesamte Rote-Punkt-Aktion zu spalten, um dann auch noch von ihr abzuspringen. Sie ließen entgegen allen Vereinbarungen unseren Genossen von der KPD/ML auf der Kundgebung am 30.1. auf dem Alten Markt nicht mehr reden:
'der Lautsprecherwagen gehört uns, da kommt ihr nicht ran. Da könnt ihr machen, was ihr wollt.'

Sie hetzten während der Kundgebung und während der Demonstration andauernd gegen KPD/ML und KJVD. Dann brachen DKP und SDAJ die gesamte Aktion noch während der Demonstration ab. Über ihren lautsprecherwagen erklärten sie die Demonstration für beendet und schickten die Demonstranten nach Hause. Als diese die vorgesehene Route bis zum Ziel weitermarschieren wollten, verhinderte das die Polizei.

Damit haben DKP und SDAJ klar gezeigt, daß auch sie zu denen gehören, die in ihren Worten zwar die Interessen der Werktätigen vertreten wollen, die aber durch ihre Taten beweisen, daß es ihnen wichtiger ist, daß SPD- und Gewerkschaftsführer ihr Gesicht wahren.

Einen ausführlichen Bericht über diese Aktion könnt ihr in der neuen ROTEN FAHNE (RF Nr.3 - 15.2.1971,d.Vf.) lesen, die vor allen Werkstoren verkauft wird!

ARBEITER LIES DIE ROTE FAHNE ZENTRALORGAN DER KPD/ML

Verkauf: Freitags an Schacht 1/2/6 Donnerstags an Schacht 3/4 und 7"

Die Ausgabe enthält auch eine Polemik zur DKP-Betriebszeitung 'Roter Hobel' (vgl. Jan. 1971):"
EIN WORT ZUR DKP

In der letzten Ausgabe ihrer Betriebszeitung DER ROTE HOBEL wirft die DKP der KPD/ML vor, sie täte das Gleiche wie die NPD, Strauß und Bild, wenn sie die Verrätereien der SPD- und Gewerkschaftsführer aufdeckt.

Sollen wir das etwa billigen und stillschweigen, wenn der Tarifexperte der IGBE, Gelhorn, den Funktionären der IGBE empfiehlt, dafür zu sorgen, daß die Kumpel in den Betrieben nicht zu hohe Forderungen für die Tarifrunde (BETR,d.Vf.) stellen? Oder sollen wir es uns gefallen lassen, wenn Schiller versucht, uns durch das Lohndiktat von nur 7% an die Kette zu legen? Welche Interessen vertreten diese Herren denn damit? Sie dienen damit doch nur den Kapitalisten. Die wollen doch angesichts der kommenden Krise ihre Profite auf unsere Kosten retten!

Und wenn die Kollegen von der DKP diese Verrätereien, die jeder Kollege kennt, unter den Teppich kehren wollen, dann stellen sie sich schützend vor diese Verrätereien. Dann verhindern sie damit unseren geschlossenen Kampf gegen die Kapitalisten und ihre Handlanger, SPD -und Gewerkschaftsführung. Und das kann doch wohl nicht im Interesse der Kumpel sein."

Im letzten Artikel wird berichtet vom Bergarbeiterstreik in Frankreich (vgl. 4.2.1971, 13.2.1971):"
DIE ARBEITERKLASSE KÄMPFT UND WIRD SIEGEN!

KUMPEL IN FRANKREICH KÄMPFEN GEGEN ZECHENSTERBEN

In einem Streik, der alle Bergbaugebiete Frankreichs umfaßte, haben die französischen Kumpel in den letzten Wochen ihre Einheit und Solidarität bewiesen.

Der Streik begann an der lothringischen Zeche Faulquemont. Der Grund: Die Kumpel hatten erfahren, daß ihre Zeche 1973 dichtgemacht werden sollte! Dagegen forderten sie: Weg mit dem Stillegungsbeschluß, sichere Arbeitsplätze! Die Kampfbereitschaft der Kumpel war so groß, daß die Gewerkschaft CGT und die sozialdemokratische Gewerkschaft CFDT den Generalstreik für alle Zechen im ganzen Land ausrufen mußten.

Für eine Woche lang hielten die Kumpel das Verwaltungsgebäude der staatlichen Kohlengruben besetzt.

In einem groß angelegten Täuschungsmanöver haben nun Regierung und Gewerkschaftsführung den Streik der französischen Bergarbeiter abgewürgt. Folgendes 'Kompromißangebot' machte die französische Regierung den streikenden Kumpels: Nicht 1973, 'erst' 1975 sollten die unrentablen Zechen geschlossen werden!

Daraufhin bliesen die Gewerkschaftsführer dne Streik ab. Besonders übel haben die Führer der unter dem Einfluß der revisionistischen 'K'PF (KPF,d.Vf.) (Kommunistische Partei Frankreichs) stehenden Gewerkschaft den Kumpels mitgespielt. Mit scheinradikalen Parolen hatte sie sich an die Spitze des Streiks gesetzt und noch am Donnerstag alle Kollegen aufgefordert, weiterzustreiken. Am nächsten Tag ging sie auf den faulen Vorschlag der Pompidou-Regierung ein.

Die Kumpel von Faulquemont, die den Streik auch begonnen haben, streikten als einzige weiter. Sie wollten mehr als einen Aufschub der Stillegung, sie wollten sichere Arbeitsplätze für die Zukunft!

Aber durch den Verrat der sozialdemokratischen und revisionistischen Gewerkschaftsführer ist die geschlossene Kampffront der Kumpel zerschlagen, die Kumpel von Faulquemont sind isoliert.

GEGEN DIE VERRÄTEREIEN DER RECHTEN GEWERKSCHAFTSFÜHRER DIE GESCHLOSSENE KAMPFFRONT DER ARBEITERKLASSE!"
Q: Der Stempel,Recklinghausen Feb. 1971;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.20,Bochum 13.3.1971,S.10


Der Stempel _ Zeitung der Betriebsgruppe Blumenthal der KPD/ML, Februar 1971
Der Stempel - Zeitung der Betriebsgruppe Blumenthal der KPD/ML, Februar 1971

03.03.1971:
Auf der Zeche General Blumenthal Recklinghausen sollen, laut KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. 22.2.1971), die dreitägigen Jugendvertreterwahlen (JVW) beginnen.
Q: Der Stempel,Recklinghausen Feb. 1971,S.5

08.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
über die Krisenauswirkungen im BERGBAU haben wir schon ... berichtet. ... Die 'Fehlschichten' sollen gesenkt werden. Was das bedeutet, zeigt ein Brief der Bergbau AG Herne/Recklinghausen an die Kollegen der Zeche Blumenthal: darin werden alle die Kumpel, die im letzten Jahr öfter krankgefeiert haben, aufgefordert, sich zwecks Verlegung beim Personalbüro zu melden. Der Stempel, die Zeitung der KPD/ML Betriebsgruppe bei Blumenthal (vgl. Feb. 1971,d.Vf.), sagt ganz klar, was das für die Kumpel bedeutet: 'Verlegung an einen 'geeigneten' Arbeitsplatz! Das bedeutet für uns: weniger Lohn, obwohl wir durch die Krankheit bestimmt nicht weniger Ausgaben haben, weniger Lohn, obwohl durch unverschämte Preissteigerungen unser Geld sowieso immer weniger wird."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.20,Bochum 13.3.1971,S.9f

07.04.1971:
Nach eigenen Angaben der KPD/ML-ZB erscheint zur Bergbau-Tarifrunde (BETR) erstmals ein zentrales 'Extrablatt der RAG-Betriebsgruppen der KPD/ML' (vgl. 21.4.1971) unter der Schlagzeile "Neue Lohnordnung: IGBE schweigt - KPD/ML informiert!" Es wird am 7./8. April vor einigen Zechen im Ruhrgebiet, u.a. Prosper Bottrop (vgl. 7.4.1971), Westerholt Polsum, Holland Wattenscheid (heute Bochum) und Blumenthal Recklinghausen verteilt. Bei Minister Stein Dortmund erscheint es mit dem Kopf der dortigen 'Rutsche' (vgl. 7.4.1971).

Es wird der Entwurf einer neuen Lohnordnung für den rheinisch-westfälischen Steinkohlebergbau (vgl. 1.4.1971) abgedruckt.
Q: Rote Fahne Nr.8,Bochum 26.4.1971,S.5;
Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.5,Bochum Mai 1971,S.2;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.29,Bochum 17.4.1971,S.3f;
KPD/ML-ZB-ZB-Propagandaabteilung:Vorwärts im Geiste des 1. Mai. Aus der Arbeit der KPD/ML. Eine Broschüre für Arbeiter,Westberlin 1971,S.*;
Die Rutsche Nr.4,Dortmund Mai 1971,S.1

12.04.1971:
Die Nr.2 der 'Rutsche' der Betriebsgruppe Zeche Minister Stein Dortmund der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 7.4.1971, 21.4.1971) erscheint vermutlich in dieser Woche. U.a. heißt es:"
DIE BEGINNENDE KRISE HAT AUCH DIE RAG ERFASST

Es ist kein Geheimnis mehr, daß die beginnende Krise auf die RAG übergegriffen hat. Die Halden wachsen wieder an, die Zechenherren gehen verstärkt daran, 'Bummelanten' umzusetzen und zu entlassen. So werden z.B. auf der Zeche Blumenthal in Recklinghausen weiße Briefe verschickt, in denen für viele Kollegen, die als Folge der Arbeitshetze öfters krankfeiern mußten, Umbesetzungen mit nachfolgender Lohnkürzung und Entlassungen angekündigt wurden."
Q: Die Rutsche Nr.2,Dortmund Apr. 1971

19.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die unverschämten Angriffe der Zechenherren auf die Arbeiterjugend und die Lehrlinge werden immer dreister (..). Auf der Anlage BLUMENTHAL IN RECKLINGHAUSEN werden die Lehrlinge in verstärktem Maß in der Produktion eingesetzt. Das führte für die Abschlußlehrjahre der Handwerker dazu, daß der Werksunterricht, der immer während der Arbeitszeit durchgeführt wurde, damit man sich noch mal auf die Prüfung vorbereiten konnte, auf den Nachmittag verlegt wurde. So können die Lehrlinge den ganzen Tag über in den Berg geschickt werden, wo sie in der Produktion malochen müssen, während sie in ihrer Freizeit den 'gnädiglich angebotenen' Unterricht besuchen müssen, denn alle wollen ja die Prüfung bestehen. So versuchen die Zechenherren, ihre Kosten auf dem Rücken der Arbeiter noch weiter zu senken.'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.32,Bochum 28.4.1971,S.11

24.04.1971:
In Recklinghausen wird, nach eigenen Angaben, auf einer Filmveranstaltung der Betriebsgruppe Zeche General Blumenthal der KPD/ML-ZB der Film 'Wir waren vorbereitet, morgen früh um 6 Uhr in den Streik zu treten' gezeigt.

Über die Veranstaltung veröffentlicht die KPD/ML-ZB u.a. folgenden:"
BERICHT ÜBER DIE FILMVERANSTALTUNG DER KPD/ML-BETRIEBSGRUPPE BLUMENTHAL IN RECKLINGHAUSEN

Die Filmveranstaltung am 24.4. war die erste öffentliche Veranstaltung der BG Zeche Blumenthal für die Kollegen. Sie war in der Betriebszeitung 'Der Stempel' angekündigt worden. Gezeigt wurde der Film über den Verrat der IGBE-Führer bei den Tarifverhandlungen 1966. Sie hatten damals mit großen Worten die Kollegen mobilisiert und es bis zur Urabstimmung kommen lassen, in der sich die Kollegen mit übergroßer Mehrheit für den Streik ausgesprochen hatten, und dann, kurz vor Beginn des Streiks mit den Zechenherren einen 4%-Verrat ausgehandelt!

Zur Veranstaltung kamen 15-20 ältere Kollegen, 10-15 jüngere Kollegen und Mitglieder und Sympathisanten des KJVD und der Partei. Schon während des Films kamen die ersten Reaktionen von den Kollegen: Als Arendt (damaliger IGBE-Führer) und andere Verräter mit großen Worten die Einheit und den Kampfwillen beschworen, lachten die Kollegen und nannten Arendt einen Schauspieler. Begeisterte Zustimmung gab es, als im Film gezeigt wurde, wie nach dem Verrat die Delegierten aus den Betrieben auf einer großen Versammlung Arendt und seinen Kumpanen vorwarfen, hinter dem Rücken der Kumpel diesen Kompromiß eingegangen zu haben, als sie erbittert feststellten, daß ihre Gewerkschaftsführer sie verraten hatten.

Nach dem Film, der sehr anschaulich die Verrätereien der Gewerkschaftsführer zeigte, wurde von einem Vertreter der KPD/ML ein kurzes Referat gehalten. Er erklärte, daß es sich die Gewerkschaftsbonzen heute nicht mehr leisten könnten, die Kumpel bis zum Streik zu mobilisieren und sie dann wieder zurückzupfeifen, weil die Kollegen heute kampfstärker sind und viele Illusionen in die Führer verloren haben. Das zeigte sich ja deutlich beim 7,3%-Verrat, den sie hinter dem Rücken der Kumpel in Geheimverhandlungen mit den Zechenherren und der SPD-Regierung ausgehandelt haben; sie haben überhaupt keine Forderungen mehr aufgestellt weil sie schlecht wieder von ihnen heruntergekommen wären. Die KPD/ML war die einzige Partei, die direkt nach dem Tarifverrat in ihren Betriebszeitungen darüber berichtete; sie hatte die Kollegen auch vor einigen Wochen als erste über die neue Lohnordnung informiert.

Der erste Teil der Diskussion drehte sich dann um die Frage: Was sollen wir bei den Führern noch mit den Gewerkschaften? Sollen wir die Mitgliedsbücher hinwerfen?

Ein Kumpel fragte: 'Wo sind die Herren von der IGBE? Die haben doch auch von dieser Veranstaltung gewußt und hier hätten sie doch Farbe bekennen können. Doch sie sind nicht gekommen, wenigstens nicht in den Raum - denn Kumpel, wenn ihr genau geguckt habt, dann habt ihr gesehen, daß draußen überall an den Ecken die Wagen der Bonzen standen und drinnen saßen die Funktionäre, die wollten genau sehen, wer von den Kumpel zur Veranstaltung der KPD/ML geht!' Dies rief allgemeine Empörung hervor, doch alle Kollegen zogen die richtige Schlußfolgerung: 'Ohne Gewerkschaft sind wir nichts! Nur in und mit der Gewerkschaft können wir unsere Forderungen vertreten. Rausgehen, das ist der schwerste Fehler!' 'Deshalb müssen wir die Gewerkschaftsführer dahin bringen, daß sie unsere Interessen vertreten', meinte ein Kollege. Darauf erklärte ihm der Vertreter der KPD/ML: 'Wir werden die heutigen Gewerkschaftsführer nie dahin bringen, daß sie unsere Interessen vertreten. Lenin hat schon erklärt, daß die Kapitalistenklasse sich in der Epoche des Imperialismus mit einem Teil ihrer Extraprofite einige Arbeiter kauft, um die gesamte Arbeiterklasse zu spalten und zu verwirren. Deshalb müssen wir den politischen Kampf gegen die rechten Gewerkschaftsführer aufnehmen. Und da können wir uns nicht allein auf Anträge zur Satzungsänderung usw. verlassen, da müssen wir als Grundvoraussetzung dieses Kampfes starke Betriebsgruppen aufbauen, die die Kollegen in den Betrieben aufklären und mobilisieren und so die Gewerkschaften erobern.' Die Kollegen unterstützten dies und einer erklärte: 'Wie kann man erwarten, daß die Gewerkschaftsführer unsere Interessen vertreten, wenn sie doch selbst bei den Arbeitgebern mit drin sitzen und damit selbst praktisch auch schon unsere Arbeitgeber sind!'

Der zweite Teil der Diskussion drehte sich um den 1.Mai und was die Arbeiterklasse und ihre Partei am 1.Mai für Aufgaben hat. Ein Vertreter der KPD/ML erläuterte kurz unsere politische Linie zum 1.Mai. Hier gab es eine heftige Diskussion. Ein DKP-Mitglied, der abgesehen von den ideologischen Differenzen zunächst den Reden der KPD/ML zugestimmt hatte, meinte nun: 'Man kann es als Trennung von den Gewerkschaften und als Spaltung auffassen, wenn ihr eine eigene Demonstration (in Dortmund,d.Vf.) macht. Man sollte auf den Veranstaltungen des DGB die klassenbewußten Kollegen ansprechen und sie agitieren.' Ein anderer Kollege von der christlichen Gewerkschaft (des CGB,d. Vf.) schlug sogar vor, man solle doch ins Fernsehen gehen und dort die Forderungen, die wir haben, vorbringen, da hätte man doch eine viel größere Öffentlichkeit und keiner könnte sagen, die demonstrieren unter roten Fahnen.

Doch diese Äußerungen stießen auf den entschlossenen Widerstand der anderen Kollegen: 'Ins Fernsehen kommst du doch gar nicht rein! Das ist doch das Fernsehen der herrschenden Klasse, da können wir nie den Mund aufmachen. Und wir schämen uns auch nicht unter der Fahne der Kommunisten auf die Straße zu gehen. Im Gegenteil, wir sind froh, daß es wieder Kommunisten gibt. Auf der DGB-Veranstaltung von heute sind sowieso keine klassenbewußten Kollegen mehr. Da können wir auch unsere Forderungen nicht vertreten; wenn da ein Kommunist was sagen will, dann kriegt er doch von den Gewerkschaftsbonzen die Arme umgedreht und den Saft vom Mikrophon abgedreht. Nein, wir brauchen eine eigene Demonstration und Kundgebung, wo wir unsere Forderungen vortragen können! Wir müssen selbst auf die Straße gehen und wenn wir auch nur ein paar Mann sind, wir werden mehr, das ist klar! 1927 und 1928 in der Wirtschaftskrise hat die KPD auch eigene Veranstaltungen gemacht und die KPD war keine Spalterpartei; sie hat die Interessen der Arbeiterklasse vertreten und das ist es, was wir heute auch tun müssen.'

Ein Sprecher der KPD/ML unterstützte diese Erklärungen und sagte: 'Wenn wir die Arbeiter zu einer eigenen Demonstration auffordern, so sind wir nicht antigewerkschaftlich, sondern nur anti-Gewerkschafts- und SPD-Führer! Und wir machen doch nicht eine interne Veranstaltung der Kommunisten, sondern wir laden eben alle Kollegen ein, sich bei uns zu beteiligen, Hauptsache sie unterstützen unseren Kampf unter unseren Hauptlosungen!' (Großer Beifall bei den Kollegen)

Im dritten Teil der Diskussion ging es um die Frage: Was können wir denn jetzt im Betrieb machen?

Ein Kollege wies darauf hin, daß die Verbindung zwischen den Kumpeln in den Revieren jetzt sehr schwierig geworden ist; früher fuhr man immer zu hunderten gleichzeitig zur Schicht an, heute wird den ganzen Tag über eingefahren und dann fast immer allein oder noch mit ein oder zwei Mann, man kann ja mit niemandem mehr reden, über das, was passiert. Die Kapitalisten haben sich das schon sehr gut ausgedacht.

Ein alter Kommunist meinte: 'Ihr müßt vor allem in den Belegschaftsversammlungen auftreten und den Kollegen sagen, was los ist. In dieser Öffentlichkeit müßt ihr vom Leder ziehen, damit die Kollegen sehen, ihr seid da.'

Ein Vertreter der KPD/ML wies darauf hin, daß man auf jeden Fall vorsichtig vorgehen müsse, da Kollegen, die zu offen aufgetreten sind, schon oft genug aus dem Betrieb geflogen sind. Deshalb sei im Moment vor allem der Aufbau und die Vergrößerung der KPD/ML-Betriebsgruppe wichtig. Der Kommunist erkannte dies an und meinte dann richtig: 'Dann muß man eben auf den Betriebsversammlungen hauptsächlich Fragen stellen, wozu der Betriebsrat Stellung nehmen soll und mehr erst einmal nicht.' Der Hinweis wurde von allen zustimmend aufgenommen. Der Vertreter der KPD/ML betonte noch einmal, daß es in den nächsten Wochen vor allem darauf ankommt, gegen die Durchsetzung der Lohnordnung alle Informationen an die Betriebszeitungen der KPD/ML weiterzugeben, damit diese sie für alle Kumpel, auch auf den anderen Schachtanlagen verbreiten könne, weil nur so die Grundlage für einen Kampf gegeben ist."

An anderer Stelle berichtet die KPD/ML-ZB u.a., daß die Veranstaltung von ca. 10 alten und 10 jüngeren Kollegen besucht worden sei:"
Die ganze Veranstaltung zeigte, daß es notwendig ist, die Betriebsgruppen der KPD/ML zu stärken. Die Kumpel waren über den Schandvertrag sehr empört".
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.32,Bochum 28.4.1971,S.3ff;
Rote Fahne Nr.9 und 12,Bochum 10.5.1971 bzw. 21.6.1971,S.8 bzw. S.*;
KPD/ML-ZB-ZB-Propagandaabteilung:Vorwärts im Geiste des 1. Mai. Aus der Arbeit der KPD/ML. Eine Broschüre für Arbeiter,Westberlin 1971

28.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von der BETR (vgl. 20.4.1971) aus Recklinghausen (vgl. 29.4.1971):"
IGBE-TARIFABSCHLUSS

Die IGBE-Führer verstärken ihre demagogischen Manöver zur Täuschung und Verwirrung der Bergarbeiter und versuchen so den Widerstand der Kumpel gegen Lohnordnung und Lohndiktat zu schwächen. Gleichzeitig wollen sie die Bergarbeiter gegen die KPD/ML aufhetzen, die die Kollegen als einzige rechtzeitig auf den bevorstehenden Verrat hingewiesen und die neue Lohnordnung veröffentlicht hat, die als einzige den Kampf der Kumpel gegen den Tarifverrat unterstützt.

So heißt es in einem Artikel in der Recklinghäuser Zeitung vom 28.4. unter der Überschrift: 'BERGARBEITER NEHMEN VON DEN KOMMUNISTISCHEN AKTIONEN KEINE NOTIZ' und 'BELEGSCHAFTEN MIT DEM ERGEBNIS ZUFRIEDEN': 'Die Industriegewerkschaft Bergbau und Energie sieht sich in diesen Tagen einer heftigen Kritik ausgesetzt: Kommunistische Betriebsgruppen demonstrieren vor Zechentoren und verteilen Flugblätter an die Bergleute. Sie werfen dem Gewerkschaftsvorstand vor, 'hinter dem Rücken der Kumpel' einen Tarif 'ausgemauschelt' zu haben, der allein den 'Zechenherren und Stahlbaronen' nützt... Wie reagieren die Bergleute auf solche Aktionen? Wir fragten den BETRIEBSRATSVORSITZENDEN DER SCHACHTANLAGE 'GENERAL BLUMENTHAL', Konrad Brandau (SPD-Mitglied und Mitglied des Aufsichtsrats der Bergbau AG Herne/Recklinghausen - Anmerkung der KND-Redaktion): 'DIE BELEGSCHAFT NIMMT VON DIESEN LEUTEN UND IHREM GEREDE KEINE NOTIZ.' Die Bergarbeiter, so sagte Brandau weiter, haben nämlich klar erkannt, daß sie ab 1. Juni etwa 11% mehr bekommen, wenn der Tarif in der vorliegenden Fassung verabschiedet wird. Die mit dem Unternehmerverband vereinbarte Lohnerhöhung von 7,3% wird nämlich auf die Sätze der neuen Lohnordnung gerechnet, die in den letzten Monaten ausgehandelt worden ist. Hinzu kommt eine Verdoppelung der Nachtschichtzulage von 2 auf 4 DM und eine Erhöhung des Weihnachtsgeldes von 400 auf 500 DM. Die Belegschaften sind, wie Brandau erkannt zu haben glaubt, mit diesem Ergebnis zufrieden.'

Daß die Bergarbeiter durch die neue Lohnordnung insgesamt eine Lohnerhöhung von 11% erhalten sollen, ist eine glatte Lüge. Wir haben schon ... beschrieben, wie die neue Lohnordnung dazu dienen soll, die Kollegen noch mehr anzutreiben und zu spalten. Daß die neue LOHNORDNUNG aber auch für einige Teile der Bergarbeiter direkte LOHNDRÜCKEREI bedeutet, zeigt der folgende Fall: Ein Schießmeister (das sind die Kumpel, die die Sprengungen unter Tage vornehmen) auf der Anlage Westerholt/Polsum (in Herten,d.Vf.) verdiente BISHER 63 MARK pro Schicht (Zechendurchschnitt plus 10% Zulage). Nach der neuen Lohnordnung wird er nach Lohngruppe 10 bezahlt (das sind 48,40 DM) plus 7,3% Lohnerhöhung (3,50 DM) plus 15% Zulage (7,78 DM), das sind nur 59,68 DM."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.34,Bochum 5.5.1971,S.7f

29.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich von heute über den gestrigen Artikel in der 'Recklinghäuser Zeitung' zur BETR:"
Die KPD/ML-Betriebsgruppe bei Blumenthal veröffentlichte den Hetzartikel aus der Recklinghäuser Zeitung sofort in einem Flugblatt und schrieb dazu:
'Die meisten Kumpels haben den Verrat der IGBE-Führer und der Brandaus und Co. genau erkannt und das RAG-Komplott von Zechenherren, IGBE-Führern und SPD-Regierung durchschaut. Weder die IGBE-Führer noch Brandau haben uns von der Lohnordnung und von den Tarifverhandlungen informiert, die schon seit Monaten in Gang waren... Sie haben sich voll an das 7% Lohndiktat von Schiller gehalten. Dadurch will die SPD-Regierung, unterstützt von den Gewerkschaftsführern, in der beginnenden Krise unsere Löhne drücken und die Profite der Zechenherren sichern.

Kumpels,
JETZT IST ES AN DER ZEIT, DIESEN VERRÄTEREIEN EINE KLARE ABSAGE ZU ERTEILEN!

JETZT IST ES AN DER ZEIT, DEN KAMPF AUFZUNEHMEN GEGEN DAS KOMPLOTT VON ZECHENHERREN, SPD-REGIERUNG UND IGBE-FÜHRERN - UNTER FÜHRUNG DER KPD/ML, DIE DIESEN KAMPF UNTERSTÜTZT UND VORANTREIBT!'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.34,Bochum 5.5.1971,S.8

11.09.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.69 (vgl. 8.9.1971, 15.9.1971) mit dem Leitartikel "Neue Rationalisierungspläne der SPD-IGBE-Führer im Bergbau" heraus. Erwähnung findet u.a. auch die Zeche General Blumenthal.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.69,Bochum 11.9.1971

29.03.1972:
Laut KPD/ML-ZB wird auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen ein Kollege politisch entlassen. Offensichtlich handelt es sich dabei um ein Mitglied oder einen Sympathisanten der KPD/ML-ZB, die dort den 'Stempel' herausgibt.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.29,Bochum 19.4.1972

22.04.1972:
Die Nr.30 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 19.4.1972, 26.4.1972) erscheint und berichtet u.a. von der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.30,Bochum 22.4.1972

Mai 1972:
Auf der Zeche Blumenthal Recklinghausen gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB spätestens im Mai einen 'Stempel' (vgl. **.*.1972, **.**.1972) heraus, der uns leider noch nicht vorlag. Laut der Betriebsgruppe Minister Stein Dortmund der KPD/ML-ZB (vgl. 7.6.1972) heißt es darin zum Grundlohngedinge:"
Jetzt wird in Blumenthal das Grundlohngedinge versuchsweise eingeführt. Die Gedingeabteilung ist eifrig am Rechnen, und die Steiger sollen nun dafür sorgen, daß neue Gedinge als Grundlohngedinge abgeschlossen werden. Was ist das für eine neue Verräterei? Kumpel, hier soll noch mehr Leistung für den Lohn kommen, hier soll der Gedingelöhner einen immer kleineren Teil seiner Arbeitsleistung bezahlt bekommen!

Das sieht so aus:
Eine Arbeit nach LG 8 - 47 DM - wird als Gedinge vergeben und eine Ausgangsleistung festgelegt, bei der der Kumpel die 47 DM erhält. Früher war es so, daß er dann genau wußte: wenn ich 20% mehr leiste, erhalte ich auch 20% mehr Lohn. Das waren dann 9,40 DM dabei.

Jetzt wird der Lohngruppen-Lohn gar nicht mehr berücksichtigt! Er wird aufgespalten in einen Grundlohn und einen beweglichen Anteil. Der Kumpel kann durch seine Leistung jetzt nur noch den beweglichen Anteil von 40% der LG beeinflussen - das wären dann 18,80 DM statt 47 DM.
Wenn er jetzt 20% mehr leistet, dann erhält er 20% nur noch auf 18,80 DM - das sind nur 3,76 DM mehr statt 9,40 DM. Will der Kumpel aber weiterhin auf 20% mehr Geld kommen, so muß er 50% Überleistung erbringen, denn 9,40 DM sind 50% von den 18,80 DM.
Der Kumpel wird hier um seinen Lohn beschissen und er muß viel mehr leisten, um überhaupt an sein Geld zu kommen!
Das haben sich die Zechenherren fein ausgedacht, und die IGBE-Führer haben diesen Schweinereien in weiteren Geheimverhandlungen in den vergangenen Monaten zugestimmt, sie mit ausgearbeitet.

50% MEHR LEISTUNG FÜR 20% MEHR LOHN!

Eine Devise für Ausplünderung und Ausräuberung! Bei Jacobi-Haniel (in Oberhausen,d.Vf.) haben die Zechenbosse mit Hilfe des Grundlohngedinges 'durch Leistungssteigerung die Arbeitskosten durchschnittlich um 30% und in anderen Betrieben bis 50% gesenkt.' Dieser Devise haben die Kumpel den Kampf angesagt:
WEG MIT DEM GRUNDLOHNGEDINGE!"
Q: Rutsche Bergbautarifrunde: 'Jetzt rechnen - jetzt handeln!',Dortmund o.J. (Juni 1972),S.3

Mai 1972:
Auf der Zeche Blumenthal Recklinghausen wird laut der Betriebsgruppe Minister Stein Dortmund der KPD/ML-ZB (vgl. 7.6.1972) das Grundlohngedinge vermutlich Ende Mai wieder zurückgenommen, "weil eine geschlossene Kumpelfront unter der Parole: WEG MIT DEM GRUNDLOHNGEDINGE! den Kampf gegen diesen neuesten Anschlag geführt hatte!"
Q: Rutsche Bergbautarifrunde: 'Jetzt rechnen - jetzt handeln!',Dortmund o.J. (Juni 1972),S.2;
Rote Fahne Nr.12,Bochum 12.6.1972,S.*

07.06.1972:
Die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Minister Stein Dortmund führt um 19 Uhr im Haus Göbbeln in der Schützenstr. eine öffentliche Veranstaltung zur BETR durch, von der sie selbst berichtet:"
BERGBAUTARIFRUNDE: 'JETZT RECHNEN - JETZT HANDELN!'
...
Die 'Ordnungsfunktion' und 'Tarifwahrheit' der Lohnordnung sieht so aus, daß der Lohn ständig weiter abgeschmolzen wird!
...
Auf jeden Fall kann man aber feststellen, daß in der neuen Lohnordnung eine Neufeststellung nach dem Motto: Wiederherstellung der Tarifwahrheit im Gedinge durchgeführt werden soll. Wir wissen von der Zeche Blumenthal (in Recklinghausen,d.Vf.) daß in den Baustellen im Januar nicht der leistungsmäßig erzielte Lohn von über 60 DM gezahlt wurde, sondern nach Absprache nur 58 DM - sonst müsse das Gedinge gekündigt werden. Die Kumpel, die zum Teil darauf eingegangen waren, erhielten drei Monate später die Quittung: die gedinge wurden vom Revier von 7 auf 8 Kubikmeter erhöht.

WEG MIT DEM GRUNDLOHNGEDINGE!

Sehr wichtig für uns ist, daß bereits eine neue Leistungsentlohnung über der RAG schwebt, die bereits auf Rheinpreußen (in Moers,d.Vf.) und Blumenthal erprobt wird: der Lohn steigt nicht entsprechend der Arbeitsleistung im Verhältnis 1:1, denn der Lohn zerfällt in Grundlohn und Prämie, und der Anstieg der Prämie verläuft viel flacher als die Leistung."
Zitiert wird hierzu aus dem 'Stempel' der KPD/ML-ZB bei Blumenthal (vgl. Mai 1972).
Q: Rutsche Kumpels, aufgepaßt: 'Tarifwahrheit bedeutet Lohnabbau'! und Bergbautarifrunde: 'Jetzt rechnen - jetzt handeln!',Dortmund o.J. (1972) bzw. o.J. (Juni 1972),S.3 bzw. S.1ff

19.06.1972:
Laut KPD/ML-ZB haben ihre Ruhrbergbaubetriebsgruppen vor allen Zechen im Ruhrgebiet ein 'Extrablatt der RAG-Betriebsgruppen der KPD/ML' verteilt, welches den Aufruf des Landessekretariat (LSEK) der KPD/ML-ZB enthält:"
JETZT REICHTS!
URABSTIMMUNG UND STREIK!
WIR LASSEN UNS NICHTS VERBIETEN!!
...
Die KPD/ML wird die Urabstimmung an folgenden Schachtanlagen durchführen: Minister Stein, Hansa, Hannover-Hannibal, General Blumenthal, Ewald, Westerholt, Holland und Prosper."

Ob das Flugblatt wirklich vor allen Zechen verteilt wurde ist zweifelhaft, zumindest dürfte dies aber geschehen sein bei den Zechen Prosper Bottrop, Hannover/Hannibal Bochum, Ewald Herten, Minister Stein/Hardenberg und Hansa Dortmund, General Blumenthal Recklinghausen, Westerholt Polsum und Holland Wattenscheid (heute Bochum).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.42,Bochum 21.6.1972

20.06.1972:
Vermutlich in Bochum geben die KPD/ML-ZB und der KJVD zur Mittagsschicht ein Flugblatt mit einer Seite Din A 4 unter Verantwortung von Norbert Osswald, Bochum, heraus:"
WEITER SO!

Die von der KPD/ML organisierte Urabstimmung entwickelt sich zu einer machtvollen Protestaktion gegen das Urabstimmungsverbot der IGBE-Führer! Hier die ersten Zwischenergebnisse von der Frühschicht:
ja nein
Prosper (in Bottrop,d.Vf. 328 19
Hannover/Hannibal (in Bochum,d.Vf.) 260 2
Ewald (in Herten,d.Vf.) 167 12
Minister Stein (in Dortmund,d.Vf.) 105 -
Blumenthal (in Recklinghausen,d.Vf.) 46 1
Westerholt Polsum 32 2
Holland (in Wattenscheid, heute Bochum,d.Vf.) 3 -"
Q: KPD/ML-ZB, KJVD:Weiter so!,o.O. o.J. (20.6.1972)

Oktober 1972:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' (vgl. Jan. 1971, Nov. 1972) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen Okt. 1972

November 1972:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP eine Ausgabe ihres 'Roten Hobels' (vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) heraus. Außer zu den Betriebsratsneuwahlen (vgl. 5.12.1972) äußert man sich auch zur KPD/ML-ZB:"
DIE 'KPD ML' IN GEMEINSAMER FRONT MIT RAG-BOSSEN

Kurz nach Bekanntwerden des Rücktritts des Betriebsrates von Blumenthal erschienen mal wieder an der Schachtanlage die bekannten Linksturner der maoistischen Spalter.
Und wieder einmal bewiesen sie, welches Brot sie essen. Ihr Aufruf, keine Unterschrift der Kollegen auf die IG Bergbau Liste, verdeutlicht doch ganz eindeutig, in wessem Sinne derartiges ist.
Die Spaltung im Betriebsrat würde doch nur vertieft und die Belange der Kumpels würden weiterhin zu kurz kommen. Ein weiteres Beispiel ist ihre Plakatierung zur Bundestagswahl: Hier fordern sie wie schon gehabt auf, nicht zur Wahlurne zu gehen.
Über eins sollten wir uns im klaren sein: Jede Arbeiterstimme, die nicht abgegeben wird, nützt der CDU/CSU. Was soll also das Gefasel vom 'Massenkampf der bewaffneten Arbeiter'? Wollen diese studentischen Grüppchen diesen 'Kampf' ähnlich wie in München führen, wo bewaffnete Polit-Rocker der 'KPD/ML' während der Olympiade eine Schlacht mit der Polizei provozierten? Hier wurde für das Monopolkapital die Munition geliefert, um gewerkschaftlich Organisierte, um Kommunisten und Sozialisten mit Dreck zu bewerfen. Wem nützt also das Gerede von der Bewaffnung der Arbeiterklasse? Doch nur der CDU/CSU, Hauptpartei der Reaktion, die in unternehmerfinanzierten Anzeigen eine Angstpsychose gegen alle demokratischen Kräfte schafft.
Wir, die DKP Betriebsgruppe, sagen dazu:
'Die kommunistischen Arbeiter und Angestellten sind Teil der Gewerkschaften. Sie kämpfen aktiv für die den Klasseninteressen dienenden Beschlüsse dieser Arbeiterorganisation und ihre Durchsetzung, für die Entwicklung der Gewerkschaften als Klassenorganisation der Arbeiterklasse. Sie sind dabei stets um das Zusammenwirken von kommunistischen, sozialdemokratischen, christlichen und parteilosen Arbeitervertretern bemüht.' (These 30 des Düsseldorfer Parteitages der DKP)
Das wir konsequent nach dieser These handeln, beweist das monatliche Erscheinen unserer Betriebszeitung, des 'Roten Hobel'.
Zum 'Stempel' der 'KPD/ML' sagen wir deutlich: Hier werden die Interessen der Unternehmer und der CDU betrieben!

LINKS NEBEN DER DKP GIBT ES GAR NICHTS!
DIEJENIGEN, DIE GLAUBEN WEITER LINKS ZU SEIN, HABEN DEN MARSCH UM DIE ERDE ANGETRETEN UND KOMMEN RECHTS WIEDER RAUS!"
Q: Roter Hobel,Wulfen Nov. 1972

Dezember 1972:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen Dez. 1972

05.12.1972:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen finden, laut DKP, erneut Betriebsratswahlen (BRW) statt, da es bei den Wahlen im Frühjahr zu Unregelmäßigkeiten gekommen war.

Die IGBE (vgl. 15.12.1972) schreibt zur Neu-BRW:"
Diese Wahl war erforderlich geworden, nachdem der amtierende Betriebsrat einstimmig seinen Rücktritt beschlossen hatte, um nach einer Wahlanfechtung einen langwierigen und formalen Rechtsstreit zu vermeiden. Die Wahlbeteiligung betrug bei den Arbeitern rund 86 Prozent und bei den Angestellten über 90 Prozent. Im neuen Betriebsrat errang die IGBE 19 Mandate (bisher 18) und die Opposition BAV/CGB/DAG 8 Mandate (bisher 9)."
Q: Einheit Nr.24,Bochum 15.12.1972,S.3;
Roter Hobel,Wulfen Nov. 1972,S.1

Januar 1973:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' (vgl. Dez. 1972, Jan. 1974) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen Jan. 1973

11.06.1973:
Die KPD/ML (vgl. 23.6.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Recklinghausen von der Zeche General Blumenthal, dass die Mitglieder der dortigen ehemaligen Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB, die den 'Stempel' herausgab, heute bei der KPD/ML organisiert seien und eine Zelle gründen wollen (vgl. 18.6.1973). Berichtet wird u.a. auch über die Werkswohnungen, den BAV und den CGB.
Q: Roter Morgen Nr.24,Dortmund 23.6.1973

18.06.1973:
Die KPD/ML (vgl. 30.6.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Recklinghausen von der Zeche General Blumenthal (vgl. 11.6.1973), dass ihre neue dortige Zelle mittlerweile eine Ausgabe der Zeitung 'Stempel' veröffentlicht habe.
Q: Roter Morgen Nr.25,Dortmund 30.6.1973

01.10.1973:
Die KPD/ML (vgl. 13.10.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche von der Zeche General Blumenthal Recklinghausen über das Erscheinen einer Ausgabe des 'Stempel' (vgl. **), die sich u.a. mit Türken und den Revieren 952 und 851 befaßt.
Q: Roter Morgen Nr.40,Dortmund 13.10.1973

20.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.41 (vgl. 13.10.1973, 27.10.1973) heraus und berichtet u.a. aus Recklinghausen von der Zeche General Blumenthal der BAG Herne/Recklinghausen u.a. über den zuständigen IGBE-Bezirk.
Q: Roter Morgen Nr.41,Dortmund 20.10.1973

Januar 1974:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' Nr.1 (vgl. Jan. 1973, Apr. 1974) im 5. Jahrgang heraus.
Q: Roter Hobel Nr.1,Recklinghausen Jan. 1974

21.01.1974:
Die KPD/ML (vgl. 2.2.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Recklinghausen von der Zeche General Blumenthal über das Auftreten ihrer Anhänger auf der Betriebsversammlung (BV).
Q: Roter Morgen Nr.5,Dortmund 2.2.1974

13.03.1974:
In der Nr.11 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 6.3.1974, 20.3.1974) berichtet die KPD u.a. aus Recklinghausen von der Zeche General Blumenthal.
Q: Rote Fahne Nr.11,Dortmund 13.3.1974

April 1974:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' Nr.2 (vgl. Jan. 1974, März 1975) heraus.
Q: Roter Hobel Nr.2,Recklinghausen Apr. 1974

13.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.15 (vgl. 6.4.1974, 20.4.1974) heraus und berichtet u.a. durch Genossen von der Zeche General Blumenthal Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.15,Dortmund 13.4.1974

27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Nachgedruckt werden die Titelköpfe einer Reihe von Zeitungen der KPD/ML und ihrer Roten Garde bzw. dem KSB/ML, u.a. 'Die Rote Faust' (ex: 'Der Stempel') bei Zeche General Blumenthal Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

04.05.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.18 (vgl. 27.4.1974, 11.5.1974) heraus. Aus Recklinghausen wird berichtet u.a. durch die Zelle General Blumenthal.
Q: Roter Morgen Nr.18,Dortmund 4.5.1974

11.05.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.19 (vgl. 4.5.1974, 18.5.1974) heraus. Aus Recklinghausen wird berichtet von der Zeche General Blumenthal.
Q: Roter Morgen Nr.19,Dortmund 11.5.1974

März 1975:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe vermutlich im März ihren 'Roten Hobel' (vgl. Apr. 1974, Nov. 1975) zum Bergarbeiterforum (vgl. 23.3.1975) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen o.J. (1975)

Juli 1975:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen finden vermutlich spätestens im Juli die Betriebsratswahlen (BRW) statt, bei denen, laut KB, eine Liste der KPD/ML mangels Unterschriften nicht zustande kommt.
Q: Arbeiterkampf Nr.65,Hamburg 19.8.1975

November 1975:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe eine Ausgabe Anfang November und eine Ausgabe November ihres 'Roten Hobels' (vgl. März 1975, Nov. 1976) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen Anfang Nov. 1975 bzw. Nov. 1975

November 1976:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ein Extrablatt ihres 'Roten Hobels' (vgl. Nov. 1975, Dez. 1976) heraus.
Q: Roter Hobel Extrablatt,Recklinghausen Nov. 1976

Dezember 1976:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe eine Ausgabe und ein Extrablatt ihres 'Roten Hobels' (vgl. Nov. 1976, Mai 1977) heraus.
Q: Roter Hobel o.Nr. und Extrablatt,Recklinghausen Dez. 1976

Mai 1977:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ein Extrablatt ihres 'Roten Hobels' (vgl. Dez. 1976, Sept. 1977) heraus.
Q: Roter Hobel Extrablatt,Recklinghausen Mai 1977

September 1977:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' (vgl. Mai 1977, Nov. 1977) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen Sept. 1977

November 1977:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' (vgl. Sept. 1977, Dez. 1977) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen Nov. 1977

Dezember 1977:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' (vgl. Nov. 1977, März 1978) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen Dez. 1977

März 1978:
Auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen gibt die DKP Betriebsgruppe ihren 'Roten Hobel' (vgl. Dez. 1977) heraus.
Q: Roter Hobel,Recklinghausen März 1978

August 1978:
Laut RGO bildet sich wahrscheinlich im August 1978 erstmals im Bergbau eine RGO-Gruppe:"
Auf der Schachtanlage General Blumenthal in Recklinghausen gaben sie für die Kollegen den RGO-Brief Nr.1 heraus ... Sie wollen mit der RGO auf Blumenthal eine starke Organisation schaffen, die durch ihren Kampf in den Revieren und Ortsgruppen der IG Bergbau zu einer wirkungsvollen Waffe gegen Unternehmerterror und Bonzenverrat werden soll."
Q: RGO:Nachrichten Nr.7,Dortmund Okt. 1978,S.15

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