Kommunistische Gruppe Bochum (KGB): Bochumer Arbeiter-Zeitung (BAZ), Jg. 2, Nr. 2, Jan. 1974

Januar 1974:
Die Nr.2 der 'Bochumer Arbeiter-Zeitung' - Politische Zeitung der Kommunistischen Gruppe Bochum (KGB) (vgl. Dez. 1973, Feb. 1974) erscheint mit einem Leitartikel "Zur Metall & Stahltarifrunde" (MTR bzw. STR). Ein Kollegenbericht "Über die Tarifrunde im Stahlbereich" kommt von Krupp Bochumer Verein. Geschildert wird: "Der Trick mit der Tarifautonomie". Berichtet wird auch vom Polizeieinsatz an der RUB (vgl. 29.11.1973).
U.a. wird in der Ausgabe auch der Artikel "Die KPD versucht die GOG bei Opel zu spalten" veröffentlicht. Danach hat die KPD in einem ihrer Flugblätter behauptet, daß die sogenannten Wortführer der GOG bei Opel "Arbeiterverräter" seien:" Die Wortführer der Liste 2 … sind den oppositionellen Kollegen bei Opel in den Rücken gefallen. Perschke kann mit den Wortführern der Liste 2 zufrieden sein … die kämpferischen Kollegen … müssen sich jetzt zu einer oppositionellen Gruppe zusammenschließen - ohne die Wortführer der Liste 2 -, aber zusammen mit den VL."
Die KGB erklärt angesichts dieser Vorwürfe:"
Die Politik einer Gruppe hängt eng mit ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen und politischen Bewegung in den Betrieben zusammen. Für die KPD hat diese Bewegung eine solche Stufe erreicht, daß sie meint eine 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) national aufbauen zu können. Unter RGO versteht sie nicht nur den Zusammenschluß klassenkämpferischer Kollegen gegen Kapital und Gewerkschaftsführung … sondern sie geht weit darüber hinaus. Sie versteht die RGO von Anfang an als politische Organisation mit kommunistischen Zielen, d.h. sie knüpft an die Mitgliedschaft die Bedingung, für die Abschaffung des gesamten Lohnsystems zu sein. … Das RGO Konzept der KPD liegt also meilenweit über den Zielen der gewerkschaftsoppositionellen Gruppen. Die Folge ist, daß sich die RGO der KPD in der Regel auf kommunistische Gewerkschaftler der KPD beschränkt. … Heutige gewerkschaftsoppositionelle Gruppen, die sich noch nicht unmittelbar das Ziel der Abschaffung des Kapitalismus stellen, entsprechen dem Stand der spontanen gewerkschaftlichen Kämpfe, und sie können sich auch nur in diesen Kämpfen entwickeln. Deshalb können auch Kommunisten nur innerhalb dieser Bewegung versuchen, in ihrer konkreten Arbeit die Notwendigkeit des Sturzes des Lohnsystems verständlich zu machen. Der zunehmend politische Charakter der gewerkschaftsoppositionellen Gruppen muß sich eben durch die Erfahrungen in den Kämpfen und die Arbeit der Kommunisten in ihnen entwickeln. Und die KPD? Sie überschätzt den Charakter der Kämpfe und ihre eigene Rolle darin. … Der Anspruch, überall die führende Kraft in den Kämpfen zu sein, verleitet sie oft zu einem sektiererischen Vorgehen, einem Vorgehen, das nicht den Zielen und der Bewegung in der Arbeiterklasse nützt, sondern nur ihren eigenen Anspruch bestätigen soll. … Andere gewerkschaftsoppositionelle Gruppen werden als 'Opportunisten' diffamiert und es wird versucht, sie zu spalten."
Es erscheint auch ein "Interview mit einem entlassenen Opel-Kollegen" der wegen dem 'wilden' Streik für eine Teuerungszulage (TZL) gekündigt worden war.
Q: Bochumer Arbeiterzeitung Nr.2,Bochum Jan. 1974

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