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Das hier dokumentierte Info der Roten Garde (RG) NRW der KPD/ML-ZK war das erste solche, nachdem die vorherige Mehrheit der ehemaligen Roten Garde NRW sich Anfang 1970 unabhängig gemacht und als Kommunistischer Jugendverband Deutschlands (KJVD) organisiert hatte, danach die konkurrierende KPD/ML-ZB aufbaute.
An der KPD/ML-ZK um den 'Roten Morgen' orientierten sich damals nur noch wenige Rote Garde-Gruppen in NRW, was auch daran deutlich wird, dass der kleinen Stadt Moers und der dortigen Roten Garde breiter Raum zur Berichterstattung geboten wird.
August 1970:
Das interne 'Rote Garde - Info NRW' Nr. 1 der RG der KPD/ML-ZK erscheint. Es handelt sich hierbei um die erste Ausgabe überhaupt.
Das Info wird herausgegeben vom Jugendbeauftragten der Landesleitung (LL) NRW der KPD/ML-ZK.
Einleitend heißt es:"
Das Rote Garde Info für NRW soll weder die Rote Garde Zeitung ersetzen, noch ihr Konkurrenz machen. Im Rote Garde Info sollen vor allem Erfahrungsberichte, Reden, Flugblätter u.a. der Rote Garde Gruppen NRW's verbreitet werden. Dadurch können wir aus den Erfahrungen der Gruppen - aus den positiven und negativen - lernen. Das Info 1 enthält Berichte von der praktischen Arbeit der RG Moers, die zeigen, daß man auch in einer kleinen Stadt mit einer kleinen Gruppe erfolgreich arbeiten kann. Die ersten beiden Artikel zeigen die Ursachen von politischen Fehlern und Abweichungen und den Weg, wie wir sie überwinden können. Indem wir diese beiden Artikel gründlich studieren und das Gelernte anwenden, heben wir unser ideologisches Niveau und verbessern unsere Arbeit. Durch den Kampf gegen den Subjektivismus setzen wir den Kampf gegen die falsche Linie des KJVD fort und vertiefen ihn."
Inhalt der Ausgabe ist u.a.:
1. Kampf dem Subjektivismus der Roten Garde,
2. Wie können wir den Subjektivismus überwinden.
3. Krieg und Frieden - Rede auf der Veranstaltung der Roten Garde.
4. Bericht über die Demonstration gegen den Weltimperialismus am 4.Juli 1970 in Moers.
5. Flugblatt.
6. Rede auf der Schlußkundgebung der Demonstration.
Unter 1 wird auch auf die Spaltung der KPD/ML eingegangen. Dazu heißt es:"
Der Einfluß der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Ideen auf die Rotgardisten ist daher (woher denn?****) noch groß. Bei der politischen Arbeit verlassen wir uns oft mehr auf unseren Enthusiasmus als auf marxistisch-leninistische Untersuchungen. Zudem haben wir noch keine genaue Untersuchung der Klassen der deutschen Gesellschaft; die Strategie und Taktik der Partei und der Roten Garde sind noch nicht festgelegt. Deshalb ist die Gefahr des Subjektivismus noch groß. Wenn die subjektivistische Haltung in der Roten Garde NRW auch nicht mehr wie vor der Abspaltung der Fraktion die Hauptströmung darstellt, so kann sie dennoch bei unserer Arbeit gewaltigen Schaden anrichten - wenn wir nicht ständig den Kampf gegen den Subjektivismus führen. … Es ist klar: Subjektivismus führt zu Abweichungen von der korrekten proletarischen Linie und bringt uns in der politischen Arbeit nicht voran, sondern wirft uns zurück. Der Subjektivismus ist seinem Wesen nach dem Marxismus-Leninismus entgegengesetzt. Er hilft objektiv dem Feind, der Feind begrüßt den Subjektivismus in unseren Reihen. Deshalb darf es in der Roten Garde keinen Platz mehr für ihn geben."
Der Jugendbeauftragte der KPD/ML-ZK NRW ruft zum "Kampf gegen den Subjektivismus durch verstärkte ideologische Erziehung auf".
Unter 2: 'Wie können wir den Subjektivismus überwinden' werden die
Punkte genannt:
- Den dialektischen Materialismus studieren, das Gelernte anwenden,
- Die Arbeit an der Klassenanalyse unterstützen,
- Bei jeder Arbeit Untersuchungen machen.
Quelle: Rote Garde Info NRW Nr. 1, o.O. Aug. 1970
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