NRW: Flugblätter der KJO Spartacus, Spartacus/BL und des Spartacusbundes (1970-1978)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 27.5.2024

Wir dokumentieren hier gesammelte Flugblätter der Kommunistischen Jugendorganisation (KJO) Spartacus, der Spartacus/Bolschewiki-Leninisten sowie des Spartacusbundes, die in den Jahren 1970 bis 1978 in NRW (und vermutlich auch in anderen Regionen) verteilt wurden. Wir bitten um Ergänzungen.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

1970:
Vermutlich 1970 gibt Spartacus das Flugblatt "Kolleginnen, Kollegen!" heraus.
Informiert wird u. a. über Essener Lehrlinge, die eine "Arbeitsgemeinschaft kaufmännischer und gewerblicher Lehrlinge" gegründet haben und vermutlich im Juli eine Demonstration gegen Missstände im Radio- und Fernsehbereich. Aufgerufen wird zur Solidarität mit den Lehrlingen: "Der Kampf der Lehrlinge muss organisiert durchgeführt werden. Aber der Kampf für bessere Ausbildungsbedingungen richtet sich gegen die Unternehmer und ihren Staat, der die Interessen der Kapitalisten so vorzüglich vertritt". (S. 2)
Geworben wird für die "Essen-Dokumentation".
Quelle: Spartacus: Kolleginnen, Kollegen!, o. O., o. J. (1970).

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1970:
Vermutlich 1970 oder 1971 gibt die Kommunistische Jugendorganisation (KJO) Spartacus, Gruppe Essen, das Flugblatt "Was ist Faschismus?" (zur Aktion Widerstand) heraus. Der Kampf "gegen die faschistischen Strömungen müsse nun aufgenommen werden". (S. 1) Die Arbeiterklasse müsse sich in diesen Kämpfen "ihrer Einheitsfrontorganisation, der Gewerkschaften bedienen". (…) Kampf in ihnen, mit dem Ziel, sie zum Kampfinstrument der Arbeiter zu machen".
Q: Spartacus KJO, Gruppe Essen: Spartacus (Zur Aktion Widerstand), Essen, o. J. (1970/71).

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1970:
Vermutlich 1970 oder 1971 gibt die Kommunistische Jugendorganisation (KJO) Spartacus, Gruppe Essen, das Flugblatt "Resolution" heraus.
Informiert wird u. a. über ein Teach-in zum Thema: "Fazit der Ausbeutung". Für Lehrlinge wird u. a. gefordert:
- Für die Verstärkung der theoretischen Ausbildung!
- Qualifizierte Fachausbildung für alle Lehrlinge
- Weg mit dem Krupp-Stufenplan!
- Gegen die von der Kapitalistenklasse betriebene Entqualifizierung der Arbeitskraft!
Q: Spartacus KJO, Gruppe Essen: Resolution, Essen, o. J. (1970/71).

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September 1973:
Vermutlich Anfang September geben das Chile-Komitee Essen, das Multinationale Arbeiterkomitee Essen, Betriebsgruppen aus Essen, Dortmund Hattingen, Velbert, Lucha Obrera, die Kommunistische Gruppe Essen, die Rote Hilfe, Chilenische Flüchtlinge und der Spartacusbund das Flugblatt "Solidarität mit dem chilenischen Widerstand!" heraus.
Informiert wird u. a. über den 11. September 1973: "Am 11. September stürzte das chilenische Militär mithilfe des amerikanischen Geheimdienstes CIA in einem blutigen Putsch die Regierung Unidad Popular". (S. 1) Aufgerufen wird zu einer Demonstration und Kundgebung am 7. September zu Chile ab Essen-Frohnhausen und zu einer Veranstaltung am selben Tag. Aufgerufen wird ebenfalls zu einer nationalen Demonstration am 14.9. in Frankfurt.
Parolen sind u. a.:
- Freiheit für alle politischen Gefangenen in Chile!
- Freiheit für den chilenischen Gewerkschaftsverband!
- Nieder mit der Militärjunta!
- Solidarität mit dem chilenischen Widerstand!
Q: Spartacusbund u. a.: Solidarität mit dem chilenischen Widerstand, Essen, o. J. (September 1973).

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April 1974:
Vermutlich im April gibt der Spartacusbund, Ortsgruppe Gelsenkirchen, seine "Maizeitung" heraus.
Inhalt u. a.:
- SPD: Ende einer Illusion
- Für einen klassenkämpferischen 1. Mai
- Spartacusbund: Für starke Gewerkschaften
- Mai-Veranstaltung
- Energiekrise
- Maiaufruf

Informiert wird u. a. über den 1. Mai. Unter: "Der 1. Mai heute", heißt es u a.: "Die sozialdemokratische Gewerkschaftspolitik läuft darauf hinaus, dass sie versucht, jede ernstzunehmende oppositionelle Kraft aus der Gewerkschaft auszuschließen. (…) Das ist genau dieselbe Methode, die die Unternehmer gegen viele aktiven Jugendvertreter und Vertrauensleute angewandt haben, den Rausschmiss! Wir fordern, dass damit Schluss sein muss. Kampf den politischen Ausschlüssen aus Betrieb und Gewerkschaftern!" Aufgerufen wird zu einer 1. Mai-Veranstaltung am 28.4. im Freizeitpark Nienhausen in Gelsenkirchen.
Q: Spartacusbund, Ortsgruppe Gelsenkirchen: Maizeitung, Essen, o. J. (April 1974).

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01.05.1974:
Vermutlich zum 1. Mai gibt der Spartacusbund, Ortsgruppe Köln, das Flugblatt "1. Mai - Internationaler Kampftag" heraus.
Informiert wird u. a. über Forderungen zum 1. Mai. U. a.:
- Gegen Inflation und Arbeitslosigkeit!
- Für den Aufbau von Preiskontrollkomitees auf gewerkschaftlicher und betrieblicher Ebene!
- Gegen Abschiebung und politische Entrechtung: Deutsche und ausländische Arbeiter, eine Kampffront!
- Weg mit der Friedens- und Schweigepflicht!
- Weg mit der Militärjunta in Chile!
- Vorwärts zum 1. Mai!
Aufgerufen wird zur 1. Mai-Demonstration in Köln.
Q: Spartacusbund, OG Köln: 1. Mai - Internationaler Kampftag, Essen, o. J. (1. Mai 1974).

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September 1974:
Die Ortsgruppen Köln/Bonn des Spartacusbundes geben die "Chile-Zeitung" heraus.
Inhalt u. a.:
- Kampf dem Terror-Regime in Chile
- Wirtschaftsboykott gegen die Junta in Chile
- Militärputsch. Imperialismus mordet mit
- Proletarischer Internationalismus und der KBW

Informiert wird u. a. über den Militärputsch vom 11. September. An diesem Tag "wurde in Chile die Regierung Unidad Popular durch einen blutigen Militärputsch gestürzt". (S. 1) Dazu finden Veranstaltungen der Aktionseinheit Köln und des Chilekomitees Bonn statt. Agitiert wird gegen den KBW, der sich für die Außenpolitik der VR-China stark macht. Ein "proletarischer Internationalismus" wird dem KBW abgesprochen. (S. 4) Geworben wird für die Schrift: "Chilenische Lehren". Eine nationale Demo zu Chile soll am 14.9. in Frankfurt stattfinden.
Q: Spartacusbund: Chile-Zeitung der Ortsgruppen Köln/Bonn, September 1974.

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Oktober 1974:
Vermutlich Ende Oktober gibt die Ortsgruppe Bonn des Spartacusbundes das Flugblatt: "Schluss mit der politischen Unterdrückung! Schluss mit dem Hirohito-Prozess!" heraus.
Informiert wird u. a. über die Anklagen im Prozess, nachdem es während des Besuchs des Tennos 1971 zu Aktionen der Linken kam. U. a. wurden sieben Angeklagten der Prozess gemacht. Dieser wird u. a. als "Teil der verstärkten staatlichen Repression" bezeichnet (S. 1) Parolen sind u. a.:
- Gegen die staatliche Repression!
- Gegen Polizeiterror und Klassenjustiz!
- Sofortige Einstellung des Hirohito-Prozess!
Q: Spartacusbund, OG Bonn: Schluss mit der politischen Unterdrückung! Schluss mit dem Hirohito-Prozess!, Essen, o.J. (Ende Oktober 1974).

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November 1974:
Vermutlich im November gibt die Ortsgruppe Bonn des Spartacusbundes das Flugblatt "Illegale Razzia gegen Linke in der BRD. Gegen politische Unterdrückung" heraus. Informiert wird u. a. über die "Aktion Winterreise", die Großrazzia der Bundesanwaltschaft gegen die RAF. Zur RAF heißt es u. a.: "Als eine kleinbürgerliche Strömung, die nichts mit den Interessen der Arbeiterklasse zu tun hat, und teilweise nichts zu tun haben will, spielen sie der Reaktion in die Hände". (S. 2)
Parolen sind:
- Weg mit der Isolationsfolter!
- Freiheit für alle politischen Gefangenen!
- Keine Einschränkung der Rechte der Verteidige!
- Für uneingeschränkte Meinungs-, Demonstrations- und Organisationsfreiheit!
Q: Spartacusbund, OG Bonn: Illegale Razzia gegen Linke in der BRD. Gegen politische Unterdrückung, Essen, o. J. (November 1974).

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November 1974:
Vermutlich im November gibt die Ortsgruppe Bonn des Spartacusbundes das Flugblatt "Ein neuer Angriff auf die Ausländer in der BRD" heraus.
Informiert wird über das "Kindergeld" und die "Steuerreform, die am 1. Januar 1975 in Kraft tritt". (S. 1) Dazu heißt es: "Das Gesetz ist also in Wirklichkeit für keinen eine Reform, wie es von unserer Regierung behauptet wird. Es soll nur dazu dienen, den gemeinsamen Kampf der deutschen und ausländischen Kollegen zu spalten. Deshalb müssen deutsche und ausländische Kollegen gemeinsam kämpfen: Gleiches Kindergeld für Ausländer und Deutsche!" (S. 1) Parolen sind u. a.:
- Kein Abbau des Kindergeldes für Ausländer!
- Volle politische Rechte für ausländische Arbeiter!
- Weg mit den Ausländergesetzen!
Aufgerufen wird zu einer nationalen Demo am 17.11.74 in Frankfurt/M.
Q: Spartacusbund, OG Bonn: Ein neuer Angriff auf die Ausländer in der BRD, Essen, o. J. (November 1974)

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November 1974:
Vermutlich im November gibt die Ortsgruppe Bonn des Spartacusbundes das Flugblatt "Demonstration gegen den Abbau des Kindergeldes!" heraus. Dazu heißt es u. a.: "Die deutschen Arbeiter erhalten durch die Streichung der Kinderfreibeträge nicht wesentlich mehr (siehe Schaubild), die Ausländer sind schlechter gestellt als zuvor." (S. 1) Aufgerufen wird zu einer Demo am 17.11.74 in Frankfurt/M.
Parolen sind:
- Gleiches Kindergeld für Deutsche und ausländische Arbeiter!
- Beendigung der Diskriminierung der ausländischen Arbeiter in Arbeit, Erziehung, Wohnung!
- Volle Rechte für ausländische Arbeiter
- Kampf dem Ausländergesetz!
Q: Spartacusbund, OG Bonn: Demonstration gegen den Abbau des Kindergeldes!, Essen, o. J. (November 1974).

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Dezember 1974:
Vermutlich im Dezember gibt der Spartacusbund das Flugblatt "Gegen die Kürzung des Kindergelds" heraus.
Informiert wird u. a. über neue Beiträge, die in "verschämten Beträgen zwischen der Bundesregierung und den Regierungen der jeweiligen Länder ausgehandelt worden sind". (S. 1) Und: "Für viele ausländische Arbeiter bedeutet das Einbußen bis zu 100 DM im Monat". (ebd.)
Parolen sind u. a.:
- Weg mit der Kürzung des Kindergelds!
- Gleiches Recht für deutsche und ausländische Arbeiter!
- Deutsche und ausländische Arbeiter-ein Unternehmer-ein Kampf!
Das Flugblatt kommt vom Spartacusbund in "Zusammenarbeit mit dem Essener und dem Nationalen Kindergeldkomitee".
Q: Spartacusbund: Gegen die Kürzung des Kindergelds, Essen, o. J. (Dezember 1974).

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01.12.1974:
Das Zentralkomitee des Spartacusbundes gibt zum 1. Dezember eine Flugschrift zu den Landtagswahlen heraus: "Für ein kommunistisches Wahlbündnis zu den Landtagswahlen NRW, Mai 1975". "Der Spartacusbund ruft dazu auf, zu den Landtagswahlen NRW 1975 ein kommunistisches Wahlbündnis zu bilden". Eine "kommunistische Kandidatur" sei notwendig, die "im Kampfprogramm gegen Arbeitslosigkeit und Teuerung, einen Weg aus der Gesellschaftskrise, in der wir uns heute befinden, hin zum Sozialismus aufzeigt". (S. 3) Dazu legt das ZK seine Auffassungen u. a. in den Abschnitten dar:
- Ausländer und Deutsche - Ein Gegner-Ein Kampf!
- Gegen Klassenzusammenarbeit!
- Alle Macht in Arbeiterhand!
- Die Arbeiter brauchen eine Partei und Programm

Der Aufruf des ZK ist vom 1. Dezember 1974. Geworben wird u. a. für die "Ergebnisse und Perspektiven", theoretisches Organ des Spartacusbundes, Nr. 1 und 2.
Q: Spartacusbund: Für ein kommunistisches Wahlbündnis zu den Landtagswahlen NRW, Mai 1975, Essen, 1. Dezember 1974.

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1975:
Vermutlich 1975 gibt der Spartacusbund, OG Essen, die Flugschrift "Steuerreform: Kein Grund zum Stillhalten" heraus.
Informiert wird u. a. über die "Steuerreform" und "Kindergeldregelung", wozu es heißt: "Der staatliche Lohnraub durch Steuern und überhöhte Steuern wird ja nicht zufällig oder versehentlich bis heute und weiterhin betrieben, sondern bewusst und im Auftrag der Konzerne". (S. 4). Aufgerufen wird zu einer Kundgebung. Parolen sind u. a.:
- Massive Steuerentlastung der Arbeiterhaushalte!
- Gegen die Kürzung des Kindergelds für ausländische Arbeiter!
- Deutsche und ausländische Arbeiter, eine Kampffront!
Q: Spartacusbund, OG Essen: Steuerreform: Kein Grund zum Stillhalten, Essen, (1975).

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1975:
Vermutlich 1975 gibt der Spartacusbund das Flugblatt "Solschenyzin - Büttel der Reaktion" heraus.
Informiert wird u. a. über den 1974 aus der Sowjetunion abgeschobenen Solschenyzin". (S. 1) Parolen sind u. a.:
- Kommunistische Arbeiteropposition, nicht Solschenyzin und Reaktion, das ist die Zukunft der Sowjetunion!
- Für den Sturz von Imperialismus und Stalinismus - für die Herrschaft der Arbeiter- und Bauernräte!
Q: Spartacusbund: Solschenyzin - Büttel der Reaktion, Essen, o. J. (1975).

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1975:
Vermutlich 1975 gibt der Spartacusbund das Flugblatt "Bei der 'Anarchistenjagd' bleibt es nicht stehen …" heraus. Informiert wird u. a. über die Verurteilung von Meinhoff und Mahler. Parolen dazu sind:
- Weg mit der Isolationshaft!
- Für das Recht auf freie Wahl der Verteidiger!
- Kampf den Berufsverboten im öffentlichen Dienst!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Q: Spartacusbund: Bei der "Anarchistenjagd" bleibt es nicht stehen, Essen, o. J. (1975).

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1975:
Vermutlich 1975 gibt der Spartacusbund in Gelsenkirchen das Flugblatt "Arbeitslos - unabwendbares Übel?" heraus. Informiert wird u. a. über die Arbeitslosenzahl: "1.3 Millionen Arbeitslose hatten wir in der BRD laut offizieller Seite. Dazu noch 1 Million Kurzarbeiter. (…) Hier bei uns in Gelsenkirchen haben wir eine Arbeitslosenquote von 6,8%. Die der ausländischen Kollegen liegt wesentlich höher". (S. 1)
Q: Spartacusbund: Arbeitslos - unabwendbares Übel?, Essen, o. J. (1975).

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Februar 1975:
Vermutlich Anfang Februar gibt der Spartacusbund das Flugblatt "Arbeiterfeind Strauß marschiert - SPD kapituliert: Für ein Kommunistisches Wahlbündnis!" heraus.
Informiert wird u. a. über Wahlauftritte von SPD und CDU. Zu den Landtagswahlen in NRW solle eine "kommunistische Alternative den Arbeitern die Möglichkeit geben, sich für eine wirkliche Arbeiterliste gegen Strauß zu entscheiden". (S. 1) Aufgerufen wird zu einer regionalen Veranstaltung am 7.2. in Essen.
Q: Spartacusbund: Arbeiterfeind Strauß marschiert - SPD-kapituliert: Für ein Kommunistisches Wahlbündnis, Essen, o. J. (Februar 1975).

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März 1975:
Vermutlich im März oder April erscheint vom Spartacusbund der Beitrag :"Wer die Revolution halb macht, schaufelt sich sein eigenes Grab. Diskussionsbeitrag des Spartacusbundes zur Chile-Woche". Eingangs heißt es dazu: "Wir begrüßen die Initiative des 'Chilekomitees' Informationen und Diskussionen zu den chilenischen Ereignissen durchzuführen. Denn für die gesamte Linke ist nichts wichtiger und lehrreicher als die in Chile gemachten Erfahrungen und Ereignisse auszuwerten. Wir halten es auch für richtig, in dieser 'Chile-Woche das Problem der Selbstorganisation der Arbeiter, die Räte, in den Mittelpunkt zu stellen". (S. 1) Geworben wird für die "Chilenischen Lehren". Aufgerufen wird dazu zu den Landtagswahlen im Mai 1975, ein "Kommunistisches Wahlbündnis" zu bilden.
Q: Spartacusbund: Wer die Revolution halb macht, schaufelt sich sein eigenes Grab. Diskussionsbeitrag des Spartacusbundes zur Chile-Woche, Essen, o. J. (März/April 1975).

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Oktober 1975:
Vermutlich im Oktober gibt der Spartacusbund das Flugblatt "Weg mit dem § 218" heraus. Dazu heißt es u. a: "Der Kampf gegen den Abtreibungsparagrafen muss dabei eng verbunden sein, mit dem Kampf um Abtreibungskliniken und die Verpflichtung der Ärzteschaft, jeden gewünschten Schwangerschaftsabbruch durchzuführen". (S. 1) Aufgerufen wird zu einer zentralen Demo in Frankfurt/M. am 25.10.75.
Parolen sind u. a.:
- Ersatzlose Streichung des § 218!
- Verpflichtung der Ärzte zur Abtreibung!
- Volle Sexualaufklärung (vor allen in Schulen)!
- Kostenlose Verhütungsmittel auf Krankenschein!
Q: Spartacusbund: Weg mit dem § 218, Essen, o. J. (Oktober 1975)

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November 1975:
Vermutlich im November 1975 gibt der Spartacusbund das Flugblatt "Das Franco-Regime im Todeskampf" heraus. Informiert wird u. a. über die Diktatur Francos. Parolen sind u. a.:
- Weg mit der Franco-Diktatur!
- Weder Juan Carlos noch 'Demokratische Junta'!
- Für den Sieg der sozialistischen Revolution in Spanien!
Aufgerufen wird zu einer Demo "gegen das Franco-Regime" am 15.11.75 in Frankfurt.
Q: Spartacusbund: Das Franco-Regime im Todeskampf, Essen, o. J. (November 1975).

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05.11.1975:
Vermutlich Anfang 1975 gibt der Spartacusbund zur Demo des DGB am 8.11. in Dortmund "gegen Arbeitslosigkeit und für die Reform des Berufsausbildungsgesetzes und Mitbestimmung" (S. 1) das Flugblatt "Arbeit für alle! Lehrstelle für jeden!" heraus.
Informiert wird u. a. über die anstehende Demo. Dazu heißt es u. a.: "Der Spartacusbund wird dabei im Rahmen seiner Kräfte mitwirken. Wir fordern alle Beschäftigten und arbeitslosen Kollegen und Kolleginnen dazu auf, die Demagogie der DGB-Führung eine klare Absage zu erteilen und unter folgenden Forderungen für ihre Interessen zu kämpfen: Eine Lehrstelle für jeden! Ausbildungsverpflichtung für Großbetriebe! Existenzlohn von 700 DM! Übernahme aller Lehrlinge!"
Q: Spartacusbund: Arbeit für alle! Lehrstelle für jeden!, Essen, o. J. (5. November 1975).

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01.05.1976:
Der Spartacusbund gibt zum 1. Mai das Flugblatt "1. Mai-Aufruf. 1. Mai 1976: Bilanz und Perspektiven" heraus. Der 1. Mai 1976 sei bestimmt "vom Lohnkampf in der Druckindustrie" und "Aussperrung". (S. 1) Der 1. Mai "ist ein Tag, an dem wir Bilanz ziehen müssen". Der Spartacusbund nennt dazu:
- Massiver Abbau bzw. Verteuerung der sozialen Leistungen
- Massiver Lohnabbau
- Rationalisierung und Arbeitshetze
- Ausbau des staatlichen Repressionsapparates
- Maulkorbgesetze
Zu tun sei u. a.:
- Verweigerung jeglicher Überstunden und Sonderschichten!
- Wiedereinstellung aller arbeitslosen Kollegen!
- Voller Lohnausgleich!
- Mindestlohn von 1.500 DM netto!
Q: Spartacusbund: 1. Mai-Aufruf, Essen, 1. Mai 1976.

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April 1978:
Vermutlich gegen Ende April geben der Kommunistische Bund (Gruppe Essen) und der Spartacusbund-Sympathisantengruppe das Flugblatt "Modell Deutschland. Pfui Deibel!" heraus.
Informiert wird u. a. über die "Rechtsprechung des Verfassungsgerichts", wozu es heißt: "Es sei nicht erwiesen, dass die NPD verfassungsfeindliche Ziele im Sinne der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts verfolgt". (S. 1) Damit würde die Hetze der NPD gegen unsere ausländischen Kollegen, die Verharmlosung der Verbrechen der des Hitlerfaschismus, die Hakenkreuzschmierereien von NPD-Mitgliedern, 'symbolische' Judenverbrennungen usw. Als 'verfassungskonform' abgesegnet. (S. 1) Der Spartacusbund-Sympathisantengruppe ruft dazu auf: "Leistet Widerstand gegen die zunehmen de staatliche Unterdrückung!" Das Faltblatt berichtet in einem zweiten Teil auch über einen Grohnde Prozess" und über die Demo am 24.9.
Q: KB (Gruppe Essen), Spartacusbund-Sympathisantgengruppe: Modell Deutschland. Pfui Deibel!!, Essen, o. J. (April 1978).

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April 1978:
Vermutlich im April gibt die Spartacus-Sympathisantengruppe das Flugblatt "Aktionseinheit gegen Faschisten und Repression" heraus.
Informiert wird u. a. über die VVN, die für den 22.4. "zu einer internationalen Kundgebung für die Auflösung der SS-Verbände und Unterbindung jeglicher NAZI-Propaganda aufruft". (S. 1) Ein "Verbot faschistischer Organisationen durch den bürgerlichen Staat (…) ist nicht geeignet, ihre Umtriebe zu verhindern und sie politisch wie organisatorisch zu schlagen". (S. 2) Der Spartacusbund unterstützt die Kundgebung am 22.4. behält sich aber vor, Kritik zu üben an "politischen Losungen zum Verbot der NS-Verbände" und fordert zur Bildung einer Aktionseinheit auf" (S. 2). Ein Treffen soll am 18.4. in der Uni Essen stattfinden.
Parolen sind u. a.:
- Keine Faschisten im Ruhrgebiet und anderswo!
- Zerschlagung aller faschistischen Gruppierungen durch die Organisation der Linken und Arbeiterbewegung!
- Schutzbündnis gegen die Repression!
Q: Spartacus-Sympathisantengruppe: Aktionseinheit gegen Faschisten und Repression, o. O., o. J. (April 1978).

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April 1978:
Vermutlich zum 1. Mai gibt Spartacusbund-Sympathisantengruppe die Flugschrift "Gegen Repression gemeinsame Aktion" heraus. Informiert wird u. a. über die "zentrale 1. Mai-Demonstration in Essen". Der DGB habe eine Reihe von Ordnern geordert, "die den Auftritt von Schmidt und Vetter schützen sollen". (S. 1) Informiert wird noch über den Hungerstreik der RAF.
Q: Spartacus-Sympathisanten: Gegen Repression gemeinsame Aktion, Essen, o. J. (1. Mai 1978).

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Für die Essener Sympathisantengruppe des Spartacus erscheint das Papier "Zur ökonomischen Arbeit". Dazu heißt es: "Dieser Beitrag soll dazu dienen, die Diskussion über die MögIichkeiten der Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit voranzutreiben, beziehungsweise die ersten praktischen Schritte der Essener Sympathisantengruppe des Spartacus in diesem Bereich zur Debatte zu stellen."
Das Erscheinungsdatum ist uns unbekannt.
Quelle: Sympathisantengruppe des Spartacus: Zur ökonomischen Arbeit, o. O., o. J.

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Letzte Änderung: 27.05.2024