Kommunistischer Bund Westdeutschland, Regionalleitung Mitte:
'Gesamtschule [in Hesssen]. Verfeinerte Methode zur Unterdrückung und Spaltung der Schuljugend' (1977)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 7.10.2016


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Vom Ständigen Ausschuss der Regionalleitung Mitte des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) herausgegeben, erscheint im Januar 1977 die Broschüre: "Gesamtschule. Verfeinerte Methode zur Unterdrückung und Spaltung der Schuljugend", die sich mit der Einführung der Gesamtschule in Hessen beschäftigt. Zu dieser Reform meint der KBW, dass sie "im ganzen Land von den Schülermassen" bekämpft würde.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Januar 1977:
Vom Ständigen Ausschuss der Regionalleitung Mitte des Kommunistischen Bundes Westdeutschland herausgegeben, erscheint die Broschüre: "Gesamtschule. Verfeinerte Methode zur Unterdrückung und Spaltung der Schuljugend", die sich mit der Schulreform (Gesamtschule) und deren Einführung in Hessen beschäftigt. Zur Gesamtschule heißt es: "Die Gesamtschule ist von der Landesregierung Hessen an 129 von 2.135 Schulen im Schuljahr 75/76 durchgesetzt worden… Für die hessischen Schülermassen bilden die Gesamtschulen einen Schwerpunkt in ihrem Kampf, und während sich die Landesregierung darauf einstellt, die Gesamtschule als Regelschule allgemein durchzusetzen, bereiten sich die Schüler darauf vor, die Schläge, die sie der Landesregierung an zahlreichen Schulen bereits versetzt haben, zusammenzufassen in einem wuchtigen Schlag zum landesweiten streik aller Schüler in ganz Hessen."

Inhalt der Broschüre:
- "Jeder junge Mensch soll die Möglichkeit haben, seine Neigungen, Interessen und seine Leistungsfähigkeit unter den günstigsten Bedingungen zu entfalten" (Bildungswege in Hessen)
- "An die Stelle der Auslese tritt die Förderung" (Bildungswege in Hessen)
- "Die Gesamtschule ist eine offene Schule ohne Zwang für die Schüler, die sich verfrüht für eine Schullaufbahn entscheiden zu müssen und damit Weichen für das spätere Leben zu stellen, nicht mehr korrigierbar sind" (Bildungswege in Hessen)
- "Jeder Schüler soll erfahren, dass er ein gleichberechtigtes Mitglied einer demokratischen Gesellschaft ist" (Bildungswege in Hessen)
- "Berichtspflicht der Dienststellen"

Angehängt ist eine Resolution vom 17.1.1977 gegen das Schulsystem, verabschiedet vom der Klasse U 51/52 (Grafisches Gewerbe) und der SV-Sitzung am 19.1. in der Hecker-Berufsschule in Kassel.

Parolen sind u. a.:
- "Weg mit dem Einstellstopp der Lehrer!"
- "12 Stunden Berufsschule an zwei arbeitsfreien Wochentagen!"
- "Sofortige Fahrkostenrückerstattung!"

Geworben wir für die "KVZ" und die Arbeitshefte zur "KuK." Zudem sind die Adressen der Bezirksorganisationen des KBW in Hessen aufgeführt (Frankfurt/M., Wiesbaden, Darmstadt, Kassel, Gießen).
Quelle: Regionalleitung Mitte des Kommunistischen Bundes Westdeutschland - Ständiger Ausschuss (Hrsg.): Gesamtschule. Verfeinerte Methode zur Unterdrückung und Spaltung der Schuljugend, Köln, Januar 1977.

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Letzte Änderung: 04.11.2019