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Vom Bremer Gymnasium Lesum lagen uns bisher nur wenige Dokumente vor. Wir bitten um Ergänzungen.
Einleitend für diese wie immer unvollständige Darstellung gibt es ein Schulkollektiv des am Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) orientierten Kommunistischen Oberschülerbundes (KOB) Bremen, welches eine Schulzeitung 'Rotes Sprachrohr' herausgibt (vgl. 10.1.1973, 2.3.1973, 30.3.1973), von der bisher leider nur zwei Ausgaben vorlagen (vgl. Mai 1973, Apr. 1974).
Auch am Gymnasium Lesum kommt es während der Proteste gegen die Berufsverbote zu Einschüchterungsversuche seitens der Schulleitung (vgl. 17.1.1973, 27.1.1973), am großen Bremer Schülerstreik Anfang 1973 für das Recht auf Streik und Vollversammlungen beteiligen sich dann trotz intensiver Vorbereitung (vgl. 21.3.1973, 22.3.1973) aufgrund erneuter Einschüchterungen nur 70 Schüler des Gymnasiums Lesum (vgl. 23.3.1973). Gebildet wird ein Aktionsrat (vgl. 29.3.1973).
Im Anschluss an den Streik kommt es zu Schulstrafen (vgl. 3.4.1973).
Zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung engagiert sich das Schulkollektiv Lesum des KOB in der Auseinandersetzung um die Hausordnung (vgl. Mai 1974, 12.6.1974).
10.01.1973:
Der Kommunistische Oberschülerbund (KOB) Bremen gibt die Nr. 1 seines 'Schulkampf' (vgl. Feb. 1973) heraus. Die eigenen Schulkollektive geben derzeit u.a. das 'Rote Sprachrohr' am Schulverband Lesum heraus.
Quelle: Schulkampf Nr. 1, Bremen 10.1.1973
17.01.1973:
Der KSB Bremen gibt die Nr. 6 seines 'Unter dem Roten Banner' (vgl. Jan. 1973, Feb. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. vom Gymnasium Lesum:"
Anläßlich des Verteilens von Flugblättern äußerte sich der Direktor, daß 'der Artikel des Grundgesetzes bezüglich freier Meinungsäußerung nicht so verstanden werden dürfe, daß jeder seine Meinung überall frei äußern dürfe.'"
Q: Unter dem Roten Banner Nr. 6, Bremen 17.1.1973, S. 4
27.01.1973:
Der KOB Bremen gibt vermutlich heute das Flugblatt "Gegen Einschüchterungsversuche von Direktoren und Senat! Einheitlicher Kampf gegen das Berufsverbot!" heraus, in dem berichtet wird vom Gymnasium Lesum, aber auch, es wurden "an der Kurt-Schumacher-Allee mehr als 500 Unterschriften in ganz kurzer Zeit für eine Vollversammlung, auch wenn sie nicht genehmigt wird, gesammelt. Die Schüler des Gymnasiums Parseval führten schon eine illegale VV durch. Auf ihr wurde beschlossen, sich an der Demonstration gegen das Berufsverbot am 29.1. zu beteiligen."
Aufgerufen wird dazu, heute noch überall Vollversammlungen durchzuführen.
Q: KOB: Gegen Einschüchterungsversuche von Direktoren und Senat! Einheitlicher Kampf gegen das Berufsverbot!, Bremen o. J. (1973)
02.03.1973:
Der KOB Bremen gibt die Nr. 3 des 'Schulkampf' (vgl. Feb. 1973, 30.3.1973) heraus. Von den eigenen Schulzeitungen wird auch 'Rotes Sprachrohr' in Lesum erwähnt.
Q: Schulkampf Nr. 3, Bremen 2.3.1973, S. 24
21.03.1973:
Am Bremer Gymnasium Lesum wird, laut KOB Bremen (vgl. 30.3.1973), eine Schülerringssitzung mit einem der entlassenen Schüler, Frank Jeroma, durchgeführt.
Q: Schulkampf Nr. 4, Bremen 30.3.1973, S. 9
22.03.1973:
Am Bremer Gymnasium Lesum werden, laut KOB Bremen (vgl. 30.3.1973), heute drei Vollversammlungen durchgeführt. Auf der ersten VV informiert ein 'Genosse' über die Rausschmisse, erhält Hausverbot und in der Folge eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch.
In der 1. Pause nehmen 200 teil, in der 2. großen Pause sind es 300. Die Beschlußfassung über einen Streik wird auf morgen vertagt.
Q: Schulkampf Nr. 4, Bremen 30.3.1973, S. 9
23.03.1973:
In Bremen demonstrieren heute, laut KAJB und ADL (vgl. Apr. 1973), 2 700 streikende Schüler, Berufsschüler und Studenten vom Marktplatz zum Bildungssenator und zurück (vgl. 19.3.1973, 26.3.1973). Laut KOB, der morgens ein Flugblatt verteilt, geht es gegen die Schulverweise der beiden KOB-Mitglieder sowie von 6 Schülern der Gesamtschule für Sozialarbeit und Sozialökonomie (GfSS – 21.3.1973). Auch die KPD/ML-ZK meldet 2 700 Demonstranten.
Die Schülergruppe im besetzten Bremer Haus Auf den Häfen (vgl. Apr. 1973) berichtet (vgl. 19.3.1973), dass 2 700 der 20 000 Bremer Oberschüler streiken, u.a. an der GfSS. Den Lehrern der Aktionsgruppe Demokratischer Lehrer (ADL), sei die Verteilung eines Flugblatts durch die Schulbürokratie verboten worden. Flugblätter hätten der KOB sowie der SSB vor dem Streik verteilt. Als die Schülergruppe das Büro von Thape besetzen wollte hätten KOB und SSB gemeinsam mit der Polizei Ketten gebildet um dies zu verhindern.
Laut KOB (vgl. 30.3.1973) kommen zu der Schülerdemonstration während der Schulzeit 2 7000 bzw. an anderer Stelle gar 3 000.
Aus Lesum kommen etwa 70, nachdem ein Vater, der anderswo Schuldirektor ist, die Schüler auf der VV am Morgen eingeschüchtert hatte.
Solidaritätsaktionen werden u.a. durchgeführt in Oldenburg (vgl. 24.3.1973).
In Göttingen berichtet die Kommunistische Schülerfront (KSF – vgl. 13.11.1973) von 3 000 Streikenden. Die IG/KOG Frankfurt (vgl. 17.5.1973) meldet rund 2 700, die SSG Hamburg (vgl. 4.4.1973) meldet nur 2 000. Die Schüler des KB melden 2 000 sowie 700 am Vormittag.
Vermutlich auf dieser Demonstration wird vom Aktionsrat der Aktionseinheit auch ein Flugblatt mit dem "Solidaritätslied" verbreitet.
Q: Schulkampf Nr. 4, Frankfurt Mai 1973, S. 2; Schulkampf Nr. 6, Göttingen 13.11.1973, S. 2;Rote Presse Nr. 5, Hamburg 4.4.1973, S. 5 und 11;Roter Morgen Nr. 13, Hamburg 7.4.1973;Schulkampf Nr. 4, Bremen 30.3.1973, S. 1ff;Schulkampf Nr. 4, Oldenburg Juni 1973;Kommunistische Schülerzeitung - Huckelriede Nr. 1, Bremen 28.5.1973, S. 1;Kämpfende Jugend Nr. 3, 4 und 6/7, Bremen März 1973, Apr. 1973 bzw. Juni/Juli 1973, S. 1, S. 5f bzw. S. 7;Sozialistisches Schülerforum Nr. 15, Hamburg 16.4.1973, S. 7;Unter dem Roten Banner Nr. 8/9, Bremen 20.4.1973;Wir wollen alles Nr. 3, Gaiganz Apr. 1973;ADL-Info Nr. 4, Bremen Apr. 1973,S.13;Aktionsrat der Aktionseinheit: Solidaritätslied, O. O. (Bremen) o. J. (1973);KOB: Ultimatum abgelehnt. Jetzt Streik!, Bremen o. J. (1973)
29.03.1973:
Am Bremer Gymnasium Lesum erscheint vermutlich heute das Flugblatt "Fünf Finger sind eine Faust!!" des Aktionsrat Gymnasium Lesum.
Q: Aktionsrat GL: Fünf Finger sind eine Faust!!, O. O. (Bremen) o. J. (1973)
30.03.1973:
Der KOB Bremen gibt vermutlich zur heutigen Demonstration seinen 'Schulkampf' Nr. 4 (vgl. 2.3.1973, 17.5.1973) heraus. Aufgefordert wird auch zum Lesen des 'Roten Sprachrohr' in Lesum.
Q: Schulkampf Nr. 4, Bremen 30.3.1973
03.04.1973:
Das Schulkollektiv Lesum des KOB Bremen gibt vermutlich heute das Flugblatt "Schulstrafen - noch heute?" heraus zur Gesamtkonferenz.
Q: KOB-SK Lesum: Schulstrafen - noch heute?, O.O. (Bremen) o. J. (1973)
03.04.1973:
Am Gymnasium Lesum in Bremen kommt es heute, laut ADL (vgl. Apr. 1973), wegen Beteiligung am Schülerstreik zu einem Schulverweis und drei Androhungen davon.
Q: ADL-Info Nr. 4, Bremen Apr. 1973, S. 14f
Mai 1973:
Das Schulkollektiv Lesum des KOB Bremen gibt sein 'Rotes Sprachrohr' Nr. 4 (vgl. Apr. 1974) heraus mit den Artikeln "Zur Schülervertretungswahl" und "Was es bedeutet, mit Dir. Meier zu verhandeln".
Q: Rotes Sprachrohr Nr. 4, O. O. (Bremen) Mai 1973
April 1974:
Das Schulkollektiv Lesum des KOB Bremen gibt vermutlich im April sein 'Rotes Sprachrohr' (vgl. Mai 1973) als Extra "Eine neue Hausordnung - warum?" heraus, in dem für die Vollversammlung am 2.5.1974 die Einrichtung eines Ausschusses zur Hausordnung gefordert wird.
Q: Rotes Sprachrohr Extra Eine neue Hausordnung - warum?, O.O. (Bremen) o. J. (1974)
Mai 1974:
Das Schulkollektiv Lesum des KOB Bremen gibt vermutlich im Mai ein Flugblatt "Ziehen wir Meier zur Rechenschaft" heraus, in dem von der für Freitag geplanten Versammlung zur Hausordnung berichtet wird, zu der 100 bis 150 Schülern erschienen, die aber von Direktor Meier verboten wurde.
Q: N. N. (KOB-SK Lesum): Ziehen wir Meier zur Rechenschaft, O.O. (Bremen) o. J. (1974)
12.06.1974:
Das Schulkollektiv Lesum des KOB Bremen gibt vermutlich heute ein Flugblatt "Versammlung zur Hausordnung - heute" heraus, in dem zu einer Versammlung um 16 Uhr in der Schule aufgerufen wird.
Q: N. N. (KOB-SK Lesum): Versammlung zur Hausordnung - heute, O.O. (Bremen) o. J. (1974)
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