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Die hier dokumentierten drei Broschüren des Kommunistischen Studentenbundes (KSB) Bremen-Unterweser des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) behandeln die offensive Auseinandersetzung mit den als 'revisionistisch' erachteten Thesen Jörg Huffschmids im Rahmen einer an der Universität Bremen im Fach Wirtschaftswissenschaften Diplomarbeit, bei der Huffschmid selbst der erste Gutachter sein sollte und die zugleich mit der Einreichung auch als Broschüre des KSB veröffentlicht wurde.
Durch die Weigerung Huffschmids weitet sich der Konflikt aus auf die Frage der grundsätzlichen Ablehnung von Texten als nicht einer Diplomarbeit entsprechend, was in der zweiten Broschüre dokumentiert wird. In einer weiteren Arbeit wird dann erneut das Thesensystems Huffschmids einer grundsätzlichen Kritik unterzogen.
Juni 1977:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Bremen-Unterweser des KBW gibt die Broschüre "Die 'außerordentlich attraktive' Vulgärökonomie des Professor Huffschmidt - über Spaltung und Mitbestimmung zur Herrschaft einer bürokratischen Monopolbourgeoisie neuen Typs" in einer Auflage von 1 000 Stück zum Preis von 1 DM heraus. Der Text wurde "erstellt als Diplomarbeit von Bernd Hesse". Das Vorwort verweist darauf, dass der Text eine Kritik des Buches "Gesellschaft im Konkurs? Handbuch zur Wirtschaftskrise 1973-1976 in der BRD" darstelle, welches Huffschmid federführend verfaßte.
Der Teil I "'Sicherung des Erreichten' - das ist der Schlachtruf des Professors zur Verschärfung der Ausbeutung und Spaltung der Arbeiterklasse" gliedert sich in die Abschnitte:
- "'Sicherung des Erreichten' bedeutet für die Arbeiterklasse und die Volksmassen Sicherung der absoluten Verelendung", wobei berichtet wird von der Seebeck-Werft Bremerhaven;
- "Der Lohnkampf ist elementar für den Kampf der Arbeiterklasse - mit der Propaganda für die Prozentforderung entlarvt sich der Professor als Vertreter der Interessen der Bourgeoisie", wobei eingegangen wird auf die ÖDTR, u.a. an der Uni Bremen;
- "Das Akkordsystem muß verboten werden - der Professor feiert seine Verschärfung als 'Durchbruch'" wobei berichtet wird von der AG Weser Bremen und der Seebeck-Werft in Bremerhaven;
- "Die Versicherungen in die Hände der Versicherten, Bezahlung durch die Kapitalisten - die 'soziale' Wirtschaftspolitik des Professors treibt die Ausplünderung über die Versicherungen voran"; sowie
- "Schluß mit der Steuerausplünderung - der Professor baut das Steuersystem zur Finanzierung seines Staatsapparates aus".
Der Teil II "Kapitalismus und Krise - vulgär-ökonomisch trennt der Professor die kapitalistische Krise von ihrer Grundlage, der Ausbeutung", gliedert sich in die Abschnitte:
- "Das Privateigentum an den Produktionsmitteln bringt das Streben nach Höchstprofit hervor";
- "Die bürgerliche Produktionsfaktorentheorie im neuen Gewand";
- "Die Arbeiterklasse verursacht selbst den tendenziellen Fall der Profitrate";
- "Zwei 'Formen' - zwei 'Aspekte' - zwei Krisen"; sowie
- "'Nicht ein gerechter Lohn für ein gerechtes Tagewerk' - sondern Nieder mit dem Lohnsystem!".
Der Teil III "Der Ausbau des Staatsapparates - nicht Sozialismus, sondern Herrschaft einer bürokratischen Monopolbourgeoisie ist das Ziel des Professors" gliedert sich in die Abschnitte:
- "'Demokratische Bedarfs- und Rahmenplanung' - Realisierung der Profite über staatliche geplante Nachfrage";
- "Preiskontrolle und Investitionslenkung - staatliche Profitgarantien für die kleinen Kapitalisten";
- "Verstaatlichung von 'Schlüsselunternehmen' im Rahmen der 'Grundstrukturen' des Kapitalismus - statt Expropiation der Expropiateure, statt Aufhebung des Privateigentums"; sowie
- "Demokratisierung des Staatswesens - statt Zerschlagung des bürgerlichen Staatsapparates".
Quelle: KSB Bremen-Unterweser: Die 'außerordentlich attraktive' Vulgärökonomie des Professor Huffschmid - über Spaltung und Mitbestimmung zur Herrschaft einer bürokratischen Monopolbourgeoisie neuen Typs, Bremen Juni 1977
31.10.1978:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Bremen-Unterweser des KBW gibt die "Dokumentation zur Unterdrückung der Examensarbeit von Bernd Hesse" in einer Auflage von 250 Stück zum Preis von 80 Pfennig heraus.
Enthalten sind neben einer Einführung:
- 1. Zulassung des Themas durch den Diplomprüfungsausschuß (DPA) Wirtschaftswissenschaften der Universität Bremen vom 20.6.1977;
- 2. Schreiben Jörg Huffschmids "Ablehnung der Begutachtung einer arbeit" wegen möglicher Befangenheit vom 22.6.1977;
- 3. Stellungnahme von Jörg Huffschmid vom 27.10.1977;
- 4. Schreiben des DPA an Hesse wegen Benennung des Erstgutachters;
- 5. Widerspruchsbescheid zum Antrag auf Zulassung zum Diplom, die abgelehnt wird, vom 7.2.1978;
- 6. Schreiben von Hesse an den DPA vom 9.2.1978;
- 7. Gutachten von Prof. Dr. Rudolf Hickel vom 17.3.1978, der den text nicht als Diplomarbeit anerkennt;
- 8. Schreiben der Rechtsstelle an den DPA vom 10.4.1978;
- 9. Gutachten von Prof. Dr. Adelheid Biesecker vom 14.4.1978, die die Arbeit als gut (zwei) bewertet;
- 10. Schreiben des DPA an Hickel vom 20.4.1978;
- 11. Schreiben der Rechtsanwälte Rainer Burchardt, Gerhard Baisch, Dietmar Kleiner und Peter Noss an die Diplomkommission vom 25.4.1978, die ihre Beauftragung durch Hesse mitteilen;
- 12. Protokoll der Sondersitzung des DPA vom 3.5.1978;
- 13. Schreiben der Rechtsanwälte an den Rektor der Universität Bremen vom 11.5.1978;
- 14. Antwort des Rektors an die Rechtsanwälte vom 17.5.1978;
- 15. Beschluss des DPA Sozialwissenschaft vom 15.6.1978;
- 16. Schreiben des DPA Wirtschaftswissenschaft an Hesse vom 26.5.1978;
- 17. Schreiben des Widerspruchsausschuß an die Rechtsanwälte vom 21.7.1978;
- 18. Schreiben der Rechtsanwälte an das Verwaltungsgericht Bremen vom 24.8.1978
- 19. Beschluß des Verwaltungsgerichts vom 24.10.1978, welches den Antrag Hesses ablehnt.
Q: KSB Bremen-Unterweser: Dokumentation zur Unterdrückung der Examensarbeit von Bernd Hesse, Bremen 31.10.1978
Januar 1979:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Bremen-Unterweser des KBW gibt vermutlich Anfang des Jahres die Broschüre "Die Monopoltheorie des Professor Huffschmid - ökonomische Begründung für die Übernahme statt Zerschlagung des bürgerlichen Staates" zum Preis von 1 DM heraus, wobei es sich um die zweite Examensarbeit von Bernd Hesse handelt.
Der Teil I. "Das Monopol, Feind aller Mit seiner Monopoltheorie festigt Huffschmid die revisionistische Strategie des anti-monopolistischen Bündnisses" gliedert sich in die Abschnitte:
- "1. Die Entstehung von Monopolen - Strukturdifferenzierung an Stelle maßloser Ausbeutung";
- "2. Monopolpreis und Monopolprofit"; und
- "3. Zusammenfassung. Mit seiner Monopoltheorie verkleistert Huffschmid das Ausbeutungsverhältnis".
Der Teil II "Empirische Widerlegung der Huffschmidschen Theorie vom Nichtausgleich und Nichtfallen der Profitrate in der Metropole" gliedert sich in die Abschnitte:
- "1. Untersuchungsgegenstand Stahlbranche";
- "2. Die Methode der Profitratenberechnung";
- "3. Ergebnis: der tendenzielle Fall der Profitrate setzt sich durch. Der 'systematische Strukturvorteil' existiert nicht."; und
- "4. Die steigende Profitrate, die Huffschmid berechnet, ist Ergebnis der Manipulation des Kapitalbegriffs".
Der Teil III "Die hauptsächliche Revision liegt in der Frage der Staatsmacht - die Arbeiterbewegung hat mit solcherart Theorie und Theoretiker schon Erfahrung" gliedert sich in die Abschnitte:
- "1. Huffschmidts 'systematische Strukturdifferenzierung' - Naphtalis 'organisierter Kapitalismus', marxistisch aufpoliert";
- "2. Die Frage der Staatsmacht - Zerschlagung oder Übernahme?";
- "3. Huffschmids 'Demokratisierung der Wirtschaft' ist fast identisch mit Naphtalis Wirtschaftsdemokratie"; und
- "4. Die Theorie vom friedlichen Übergang zum Sozialismus mithilfe der antimonopolistischen Demokratie."
Q: KSB Bremen-Unterweser: Die Monopoltheorie des Professor Huffschmid - ökonomische Begründung für die Übernahme statt Zerschlagung des bürgerlichen Staates, Bremen o. J.
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