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09.10.1972:
Frühestens heute gibt der KB Bremen die auf Oktober datierte Nr. 9 seiner 'Wahrheit' (vgl. 1.9.1972, 9.11.1972) heraus. Erstmals wird eine Auflagenhöhe angegeben. Sie sei für diese Nummer auf 10 000 Exemplare gesteigert worden. Dies aber dürfte teilweise der überregionalen Verbreitung der 'Wahrheit' als quasi-Zentralorgan der Kommunique-Organisationen geschuldet sein. Aufgerufen wird zu Spenden.
Der vom ZK verfasste Leitartikel "Tarifkampf vorbereiten!" berichtet von den am 31.12.1972 auslaufenden Tarifverträgen in der Metallindustrie (MTR), dem öffentlichen Dienst (ÖDTR), in den Häfen und bei der Eisenbahn sowie kurz darauf bei den Druckern (DTR).
Berichtet wird von der eigenen Bedrohung durch ein Verbot (vgl. 20.9.1972), dem GUPS/GUPA-Verbot (vgl. 4.10.1972), wozu dokumentiert wird der "Aufruf an die demokratische westdeutsche Öffentlichkeit" der FPDLP Palästinas, sowie dem Protest gegen das Ausländergesetz (vgl. 8.10.1972) und der Arbeitskonferenz der Kommunique-Organisationen (vgl. 16.9.1972), die neben einer 'Gemeinsamen Erklärung' auch einen Aufruf "Solidarität mit den Völkern Indochinas" verfaßten, den auch der KBB beherzigen will (vgl. 4.11.1972).
Eingegangen wird auch auf das Massaker in Fürstenfeldbruck (vgl. 6.9.1972). Arbeiterkorrespondenzen kommen von den eigenen Zellen Bremer Vulkan ("Vulkan: Kampf für eine lineare Lohnerhöhung"), Krupp Atlas Elektronik ("Spaltungsversuche der SPD"), Bundesbahn-Ausbesserungswerk ('Die Lok'), Nordmende ('Die Antenne': "Bombendrohung bei Nordmende" und "Für Einhaltung des 8-Stundentages!"), Siemens ('Der Kern': "Die Siemenskapitalisten gegen die Völker der Welt", wobei auf den Cabora-Bassa-Staudamm in Mosambik eingegangen wird, wozu auch ein "Offener Brief an Willy Brandt" der FRELIMO vom 19.3.1970 dokumentiert wird), AG Weser ('Der Brenner': "Der neue Betriebsrat wird die alte Politik fortsetzen"), wo auch DKP und KPD/ML-ZB tätig sind, und dem Sklavenhändler Roland Montagen. Im Bremer Hafen wurde zum ersten Mal seit 1952 mehrere Stunden lang für mehr Lohn gestreikt.
Von der MTR wird berichtet:"
Letzte Meldung:
Bei der Bremer Vulkanwerft hat sich der Vertrauensleutekörper für eine lineare Lohnerhöhung von 185,- DM ausgesprochen. Die Tarife sollen bei einer Inflationsrate von 3 % gekündigt werden.
Bei VFW Bremen stimmte der Vertrauensleutekörper für 150,- DM lineare Lohnerhöhung."
Geschildert werden der "Steuerskandal des Bremer Finanzamtes" und "Der Betrug mit der Rentenreform" (vgl. 21.9.1972), aber auch "Die Wahldemagogie um den Bundeshaushalt". Aufgerufen wird: "Kampf der Klassenmedizin!".
In Wuppertal streikte man bei ENKA gegen die Betriebsschließung (vgl. 19.9.1972). Man befaßt sich mit der Schleifmittelindustrie und ein Flugblatt der ML Rheinhausen, ML Duisburg und ML Krefeld berichtet von den Spanierwohnheimen bei Opel Bochum. Dieses Flugblatt wird auch verbreitet in Oldenburg durch die IK/KSG (vgl. 8.1.1973).
Veranstaltungen werden angekündigt zu Irland (vgl. 6.11.1972), zu den Bundestagswahlen (vgl. 31.10.1972, 8.11.1972, 14.11.1972), vom DGB KJA (vgl. 26.11.1972) und zu Indochina (vgl. 27.10.1972, 30.10.1972). Zu den Bundestagswahlen erscheinen die Artikel "Weg mit dem KPD-Verbot! KPD!" und "DKP: Heimlicher Wahlhelfer der SPD". Die angekündigte Broschüre zu den Faschismusanalysen des KB erscheine als Sondernummer des 'NRF'. Behandelt wird in "Parlament in der Klemme" auch die Vertrauensfrage im Bundestag (vgl. 20.9.1972). In "Meinungsfreiheit für Arbeiter eingeschränkt!" wird über ein Bundesarbeitsgerichtsurteil (vgl. 28.9.1972) berichtet.
Von der internationalen Streikfront wird berichtet aus Spanien (vgl. 11.9.1972), aus Italien über Zuckerindustrie, Chemie- und Hafenarbeiter, aus Großbritannien von TD Cross Birmingham und Ford Tonbridge (Kent) sowie aus Holland von den Hafenarbeitern.
Q: Wahrheit Nr. 9, Bremen Okt. 1972; Schulkampf Nr. 2,Oldenburg Jan. 1973
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