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Von den Braunschweiger Hochschulen werden hier lokale Dokumente vor allem vom Sozialistischen Bund (SB), später dem Kommunistischen Studentenbund (KSB) Braunschweig des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) sowie den Freunden der KPD erschlossen. Daneben sind auch die DKP (vgl. 25.9.1971, Nov. 1972, 4.12.1972, 18.12.1972, 15.1.1973, Feb. 1973, Apr. 1973, Mai 1973, Juni 1973) und ihr MSB Spartakus (vgl. 13.11.1970, Okt. 1972, 4.10.1972, 24.11.1972, 8.5.1973) sowie die Gruppe Internationaler Marxisten (GIM) an den Braunschweiger Hochschulen aktiv.
Stärkste linke Hochschulgruppe, zumindest an der TU, scheint zunächst der Sozialistische Bund zu sein (vgl. Okt. 1971), der bereits frühzeitig mit den Studentengruppen des späteren KBW befreundet ist (vgl. 20.11.1971, März 1972, 11.5.1972, Dez. 1972), wohingegen die Hochschulorganisation Braunschweig umgehend Kontakte zur KPD knüpft (vgl. Apr. 1972, 1.5.1972). Sie entstand eventuell aus ehemaligen studentischen Sympathisanten der KPD/ML-ZK, arbeitet zumindest mit solchen im Schülerbereich zusammen.
Vom Militarismus an den Schulen und Hochschulen bzw. dem Wehrkundeerlass (WKE) berichten aus Braunschweig zunächst nur die Freunde des 'Roten Pfeil' von der PH (vgl. Okt. 1971) sowie der Dortmunder PH-AStA (vgl. 22.12.1971, 5.1.1972), an Braunschweiger Hochschulen dagegen steht zunächst die Vietnamsolidarität im Vordergrund (vgl. Apr. 1972, 12.7.1972, 4.11.1972, 12.12.1972, 18.12.1972, 9.1.1973, 12.1.1973, 20.1.1973, 24.6.1973), aber auch andere internationale Themen werden aufgegriffen (vgl. 10.7.1972), u.a. Oman und Dhofar (vgl. 21.5.1974, 2.6.1975).
Der Sozialistische Bund (SB) entwickelt seine Publizistik (vgl. Juni 1972, 3.7.1972, 12.7.1972) und protestiert gegen die Repression, welche sich zunächst noch gegen seine Freunde in Bremen richtet (vgl. 18.9.1972, 20.9.1972). Deutlich wird hier schon, dass die Aktivitäten des SB keineswegs auf die Hochschulen oder gar die TU beschränkt sind, so geht aus ihm nicht nur der Kommunistische Bund Braunschweig (vgl. 4.10.1972) hervor, sondern er hat auch eine Oberschülerkommission.
Vom Verbot von GUPS und GUPA Palästina im Gefolge des Anschlags von Fürstenfeldbruck (vgl. 11.9.1972) ist auch Braunschweig betroffen (vgl. 4.10.1972, 24.10.1972), studieren dort doch offenbar arabische Studenten (vgl. 10.7.1972, 1.5.1978) und es wird an den Hochschulen auch Palästinasolidarität betrieben (vgl. 11.12.1972), von weiteren Gruppen ausländischer Studenten konnten bisher nur Hinweise auf iranische (vgl. 30.11.1974), türkische (vgl. 2.6.1974) und vietnamesische (vgl. 28.1.1975) gefunden werden.
Der Sozialistische Bund wandelt sich um in den Kommunistischen Studentenbund (KSB – vgl. 18.10.1972), der seine Tätigkeit bald, nach eigenen Angaben, auf alle Braunschweiger Hochschulen ausweitet (vgl. 30.10.1972), dabei allerdings die Fachhochschule vergisst, an der die Freunde der KPD tätig scheinen (vgl. 23.1.1973), die nun enger an diese angebunden werden (vgl. 25.10.1972, 2.2.1973, 11.3.1973, 29.6.1973) und aber auch weiterhin ihre örtliche Publizistik entfalten (vgl. Apr. 1973) sowie sich natürlich auch in weiteren Massenorganisationen der KPD versammeln (vgl. 29.5.1973, 24.6.1973).
Der KSB Braunschweig bleibt publizistisch aktiv (vgl. 10.1.1973, 23.1.1973, 25.4.1973, 17.5.1973, Juni 1973) und klärt offenbar erfolgreich die Studentenschaft über seine politischen Ansichten auf, was zum Verlust des AStAs der TU führt (vgl. 24.4.1973, 6.6.1973, 9.7.1973), der aber vermutlich der Linken verbunden bleibt (vgl. 28.4.1973, 2.6.1973). Der Einfluss des KSB bzw. KBW wird außer am 1. Mai (vgl. 1.5.1973) auch an den AStA-Sitzen auch an den Verkaufszahlen der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) des KBW deutlich (vgl. 11.7.1973, 12.9.1973, 26.9.1973), wobei an der Fachhochschule offenbar zunächst nur der KBW Wolfsburg aktiv ist (vgl. 26.9.1973).
Die Repression wird nun immer häufiger Anlass von Aktionen und Publikationen (vgl. 26.11.1972, 4.12.1972, 11.12.1972, 14.12.1972, 20.12.1972), ist der Rektor der TU doch offenbar in einer radikalen Kadergruppe organisiert, und versucht andernorts übliche politische Rechte der Studierenden zu beschneiden, wie die DKP berichtet (vgl. Mai 1973), die übe reine örtliche Hochschulgruppe verfügt (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973).
An der Architekturfakultät der TU Braunschweig kommt es während des studentischen Streiks im Wintersemester 1972/1973 zum Konflikt (vgl. 25.1.1973, Feb. 1973). Auch im Sommersemester 1973 soll erneut gestreikt werden, was zwar verboten wird, diesen aber nicht zu verhindern vermag, steht er doch auch im landesweiten Kontext (vgl. 7.6.1973, 13.6.1973, 19.6.1973, 21.6.1973, 26.6.1973, 27.6.1973, 28.6.1973, 29.6.1973, Okt. 1973).
Die studentischen Freunde der KPD in Braunschweig zeigen sich so nicht allein solidarisch mit ihrer Mutterpartei (vgl. 20.6.1973), sondern sind bald auch selbst von der Repression betroffen (vgl. 17.10.1973, 19.10.1973, 22.10.1973, 23.10.1973, 24.10.1973, 25.10.1973, 8.11.1973, 14.11.1973), wobei das Vorgehen gegen die Repression zum Streit zwischen KSB und Freunden des KSV führt (vgl. 5.11.1973).
Auch die Auseinandersetzungen mit der wechselnden Unispitze (vgl. 27.10.1973) sowie der Staatsgewalt aber gehen weiter (vgl. 7.11.1973, 8.11.1973, 9.11.1973, 13.11.1973, 14.11.1973, 27.11.1973, 28.11.1973, 29.11.1973, Dez. 1973, 3.12.1973), die KPD sorgt sich bereits bundesweit um die Legalität ihres KSV (vgl. 5.12.1973, 11.12.1973, 15.12.1973), wogegen sich eine vermutlich der KPD nahestehende Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 6.1.1974, 9.1.1974, 16.1.1974, 17.1.1974, 21.1.1974, 22.1.1974, 6.2.1974) gründet, während der KSB des KBW sich an den Aktionen des KBW beteiligt (vgl. 8.12.1973, 13.12.1973), und nun durch diesen angeleitet wird (vgl. 9.2.1974).
Vom publizistischen Einfluss bzw. auch der Mitgliederzahl her scheint der KBW bzw. auch sein KSB (vgl. 16.3.1974, 11.1.1975) den Freunden der KPD in Braunschweig deutlich überlegen (vgl. 28.2.1974), auch wenn diese wissenschaftlich versiert sind (vgl. Jan. 1974) und nun mit einer regulären KSV-Hochschulleitung auftreten (vgl. 19.6.1974, 24.7.1974), sich aber zum 1. Mai trotzdem immer noch auch außerörtlich engagieren (vgl. 1.5.1974), die KPD auch in Salzgitter unterstützend (vgl. 16.5.1975).
Der KSB veröffentlicht weiterhin seine Zeitung (vgl. 24.4.1974, 21.5.1974, 11.6.1974, 19.6.1974), zumindest an der Hochschule der Bildenden Künste auch ergänzt um eine Zellenzeitung der Zelle Kunstpädagogik (vgl. 29.10.1973, 17.12.1973, 28.1.1974). Die Kunst spielt in Braunschweig so zwar durchaus eine besondere Rolle, wird aber nicht von den üblichen Repressionen an der TU verschont (vgl. 1.5.1974).
Neben dem allgemeinpolitischen Protest (vgl. 28.3.1974, 21.5.1974) und der Repression (vgl. 16.9.1974, 29.1.1975, 26.2.1975, 27.2.1975, März 1975, 16.3.1976) wird nun auch der Mietstreik in den Studentenwohnheimen zum Agitationsanlass der verschiedenen linken Gruppen (vgl. 1.10.1974, 12.11.1974, 3.12.1974). Der dort bereits seit längerem rührige (vgl. 25.4.1974, 24.5.1974) KSB des KBW scheint nun auch mit dem AStA der PH befreundet (vgl. 24.1.1975, 8.3.1975), wo allerdings Berufsverbote dräuen (vgl. 2.4.1975), die sich einfügen in einen Rahmen allgemeiner Nichteinstellungen (vgl. 16.6.1975, 9.12.1975, 1.6.1976), und bleibt zunächst auch an der TU verankert, wo zumindest seine Anliegen auch beim AStA Beachtung finden (vgl.7.5.1975, 19.5.1975, 2.6.1975, Sept. 1975, 29.1.1976).
Mittlerweile aber ist auch der KB in Braunschweig vertreten und immer wieder an den Hochschulen oder im Verein mit studentischen Gruppen aktiv (vgl. 1.5.1977, 15.11.1977, 1.5.1978, 7.4.1979), während der KSB des KBW offenbar zunächst an Einfluss verliert (vgl. 6.2.1978, Juli 1978, Jan. 1979), sich aber zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung offenbar konsolidieren kann (vgl. Juli 1979).
30.06.1970:
In Braunschweig findet, laut DKP, vermutlich heute eine Demonstration gegen das Verbot des SDS Heidelberg in Baden-Württemberg (vgl. 24.6.1970) statt.
Quelle: DKP Informationen Nr.11,Hannover 10.7.1970,S.1
13.11.1970:
Laut der 'Bochumer Studenten Zeitung' beginnt an der Ruhr-Universität Bochum ein zweitägiges Treffen der psychologischen Basisgruppen aus der 'BRD' und Berlin.
Gruppen kommen aus: Berlin (SEW, PL/PI, KPD/AO), Braunschweig (Spartakus), Bochum (KPD/ML), Bonn (Spartakus), Giessen (KPD/AO und Spartakus), Mainz (KPD/ML), Marburg (Spartakus), Heidelberg (SDS).
Q: Bochumer Studenten Zeitung Nr.69,Bochum 1970,S.5
25.09.1971:
Die DKP Niedersachsen beginnt in Braunschweig ihre zweitägige 2. Bezirksdelegiertenkonferenz (vgl. 6.10.1973), auf der u.a. festgestellt wird, daß man in Niedersachsen in 10 Betrieben des Fahrzeugbaus, in 7 Elektro- und Optikbetrieben, 3 Stahl- und Walzwerken, 13 Chemiebetrieben und 7 Textilbetrieben Betriebszeitungen herausgebe sowie 20 Orts- bzw. Stadtteilzeitungen und drei 'Kommunist' der Hochschulgruppen Braunschweig, Göttingen und Hannover.
Q: DKP Informationen Nr.8,Hannover 1.10.1971
Oktober 1971:
Der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig gibt vermutlich erst Anfang des Wintersemesters seine 'Rote Universitätszeitung' (RUZ) Nr.3 (vgl. Juni 1972) heraus, für die W. Woidt die Verantwortung trägt. Bekanntgegeben wird die Übernahme des AStA der TU durch den SB. Zum Hochschulrahmengesetz wird ein Artikel der Berliner MLHG (vgl. 5.7.1971) übernommen.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.3,Braunschweig 1971
20.11.1971:
In Göttingen findet eine Konferenz Kommunistischer Gruppen zum Hochschulrahmengesetz (HRG) statt. Diese 'Göttinger Konferenz' wird am 21.11. fortgesetzt. Organisiert wurde die Konferenz vom KSB Göttingen und dem Hochschulausschuß der KG (NRF) Heidelberg/Mannheim. Eine Resolution gegen diese Art "monopolkapitalistischer Ausbildungsreform", die "Resolution zum Kampf gegen das Hochschulrahmengesetz" ist unterzeichnet von:
- KSB Göttingen,
- Kommunistische Gruppe (NRF) Heidelberg/Mannheim,
- Initiativgruppe zur Gründung der Studentenorganisation des KB Bremen,
- KSV Frankfurt,
- Sozialistischer Bund (SB) Braunschweig,
- Initiativgruppe für eine kommunistische Studentenorganisation Hildesheim,
- Kommunistische Gruppe Köln (KGK),
- KSB Clausthal.
Laut KSB Göttingen war die Konferenz der erste Versuch kommunistischer Studentengruppen, "über zweiseitige Kontakte und unverbindliche Absprachen hinaus die Diskussion und Koordination einer Kampagne an den Hochschulen Westdeutschlands und Westberlins in Angriff zu nehmen". Dem Aufruf zur HRG-Kampagne des KSB Göttingen und der KG (NRF) Heidelberg-Mannheim schließen sich, zusätzlich zu den Resolutionsunterzeichnern, folgende Organisationen an:
- Marxistisch-leninistische Hochschulgruppe Germanistik (MLHG) Berlin,
- Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld,
- Hochschulorganisation (HO) Braunschweig,
- Rote Zelle Pädagogik Braunschweig,
- Rote Liste Bremen,
- Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) / Unibasisgruppen Freiburg,
- Kommunistische Studentenorganisation (KSO) Gießen,
- Sympathisanten des Kommunistischen Bundes an den Hamburger Hochschulen (SdKB),
- Gruppe um den AStA der Hfbk Kassel,
- Rote Zellen Münster,
- Kommunistische Hochschulgruppe (KHG) Oldenburg.
Q: Theorie und Praxis Nr.8,Köln 1971,S.58ff; Roter Kurs Sdr.Nr.4,Göttingen 1971,S.3f.;Kommunistische Hochschulpresse Nr.3,Frankfurt 18.5.1972;Neues Rotes Forum Nr.5,Heidelberg Nov. 1971
22.12.1971:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 19.1.1972) berichtet vom Fachbereich Sozialwesen der FHS Braunschweig (vgl. 5.1.1972):"
STUDENTENHEIM SOLL FÜR BUNDESWEHR ZWANGSGERÄUMT WERDEN!
Seit dem Mai 1971 steht die Studentenschaft des Fachbereichs Sozialwesen in Braunschweig im Kampf um die Erhaltung des Studentenwohnheimes.
Das Wohnheim umfaßt 150 Wohnplätze und war bislang vom Land angemietet worden. Nun soll es zugunsten der Bundeswehr geräumt werden.
Um den berechtigten Widerstand der Studenten zu brechen, schreckt das Land auch nicht vor einer Reihe von Willkürmaßnahmen zurück:
1. Als Weihnachtsgeschenk wurde den Studenten am 22.12.1971 durch den kommissarischen Fachbereichsleiter eine Auflage zur Räumung der Zimmer präsentiert, mit der Androhung, daß eine Zuwiderhandlung den geordneten Studiengang beeinträchtigen würde.
2. Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde gegen neun Studenten eine einstweilige Räumungsverfügung eingeleitet."
Q: AStA PH Dortmund:AStA-Information Nr.6,Dortmund 19.1.1972,S.9
05.01.1972:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 19.1.1972) berichtet vom Studentenheim des Fachbereiches Sozialwesen der FHS Braunschweig (vgl. 22.12.1971):"
Am 5.1.1972 wurde durch den kommissarischen Fachbereichsleiter die Schließung von 3 bewohnten Zimmern durch Auswechseln der Türschlösser veranlaßt, obwohl erst am 1.10.1972 die Gerichtsverhandlung in Bezug auf die Räumung stattfinden sollte.
Was bedeuten diese Vorfälle angesichts der ständig steigenden Wohnraumnot der Studenten und der Bevölkerung?
Offensichtlich ist das Desinteresse unserer Regierung, entsprechende soziale Aufgaben, d.h. hier zur Verfügungstellung von ausreichendem Wohnraum, wahrzunehmen. In diesem Fall entzieht sie sogar notwendigen Wohnraum, um ihn für die Zwecke der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. So gewährt sie wieder einmal der MILITARISIERUNG Vorrang vor sozialen Aufgaben.
Das bedeutet:
Angriffe auf die Interessen der Studenten!!
Die Studentenschaft des Fachbereichs Sozialwesen kämpft für ihre Interessen und beschloß einen dreitätigen Warnstreik."
Q: AStA PH Dortmund:AStA-Information Nr.6,Dortmund 19.1.1972,S.9
März 1972:
Es erscheint eine "Stellungnahme zur VDS-Politik" von den Gruppen:
- Sozialistische Aufbau-Organisation Bielefeld,
- Sozialistischer Bund Braunschweig,
- Kommunistischer Studentenverband Frankfurt,
- Kommunistischer Studentenbund Göttingen,
- Sozialistische Studentengruppe Hamburg,
- Kommunistische Hochschulgruppe Heidelberg,
- Rote Liste Kassel,
- Kommunistische Hochschulgruppe Köln,
- Initiativgruppe für eine kommunistische Hochschulorganisation Mannheim,
- Rote Zellen Münster.
Erklärt wird u.a.:
"Der VDS ist eben keine Organisation, in der sich fortschrittliche Studenten auf der Grundlage eines politischen Programms zusammengeschlossen hätten, sondern ein Zusammenschluß von Zwangskörperschaften, in dem Studenten auf der Grund ihres Status repräsentiert und nicht auf Grund ihrer politischen Einstellung organisiert sind."
Q: Stellungnahme zur VDS-Politik,Heidelberg 1972
April 1972:
In Braunschweig unternahm, laut SB, die ehemalige Gruppe ehemaliger Sympathisanten der KPD/ML (Roter Morgen), die sich jetzt Sozialistische Oberschülerorganisation (SOSO) nennt, die erste Vietnam Initiative, die zu einem Kontaktgespräch Anfang April führt. Die dort anwesenden SOSO, Rote Zelle Pädagogik (Rotzpäd), einige Genossen von der Staatlichen Hochschule für bildende Künste (SHfbK), der Sozialistische Bund Braunschweig und die Hochschulorganisation (HO), "eine Gruppe, die sich vor kurzem noch nie geäußert hatte", sollen die Gründung eines Vietnamkomitees vollziehen, welches in ein Antiimperialismuskomitee (AIK) umgewandelt werden soll. Ein kurzfristige Demonstration sei von SOSO, HO und Rotzpäd abgelehnt worden. Der SB, der diese Demonstration wollte, meldete diese einfach erst einmal an. Auf dem zweiten Treffen der Gruppen, übt der SB daraufhin Selbstkritik. Auf diesem Treffen verweigern SB, Rotzpäd und die Leute von der SHfbK die Teilnahme, wegen der Ausrichtung auf die LgdI, woraufhin HO und SOSO alleine ein Vietnamkomitee (VK) gründen. Später allerdings sieht der SB es als Fehler an, nicht im VK mitzumachen. In die Kampagne greifen auch GIM und RKJ mit ihrem 'Roten Maulwurf' ein. Ebenso wie der MSB Spartakus rufen sie zunächst zur Demonstration im Siegfriedviertel auf. Der MSB habe dabei angeboten auf die Parole "In der Rüstung sind sie fix -Für die Bildung tun sie nix!" zu verzichten, wenn der SB dafür den "Sieg im Volkskrieg!" aufgebe. Ein erstes Flugblatt sei vom SB, ein zweites von SB und Rotzpäd verteilt worden, dann eines von der HO, eines von GIM/RKJ und schließlich ein Aufruf des MSB Spartakus, nicht an der Demonstration teilzunehmen. SOSO und HO hätten an drei Abenden nach der Demonstration eine Vietnamwoche durchgeführt, bei der sie von der LgdI unterstützt worden seien. Am ersten Abend sei ein Film über die nationalen Aktivitäten vor einem Publikum, "das fast nur aus Organisierten bestand" gezeigt worden. VK und LgdI hätten dann ihre örtliche Verankerung durch den Aufruf zur Maidemonstration nach Hamburg bewiesen.
Q: Rote Universitätszeitung Sdr.Nr.1,Braunschweig Juni 1972
01.05.1972:
In Hamburg beteiligen sich, laut KB, 4 000 an der KB-Demonstration, auf der allerdings auch die SSG (NRF-Linie) im eigenen Block vertreten war. Die KPD-Demonstration um 11 Uhr ab Holstenplatz wird vom KB auf 263 Teilnehmer geschätzt, der Kommunistische Oberschülerbund (KOB) des KB zählte dort ca. 250 Teilnehmer, was auch meinem Augenschein entspricht.
Aus Braunschweig reisen dazu, laut KB Braunschweig, LgdI, HO und SOSO an.
Q: Arbeiterkampf Nr.19,Hamburg Juni 1972,S.9; Rote Universitätszeitung Sdr.Nr.1,Braunschweig Juni 1972
11.05.1972:
In Bonn beginnt eine viertägige außerordentliche Mitgliederversammlung des VDS, die nötig wurde, weil der MSB Spartakus und der SHB auf der 24.MV am 4.5.1972 ausgezogen waren. Der anwesende KSV Frankfurt berichtet u.a. von seiner eigenen Fraktion, der Aktionseinheit (AE) kommunistischer Gruppen (vgl. 20.11.1971), der derzeit die folgenden Gruppen angehören:
- Sozialistische Aufbauorganisation (SAO) Bielefeld,
- Sozialistischer Bund (SB) Braunschweig,
- Kommunistischer Bund (KB) Bremen,
- Kommunistischer Studentenbund (KSB) Clausthal-Zellerfeld,
- Kommunistischer Studentenverband (KSV) Frankfurt,
- Bund kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg,
- Kommunistische Studentenorganisation (KSO) Gießen,
- KSB Göttingen,
- Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg,
- Kommunistische Hochschulgruppe (KHG) Heidelberg,
- Kommunistische Initiativgruppe (KIG) Hildesheim,
- Rote Zellen (RZ) Kiel
- Kommunistische Gruppe (KG) Köln,
- KHG Mannheim,
- RZ Münster und die KHG Oldenburg.
Q: Kommunistische Hochschulpresse Nr.3,Frankfurt 18.5.1972
Juni 1972:
Der Sozialistische Bund Braunschweig gibt erstmals sein Hochschulorgan 'Rote Universitäts-Zeitung' (RUZ) (vgl. 3.7.1972) heraus. Erwähnt wird allerdings die Existenz einer alten RUZ (vgl. Okt. 1971), während nun die neue RUZ erscheine. Das neue daran könnte eventuell die Trennung in normale Nummern als Hochschulorgan und Sondernummern als Organ des SB sein. Berichtet wird unter der Verantwortung von F. König u.a. über "Polizeiterror und Notstandsübungen!", u.a. über die Tötungen von Petra Schelm in Hamburg am 13.7.1971, Georg von Rauch am 3.12.1971 in Berlin und von Thomas Weisbecker in Augsburg (vgl. 2.3.1972), eine Hausbesetzung in Hannover (vgl. 8.12.1971) und über Razzien jüngst in Braunschweig. Ein Artikel behandelt das Institut für Psychologie, an dem neben der Basisgruppe und dem SB auch die Hochschulorganisation (HO) des KSV der KPD tätig ist.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.1,Braunschweig Juni 1972
Juni 1972:
Der Sozialistische Bund Braunschweig gibt die erste Sondernummer seines Organs 'Rote Universitäts Zeitung' (RUZ) (vgl. Juni 1973) heraus. Unter der Verantwortung von Fritz König beschäftigt man sich für 50 Pf. (auswärts 60) mit dem antiimperialistischen Kampf. Hierbei setzt man sich vor allem mit den örtlichen Anhängern der LgdI der KPD, den Gruppen Hochschulorganisation (HO) und Sozialistische Oberschülerorganisation (SOSO) auseinander. Außer auf die letzte Vietnamkampagne (vgl. Apr. 1972) wird auch auf die Auseinandersetzung zwischen der LgdI und dem Solidaritätskomitee (SK) für die Unterstützung der arabischen Befreiungsbewegungen Berlin eingegangen. Während das SK sich in einer Erklärung auf die eigene Grundsatzerklärung (vgl. Nov. 1970) beruft und mitteilt, daß die LgdI die Spaltung betreibe, veröffentlichten LgdI und TTIA Irak in der RPK Nr.157 (vgl. 3.3.1972) eine gemeinsame Erklärung, daß man keine Fehler gemacht habe. Die Dhofar-Broschüre sei nicht von SK-Mitgliedern gemacht worden, diese träten vielmehr zu Unrecht als SK-Mitglieder auf. Damit hätten LgdI und TTIA fast das ganze SK für ausgeschlossen erklärt.
Q: Rote Universitätszeitung Sdr.nr.1, Braunschweig Juni 1972
03.07.1972:
In der vermutlich in dieser Woche erscheinenden Nr. 2 seiner 'Roten Universitätszeitung' (vgl. Juni 1972, 12.7.1972) befaßt sich der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig u.a. mit dem Wehrkunde-Erlaß (WKE), der Fachschaft Mathematik / Physik der TU Braunschweig, den Gremienwahlen und Vietnam. Erwähnt wird eine Zelle Politik des SB. Der Abbau der demokratischen Rechte trat außer am Fachbereich Psychologie der TU und an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste (SHfbK) auch an der PH zutage, wo es eine PH-Fraktion des SB gibt. Berichtet wird vom Erscheinen der eigenen ersten Sondernummer (vgl. Juni 1972), in der u.a. die LgdI der KPD kritisiert wird.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 2, Braunschweig Juli 1972
10.07.1972:
In Braunschweig führen, laut SB, die Arabische Studenten Vereinigung (ASV), der AStA der TU und der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig eine Veranstaltung zu Südarabien, d.h. Jemen, Oman und Dhofar, durch.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.3,Braunschweig 12.7.1972,S.4
12.07.1972:
In Braunschweig rufen, laut Sozialistischer Bund (SB) Braunschweig, zur Vietnamdemonstration ab Hagenmarkt das u.a. von ihm selbst gegründete Komitee Solidarität mit dem vietnamesischen Volk, RKJ, die Hochschulorganisation (HO) Braunschweig sowie DKP und MSB Spartakus auf.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.3,Braunschweig 12.7.1972
12.07.1972:
Der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig gibt seine 'Rote Universitätszeitung' Nr. 3 (vgl. 3.7.1972, 11.9.1972) heraus, in der über die Vorgeschichte der heutigen Vietnamdemonstration, über Oman und Dhofar und die Südamerika Veranstaltung (vgl. 10.7.1972) berichtet wird.
Von der Kampagne gegen den Wehrkunde-Erlaß (WKE) wird kundgetan, daß sich in diese u.a. die vierköpfige Oberschülerkommission (OSK) des SB, die innerhalb der Schülerbasisgruppe (SBG) Braunschweig arbeitet, u.a. mit einer Zellenzeitung eingemischt hat.
Die Marxisten-Leninisten (ML) Braunschweig aber, die ehemalige Ortsgruppe der KPD/ML-ZK (vgl. 27.11.1971), hätten eine abstrakte Diskussion initiiert, weswegen zur Demonstration nur 80 erschienen seien.
Man selbst stellt wieder den AStA der TU, in dem zumindest zwei SB-Mitglieder Studenten der Chemie sind und eines Student von Politologie und Germanistik ist.
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 3, Braunschweig 12.7.1972
11.09.1972:
Der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig gibt, nach eigenen Angaben, ein Extra seiner 'Roten Universitätszeitung' (vgl. 12.7.1972, 18.10.1972) zu den Vorfällen bei der Olympiade in München und in Fürstenfeldbruck heraus.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.4,Braunschweig 18.10.1972,S.6
18.09.1972:
Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft, um den Senat prüfen zu lassen, "ob ein Verbot des Kommunistischen Bundes Bremen durch Grundgesetz in Verbindung mit Vereinsgesetz oder Bundesverfassungsgerichtsgesetz begründet ist."
Der Antrag der CDU wurde damit begründet, daß der KBB revolutionäre Gewalt bejahe. Er wird am 20.9.1972 (vgl. dort) behandelt.
Solidaritätsadressen gegen das Verbot, gehen beim KBB in den folgenden Wochen u.a. ein von dem Sozialistischen Bund (SB) Braunschweig und der Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig.
Q: Wahrheit Nr.9,Bremen Okt. 1972
20.09.1972:
Der Sozialistische Bund (SB) Braunschweig verteilt, nach eigenen Angaben, Flugblätter gegen das Verbot des KB Bremen (KBB) vor Betrieben, Berufsschulen und an der Hochschule, in denen zu einem Aktionseinheitstreffen für heute Abend mobilisiert wird. Nur bei diesem ersten Treffen anwesend sind dann DKP-Hochschulgruppe, MSB Spartakus und die SHB/Aufbauorganisation (ex Juso-Hochschulgruppe).
Ein Komitee gegen politische Unterdrückung Braunschweig (vgl. 5.10.1972) wird gegründet von Unorganisierten, AStA TU, Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD, SB Braunschweig, ML Braunschweig und der Sozialistischen Oberschülerorganisation (SOSO) Braunschweig. Anwesend (vermutlich auch am Komitee, auf jeden Fall aber auch bei dessen Aktionen beteiligt) sind auch GIM und RKJ, werden aber nur in der Hochschulzeitung des SB, nicht in dessen Arbeiterzeitung erwähnt.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.4,Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr.1,Braunschweig 4.10.1972
Oktober 1972:
Der MSB Spartakus Braunschweig der DKP gibt vermutlich im Oktober ein Extra seines 'Hochschulkampf' (vgl. 4.10.1972) mit der Kandidatenliste für die Studentenparlamentswahlen (StPW) an der Fachhochschule (FHS) Braunschweig/Wolfenbüttel heraus.
Q: Hochschulkampf Extra,Braunschweig o.J. (1972)
04.10.1972:
Das Verbot der palästinensischen Organisationen GUPS (Generalunion palästinensischer Studenten) und GUPA (Generalunion palästinensischer Arbeiter) wird bekannt.
Anläßlich des GUPS-Verbotes werden heute, laut KB Bremen, Studentenheime in Berlin, Göttingen, Braunschweig, Clausthal-Zellerfeld, Münster, Köln, Bonn, Aachen, Mainz, Stuttgart, Heidelberg, Freiburg, Karlsruhe, Konstanz und München von der Polizei überfallen.
Q: Wahrheit Nr.9,Bremen Okt. 1972
04.10.1972:
Der MSB Spartakus Braunschweig der DKP gibt die Nr.5 des ersten Jahrganges seines 'Hochschulkampf' (vgl. Okt. 1972) heraus.
Q: Hochschulkampf Nr.5,Braunschweig 4.10.1972
04.10.1972:
In Braunschweig erscheint erstmals die 'Rote Arbeiter Zeitung' (RAZ) (vgl. 18.10.1972) des neugegründeten Kommunistischen Bundes (KB) Braunschweig. Dieser entstand, nach eigenen Angaben, aus einer Projektgruppe des Sozialistischen Bundes (SB) Braunschweig, der sich in den KB und einen Kommunistischen Studentenbund (KSB) Braunschweig aufteilte. Das (Hochschul-) Organ des SB, die 'Rote Universitäts Zeitung' (RUZ) (vgl. 18.10.1972) wird aus diesem Anlaß in die 'Rote Hochschul Zeitung' (RHZ) umbenannt und büßt ihren Charakter als örtliches quasi-Zentralorgan des SB zugunsten der RAZ ein.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.4,Braunschweig 18.10.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr.1,Braunschweig 4.10.1972
18.10.1972:
In Braunschweig erscheint die 'Rote Universitätszeitung' Nr. 4 (vgl. 11.9.1972, 30.10.1972), bei der über den Rotdruck, der sie als Hochschulorgan des Sozialistischen Bundes Braunschweig ausweist, in Schwarz KSB (Kommunistischer Bund Braunschweig) gedruckt wurde, da sich ja der SB in KSB und KB aufteilte (vgl. 4.10.1972). Vermutlich wurde für diese Zeitung lediglich bereits in Rot vorgedrucktes Papier aufgebraucht. In dem Bericht über die Teilung des SB wird u.a. auch eine KB-Hochschulzelle erwähnt. Man befaßt sich u.a. mit der FPDLP (Palästina), dem Anschlag von Fürstenfeldbruck, vergangenen (vgl. 20.9.1972, 5.10.1972) und zukünftigen (vgl. 24.10.1972) örtlichen und bundesweiten (vgl. 8.10.1972) Demonstrationen, u.a. gegen die Ausländergesetze, aber auch gegen das Verbot des KB Bremen (KBB).
Q: Rote Universitätszeitung Nr. 4, Braunschweig 18.10.1972
24.10.1972:
In Braunschweig beteiligen sich, laut und mit KB Braunschweig, ca. 250 an einer Aktionseinheitsdemonstration "Freiheit den politischen Organisationen der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes" (vgl. 5.10.1972), u.a. gegen das Verbot der palästinensischen GUPS/GUPA und des KB Bremen (KBB).
Laut der aufrufenden IG/KOB demonstrieren 180.
Q: Rote Universitätszeitung Nr.4,Braunschweig 18.10.1972,S.6; Rote Arbeiter Zeitung Nr.3,Braunschweig 16.11.1972;Rote Oberschüler Front Nr.3,Braunschweig 13.11.1972,S.5
25.10.1972:
Der KSV der KPD gibt erstmals 'Dem Volke dienen' (DVD - vgl. 8.11.1972) als Zentralorgan des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) heraus.
Zuvor erschienen regionale Zeitungen unter demselben Titel, u.a. in Braunschweig. Herausgeber ist die Zentrale Leitung (ZL) des KSV.
Q: Dem Volke Dienen Nr. 1 und 3, Dortmund 25.10.1972 bzw. 22.11.1972, S. 1ff bzw. S. 8
30.10.1972:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Braunschweig ruft mit einem 'Rote Hochschulzeitung' Extra (vgl. 18.10.1972, 1.11.1972) zur Vietnamdemonstration am 4.11.1972 auf. Mit diesem Extra wird erstmals ein neuer Titel statt des bisherigen, 'Rote Universitätszeitung', verwandt (vgl. 1.11.1972).
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 30.10.1972
November 1972:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt eine Ausgabe ihres 'Der Kommunist' (vgl. 4.12.1972) heraus.
Q: Kommunist, Braunschweig Nov. 1972
01.11.1972:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Braunschweig gibt die Nr. 5 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 30.10.1972, 14.11.1972) heraus, in der es zur Titeländerung (vgl. 30.10.1972) heißt, daß seit diesem Semester Sympathisantengruppen des ehemaligen Sozialistischen Bundes Braunschweig an PH und Staatlicher Hochschule für bildende Künste (SHfbK) gebildet worden seien, aus denen jetzt KSB-Zellen hervorgingen, so daß der KSB nun nicht mehr nur an der TU sondern an allen Hochschulen in Braunschweig vertreten sei. Berichtet wird dann für 20 Pf. unter der Verantwortung von Arend-Rembert von Horn u.a. über PH, SHfbK, und Politik und Psychologie an der TU, wo der KSB wieder den AStA stelle, vom Antiimperialismuskomitee (AIK) der Hochschulorganisation (HO), der eigenen Initiativgruppe/Kommunistischer Oberschülerbund (IG/KOB) Braunschweig und dem Wilhelmgymnasium, sowie von Vietnam (vgl. 30.10.1972, 4.11.1972), der Demonstration gegen die politische Unterdrückung (vgl. 24.10.1972) und mit Hilfe des BKA Freiburg auch von BMW München.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 5, Braunschweig 1.11.1972
04.11.1972:
In Braunschweig will u.a. der KSB sich an der Vietnamdemonstration ab Aegidienkirche beteiligen. Laut IG/KOB (vgl. 13.11.19729 demonstrieren 160 fortschrittliche Menschen.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.5 und Extra,Braunschweig 1.11.1972 bzw. 30.10.1972; Rote Oberschüler Front Nr.3,Braunschweig 13.11.1972,S.5
13.11.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 22.11.1972) der KPD berichtet vermutlich spätestens u.a. aus dieser Woche:"
AGITKOLL LINEARE ALGEBRA
AGITKOLL 'LINEARE ALGEBRA 2', KSV-ZELLE MATHEMATIK, TU WESTBERLIN
…
Aber auch in den anderen Übungsgruppen wurde der Widerwillen immer größer, sich mit diesem gedankenlosen Pauken weiter zu befassen. Über 100 Studenten unterschrieben deshalb eine Resolution, unter anderem mit den Forderungen 'Weg mit den Auflagen für die Scheinvergabe', 'Scheinvergabe auf Vorschlag der Tutoren', 'Gegen den Abbau des Rechts auf politische Diskussion in Vorlesung und Übungsgruppen'.
Als wir diese Forderungen dem Professor Krüger auf den Tisch legten, meinte er nur lakonisch: 'Ein Kollege in Braunschweig läßt sogar jede Woche Tests und Klausuren schreiben.' Dann wollte er zum 'Stoff' übergehen. Aber das ließen wir uns nicht bieten."
Q: Dem Volke dienen Nr.3,Dortmund 22.11.1972,S.7
14.11.1972:
Der KSB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 1.11.1972, 4.12.1972) zu den Neuwahlen heraus, welches 10 Pf. kostet und in der Verantwortung von Axel Bosse aus Wolfsburg erscheint.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 14.11.1972
24.11.1972:
In Hannover findet anläßlich der Haushaltsberatungen des Landtags eine landesweite Schüler- und Studentendemonstration statt, zu der der MSB Spartakus aufgerufen hatte, aber auch das IK/KHB Göttingen (vgl. 23.11.1972), der SHB/SF Göttingen und die KHG Göttingen.
Das IK/KHB berichtet, dass sich lediglich ein halbes Dutzend Schüler beteiligte, welche in Göttingen durch die SLS mobilisiert wurden. Auch der vom MSB gestellte AStA der TU Hannover habe bis drei Stunden vor der Demonstration überhaupt nicht mobilisiert. So seien aus Göttingen 550 Studenten sowie einige Schüler und Assistenten gekommen und aus ganz Niedersachsen noch einmal 50 MSB-Anhänger in der Form des AStA der TU Hannover und seiner Hochschulgruppen Braunschweig, Lüneburg und Oldenburg.
Q: Rote Tribüne Extra Stellungnahme zur Demonstration in Hannover und Nr. 3, Göttingen o. J. (Nov. 1972) bzw. 26.11.1972, S. 1 bzw. S. 1ff
Dezember 1972:
Der KB gibt die Nr. 24 seines 'Arbeiterkampf' (AK - vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus. Aus Niedersachsen wird berichtet vom AStA der TU Braunschweig. In "Wie sich das Zirkelwesen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht" heißt es über die Vorläufer des KBW:"
Eine Reihe örtlicher kommunistischer Zirkel bereitet gegenwärtig die Gründung einer gemeinsamen Organisation vor. Daneben tendieren eine Reihe anderer studentischer Gruppen zur Richtung … KBB/NRF, so u.a. in Frankfurt, Westberlin und Braunschweig. Nachdem diese studentischen Genossen die Perspektivlosigkeit ihrer bisherigen Uni-Arbeit und ihrer zaghaften Ansätze von 'Betriebsarbeit' erkannt haben, fühlen sie sich angezogen von der glänzenden Aussicht auf den 'Aufschwung der Arbeiterbewegung' und die 'Einheit der kommunistischen Bewegung', die ihnen von KBB/NRF vorgegaukelt wird."
Q: Arbeiterkampf Nr.24,Hamburg Dez. 1972
04.12.1972:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt vermutlich in dieser Woche die Dezemberausgabe ihres 'Der Kommunist' (vgl. Nov. 1972, 18.12.1972) heraus, in der sie sich u.a. mit dem Ausgang der Bundestagswahlen (BTW) (vgl. 19.11.1972) befaßt.
Q: Kommunist, Braunschweig Dez. 1972
04.12.1972:
Der KSB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 14.11.1972, 11.12.1972) zum Verfahren gegen den presserechtlich Verantwortlichen der 'Roten Arbeiter Zeitung' des KB Braunschweig, Willi Buschmeier, heraus.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 4.12.1972
11.12.1972:
Die heute beginnende bundesweite Palästinawoche wird, laut KSB Braunschweig (vgl. 12.12.1972), auch vom AStA der TU Braunschweig unterstützt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 6, Braunschweig 12.12.1972,S.6
11.12.1972:
Der KSB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 4.12.1972, 12.12.1972) mit einer "Plattform zum Kampf für freie politische Betätigung in Ausbildung und Beruf" heraus.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 11.12.1972
12.12.1972:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 6 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 11.12.1972, 10.1.1973) heraus, für die Bernd Krauß die Verantwortung übernimmt. Das Zentrale Gremium (ZG) des KSB legt nach seinem Aufruf (vgl. 4.12.1972) nun auch ein Aktionsprogramm zum demokratischen Kampf vor. Von der Vietnamkampagne (vgl. 4.11.1972) wird berichtet, daß die RKJ Braunschweig den Plattformunterzeichnern noch nicht beigetreten sei, obwohl dies national bereits geschehen sei. In Braunschweig allerdings wurde zunächst eine Einheitsplattform zwischen KB Braunschweig und Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD ausgehandelt, in der auch der Sozialimperialismus angegriffen wurde. Hierfür wird nun Selbstkritik geübt.
Ein Artikel ruft auf: "Kampf dem Ausbau des staatlichen Unterdrückungsapparates. Kampf der Militarisierung der Gesellschaft", ein weiterer fordert: "Kampf der monopolkapitalistischen Hochschulreform".
Dokumentiert wird der Aufruf zur bundesweiten Palästinawoche (vgl. 11.12.1972).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 6, Braunschweig 12.12.1972
14.12.1972:
In Göttingen gibt der Kommunistische Studentenbund (KSB) seinen 'Roten Kurs' Nr. 37 (vgl. 29.11.1972, 11.1.1973) heraus mit dem Artikel "Wo Unterdrückung ist, da ist auch Widerstand! Die demokratische Bewegung an den Hochschulen erstarkt! Kampf den reaktionären Hochschulgesetzen", der auch berichtet aus Braunschweig vom Streik in der Architektur.
Q: Roter Kurs Nr. 37, Göttingen 14.12.1972, S. 6
18.12.1972:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt vermutlich in dieser Woche ein Extra ihres 'Der Kommunist' (vgl. 4.12.1972, 15.1.1973) mit einem Aufruf zur Vietnamdemonstration (vgl. 20.12.1972) heraus.
Q: Kommunist Extra,Braunschweig Dez. 1972
20.12.1972:
In Braunschweig soll, laut und mit IG/KOB und auch KSB und KB eine Einheitsfrontkundgebung für freie politische Betätigung (vgl. 11.12.1972) stattfinden.
Q: Rote Oberschüler Front Nr.4,Braunschweig 19.12.1972
09.01.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr.11 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.12.1972, 31.1.1972) heraus, die sich vor allem mit der Vorbereitung der Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 befaßt. Beteiligen wollen sich u.a. auch der AStA der TU Braunschweig sowie der KB Braunschweig.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr.11,Mannheim/Heidelberg Jan. 1973
10.01.1973:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 7 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 12.12.1972, 23.1.1973) heraus mit dem Leitartikel "Gegen den Opportunismus im demokratischen Kampf", der sich sowohl gegen den MSB Spartakus und den SHB als auch gegen GIM / RKJ sowie die HO des KSV der KPD wendet und u.a. mit Berichten von der Erstsemester-VV an der TU, auf der neben der RKJ auch die Hochschulorganisation (HO) der KPD anwesend war, diese sich aber hinter dem Streikausschuß Architektur versteckte. Vertreten ist die HO auch am Fachbereich Psychologie der TU. Eingegangen wird auch auf den Lohnraub, den Grundvertrag mit der DDR und auf Palästina.
Berichtet wird auch von den Protesten gegen die Hochschulgesetze in Kiel bzw. Schleswig-Holstein, in Bremen, Berlin, Tübingen, Konstanz, aus Bayern u.a. aus München und Regensburg, aus NRW und aus Heidelberg.
Aufgerufen wird zur Vietnamdemonstration in Bonn (vgl. 14.1.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 7, Braunschweig 10.1.1973
15.01.1973:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 1 ihres 'Der Kommunist' (vgl. 15.12.1972, Feb. 1973) mit einem Aufruf zur Vietnamdemonstration in Dortmund (vgl. 20.1.1973) heraus.
Q: der Kommunist Nr.1,Braunschweig 1973
20.01.1973:
Dortmunder Vietnamdemonstration der Initiative Internationale Vietnam Solidarität (IIVS) um 11 Uhr auf dem Mehrzweckplatz Ebersstr./Münsterstr.
Aufgerufen wird u.a. aus Niedersachsen in Braunschweig durch einen Arbeitskreis zur Vorbereitung der Demonstration und durch die DKP Hochschulgruppe.
Q: Der Kommunist Nr.1,Braunschweig 1973
23.01.1973:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 8 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 10.1.1973, 25.4.1973) mit dem Leitartikel "Nutzen wir die Organe der Verfassten Studentenschaft als Instrumente im demokratischen Kampf" zu den Studentenparlamentswahlen (StPW) an der TU heraus und berichtet vom demokratischen Kampf an PH, SHfbK, TU (Architektur, Politik) und der Fachhochschule für Sozialwesen (Sowe). Die dortige Basisgruppe Sozialwesen (BG Sowe) sei mit der Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD befreundet.
Berichtet wird auch von der Vietnamdemonstration in Bonn (vgl. 14.1.1973) und deren Vorbereitung, u.a. durch die Wahl eines zentralen Vietnamkomitees der Braunschweiger Hochschulen am 9.1.1973.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 8, Braunschweig 23.1.1973
25.01.1973:
Am Fachbereich Architektur der TU Braunschweig kommt es, laut KSB (vgl. 5.11.1973), am Lehrstuhl Pieper zum Versuch der Durchsetzung des Streiks, was später Anlass zum Prozess gegen sechs Studenten bietet.
Von einem eintägigen Generalstreik Ende Januar berichtet auch die SSG Hamburg (vgl. 13.2.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Extra,Braunschweig 5.11.1973,S.1; Rote Presse Nr.3,Hamburg 13.2.1973,S.6;Sozialistische Perspektive Nr.6,Braunschweig 29.10.1973,S.7f
Februar 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.5 des 2. Jahrgangs seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 13.10.1972, März 1973) heraus. Bundesweit gab es Streiks der Studenten, u.a. in Braunschweig.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund Feb. 1973,S.5
Februar 1973:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt vermutlich im Februar die Nr.2 ihres 'Der Kommunist' (vgl. 18.12.1972, Apr. 1973) heraus, die uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Der Kommunist Nr.1 und 3,Braunschweig 1973
02.02.1973:
Laut KSV der KPD (vgl. 7.2.1973) findet vermutlich an diesem Tag in Dortmund "die erste nationale Konferenz der Korrespondenten des Zentralorgans" statt. Die Korrespondenten kamen u.a. aus Braunschweig.
Q: Dem Volke Dienen Nr.5,Dortmund 7.2.1973,S.2
11.03.1973:
Zur Maivorbereitung veranstaltet die KPD in Dortmund, nach eigenen Angaben, ein Treffen zwischen KPD, KJV, KSV, KOV, LgdI, den RFFKs und den KPD-Sympathisantengruppen. Hieran nimmt u.a. teil die Hochschulorganisation (HO) Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.11,Dortmund 14.3.1973
April 1973:
Vermutlich im April gibt in Braunschweig die ehemalige Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD und jetzige KSV-Sympathisantenorganisation (KSV-SO) erstmals ihr örtliches Zentralorgan 'Dem Volke Dienen' heraus, in dem sie sich u.a. mit Vietnam beschäftigt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.9,Braunschweig 25.4.1973
April 1973:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt vermutlich im April die Nr.3 ihres 'Der Kommunist' (vgl. Feb. 1973, Mai 1973) heraus, in der sie sich u.a. mit der 'UZ' als Tageszeitung befaßt und einen Aufruf zum 1.Mai verbreitet.
Q: Der Kommunist Nr.3,Braunschweig 1973
24.04.1973:
Der KSB Braunschweig führt, nach eigenen Angaben, eine ordentliche Delegiertenversammlung durch, auf der vermutlich u.a. eine "Resolution zur Einheitsfronttaktik", sowie die Texte "Zu den Agitpropformen der Zellen", "Die Aufgaben der Agitkolls" und "Basisgruppen im demokratischen Kampf" verabschiedet werden. Angenommen wird ein Rechenschaftsbericht des Zentralen Gremiums (ZG), in dem es u.a. heißt, daß der KSB aufgrund seiner reformistischen Politik dreimal hintereinander den AStA der TU stellte, jetzt aber unter 20% der Stimmen im Studentenrat gerutscht sei, was seinem wirklichen Einfluß entspreche. Außer auf die Zellen Politik und Architektur wird auch auf die eigene Organisationsstruktur eingegangen. Die Hochschulabteilung wurde aufgelöst, dafür gibt es jetzt das ZG als Politbüro, ein Sekretariat, eine Agitprop-Abteilung und eine Organisationsabteilung.
Q: Rote Hochschulzeitung Sdr.Nr.1,Braunschweig Juni 1972
25.04.1973:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 9 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 23.1.1973, 17.5.1973) heraus u.a. mit Berichten vom Kampf gegen das Niedersächsische Hochschulgesetz (NHG) an PH, SHfbK und TU (Architektur, Politik und Pharmazie). Berichtet wird von Urteilen gegen Heidelberger Studenten von der KHG (NRF) und von der 25. Mitgliederversammlung des VDS (vgl. 22.3.1973) sowie der 27. MV des SVI (vgl. 13.4.1973).
Eingegangen wird auch auf den Bundesgrenzschutz (BGS), den Irak, den Iran und Kuwait, die Ausführungen der ehemaligen Hochschulorganisation (HO) Braunschweig der KPD und jetzigen KSV-Sympathisantenorganisation (KSV-SO) zu Indochina, die diese in ihrem örtlichen Zentralorgan 'Dem Volke Dienen' (vgl. Apr. 1973) tätigte sowie auf den Thieubesuch und die Rathausbesetzung in Bonn (vgl. 10.4.1973), zu der auch eine Beilage mit der Erklärung des ZK des KB Bremen erscheint. Man berichtet von VW Braunschweig und ruft zum 1.Mai auf.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 9, Braunschweig 25.4.1973
28.04.1973:
In Braunschweig findet, laut KJO Spartacus, eine Konferenz gegen den Paragraphen 218 statt, an der folgende Gruppen teilnehmen: Jusos Schapen, Judos Braunschweig, GIM Braunschweig, Fraueninitiative Braunschweig, SJD Braunschweig, Aktion 218 Bremen, Frauengruppe Göttingen, Asta TU Hannover, GIM Frankfurt, Juso Einbeck, ASF Einbeck, SFB Westberlin, Asta TU Braunschweig, Arbeitsgemeinschaft Lehrlinge Einbeck, Judos Einbeck, Jugendzentrum Mannheim, Frauengruppe Bremen und die KJO Spartacus.
Q: KJO Spartacus:Konferenz Braunschweig 28.4.73,o.O. o.J. (1973)
Mai 1973:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt vermutlich im Mai die Nr.4 ihres 'Der Kommunist' (vgl. Apr. 1973, Juni 1973) heraus.
Im Leitartikel heißt es:"
IST BFDW-HENZE ALS REKTOR AN DER TU NOCH TRAGBAR?
Das Mitglied des Bundes Freiheit der Wissenschaft (BFdW,d.Vf.) und Rektor der TU Braunschweig greift zu jedem Mittel, sei es legal oder illegal, um freie Meinungsäußerung an der Uni zu unterdrücken.
Mit Plakatierungsverboten, Behinderung von Büchertischen, Polizeieinsatzmaßnahmen und Strafandrohungen gegen Studenten hat er sich eindeutig an die Spitze der reaktionären Hochschullehrer gesetzt. War ihm bisher das Vorschaltgesetz, das Berufsverbot (BV,d.Vf.), das geplante NHG (Niedersächsisches Hochschulgesetz,d.Vf.) nicht Garantie genug dafür, jede Art von demokratischer Betätigung an der Hochschule zu unterdrücken, greift er jetzt in Einzelaktionen zu Maßnahmen, die die Erinnerung an Bücherverbrennungen, die Vorgänge an der Uni Athen (in Griechenland,d.Vf.) und andere faschistische Methoden der Meinungsunterdrückung wach werden lassen.
Im Bildungsbereich wird also, das läßt sich ersehen, zu ähnlichen Maßnahmen der Meinungsunterdrückung gegriffen, wie sie in den Betrieben der BRD durch das Verbot der KPD, das reaktionäre BVG (Betriebsverfassungsgesetz,d.Vf.), und den Rausschmiß fortschrittlicher Jugendvertreter (JV,d.Vf.) seit langem üblich sind.
Das geplante NHG und das HSRG (HRG - Hochschulrahmengesetz,d.Vf.) lassen befürchten, daß die Unterdrückungsmaßnahmen Henzes staatlich sanktioniert werden. Die Absicht, die verfaßte Studentenschaft zu zerschlagen, Mitbestimmungsrecht im Bildungsbereich zu verhindern, Leistungsdruck zu verschärfen, Regelstudienzeit einzuführen, zeigen, daß auch die SPD-Führung und der sich fortschrittlich gebärdende von Oertzen den Auftrag der Monopole treu erfüllen.
Daher sind die Henzes, Löwenthals und andere nur der sichtbare Teil eines Kataloges von Maßnahmen, die die politische Disziplinierung der arbeitenden und lernenden Bevölkerung vorantreiben.
Daß dabei einige kleinbürgerliche Anarchisten vom Schlage des 'K'SV (KSV der KPD,d.Vf.), des 'K'SB (KSB des KB Braunschweig bzw. bald des KBW,d.Vf.) und andere Hilfestellung leisten, sei hier nur am Rande vermerkt. Die SPD/FDP Regierung ist ursprünglich mit der Forderung angetreten, mehr Demokratie zu wahren. Heute, nach fast drei Jahren, merkt man davon weniger denn je.
In den Verträgen mit den sozialistischen Ländern nimmt die friedliche Auseinandersetzung der Systeme einen breiten Raum ein. In der BRD sieht die Verwirklichung dieser Verträge so aus, daß man Kommunisten und andere Demokraten mit Berufsverboten (BV,d.Vf.) belegt und solche Reaktionäre wie Henze ungestört wirken läßt.
Als einzige Partei hat die marxistische Arbeiterpartei der BRD, die DKP, die Situation im Bildungsbereich richtig eingeschätzt."
Es folgen längere Passagen aus den Vorschlägen der DKP "Für eine demokratische Hochschulreform, vor allem zur Mitbestimmung und es wird so fortgefahren:"
In diesem Kampf behaupten nun auch einige sich links nennende Gruppierungen den Studenten in ihrem berechtigtem Kampf eine richtige Perspektive zu geben. Für sie, insbesondere für den sogenannten 'K'SV ist nun der 'Revisionismus' der DKP und des MSB (MSB Spartakus,d.Vf.) der Hauptfeind."
Aufgerufen wird zum 'UZ' und Betriebszeitungs-Pressefest (vgl. 30.6.1973).
Weitere Artikel sind "Weg mit dem reaktionären Niedersächsischen Hochschulgesetz!" (NHG,d.Vf.) und "Auf allen Gebieten: Konsequente Friedenspolitik" zum Breschnew-Besuch.
Q: Der Kommunist Nr.4,Braunschweig 1973
01.05.1973:
In Braunschweig demonstrieren, laut KB Bremen, ca. 6 000. Der KB Braunschweig hatte eine Aktionseinheit mit den ML Braunschweig für eine Demonstration ab Burgplatz gebildet. Laut KSB und IG/KOB nehmen 350 teil, laut ML Braunschweig sind es über 300. Die IG/KOB übt später Selbstkritik dafür, daß sie nicht zur Teilnahme aufrief.
Das Sozialistische Aktionskollektiv (SAK) Clausthal-Zellerfeld rief, nach eigenen Angaben, wie vermutlich auch weitere befreundete örtliche Gruppen, zum 1. Mai zur Teilnahme an der örtlichen DGB-Kundgebung und danach zur Demonstration in Braunschweig auf.
Q: Clausthaler Schülerpresse Nr.13,Clausthal-Zellerfeld o.J. (1973); Rote Arbeiter Zeitung Sdr.Ausg.,Braunschweig 17.4.1973;Rote Oberschüler Front Nr.9,Braunschweig 21.6.1973;Rote Wühlmaus Nr.1,Braunschweig Mai 1973,S.6f;Rote Hochschulzeitung Nr.9 und 10,Braunschweig 25.4.1973 bzw. 17.5.1973;Wahrheit Nr.5/6,Bremen 1973,S.8
08.05.1973:
An der Staatlichen Hochschule für bildende Künste (SHfbK) Braunschweig wird, laut KSB, der MSB Spartakus aus dem GEW-Arbeitskreis Studenten heraus gegründet, woran auch ein DKP-Dozent mitgewirkt habe.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.10,Braunschweig 17.5.1973
17.05.1973:
In der Nr. 10 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 25.4.1973, Juni 1973) beschäftigt sich der KSB Braunschweig mit dem 1.Mai, u.a. in Bremen, Hanoi, Großbritannien und Portugal, dem Breschnewbesuch in Bonn, der SHfbK (vgl. 8.5.1973) und der KSV-Sympathisantenorganisation (KSV-SO) Braunschweig bzw. deren falscher Linie im demokratischen Kampf, aber auch den Verbotsdrohungen gegen die KPD. Zu Wort kommt auch die eigene Zelle Architektur. Gefordert wird das Recht auf Büchertische, wobei der SHB/GIM-ASTA kritisiert wird.
Berichtet wird vom Hochschulkampf in Heidelberg (vgl. 9.5.1973, 13.5.1973) und Berlin.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 10, Braunschweig 17.5.1973
29.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 23.5.1973, 6.6.1973) heraus und berichtet u.a. von der Gründung der Ortsgruppe Braunschweig der LgdI auf einer Veranstaltung mit 90 Personen von u.a. RFFK, KSV-Sympathisantengruppe, den Antiimperialismuskomitees (AIK), der LgdI Ortsgruppe Helmstedt und der umliegenden Vietnamausschüsse (VA) des NVK.
Q: Rote Fahne Nr.22,Dortmund 29.5.1973
Juni 1973:
Die DKP-Hochschulgruppe Braunschweig gibt vermutlich im Juni die Nr.5 ihres 'Der Kommunist' (vgl. Mai 1973) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist.
Q: Der Kommunist Nr.5,Braunschweig 1973
Juni 1973:
Der KSB Braunschweig gibt die Sdr.Nr. 2 (vgl. Juni 1972, Apr. 1974) seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 17.5.1973, 6.6.1973) heraus, in der unter dem Titel "Kommunistische Politik und Einheitsfront" und unter Verantwortung von Bernd Krauß, Dokumente der letzten eigenen Delegiertenversammlung (vgl. 24.4.1973) und eine Kritik an der Nahostkampagne kommunistischer Hochschulorganisationen der Göttinger Aktionskonferenz zum für den 5.Juni anstehenden Brandtbesuch in Israel enthalten sind. Der Nahostaufruf von Organisationen und Komitees aus Berlin, Bremen, Braunschweig, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Göttingen, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln und Münster wird von KB und KSB Braunschweig nicht unterstützt.
Der Artikel "Zu den Agitpropformen der Zellen" befasst sich auch mit dem Internationalismus. Zu den Agitationskollektiven wird angemerkt, dass diese an der Kunsthochschule mit ihren kleinen Studiengruppen nicht probat seien. Basisgruppen seien noch an vielen Fachbereichen existent, stellten aber oft lediglich Sympathisantengruppen politischer Organisationen, häufig des KSB, dar.
Q: Rote Hochschulzeitung Sdr.nr. 2, Braunschweig Juni 1973
02.06.1973:
Zur bzw. auf der Demonstration gegen den Paragraphen 218 in Bonn werden u.a. Flugblätter verteilt von:
- KJO Spartacus und den Asten von TU und PH Hannover,
- Sozialistischer Frauenbund Westberlin,
- Frauengruppe Aachen,
- Frauengruppen Göttingen, Köln, Bonn, Berlin, Marburg, Bremen, Braunschweig, Hamburg, Wuppertal, München und Mannheim, Gewerkschaftsgruppen aus Berlin, Bonn, NRW, der ASF Einbeck, Jusos aus Braunschweig, Essen und Bonn, Judos aus Hannover und Braunschweig, SDAJ, SJD, KJO Spartacus und Asten aus Hannover, Braunschweig, Erlangen, Bonn und Köln,
- Nationale Frauenkommission der GIM,
und ein Extra der 'Arbeiterzeitung' der KG (NRF) Mannheim/Heidelberg.
Nach internen Angaben der KJO Spartacus konnten für diese zentrale Demonstration 3 000 TeilnehmerInnen mobilisiert werden. Die KJO rief u.a. mit einem Extra ihres 'Spartacus' (vgl. Mai 1973) auf.
Q: RG Bonn:Die Bonner Jugend fordert ein Haus für sich,Bonn 2.6.1973; diverse Flugblätter im ZI 6;Spartacus Sdr.Nr. Weg mit dem Paragraphen 218!,Berlin Mai 1973;KJO Spartacus:Rundbrief,o.O. 11.6.1973
06.06.1973:
In der Nr. 11 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. Juni 1973, 9.7.1973) beschäftigt sich der KSB Braunschweig anlässlich der Reise Walter Scheels nach Ägypten, Jordanien und den Libanon mit dem Nahen Osten, wobei auch auf den Jemen und Oman und Dhofar eingegangen wird, mit Island, dem Breschnewbesuch, dem Kampf gegen die Hochschulgesetze, u.a. in Berlin, Bremen, Freiburg, Hamburg, Heidelberg und München, dem Verlust des AStAs an der TU, der jetzt von SHB und Sozialistischer Hochschulgruppe (SHG) gebildet wird, mit der Rektorwahl an der TU, mit dem BVG-Urteil zum Vorschaltgesetz, und der Auflösung des DGB KJA (vgl. 30.4.1973). Die Ausgabe kostet 30 Pfennig. Berichtet wird auch von der anstehenden Gründung des KBW, wobei die KSV-SO Braunschweig kritisiert wird, angekündigt wird die KBW-Programmschulung der KSB-Zellen.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 11, Braunschweig 6.6.1973
07.06.1973:
An der TU Braunschweig findet, laut KSB (vgl. 9.7.1973), eine Vollversammlung statt, auf der das Streikverbot nicht diskutiert wird (vgl. 13.6.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.12,Braunschweig 9.7.1973,S.3
13.06.1973:
An der TU Braunschweig findet, laut KSB (vgl. 9.7.1973), heute keine Vollversammlung statt, obwohl die KSV/SO dies im bundesweiten KSV-Organ 'Dem Volke dienen' Nr. 18 so berichtet (vgl. 7.6.1973, 19.6.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.12,Braunschweig 9.7.1973,S.3
19.06.1973:
An der TU Braunschweig findet, laut KSB (vgl. 9.7.1973), eine Vollversammlung statt, auf der die Streikplattform der KSV/SO "abgeschmettert" worden sei (vgl. 13.6.1973, 21.6.1973).
Die DL sei nach der VV am Fachbereich Politik "auf Seite der Reaktion zu finden" gewesen.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.12,Braunschweig 9.7.1973,S.3f
20.06.1973:
In der Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.6.1973, 27.6.1973) erscheint ein Aufruf zur Demonstration "Hände weg von der KPD!" am 23.6.1973 in Karlsruhe. Dieser Aufruf wird u.a. unterstützt von den Ortskomitees u.a. in Braunschweig und durch die Kommunistische Hochschulorganisation (KHO) Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 20.6.1973
21.06.1973:
An der TU Braunschweig findet, laut KSB (vgl. 9.7.1973), eine Vollversammlung statt, auf der eine gemeinsame Streikplattform mit der KSV/SO erreicht worden sei (vgl. 19.6.1973, 26.6.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.12,Braunschweig 9.7.1973,S.3
24.06.1973:
In Frankfurt wird von rund 200 Personen die KPD-nahe Gesellschaft "Wissenschaft im Dienste der kämpfenden Völker Indochinas" gegründet. Pädagogik/Heilpädagogik-Kollektive werden in Berlin, Bonn, Braunschweig, Frankfurt, Köln und Münster eingerichtet, Jura-Kollektive in Augsburg, Berlin, Bonn, Frankfurt, Hamburg, Mainz und München.
Q: Rote Fahne Nr.26,Dortmund 27.6.1973
26.06.1973:
An der TU Braunschweig findet, laut KSB (vgl. 9.7.1973), eine Vollversammlung statt, auf der die KSV/SO die Weiterführung des Streiks beantragt, was allein von der GIM unterstützt worden sei (vgl. 21.6.1973), während andere für Aktionstage eintreten.
Der KSV berichtet über eine Koalition von KSB und MSB Spartakus gegen den Streik.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.12,Braunschweig 9.7.1973,S.3f
27.06.1973:
In Braunschweig findet, laut KSB (vgl. 9.7.1973), eine gemeinsame Vollversammlung der FHS, PH und SHfBK statt. Es tritt die Songgruppe der Jesuspeople auf.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.12,Braunschweig 9.7.1973,S.7f
29.06.1973:
Zur heutigen landesweiten Demonstration in Hannover gegen das niedersächsische Hochschulgesetz (NHG) wird u.a. mit einem Flugblatt "Kampf der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform" aufgerufen, welches von der KSV-Sympathisantenorganisation Braunschweig und der KSV-Sympathisantengruppe Göttingen unterzeichnet ist.
Laut und u.a. mit KSB Braunschweig beteiligen sich 3 000. Der KSV-Block habe 150 Leute umfaßt.
Auch das Göttinger IK/KHB ruft mit seiner 'Roten Tribüne' auf. KHG und KSB Göttingen mobilisieren an der PH Göttingen gemeinsam, von der KHG ruft auch das Fachkollektiv Jura (vgl. 26.6.1973) auf.
Laut DKP demonstrierten bereits gestern in Hannover 2 000 gegen das Vorschaltgesetz zum NHG.
Der KSB Göttingen (vgl. 27.6.1973) veröffentlichte den "Gemeinsamen Aufruf" zur landesweiten Demonstration am 29.6.1973 zum niedersächsischen Vorschaltgesetz, der auf der Grundlage eines Aufrufs der Landeskonferenz Akademischer Mitarbeiter erlassen wurde von AStA Uni Göttingen, AStA Fachhochschule Osnabrück, AStA FHS Nienburg, AStA FHS Wilhelmshaven, dem Verband Integrierter Studentenschaften (VIS - Landesverband Niedersachsen des SVI), dem KSB Braunschweig, dem KSB Clausthal, dem KSB Göttingen, der KHG Göttingen, dem IK/KHB Göttingen, dem SHB/SF Göttingen, der KHG Hannover, dem SHB/SF Hannover, der KSZ Lüneburg, der KHG Oldenburg und dem IK/KSB Osnabrück, und der unterstützt wird von den ASten Medizinische Hochschule (MHH) Hannover, FHS Hannover, FHS Sozialpädagogik Hildesheim, FHS Holzminden und FHS Ahlem bei Hannover.
Q: Roter Kurs Extra NHG: 'Die Reform sichern und Auswüchse abstellen!', Göttingen o. J. (1973), S. 29f; Kommunist, Göttingen Juli 1973;KSV-Sympathisantenorganisation Braunschweig, KSV-Sympathisantengruppe Göttingen: Kampf der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform, o.O. o.J. (1973);Rote Hochschulzeitung Nr. 12, Braunschweig 9.7.1973;Gemeinsamer Kampf Extra, Göttingen 26.6.1973, S. 4;Im Namen des Volkes Nr. 1, Göttingen 26.6.1973, S. 10;Rote Tribüne Nr. 12, Göttingen 27.6.1973, S. 8;PH-Kollektiv der KHG / Zelle PH des KSB: MSB Spartakus- und SHB/MF-Führer spalten einheitliche Demonstration in Hannover, Göttingen o. J.;PH-Kampf Nr. 7, Göttingen 3.7.1973, S. 1ff
09.07.1973:
In der Nr. 12 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 6.6.1973, 5.11.1973) beschäftigt sich der KSB Braunschweig im Leitartikel "Das Ende des Streiks ist nicht das Ende des Kampfes" u.a. mit dem Rektor Henze vom BFdW, dem Fachbereich Architektur und dem Verbot, zum Streik aufzurufen (vgl. 19.6.1973, 26.6.1973). Bei der Wahl zum AStA an der TU habe von den 39 Sitzen des StuPa der SHB 8 gewiß und ca. 5 Sympathisanten, der KSB habe 2, 2 weitere von der gemeinsamen Liste und eventuell zusammen 5 bis 6 Stimmen. SHB und GIM hatten gemeinsam kandidiert, der GIM aber wird eine "mangelnde Verankerung in den Fachbereichen, Chemie vielleicht ausgenommen" vorgehalten. Beim SHB an der TU Braunschweig scheint es sich um die Sozialistische Fraktion (SHB/SF) zu handeln, denn der KSB schreibt:"
Wir haben aufgrund der in vielen Punkten fortschrittlichen AStA-Politik dieses Semesters dem SHB eine Koalition angeboten". Auch von Anwürfen durch andere SHB-Gruppen in Braunschweig und den MSB Spartakus gegen den SHB an der TU wird berichtet.
Während die KSV-Sympathisantenorganisation (KSV-SO) zumindest am Fachbereich Architektur tätig ist, kontrolliere der MSB Spartakus mit seinen befreundeten Gruppen die Asten von PH, FHS und SHfbK (vgl. 27.6.1973), der GEW/AKS an der SHfBK vertrete MSB-Positionen, SHB PH und FHS seien dem MSB befreundet. Der MSB musste sich aber im Fachbereich Psychologie dem Streik anschließen, am Fachbereich Sozialwesen der FHS lehnte der MSB den Streik ab.
Noch vor der niedersächsischen Hochschulgesetzdemonstration in Hannover (vgl. 29.6.173), dem Hochschulkampf in Baden-Württemberg (vgl. 7.6.1973), Bayern (vgl. 28.6.1973) und Schleswig-Holstein bzw. Kiel (vgl. 22.6.1973) sowie der Gründung des KBW wird "Der Wiederaufbau der KP in Norwegen" geschildert (vgl. 1961, Feb. 1973). Mit Hilfe der 'Arbeiterzeitung' Mannheim / Heidelberg wird berichtet vom Streik bei John Deere Mannheim (vgl. 22.5.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 12, Braunschweig 9.7.1973
11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 verkauft der KB Braunschweig des KBW an Hochschulen 100 Exemplare sowie 50 Programme des KBW. Zur 'KVZ' heißt es:"
In der Uni selbst sind etwa 50 an total unorganisierte Studenten verkauft worden."
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik (Verkauf von KVZ 1 und Programm in Braunschweig),o.O. (Braunschweig) o.J. (1973)
12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 des KBW verkauft der KB Braunschweig insgesamt ca. 490 Exemplare, davon ca. 300 im Buchladen und an den Hochschulen, ca. 50 an Genossen, Sympathisanten und Bekannte, 41 mit 5 Verkäufern am Samstagvormittag in der Innenstadt und weitere an Berufsschulen und an Betrieben des DruPa- und IGM-Bereiches.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 2,Braunschweig 25.9.1973
26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft der KBW OG Wolfsburg an der FHS Braunschweig 9 Exemplare.
Q: KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Wolfsburg 12.10.1973
26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 des KBW verkauft der KB Braunschweig ca. 555 Exemplare, davon ca. 300 im Buchladen und an den Hochschulen, 49 an Betrieben vermutlich des DruPa- und IGM-Bereiches, 41 in der Innenstadt, 135 sonstwo und weitere an Berufsschulen.
Q: KB Braunschweig:KVZ-Verkaufsstatistik KVZ 3,Braunschweig "23.8.1973"
Oktober 1973:
Im Oktober erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 7/8 (vgl. Juli 1973, Feb. 1974) der KSG des KABD für September und Oktober mit dem Artikel "Regierungen, Justiz und Hochschulreaktion: Gegen unser Recht auf Kampfmaßnahmen", wobei berichtet wird aus Braunschweig, Stuttgart und Tübingen.
Q: Roter Pfeil Nr. 7/8, Tübingen Okt. / Nov. 1973, S. 9ff
17.10.1973:
In Braunschweig findet, laut KSB an der SHfBK (vgl. 29.10.1973), die Gründungsveranstaltung der Ausschüsse gegen die politischen Strafverfahren statt:"
Auch an der SHfBK fanden sich Studenten aus dem Fachbereich Kunstpädagogik, Grafik-Design, Industrie-Design, der KSB und KSV-SO (der KPD,d.Vf.) auf dieser Grundlage zusammen."
Q: Sozialistische Perspektive Nr.6,Braunschweig 29.10.1973,S.5
19.10.1973:
Heute wird, laut KSB Braunschweig (vgl. 5.11.1973), die Essensausgabe der Mensa zur Hauptverkehrszeit geschlossen wegen einem Büchertisch der KSV-SO, der angeblich den Weg versperrt habe (vgl. 22.10.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Extra,Braunschweig 5.11.1973,S.1
22.10.1973:
Heute bleibt, laut KSB Braunschweig (vgl. 5.11.1973), die Große Mensa gänzlich geschlossen, um das Büchertischverbot für die Mensa durchzusetzen (vgl. 19.10.1973). Allerdings ging die Initiative dazu vom Personal, welches nur vordergründig für das Verbot bzw. gegen den mitten in der Eingangshalle stehenden Büchertisch der KSV-SO sei, mit der Schließung aber vor allem gegen die eigene völlige Überlastung votiert habe, da es mittlerweile 6 000 statt der ursprünglich geplanten 2 000 Essen bereit stellen müsse.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra,Braunschweig 5.11.1973,S.1 und 4
23.10.1973:
Die KSV-Sympathisantenorganisation (KSV-SO) Braunschweig verteilt, laut KSB, ein Flugblatt welches zum Aufbau einer örtlichen Gruppe des nationalen Komitees Solidarität mit den politisch disziplinierten Dozenten und Studenten aufruft. Gerade in Braunschweig ist dies wegen der anstehenden Studentenprozesse höchst aktuell.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra,Braunschweig 5.11.1973
24.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.43 (vgl. 17.10.1973, 31.10.1973) heraus. Eingegangen wird auch auf Prozesse gegen Studenten in Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.43,Dortmund 24.10.1973
25.10.1973:
An der TU Braunschweig bzw. deren Fachbereich Architektur beginnt, laut KSB an der SHfbK (vgl. 29.10.1973), der "1. Tag der Prozesse".
Q: Sozialistische Perspektive Nr.6,Braunschweig 29.10.1973,S.1ff
27.10.1973:
Das Konzil der TU Braunschweig wählt Pierick, Leiter der Abteilung Bauingenieurswesen, zum neuen Rektor, der damit Henze ablösen würde. Im Konzil konnten sich 14 Studenten, d.h. die Mehrheit der Studentenvertreter, die u.a. aus LHV und 2 KSBlern bestand, für keinen Kandidaten entscheiden.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra,Braunschweig 5.11.1973,S.2f
29.10.1973:
An der SHfbK Braunschweig gibt die Zelle Kunstpädagogik des KSB Braunschweig des KBW die Nr. 6 ihrer Zeitung 'Sozialistische Perspektive' (vgl. 17.12.1973) heraus. Von der TU Braunschweig bzw. deren Fachbereich Architektur wird geschildert der "1. Tag der Prozesse" (vgl. 25.10.1973), aber auch "Der Kampf gegen die Prozesse" (vgl. 17.10.1973). Erklärt wird: "Wie muss der Kampf gegen die Disziplinierungsmaßnahmen geführt werden?", wobei der Streik der Architekturstudenten an der TU dargestellt wird (vgl. 25.1.1973). Berichtet wird auch von den Universitäten Freiburg und Heidelberg. Gefragt wird: "Wie hat sich KSV/SO im Kampf gegen die Prozesse verhalten?", ermuntert wird: "Vorwärts im Kampf gegen die bürgerliche Wissenschaft als Teil des Kampfes gegen die kapitalistische Ausbildung". Berichtet wird über die Pekingopern aus der VR "China. Die Umgestaltung traditioneller Opernkunst in eine Kunst im Dienst des Volkes".
Mit Hilfe der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) wird berichtet über die UVB in "Gewerkschaftsausschlüsse – Angriff auf die Gewerkschaften" sowie aus Hamburg über die Wiedereinstellung der Lehrer Marita Hindemith und Peter Altenburg (vgl. 9.10.1973). Aufgerufen wird zum Chile-Teach-In (vgl. 211.1973).
Q: Sozialistische Perspektive Nr. 6, Braunschweig 29.10.1973
05.11.1973:
Der KSB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 9.7.1973, 3.12.1973) zu den Prozessen gegen 6 Architekturstudenten (vgl. 25.1.1973) heraus, der Preis beträgt 20 Pf., die Verantwortung trägt Remo Campen.
Kritisiert wird die Linie der KSV-Sympathisantenorganisation (KSV-SO), den Hauptstoß gegen die Klassenjustiz zu führen. Damit werde vom Hochschulkampf abstrahiert (vgl. 23.10.1973). Berichtet wird vom Büchertischverbot (vgl. 19.10.1973, 22.10.1973) und der Rektorwahl an der TU (vgl. 27.10.1973).
Man berichtet vom Nahostkrieg, u.a. über die Kriegsziele Ägyptens und Syriens sowie die Sowjetunion (SU), und bietet Einführungsschulungen an SHfbK, PH, TU allgemein sowie TU Politik und TU Psychologie an.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 5.11.1973
07.11.1973:
An der TU Braunschweig kündigt Henze, laut KSB (vgl. 5.12.1973), weitere Polizeieinsätze an. Trotz des Einsatzes einer Gaspistole durch den Assistenten Hussendörfer, der einem Studenten ins das Gesicht geschossen habe, sei es gelungen, die Prüfung in Baugeschichte zu verhindern.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973,S.3
08.11.1973:
An der SHfbK Braunschweig findet im Fach Kunstpädagogik ein Teach In statt, auf dem u.a. Spenden gegen die politischen Prozesse gesammelt werden.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973
09.11.1973:
An der TU Braunschweig wird, laut KSB (vgl. 5.12.1973), ein Treffen von Prüfungswilligen des Faches Baugeschichte durch einen Polizeieinsatz verhindert.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973,S.3
13.11.1973:
An der PH Braunschweig findet, laut KSB (vgl. 3.12.1973), eine außerordentliche Vollversammlung statt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973,S.4
14.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.46 (vgl. 7.11.1973, 20.11.1973) heraus.
Berichtet wird u.a. daß einer der fast 20 Prozesse gegen Studenten in Braunschweig von 200 Studenten verfolgt wurde.
Q: Rote Fahne Nr.46,Dortmund 14.11.1973
14.11.1973:
An der TU Braunschweig Fachbereich Architektur wird, laut KSB des KBW, die Durchführung einer Vordiplomprüfung in Baugeschichte durch 200 Polizisten gesichert.
Laut KHB/ML des AB sehen sich 200 StudentInnen die die Prüfungen verhindern wollen 200 Polizisten gegenüber. Es kommt zu 22 vorübergehenden Festnahmen.
An einer "Demonstration gegen die Polizeiuniversität" beteiligen sich heute, laut KSB an der SHfbK (vgl. 17.12.1973), 560 Menschen.
Der KSB Göttingen 8vgl. 28.11.1973) berichtet:"
'Polizei'klausur
Nur unter Polizeischutz konnte vor zwei Wochen der reaktionäre Baugeschichte-Professor Hecht eine Zwischenprüfungsklausur durchführen.
An der Politik dieses Herrn hat sich seit einigen Semestern an der TU Braunschweig schon häufiger der Protest der Studenten entzündet. Hecht hatte z. B. im letzten Wintersemester Studenten, die seine Wissenschaft kritisierten, aus seiner Vorlesung geworfen. Die Studenten hatten kritisiert, daß hecht in der Baugeschichte immer nur über irgendwelche antiken Bauwerke erzählt, aber kein Wort über die gesellschaftlichen Verhältnisse dieser Zeit verliert, vor allem nicht über die Leute, die diese Bauwerke bauen mußten, und die dabei teilweise zu Tausenden umkamen.
Im Verlaufe dieses Konflikts kam es zu Relegationen einzelner Studenten und zu mehreren Streiks an der ganzen TU gegen diese Maßnahmen.
Die Tatsache, daß jetzt Hecht eine Zwischenprüfungsklausur schreiben lassen wollte, stieß - laut Braunschweiger Zeitung - bei der Mehrheit aller Hochschulangehörigen auf Ablehnung.
Am Nachmittag nach dem Polizeieinsatz demonstrierten mehrere Hundert Studenten in der Braunschweiger Innenstadt gegen diese Maßnahme."
Q: Sozialistische Perspektive Nr. 7, Braunschweig 17.12.1973, S. 5; Kommunistische Studentenzeitung Nr. 19, München Dez. 1973;Rote Hochschulzeitung Nr. 13, Braunschweig 3.12.1973, S. 3;Roter Kurs Nr. 43, Göttingen 28.11.1973, S. 10;Schulkampf Nr. 9, Frankfurt Dez. 1973, S. 6;Kommunistische Volkszeitung Nr. 8, Mannheim 5.12.1973
27.11.1973:
An der TU Braunschweig wird heute Nachmittag, laut KSB (vgl. 3.12.1973), das Institut für Politik bis zum 4.12.1973 geschlossen wegen des Besuchs im Seminar von Lompe.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973,S.1
28.11.1973:
In Göttingen gibt der Kommunistische Studentenbund (KSB) seinen 'Roten Kurs' Nr. 43 (vgl. 8.10.1973, 12.12.1973) heraus. Berichtet wird auch:"
Politik oder Mittagessen
Vor diese Alternative stellte das Studentenwerk Braunschweig die Studenten, als es kurzerhand zur Hauptverkehrszeit die Essensausgabe einstellte, weil in der Mensa mehrere Büchertische standen sowie Flugblätter verteilt wurden. Drei Tage später wurde die Mensa erst gar nicht geöffnet. Die versuchte Spaltung der Studenten in hungrige und politisch interessierte gelang allerdings nicht. Durch Verhandlungen mit dem Personal ist die freie politische Betätigung in der Mensa auch weiterhin gesichert."
Q: Roter Kurs Nr. 43, Göttingen 28.11.1973, S. 10
29.11.1973:
Die 'Braunschweiger Zeitung' veröffentlicht, laut KSB (vgl. 3.12.1973), einen Offenen Brief des Niedersächsischen Kultusministers, die Studierender der TU Braunschweig zur Enthaltung von der Gewalt anhaltend.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973,S.8
29.11.1973:
An der TU Braunschweig ruft, laut KSB (vgl. 3.12.1973), der Rektor Henze die Polizei, die mit 20 Mann einen Plattenspieler von einem Büchertisch des KSV der KPD wegen Lärmbelästigung entfernt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973,S.3
Dezember 1973:
Der KHB/ML der ABG gibt seine 'Kommunistische Studentenzeitung' (KSZ) Nr.19 (vgl. Nov. 1973) heraus mit Hochschulnachrichten von der TU Braunschweig ("Polizeieinsatz").
Q: Kommunistische Studentenzeitung Nr.19,München Dez. 1973, S. 5
03.12.1973:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 13 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 5.11.1973, Apr. 1974) heraus, in der für 30 Pfennig u.a. über die Energiekrise und die politische Unterdrückung an den Braunschweiger Hochschulen berichtet wird. Das Institut für Politik wurde u.a. bis zum 4.12.1973 geschlossen (vgl. 27.11.1973), weil ein KSBler aus höheren Semestern eine Einführungsübung besucht hatte.
Zum Kampf gegen die Polizeiuniversität (vgl. 7.11.1973, 9.11.1973, 14.11.1973), wie er auch in Erlangen und Heidelberg geführt wird, werden auch Spenden gegen die Prozesse gesammelt, 89.48 DM an der PH, 126.25 DM beim Prozeß selbst und 45.59 in der Kunstpädagogik der SHfbK (vgl. 8.11.1973). Beleuchtet wird auch das Verhalten von MSB und SHB beim Hechtboykott, eingegangen auch auf den Offenen Brief des Niedersächsischen Kultusministers an die Studenten der TU Braunschweig (vgl. 29.11.1973). Man berichtet auch über die eigene KSB-Zelle Kunstpädagogik die eine Ausstellung 'Für eine kämpferisch-realistische Kunst im Dienste des Volks' der Künstlergruppen Kunst & Politik (die dem KBW nahesteht) sowie 'Gruppe Realismus', deren Mitglieder an der Bielefelder Hochschule für Gestaltung studierten, an die SHfBK zu bringen trachtete, und in "PH: Staatskommissar ignoriert Beschluss der Vollversammlung!" von der Auflösung der Abteilungskonferenz als höchstem Organ PH (vgl. 13.11.1973), wo auch der MSB Spartakus der DKP vertreten ist, über die Parlamentswahlen in der Türkei (vgl. 14.10.1973) sowie die Feiern zum 50. Jahrestag der Republik am 20.10.1973 sowie aus Griechenland vom Putsch (vgl. 25.11.1973) und aufgerufen zur Chileveranstaltung (vgl. 13.12.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 13, Braunschweig 3.12.1973
05.12.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 49 (vgl. 28.11.1973, 12.12.1973) heraus. Berichtet wird u.a. von dem drohenden KSV-Verbot, zu dem sich Ansätze (bzw. Repressionen gegen Studenten) bereits in Berlin und Hamburg, in Bayern in Erlangen, in Niedersachsen in Braunschweig und Lüneburg, in NRW in Bonn und in Schleswig-Holstein in Kiel gezeigt hätten.
Q: Rote Fahne Nr. 49, Dortmund 5.12.1973
08.12.1973:
In Braunschweig demonstrieren, laut und mit KB Braunschweig des KBW, vermutlich heute ca. 150 Menschen gegen die Notstandsmaßnahmen. Es beteiligt sich auch der KSB des KBW.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 9, Mannheim 19.12.1973
11.12.1973:
Gegen das drohende Verbot des KSV der KPD in Berlin (vgl. 4.12.1973) werden vermutlich heute Aktionen in Braunschweig durchgeführt.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.41/42/43,Dortmund 1973,S.2ff
15.12.1973:
Der Kommunistische Oberschülerverband (KOV) der KPD gibt seinen 'Schulkampf' Nr.12 (vgl. Nov. 1973, Jan. 1974) für Dezember vermutlich Ende dieser Woche heraus. Im Artikel "Prozesswelle gegen 600 Studenten" wird auch berichtet aus Braunschweig.
Q: Schulkampf Nr.12,Dortmund Dez. 1973,S.2
17.12.1973:
An der SHfbK Braunschweig gibt die Zelle Kunstpädagogik des KSB Braunschweig des KBW die Nr. 7 ihrer Zeitung 'Sozialistische Perspektive' (vgl. 29.10.1973, 28.1.1974) in einer Auflage von 300 Stück heraus. Angekündigt wird der Verkauf der nächsten Ausgabe, die bisher kostenlos verteilt wurden. Der Leitartikel setzt sich ein "Für einen AStA, der den Kampf organisiert" und berichtet vom Verbot des Streikaufrufs, von der Demonstration am 14.11.1973, aus Freiburg, sowie von der anstehenden AStA-Wahl, wozu es heute eine Veranstaltung des KSB an der SHfBK gibt. In "Wer steht noch zur Wahl?" wird eingegangen auf GEW/AKS bzw. MSB Spartakus der DKP und den KSV der KPD.
Man befasst sich mit dem "Sozialkampf" wobei der Studentische Rat der TU sowohl die Plattform des KSB als auch des SHB angenommen habe, und eine zusammengefasste Version von AStA-TU, GIM, KSB, LHV und SHB als 'AStA-Info' veröffentlicht wurde. Mit Hilfe der 'KVZ' Nr.7 (vgl. 22.11.1973) befasst man sich auch mit der Mitbestimmung.
Kritisiert wird in "Ein Künstler der Wirklichkeit malt?" der Maler Jochen Sendler, dessen Ausstellung in der Aula der SHfBK vom 6.12. bis 20.12.1973 dauert.
Gefordert wird bezüglich Westberlins: "Weg mit dem Verbotsantrag gegen den KSV", wozu auch auf der Vollversammlung am 19.12. eine Resolution verabschiedet werden solle. Kritisch allerdings gibt man sich "Zu den Wandmalereien des KSV", aber auch gegenüber den Reaktionen des MSB darauf.
Q: Sozialistische Perspektive Nr. 7 ,Braunschweig 17.12.1973
Januar 1974:
Der Kommunistische Oberschülerverband (KOV) der KPD gibt seinen 'Schulkampf' Nr.1 (vgl. 17.12.1973, Feb. 1974) heraus. Geschildert wird "Der Kampf des KSV gegen die imperialistische Wissenschaft" anhand der Arbeitsmusik sowie des Mekongprojekts, an dem auch die Salzgitter Industriebau AG in Salzgitter-Drütte sowie die Institute für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Braunschweig beteiligt sind.
Q: Schulkampf Nr.1,Dortmund Jan. 1974,S.9
06.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 22.1.1974) berichtet von der heutigen Veranstaltung des Rote-Fahne-Freundeskreises (RFFK) Braunschweig der KPD gegen das KSV-Verbot, auf der u.a. das folgende Referat gehalten worden sei:"
ZUR GESCHICHTE DER BRD
Marx über die französische Verfassung von 1848 (in 'der 18.Brumaire des Louis Bonaparte')
'Die Konstitution weist daher beständig auf zukünftige organische Gesetze hin, die jene Randglossen ausführen und den Genuß dieser unbeschränkten Freiheiten so regulieren sollen, daß sie weder untereinander noch mit der öffentlichen Sicherheit anstoßen. Und später sind diese organischen Gesetze von den Ordnungsfreunden ins Leben gerufen und alle jene Freiheiten so reguliert worden, daß die Bourgeoisie in deren Genuß an den gleichen Rechten der anderen Klassen keinen Anstoß findet. Wo sie 'den anderen' diese Freiheiten ganz untersagt oder ihren Genuß unter Bedingungen erlaubt, die ebensoviele Polizeifallstricke sind, geschah dies immer nur im Interesse der 'öffentlichen Sicherheit', d.h. der Sicherheit der Bourgeoisie, wie die Konstitution vorschreibt. Jeder Paragraph der Konstitution enthält seine eigene Antithese, sein eigenes Ober- und Unterhaus in sich, nämlich in der allgemeinen Phase wie Freiheit. Solange also der Name der Freiheit respektiert und nur die wirkliche Ausführung derselben verhindert wurde auf gesetzlichem Wege versteht sich, blieb das konstitutionelle Dasein der Freiheit unversehrt, unangetastet, mochte ihr gemeinsames Dasein noch so sehr totgeschlagen sein.'
Nach dem Zusammenbruch des Hitlerfaschismus, nach zwölf Jahren offen terroristischer, brutaler und blutiger Unterdrückung der Massen, nach dem unsagbaren Leid, daß die Faschisten den Völkern Europas brachten, indem sie Millionen von Werktätigen gegeneinander in den 2.imperialistischen Weltkrieg zwangen, war es der tiefe Wille des deutschen Volkes, die Ursache für den imperialistischen Krieg auszurotten, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, die Schlüsselindustrien in die Hand des Volkes zu überführen, die faschistische Ideologie mit Stumpf und Stiel auszurotten und eine Ordnung des Friedens und der Demokratie für die Massen zu errichten.
Entgegen den Lügen der bürgerlichen Geschichtsschreibung, die die politische Passivität der deutschen Arbeiterklasse nach 1945 hervorkehrte, wissen wir und insbesondere ältere Kollegen, daß es umfangreiche und breite Massenbewegungen für diese Ziele und energische Kämpfe gegeben hat. Bei dem Einmarsch der alliierten Truppen nahmen die Kader der deutschen Arbeiterbewegung, die der systematischen Internierung und Liquidierung im Faschismus entgangen waren, ihre politische Arbeit und ihre Reorganisierung sofort wieder auf. Auf Betriebsebene, insbesondere in der Schwerindustrie (IGM-Bereich,d.Vf.) und im Bergbau (IGBE-Bereich,d.Vf.) entstanden Betriebsausschüsse und Betriebsräte, die in vielen Fällen die Aufnahme der Produktion unter ihrer Anleitung organisierten und die Abrechnung mit den Nazi-Verbrechern, leitenden Angestellten und Managern selbst einleiteten. Hierbei hatten sie häufig schwere und blutige Kämpfe zu führen gegen die zurückgleitenden nazitreuen Teile der Wehrmacht und gegen die SS, die durch Sprengung der Betriebe den Aufbau und die Wiederaufnahme der Produktion sabotieren wollten. Auf Ortsebene organisierten Kommunisten und Sozialdemokraten antifaschistische Komitees, die sich zum großen Teil aus der antifaschistischen Widerstandsbewegung rekrutierten und die sich an den Aufbau von Verwaltungsorganen machten. Vielfach wurden die Besatzungstruppen beim Einmarsch in die deutschen Städte von Delegationen von Antifa-Komitees empfangen, die ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Alliierten bekundeten und fertige Programme, Pläne und Kandidatenlisten für die örtliche Verwaltung vorlegten, sowie Material und Unterstützung für die Entnazifizierung zusagten. Diese antifaschistischen Verwaltungskomitees arbeiteten eng zusammen mit den Ausschüssen und Betriebsräten auf Betriebsebene. Gemeinsam lagen ihre Anstrengungen neben der Reorganisierung der Produktion, der Einleitung der Kollektivierung und der Schlüsselindustrie, den Anstrengungen in der Entnazifizierung bei der Versorgung der Massen mit Nahrungsmitteln, Gebrauchsgütern und Wohnungen. Die Volksmassen brachten diesen Organen das größte Vertrauen und entschlossene Unterstützung entgegen.
Bereits wenige Wochen nach Kriegsende zeigte sich zunehmend, daß die Militäradministrationen der drei Westmächte nicht gewillt waren, den politischen Vorstellungen und Wünschen der Massen zu entsprechen, daß sie vielmehr zielstrebig die Restauration des Kapitalismus in den drei Westzonen anstrebten. Sie stießen jedoch auf die ungebrochene, ja verstärkte Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse. Sei es die Verzögerung der Entnazifizierung, die nur scheinbare Beschlagnahme der Anlagen der Kapitalien der Monopole, die treuhänderisch von den gleichen Kapitalisten weiterverwaltet wurden, sei es die Behinderung, ja das Verbot der politischen Betätigung und Organisierung der Arbeiterklasse oder sei es die gesteigerte Kohleausbeutung für Reparationszwecke, obwohl im Winter 1946/1947 (vgl. Dez. 1946,d.Vf.) die Versorgung der arbeitenden Massen fast völlig zusammengebrochen war, die deutsche Arbeiterklasse kämpfte! Streiks, die hunderttausende von Arbeitern ergriffen, Massendemonstrationen, die (auch in Braunschweig) zu militanten Kämpfen gegen die bewaffnete Besatzungsmacht führten, machten in schärfster Form deutlich: die deutsche Arbeiterklasse, das deutsche Volk, wollte nicht zurück zum Kapitalismus und Imperialismus. Die Volksmassen kämpften für die Errichtung einer Ordnung, in der Ausbeutung, Elend, Unterdrückung und Krieg nicht wieder entstehen sollten.
Die Westalliierten, voran der USA-Imperialismus, verfolgten dagegen vollständig andere Ziele. Von besonderer Wichtigkeit war für sie dabei die Behinderung der Entfaltung der Arbeiterbewegung. Zu diesem Zweck behinderten die amerikanischen und britischen Militärbehörden die Reorganisierung der Gewerkschaftsbewegung, während sie gleichzeitig die überregionale Organisierung der westdeutschen Kapitalisten förderten. Forderungen nach einer zentralisierten überregionalen Gewerkschaftsorganisation, die den politischen mit dem ökonomischem Kampf in ihrem Programm verband, fanden massenhaften Rückhalt bei der Arbeiterklasse. Zur bereits gegründeten 'Sozialistischen Freien Gewerkschaft' (vgl. S6.**194*,d.Vf.) traten allein in Hamburg innerhalb weniger Wochen 50 000 Arbeiter bei. Die SFG wurde durch die britische Militärregierung verboten und aufgelöst (vgl. S6.**.194*,d.Vf.). Gegen die Vorstellungen und die Kämpfe der Massen setzten die Westalliierten schließlich ihr Gewerkschaftskonzept durch, das den gewerkschaftlichen Kampf auf die Respektierung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung verpflichtete.
Der damalige britische Militärgouverneur Montgomery äußerte sich in seinen Memoiren dazu folgendermaßen: 'Die Russen unterstützen die Gewerkschaften, ich beschloß, das nicht zu tun. Ich war zwar sehr dafür, daß sie den Verhältnissen entsprechend wachsen sollten, aber dagegen, daß sie forciert würden. Dafür hoffte ich zu erreichen, daß im Laufe der Zeit aus ihren eigenen Reihen die richtigen Leute an die Spitze kamen. Gingen wir zu schnell vor, so bestand die Gefahr, daß sie in falsche Hände gerieten und daraus Schwierigkeiten entstanden' (Fichter/Schmidt:Der erzwungene Kapitalismus, Berlin, S.8).
Für die 'richtigen Leute' sorgten auch die amerikanischen Dienststellen, indem sie die Entnazifizierung hintertrieben. Diejenigen Teile der westdeutschen Bourgeoisie, die den USA-Imperialisten für den kapitalistischen Aufbau der Wirtschaft dienlich waren, wurden, obwohl zum Teil Drahtzieher des faschistischen Terrors, vollständig entlastet.
Ihr wahres volksfeindliches Wesen zeigten die Besatzer, als die Volksmassen gegen die Verzögerung der Entnazifizierung, gegen die Verhinderung der Sozialisierung der Schlüsselindustrien, gegen die brutale Ausbeutung für Reparationszwecke und gegen den Zusammenbruch der Versorgung unter den Losungen kämpften:
'Die Gruben in des Volkes Hand', 'Volkskontrolle über die Lebensmittelversorgung', sowie Generalstreiks und militante Massendemonstrationen organisierten."
Berichtet wird sodann vom 3.2.1947 aus Essen und vom 1.4.1947 aus Braunschweig, aus dem IGBE-Bereich in NRW (vgl. Feb. 1947), über die Unterdrückung durch die USA-Militärs in Hessen (vgl. 16.5.1947) und weiter heißt es:"
Die Forderungen der Massen nach Sozialisierung der Schlüsselindustrien von der KPD in den wieder zugelassenen Länderparlamenten als Antrag gestellt, wurde mit Stimmen der SPD (!) zurückgewiesen. Statt dessen wurde von den Westalliierten die Entflechtung der Eisen- und Stahlindustrie angeordnet, die keine Schwächung des kapitalistischen Systems bedeutet, sondern nur die Dezentralisierung der deutschen Konkurrenz im Interesse des USA-Imperialismus. Und, wie wir heute klar sehen, nur die kurzfristige Verzögerung der Restauration des Kapitalismus und Imperialismus in Westdeutschland bewirkte. Zu einem Zeitpunkt also, als der Staatsapparat in Westdeutschland völlig zusammengebrochen war, stellten sich insbesondere die USA-Imperialisten konterrevolutionär gegen die Arbeiterbewegung und betrieben damit die Restauration des Kapitalismus gegen den mehrheitlichen Wunsch der Massen. Deutlich zeigt dies der Volksentscheid in Hessen im Dezember 1946, bei dem mehr als 70% der Wähler für den Artikel 41 der hessischen Verfassung (vgl. 1.12.1946,d.Vf.) stimmten, in dem die Überführung der Grundstoffindustrie und einiger anderer Betriebe in öffentliches Eigentum vorgesehen war.' (vergleiche Mannschatz/Seider 'Zum Kampf der KPD im Ruhrgebiet 1945-47, Seite 217)
Die US-imperialistischen Militärbehörden verhinderten die Verwirklichung dieses Volksentscheids im Interesse der westdeutschen Bourgeoisie.
Mit dem Marshall-Plan, konzentrierter Ausdruck dieser Hilfe zum Wiederaufbau des Kapitalismus, mit der allmählichen, gegen den Prozeß der Sowjetunion (SU,d.Vf.), betriebenen Errichtung politischer und ökonomischer Strukturen für die Westzonen in ihrer Gesamtheit und der damit bewußt vorangetriebenen, vom US-Imperialismus gewünschten Spaltung Deutschlands in zwei separate Staatsgebilde, kamen die Pläne der USA-Imperialisten im Rahmen ihrer imperialistischen Global-Strategie zum Ausdruck: Zum reaktionären Zusammenschluß des Imperialismus unter Führung der USA gegen das erstarrte sozialistische Lager zur Unterstützung der weltweiten Aggression des USA-Imperialismus gegen die riesigen Zonen zwischen dem Lager des Imperialismus und des Sozialismus, (eine Notwendigkeit des Imperialismus zur Herstellung eines kapitalistischen Weltmarktes) zur Eindämmung des Vordringens des Kommunismus im Weltmaßstab und um die Voraussetzungen für das geplante aggressive 'Zurückrollen' des Kommunismus zu verbessern, brauchten die USA-Imperialisten im Herzen Westeuropas einen separaten, kapitalistischen vom USA-Imperialismus abhängigen Staat Westdeutschland als Vorposten gegen das unmittelbar angrenzende sozialistische Lager.
Die Partei, die die westdeutsche Bourgeoisie und die Besatzungsmächte damals dafür besonders geeignet hielten, war die CDU/CSU.
Bereits in der Organisierung der Zonenverwaltungen, deren Leitungen zwar von unten, von den Ländervertretungen gewählt, aber von den ausländischen Militärbehörden bestätigt und eingesetzt werden mußten, nahm die CDU alle Schlüsselpositionen ein. An den Gründungskonferenzen von CDU wie CSU kann man ablesen: sie waren Parteien des großen Kapitals, der postfaschistischen
Reaktion, der klerikalen Krise und reaktionärer politischer Gruppen, die den Faschismus mit herauf beschworen hatten. Überdies bestanden direkte Kontakte zwischen dem amerikanischen Finanzkapital, den amerikanischen Monopolisten und den Sachverwaltern ihrer Niederlassungen in Westdeutschland, die politisch innige Beziehungen zwischen dem amerikanischen Staatsapparat und den Elementen in der CDU hielten.
Auf dieser Grundlage konnte die Ablösung der Militärherrschaft unter der Führung der USA-Imperialisten über die Westzonen durch einen eigenständigen westdeutschen Staat und damit die Spaltung Deutschlands ins Auge gefaßt und durchgeführt werden. Wer es vergessen hat, wer noch ein Kind war in den ersten Jahren nach dem Krieg, ihm sei in Erinnerung gerufen, daß die CDU und CSU als verrottete, korrupte, mit faschistischen Elementen durchsetzte, als durch und durch kapitalhörige arbeiterfeindliche Clique von reaktionären Politikern, Bankiers und Kapitalisten, Vertretern der Junker, höchsten kirchlichen 'Würdenträgern', Nazigeneralen und Nazidiplomaten das neue Deutschland schufen, dessen Erbe die heutige Bundesrepublik ist und in der wir heute leben.
Den Grundstein, die Legalisierung des reaktionären Machtmonopols legte die deutsche Bourgeoisie sich mit dem Grundgesetz 1949 (vgl. 23.5.1949,d.Vf.). Denn der Parlamentarische Rat wurde einberufen, nicht um der Demokratie in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen und den gesetzlichen Rahmen zu schaffen, in dem die Volksmassen nach zwölf Jahren faschistischer Diktatur und drei Jahren Besatzungsregiment ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen konnten. Er wurde auf Geheiß der von den USA, Großbritannien, Frankreich und den Beneluxstaaten ausgegebenen 'Londoner Empfehlungen' vom 1.6.1948, um einen westdeutschen Separatstaat ins Leben zu rufen, der die imperialistische Herrschaft in Westdeutschland garantieren sollte.
Entstehungsgesichte und Inhalt des GG zeigen, daß alles unternommen wurde, um eine Beteiligung der Volksmassen und einen wirklichen Freiheitsspielraum zur Erkämpfung ihrer Interessen zu verhindern, soweit dies möglich war, ohne den bürgerlich-demokratischen Schein zu verlieren. Von vornherein wurde jede Einbeziehung des Volkes unterlassen und behindert.
So reaktionär und massenfeindlich wie seine Entstehung, ist auch der Inhalt des GG: jede Form der direkten Beteiligung der Massen an der Herrschaft wurde ausgeschaltet. Die einzige Mitwirkung besteht in der Wahl des Bundestages alle vier Jahre, selbst Volksabstimmungen sind verboten. Die Gewaltenteilung mit dem 'unabhängigen Richterstand' wurde durchgesetzt, sogar ein richterliches Prüfungsrecht für die vom Parlament erlassenen Gesetze. Die in den einzelnen Länderverfassungen niedergelegten fortschrittlichen Bestimmungen wie die Achtung des Friedens, das Verbot der Rüstungsindustrie, Garantie des Streikrechts und Verbot von Aussperrungen, Garantie eines gleichen Lohns für Männer und Frauen und Überführung der Großindustrie und Großbanken in ein Gemeineigentum wurden unter den Tisch gewischt.
Die Menschenrechte, die im GG aufgenommen werden mußten: die Vereinigungsfreiheit, die Koalitionsfreiheit, die Meinungs- und Informationsfreiheit sind von vorneherein von Einschränkungen bedroht. Sie stehen unter dem 'allgemeinen Gesetzesvorbehalt', durch den sie - aber natürlich nicht im 'Wesensgehalt' - eingeschränkt werden können. Weiterhin legt das Grundgesetz fest, daß die Grundrechte nur für die Menschen, Organisationen und Parteien gelten, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung (FdGO,d.Vf.) anerkennen, gemessen an den Grundsätzen der bürgerlichen Demokratie eine ungeheuerliche Beschränkung der demokratischen Freiheiten. 'Der Parlamentarische Rat, das Grundgesetz und der westdeutsche Separat-Staat wurden von der KPD von Anfang an bekämpft. Nachdem ihr Antrag auf Selbstauflösung des Parlamentarischen Rates niedergestimmt worden war, kämpfte sie in der Volkskongreßbewegung für die Erhaltung der staatlichen Einheit Deutschlands. Ihre Vertreter im Parlamentarischen Rat entlarvten immer wieder die Spaltungsabsichten und den bürgerlichen Klassencharakter der dort erarbeiteten Verfassung. Sie stimmten gegen das Grundgesetz, weil es die Spaltung Deutschlands besiegelte, wesentliche Grundrechte nicht enthielt und keinen Raum für eine demokratische Entwicklung zuließ.' (Rote Fahne, 4. Jahrgang Nr.36 (vgl. 5.9.1973,d.Vf.),S.8) Dies muß der Führung der DKP immer wieder entgegengehalten werden, die sich so gern auf die Traditionen der deutschen Arbeiterbewegung beruft. Zu Unrecht, wie man sieht, denn die Berufung auf Arbeitertraditionen und Apologie des GG schließen sich aus.
- 1950 (vgl. 1950,d.Vf.) beginnt die Adenauer-Regierung mit den Vorbereitungen zum Aufbau einer westdeutschen Armee, deren Auftrag es ist, durch die Stärkung der antiimperialistischen (?,d.Vf.) Front in Europa dem Angriff des US-Imperialismus auf Korea Flankenhilfe zu verschaffen. Als Bürgerkriegsarmee nach innen eingesetzt zu werden ist die andere Seite des Auftrags dieser geplanten Armee.
- Die Remilitarisierung, welche das Kräfteverhältnis zwischen Bourgeoisie und Proletariat auf westdeutschem Boden weiter zugunsten der Bourgeoisie verschieben mußte, stieß auf den Widerstand von Teilen der westdeutschen Arbeiterklasse, die unter Führung der KPD mit Demonstrationen, Arbeitsniederlegungen und Protestversammlungen diese Aufrüstungspolitik der Adenauer-Politik bekämpfte. In diesem Kampf konnten auch fortschrittliche, nicht proletarische Kräfte, die meist von pazifistischen Positionen ausgingen, einbezogen werden. Um diese Auseinandersetzungen (zu gewinnen,d.Vf.) mußte die Bourgeoisie zu einer Reihe von Sofortmaßnahmen der politischen Disziplinierung greifen. Das Zentrum dieser Disziplinierungsmaßnahmen bildet das 1952 (vgl. 1952,d.Vf.) verabschiedete Betriebsverfassungsgesetz (BVG) und der im Herbst 1951 (vgl. Nov. 1951,d.Vf.) von der Bundesregierung gestellte KPD-Verbotsantrag. Das BVG hatte zum Inhalt die Beseitigung der in den Massenkämpfen der Jahre 1945 bis 1948 errungenen Schutzrechte der Arbeiterklasse im Betrieb: Die von der Belegschaft zu wählenden Betriebsräte wurden ausdrücklich als Organe der kapitalistischen Betriebsleitung definiert, politische Betätigung im Betrieb unter Verbot gestellt und das Betriebsrätesystem insgesamt zu einem funktionellen Teil der Wahrung des 'Betriebsfriedens' umgewandelt.
Dem Verbotsantrag vom November 1951 waren bereits weitere wichtige Disziplinierungsmaßnahmen vorausgegangen:
- ein Erlaß von 1950 (vgl. 19.9.1950,d.Vf.) ordnete die Entlassung aller Kommunisten und der mit ihnen sympathisierenden Menschen aus dem Öffentlichen Dienst (ÖD,d.Vf.) an.
- Das Strafrechtsänderungsgesetz vom August 1951 (SRÄ - vgl. Aug. 1951,d.Vf.), vom damaligen Bundesjustizminister Dehler (CDU,d*Vf.) unter Hinweis auf den Korea-Krieg als 'Freiheitsopfer, um die Freiheit zu bewahren' apostrophiert, schuf die juristische Grundlage dafür, kommunistische Propaganda als Hoch- und Landesverratsdelikt zu behandeln und mit hohen Zuchthausstrafen zu belegen. Zusätzlich zur Verfolgung sogenannter manifester 'Staatsgefährdungsdelikte' wurde Gesinnungsterror und Gesinnungsschnüffelei legalisiert durch die ausdrückliche 'Vorverlegung' des Staatsschutzes, durch das strafrechtliche Eingreifen im 'Vorfeld des innerpolitischen Kampfes', was nichts anderes bedeutete, als daß die Gerichte von der Pflicht entbunden wurden, den Nachweis einer 'Schuld' überhaupt erst zu führen.
- Im August 1951 (vgl. Aug. 1951,d.Vf.) wurde die FDJ durch einen Verwaltungsakt verboten. Das Verbot erfolgte zu einem Zeitpunkt, als der Kampf gegen die Remilitarisierung einen ersten Höhepunkt erlebte und die FDJ in hervorragender Weise diesen Kampf mit anführte. So demonstrierten z.B. im Spätherbst 1950 (vgl. Nov. 1950,d.Vf.) unter der Führung der FDJ über 25 000 Jungarbeiter auf dem ersten Jugendparteitag (?,d.Vf.) der IG-Bergbau (IGBE,d.Vf.) gegen die Remilitarisierung. Noch lange vor dem 1956 schließlich ausgesprochenen KPD-Verbot gaben also diese Maßnahmen den Startschuß für die breit angelegten Kommunistenjagden der 50er Jahre: der Staatsapparat konnte sich dabei auf die verbrecherischen Routiniers solcher Menschenjagden stützen.
Denn das Rückgrat des neu etablierten bundesrepublikanischen Staates bildeten jene 'bewährten' Regierungs-, Verwaltungs- und Polizeikräfte des Faschismus. Das bekannteste Beispiel dafür ist die nahtlose Integration des Gehlenschen Geheimdienstes in den Adenauersche Polizeistaat.
Höhepunkt dieser reaktionären Schläge gegen die Volksmassen, dieser Welle der politischen Entrechtung und Unterdrückung war das Verbot der KPD im Jahre 1956 (vgl.17.8.1956,d.Vf.).
Die USA-Imperialisten hatten an diesem Schritt mindestens ebenso großes Interesse wie die westdeutsche Bourgeoisie selber, sie waren es auch, die, nachdem der Antrag auf Verbot der KPD bereits 1951 gestellt worden war, die Illegalisierung vorantrieben und direkt in den Verbotsprozeß eingriffen. In der Durchführung des Prozesses zeigten sich deutlich Einflüsse des US-Imperialismus: Übernommen wurde die Rechtsprechung und der wesentliche Inhalt der Gesetze, nach denen schon das bloße Studium des Marxismus-Leninismus ein 'Organisationsdelikt' sei und verboten werden müsse.
Die Tatsache, daß das KPD-Verbot ausgesprochen werden konnte, große Teile der westdeutschen Bevölkerung dem resignierend gegenüberstanden und die KPD selber nicht mehr in der Lage war, den Widerstand dagegen zu organisieren, beruht zum einen auf der wieder hergestellten Stärke der Bourgeoisie. Auf der anderen Seite hat jedoch auch die KPD Fehler gemacht, deren Ursache in der falschen Bestimmung des Hauptwiderspruchs in der Welt nach Ende des 2. imperialistischen Weltkriegs lag. Anders als die chinesischen Genossen, die diesen Hauptwiderspruch richtig erkannten: 'Hauptfeind der Menschheit ist er aus dem 2.imperialistischen Weltkrieg gestärkt hervorgegangene US-Imperialismus, der, bedroht vom sozialistischen Lager, durch das Entstehen neuer Volksdemokratien, um seine Einflußsphäre kämpfen muß', beging die KPD ausgehend von der falschen Theorie des Weltfriedenslagers folgenschwere Fehler.
Die Anti-Hitler-Koalition wurde abgelöst vom sogenannten Weltfriedenslager, das sich gegen den aggressiven Imperialismus und Faschismus wandte. Die Führer der kommunistischen Bewegung sahen die Widersprüche innerhalb der Bourgeoisie in den kapitalistischen Ländern als grundsätzlich an, machten sich Illusionen über die demokratischen Kräfte innerhalb der Bourgeoisie der kapitalistischen Länder. Auch solche 'demokratischen' Bewegungen der imperialistischen Länder, wie in den USA die Clique um Roosevelt, sollten das Weltfriedenslager stärken. Nachdem die USA-Regierung, durch die Demonstration ihrer militärischen Stärke mit dem ersten erfolgreichen Atombombenversuch (vgl. Juli 1945,d.Vf.) am Vorabend der Potsdamer Konferenzen (vgl. 17.7.1945) und durch ihren Außenminister Byrnes den wahren Charakter ihrer Politik erkennen ließ, nämlich: 'Was wir tun müssen, ist nicht die Welt für die Demokratie, sondern für die Vereinigten Staaten sicher machen.', revidierte Dimitroff, Vorsitzender des Präsidiums der Komintern, 1948 die Theorie des Weltfriedenslagers. Unmittelbar nach 1945 sah die KPD also im deutschen Faschismus weiterhin den Hauptfeind der deutschen Arbeiterklasse, sah nicht, daß der Faschismus nicht mehr die geeignete Form zur Aufrechterhaltung der Macht der Monopolbourgeoisie war. Deshalb gab die KPD, ausgehend von einer einheitlichen Entwicklung in den Westzonen und in der Ostzone durch ihre Bestimmung des 'Aufbaus einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung' als eigenständige Etappe, den Massenkämpfen eine falsche Stoßrichtung. Sie bestimmte die Klassenkämpfe dieser Etappe nicht als Abwehrkämpfe um demokratische Rechtspositionen und als Sammlung und Wiederherstellung der einheitlich proletarischen Klassenfront, sondern als historisch selbständige Etappe des offensiven Kampfes für die demokratische Erneuerung der ganzen Gesellschaft. In der Arbeiterklasse der Westzonen wurde damit die Illusion geschaffen, daß es unter den Bedingungen des Kapitalismus wirkliche Demokratie für die Massen geben könnte. Zwar ist es richtig, daß die KPD immer wieder auf die Wichtigkeit der nationalen Einheit hingewiesen, sie immer wieder gefordert hatte und alle Spaltungsmanöver entlarvte, so hätte sie doch die Interessen der USA und der westdeutschen Monopolbourgeoisie an einem separaten westdeutschen Staat richtig erkennen müssen. Diese fehlerhafte Einschätzung einer einheitlichen Entwicklung der Westzonen und der Ostzone hatte zur Folge eine einheitliche Politik der KPD für ganz Deutschland, kein selbständiges Programm, das die Bedingungen in den Westzonen als Grundlage hatte.
So wurde z.B. die Vereinigung von SPD und KPD falsch in Angriff genommen. Nachdem sich die KPD mit der SPD in der Ostzone zusammengeschlossen hatte (vgl. 21.4.1946,d.Vf.), ging die KPD in den Westzonen daran, ebenso die Vereinigung herzustellen. Es hatten sich eine Reihe von Einheitsfrontkomitees gebildet, in denen SPD- und KPD-Mitglieder zusammenarbeiteten. Eine Einheitsfront von unten wäre also möglich gewesen, hätte die KPD diese sozialdemokratischen Arbeiter in den Kampf gegen die Restaurierung des Kapitals miteinbezogen, statt dessen ging sie daran, die Einheitsfrontkomitees in Vereinigungskomitees umzufunktionieren. Wo das nicht möglich war, wurden die Komitees aufgelöst. Hätte die KPD 1946/1947 die politischen Schwächemomente der herrschenden Klasse konsequente genutzt, hätte sie nicht in dem Moment den offenen Kampf vermieden, in dem sich die Kämpfe so zugespitzt hatten, daß zwar nicht der bewaffnete Aufstand, aber der Generalstreik zur Diskussion stand, so wäre sie in der Lage gewesen, die nächsten Etappen des Klassenkampfes gegen das durch US-Wirtschaftshilfe gestärkte deutsche Kapital und seine Agenturen in den Parlamenten und in den Gewerkschaften offensiv zu führen. Auch als die KPD 1948 endlich ein eigenes Programm für die Westzonen entwickelte (vgl. 1948,d.Vf.), fand die tatsächliche Lage in den Westzonen keine ausreichende Berücksichtigung. Zudem war 1948 die Gründung eines westdeutschen Separatstaates als treuer Diener des US-Imperialismus bereits entschieden. Verstaatlichung und Mitbestimmung (Programmpunkte von 1948) - dem deutschen Volk wäre damit nicht gedient, die Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel wäre bei der Bourgeoisie geblieben. Nach Ende des Krieges - zwar größerer Teile ihrer erfahrenen Kader beraubt - konnte sich die KPD trotz allem in den Arbeitermassen verankern. Die Arbeiter hatten gesehen, daß die Kommunisten entschieden gegen den Faschismus gekämpft hatten, und daß sie nach dem Krieg tatkräftig den Wiederaufbau in Angriff nahmen. Dadurch jedoch, daß es ihnen nicht gelang, durch ein Kampfprogramm, daß auf konkreten Untersuchungen beruhte, die Massen im Kampf anzuführen, ihnen eine Perspektive zu weisen, verloren sie an Einfluß. Den Rest besorgte die Klassenjustiz und die Polizei.
Anders als die KPD boten die aus dem Exil zurückgekehrten antikommunistischen Politiker um Schumacher den westlichen Alliierten offen ihre Agentenfunktion im Kampf gegen die Einheit der Arbeiterklasse an. Die deutsche Arbeiterklasse erlag - ohne die Führung einer starken kommunistischen Partei - um so leichter der Lähmungs- und Spaltungsstrategie des Kapitals, als sie nicht nur den unmittelbaren Angriffen in Form politischer Zwangsmaßnahmen der Westmächte und der deutschen Bourgeoisie ausgesetzt war, sondern auch der Desorientierung der antikommunistischen Hetze.
Mit der illusionären Formel der rechten Schumacher-Clique: 'Die Uhr des Privatkapitalismus ist abgelaufen. Der Aufbau des Sozialismus steht auf der Tagesordnung' (Tarnow), verstanden sie es, die antikommunistische Offensive der Bourgeoisie durch ihre Sozialdemagogie zu verstecken und mit scheinsozialistischen Versprechungen die Kämpfe der Arbeiterklasse zu lähmen. Hatte die SPD schon 1918 die Arbeiter mit der Phrase getäuscht: 'Die sofortige Vollsozialisierung ist ein leeres Schlagwort, denn wir leben in der Ära der Sozialisierung', so erklärte Schumacher 1946 den Sozialismus zur Tagesaufgabe und denunzierte den Aufruf des ZK der KPD vom 11.6.1945 als ein 'offenes Bekenntnis zum freien Handel und zur freien Unternehmerinitiative'.
'Daß die Entflechtung kein Schritt zur Verstaatlichung der Schlüsselindustrie sondern ein taktisches Manöver der Militärregierungen, das zudem in deren eigenstem ökonomischen Interesse gelegen war, war nicht nur der KPD bewußt, sondern auch der Böckler-Gruppe, die später den DGB aufbaute.
Auf dem Gründungsprozeß des DGB (britische Zone) am 22.4.1947 hielt Hans Böckler, Mitglied des Zonenvorstandes, ein nichtssagendes Einleitungsreferat, in dem er die Entflechtung ein 'Experiment' nannte, 'dessen Tragweite im Augenblick noch nicht zu übersehen ist, ein Experiment, dessen innerer Sinn und die letztliche Absicht mir (gemeint ist Böckler, später Vorsitzender des DGB) und meinen Kollegen bis zur letzten Stunde noch nicht ganz klar geworden ist'.' (Schmidt-Fichter: Der erzwungene Kapitalismus, S.33/34)
Die Antwort Böcklers auf die Entlarvung des kommunistischen Arbeiterführers Agartz, daß der Schritt der Monopolisten zur Entflechtung der Konzerne nicht ein Schritt hin, sondern ein Schritt zur Verhinderung der Sozialisierung ist, ist typisch 'für die raffinierte Geschwätzigkeit vieler führender Sozialdemokraten, die die Kunst beherrschen, nie offen den Klassenstandpunkt des Proletariats zu beziehen, indem sie die inhaltliche Diskussion in den entscheidenden Fragen durch Worttiraden blockieren…' '…Es wäre mir auch gestern nicht gelungen, den begriff der Sozialisierung zu erklären …Hieran wird schon seit geraumer Zeit seitens der Gewerkschaft gearbeitet.'
(Zwischenruf eines Delegierten: 'Wir kennen aber den Begriff Eigentum und wissen, wer die Zechen besessen hat und wer nicht!') Böckler antwortet darauf 'das sagst Du mit sehr viel Recht, dafür müssen wir die gewerkschaftlichen Kräfte einsetzen… verzettelt Euch nicht, spart Eure Kräfte… Es sind große und scharfe Worte in der Verurteilung des privatkapitalistischen Systems gebraucht (worden). Es ist leicht gesagt, die Eigentumsverhältnisse müssen verändert werden… Mir kommt es zu, in diesen Dingen etwas sachter zu treten, weil ich mir überlegen muß, welches ist der nächste Schritt.' Zuruf eines Delegierten: 'Es wird Zeit, wir wollen daß Du die Sozialisierung noch erlebst…' 'Junger Freund', antwortete Böckler, 'dann prophezeihst Du mir noch viele Jahre. Wir werden an der Kniffligkeit des Problems Sozialisierung noch manche Stunde, manchen Tag und manche Woche und manches Gehirnschmalz verwenden müssen… Da haben viele hundert Köpfe sich versucht und es ist nicht gelungen… Ich selber bin nicht dazu imstande, und die meisten von Euch am Ende auch nicht…' (Zitat siehe oben Seite 34/35)
Schumacher lehnte jede politische Auseinandersetzung mit der KPD ab und bezeichnete deren Politik der Aktionseinheit als Versuch der KPD, durch die Verbindung mit der 'sauberen, stets eindeutig antifaschistischen und demokratischen SPD neue Reputation zu gewinnen'.
Die Legende, daß die SPD als einzige Partei dem nationalsozialistischen Staat ernsthaft Widerstand entgegengesetzt habe, war die Legitimation für den Führungsanspruch der SPD in der nationalen Frage und beim wirtschaftlichen und politischen Neuaufbau Deutschlands. Schumacher scheute nicht einmal davor zurück, die durch den NS-Terror noch stärker als die SPD dezimierte KPD zynisch einen 'geschwächten Partei-Körper' zu bezeichnen, für den 'den Blutspender abzugeben und auf irgendeinen Annäherungsversuch auch nur andeutungsweise einzugehen' die SPD keine Veranlassung habe.
Nachdem die Schumacher-Clique den Kampf der Arbeiterklasse derart geschwächt hatte, konnte die SPD-Führung es nach 1947 wagen, mit der Zustimmung zur Marshall-Plan-Politik die ersten Schritte zur Integration der Westzonen ins imperialistische Lager zu billigen, ohne einen allzugroßen Widerstand der Arbeiterklasse befürchten zu müssen. Während der erneut auflodernden Massenkämpfe gegen die Verabschiedung des reaktionären BVG setzten sich die SPD- bzw. Gewerkschaftsführer zunächst an die Spitze der Bewegung und traten wortradikal auf. Der sozialdemokratische DGB-Chef Vetter beispielsweise drohte 1951 (vgl. 1951,d.Vf.) mit dem Generalstreik. Doch schon wenig später erklärte sich die Gewerkschaftsführung ausdrücklich bereit, als Gegengabe zum Verhandlungsangebot der Adenauer-Regierung weitere Kampfaktionen abzuwürgen. Die Verhandlungen scheiterten natürlich. Mit geringen Abänderungen wurde das BVG verabschiedet. Die SPD-Führung konnte es sich leisten, dagegen zu stimmen, eine Zustimmungsmehrheit durch die anderen Parteien stand von vorneherein fest. Das Abwürgen der Kampfaktionen rechtfertigte der IG-Metall-Vorsitzende Freitag 1952 (vgl. 1952,d.Vf.) mit den Worten: 'das Parlament hat gesprochen und der Entscheidung des Parlaments müssen wir uns beugen. Wir haben die Haltung eingenommen, alle zusammen, wie sie nur eingenommen werden konnte'.
Ähnlich verhielt sich die SPD zu den Massenbewegungen gegen die Remilitarisierung. Die SPD unter Schumachers Einfluß entfaltete nie massenhaften Widerstand, ihre Aufgabe sah sie darin, einerseits wortradikale Opposition zu sein, Organisierung und Abhaltung einzelner Demonstrationen und Veranstaltungen als Unmutsventile durchzuführen. Andererseits dann aktive Abwürgung der Bewegung und so die praktische Durchführung der jeweiligen Anschläge der Bourgeoisie zu gewährleisten. Bis 1958 veränderte sich an der Politik der 'äußersten Opposition' der SPD nichts. Erst mit der neuen Programmatik des Godesberger Parteitages (vgl. 1958,d.Vf.), in dem sie den Wählern die Verwirklichung der allgemeinen Phrasen von Demokratie, Humanität und Sozialer Verantwortung im imperialistischen Staat unter der Herrschaft des Monopolkapitals verspricht, durfte die SPD sich von der Bourgeoisie mehr erhoffen, als immer nur 'äußerste Opposition' zu sein.
Die erbitterten Kämpfe der Volksmassen gegen die Restauration des Kapitalismus in Westdeutschland haben mit einer Niederlage in den Nachkriegsjahren einen vorläufigen Ausgang gefunden.
Der Terror der Adenauer-Regierung hat nicht verhindern können, daß sich die Arbeiterklasse und die Volksmassen heute wieder gegen Kapitalismus und Imperialismus kämpferisch wenden, sich zusammenschließen und daß es heute wieder eine revolutionäre kommunistische Partei, die KPD, gibt.
Ebensowenig wird der staatliche Terror der Brandt-Regierung, ihr Plan, die KPD und ihre Massenorganisationen, momentan den KSV, zu verbieten, das Rad der Geschichte, die sozialistische Revolution aufhalten zu können. Die heutige Entwicklung bestätigt, die Entscheidung der KPD von 1949, gegen das GG zu stimmen.
'Sicherlich ist es eine wichtige Aufgabe für die Kommunisten, die vielfältige Aushöhlung der grundrechte, den Ausbau des Unterdrückungsapparates und die Möglichkeit des Staatsapparates, die Grundrechte mit Hilfe der Ausrufung des Notstands außer Kraft zu setzen, zu bekämpfen. Allerdings ist der Kampf gegen die Einschränkung des Freiheitsspielraums für den Klassenkampf und gegen staatliche Übergriffe und Unterdrückung etwas anderes als den Kampf der Massen an eine Verfassung zu ketten, die aus Abwehr des Sozialismus und unter Ausschaltung der Volkssouveränität entstanden ist, um dem westdeutschen Monopolkapital seine staatliche Gewalt zurückzugeben.'"
Verbreitet wird dieser Text auch durch die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 22.1.1974), und zwar mit folgendem Kommentar:"
Dieses Referat wurde auf der Veranstaltung des Roten-Fahne-Freundeskreis am 6.1.1974 zum KSV-Verbot gehalten. Es liegt hier in abgewandelter Form vor."
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S.5ff
09.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 22.1.1974) konstituiert sich, nach eigenen Angaben, in dieser Woche, vermutlich auf einem heutigen Treffen.
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S.3
16.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 9.1.1974, 22.1.1974) verabschiedet, nach eigenen Angaben, die folgende Plattform:"
Initiative Braunschweig 'Für freie politische Betätigung'
Der Kommunistische Studentenverband (KSV (der KPD,d.Vf.)) arbeitet in den meisten großen Universitätsstädten der BRD. Unter der Parole 'Wissenschaft für das Volk' setzt sich der KSV u.a. für das politische Mandat der verfaßten Studentenschaft, für die freie Wahl des wissenschaftlichen Standpunktes und für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den bestehenden Lehrmeinungen ein. An Beispielen wie dem Contergan-Gutachten des Kölner Soziologen Scheuch oder der Reizentzugsforschung (sensorische Deprivation,d. Vf.) im Sonderforschungsbereich 115 an der Uniklinik Eppendorf (SFB 115 der UKE Hamburg,d.Vf.) zeigt der KSV die gesellschaftlichen Konsequenzen unserer Wissenschaft auf.
Anstatt zu den aufgeworfenen Fragen Stellung zu nehmen und auf wissenschaftlicher und politischer Basis eine Auseinadersetzung mit dem KSV zu führen, besteht die Reaktion des Staates darin, den KSV zu kriminalisieren, um ihn verbieten zu können.
Über alle politischen Differenzen hinweg wenden wir uns gegen ein Verbot des KSV. Wir wenden uns gegen die Versuche der Vertreter von SPD, CDU und FDP im Westberliner Abgeordnetenhaus und der staatlichen Behörden, kommunistischen und sozialistischen Organisationen und ihren Mitgliedern das Recht auf freie politische Betätigung, auf Meinungs-, Kritik-, Informations- und Versammlungsfreiheit zu entziehen und sie zu kriminalisieren. Diese Versuche sind die konsequente Fortsetzung der verfehlten Haltung gegenüber der ersten Generation der studentischen Protestbewegung, von der man erwartet hatte, sie ließe sich in die bestehenden großen Parteien eingliedern. Als dies nicht geschah, bekämpfte man die Weiterentwicklung dieser Politik mit dem Vorwurf der Verfassungswidrigkeit. Dieser Vorwurf ist nichts anderes als die Wiederholung des Antikommunismus der Adenauerzeit und ein unverantwortlicher Rückfall in antidemokratische Haltungen.
Mit diesem Vorwurf versucht man seitdem nicht nur die sogenannten Radikalen, sondern die ganze fortschrittliche Bewegung in der BRD zu zerschlagen. Mit diesem Vorwurf hat eine politische Verfolgung begonnen, deren Ausmaß noch nicht abzusehen ist. Sie hat sich verstärkt mit dem Beschluß der Ministerpräsidenten vom Januar 1972 (vgl. 27.1.1972,d.Vf.) über die Nichteinstellung von sogenannten Radikalen im öffentlichen Dienst (ÖD,d.Vf.), der einem aktiven und fortschrittlichen Teil der jungen Generation den Zugang zu Berufen versperren soll, die im Monopol staatlicher Behörden stehen, und der zur Folge hat, daß eine nicht mehr zu übersehende Zahl junger Lehrer, Juristen, Assistenten und Professoren in der ganzen BRD ihren Beruf nicht ausüben dürfen. Sie hat sich weiter verschärft durch die Tatsache, daß mehrere hundert fortschrittliche Jungarbeiter, die das Vertrauen ihrer Kollegen genießen und deshalb zu Jugendvertretern gewählt wurden, nach der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses fristlose Kündigungen erhielten, weil sie konsequent für die Interessen derjenigen entraten, von denen sie gewählt worden waren.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird der verfaßten Studentenschaft das Recht abgesprochen, in allgemeinen politischen Fragen Beschlüsse zu fassen. Die aufgezeigte Entwicklung soll mit dem Verbot des KSV fortgesetzt werden.
Offensichtlich soll ein Klima der Angst geschaffen werden, in dem das Recht auf freie politische Betätigung nur noch von denjenigen wahrgenommen werden kann, die sich zur Erhaltung der kapitalistischen Ordnung bekennen.
Wir rufen die Öffentlichkeit auf, dieser Entwicklung entschieden entgegenzutreten.
FÜR FREIE POLITISCHE BETÄTIGUNG!
FÜR DAS POLITISCHE MANDAT!
FÜR UMFASSENDE REDE- UND KRITIKFREIHEIT IN ALLEN LEHRVERANSTALTUNGEN!
EINSTELLUNG SÄMTLICHER POLITISCHER STRAF-, ERMITTLUNGS- UND DISZIPLINARVERFAHREN!
KEIN VERBOT DES KSV!
Adeltraut Bauerm., Soz.-Päd.
Gunther Falt., Student
Karin Garb., Studentin
Jörg Golter., Rechtsanwalt
K. Lisk., TU-Angestellter (ÖTV-Bereich,d.Vf.)
Doris Masur., Sozialpädagogin
Thomas Meine., KFZ-Mech.-Lehrling (IGM-Bereich,d.Vf.)
Ingo Müll., Tischlermeister (GHK-Bereich,d.Vf.)
Siegfried Neuenh., Professor
Peter Beckeh.e, EDV-Operator
Ernst Schulin., Studienrat (GEW-Bereich,d.Vf.)
Gerlinde und M. Stiegh., Lehr. und Dipl. Ing
Paul Tros., Wiss. Ang.
J.H. Wick., Pastor
Fachschaftsrat Architektur
c/o Asta der TU BS Katharinenstraße 1, Postfach"
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974
16.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 22.1.1974) dokumentiert zum Architekturkonflikt an der TU Braunschweig (vgl. 17.1.1974):"
TECHNISCHE UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG
DER REKTOR
DER DEKAN DER FAKULTÄT FÜR BAUWESEN
OFFENER BRIEF 16.Jan. 1974
An die Studenten der Abteilung für Architektur DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG
Kommilitoninnen, Kommilitonen,
wie Ihnen bekannt ist, sind in der vergangenen Woche erneut Vorlesungen von Herrn Professor Dr. Hecht von einer kleinen, radikalen Gruppe, die sich im wesentlichen aus Mitgliedern und Anhängern des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV (der KPD,d.Vf.)) zusammensetzt, so nachhaltig gestört worden, daß sie abgebrochen werden mußten.
Das Verhalten dieser Gruppe stört die akademische Ordnung und schädigt damit auch den wissenschaftlichen Namen der TU Braunschweig auf das Empfindlichste und muß - wenn ihm nicht Einhalt geboten wird - letzten Endes zu einer bleibenden Schädigung unserer Universität führen. Daß Ihr eigenes Studium dadurch erheblich beeinträchtigt wird, haben Se selbst zu spüren bekommen.
Um auf das Unerträgliche der Situation aufmerksam zu machen, haben nun die Hochschullehrer der Architektur beschlossen, in dieser Woche alle Lehrveranstaltungen einzustellen. Wie der Herr Nieders. Kultusminister (KuMi,d.Vf.), so zeigen auch wir für dieses Verhalten volles Verständnis, denn es ist keinem Dozenten - aber auch keinem ernsthaft Studierenden - zuzumuten, in tumultartiger Atmosphäre Vorlesungen abzuhalten bzw. zu hören.
Wir wiederholen das, was schon vor einem Jahr gesagt wurde:
Es wird das Recht jedes Studenten bestätigt, mit seinem Dozenten den Vorlesungsinhalt und damit zusammenhängende Fragen zu diskutieren. Dieses Recht kann aber nicht so verstanden werden, daß jede beliebige Lehrveranstaltung in ein Diskussionsforum umgewandelt wird. Die Forderung 'freie Diskussion in allen Lehrveranstaltungen' würde zu einem vollständigen Zusammenbruch des Lehr- und Studienbetriebes unserer Universität führen und wird deshalb niemals hingenommen werden. Wir werden - im Gegenteil - in der Zukunft im verstärkten Maße die rechtlich gebotenen und zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um diejenigen von den Lehrveranstaltungen auszuschließen, die diese Vorlesungen stören bzw. zur Bühne ihrer geplanten politischen Indoktrination machen. Wir werden - wie in der Vergangenheit - Übertretungen des geltenden Rechts mit den entsprechenden Strafanträgen beantworten.
In den letzten Tagen mehren sich wieder in Flugblättern, die von der Seite der Störer verteilt werden, unwahre Behauptungen, die zu fadenscheinig sind, als daß man nicht den Hintergrund erkennen könnte. So wird u.a. behauptet, der Lehrbeauftragte im Fach Baugeschichte, Herr Dr. Paul, würde auch später kein volles Prüfungsrecht bekommen und für die Studenten der Architektur würde es keine echte Wahlmöglichkeit zwischen zwei Dozenten geben.
Wir stellen hierzu folgendes fest:
- Herr Dr. Paul liest seit November 1973 als Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Braunschweig; seine Ernennung zum Wissenschaftlichen Rat und Professor für das Fach Baugeschichte steht unmittelbar bevor.
- Herr Dr. Paul wird nach seiner Ernennung das Fach Baugeschichte gemeinsam mit Herrn Professor Dr. Hecht vertreten, wobei beide Dozenten selbstverständlich unabhängig voneinander das Prüfungsrecht für dieses Fach besitzen. Damit steht es jedem Studenten der Architektur frei, sich den Prüfer für die nach der Prüfungsordnung abzulegenden Prüfungen selbst zu wählen.
Kommilitoninnen und Kommilitonen,
wir meinen, daß wir unseren Standpunkt im Vorstehenden deutlich klargemacht haben und rufen Sie aus Sorge um das Fach Architektur an der TU Braunschweig auf, in aller Ernsthaftigkeit mitzuhelfen, den ungestörten Studienbetrieb im Fach Architektur wieder zu ermöglichen. Hierzu erwarten wir, daß Sie alle Ihren uns gegenüber so häufig geäußerten Wunsch nach einem ungestörten Studienablauf auch den Mitgliedern jener kleinen, radikalen Störergruppe deutlich machen.
Henze *****unleserlich"
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S.15f
17.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 22.1.1974) dokumentiert zum Architekturkonflikt an der TU Braunschweig (vgl. 16.1.1974, 21.1.1974) aus der 'Braunschweiger Zeitung':"
LESERBRIEF BZ 17.1.1974
PROFESSOREN HANDELN ILLEGAL
Nachdem die Professoren keine Gelegenheit ausgelassen haben, jede Aktivität der Studenten (Versammlungen, Beschlüsse, Aktionen) als illegal zu bezeichnen, muß darauf hingewiesen werden, daß der Streik der Professoren illegal ist; sie haben kein Streikrecht!
Es wird erklärt (Presseinformation Nr.3/1974 der TU (vgl. **.1.1974,d.Vf.)), die Hochschullehrer hätten beschlossen, 'sämtliche Lehrveranstaltungen nicht anzubieten'. Das ist irreführend. Das können die Professoren gar nicht. Viele Lehrveranstaltungen werden zusammen mit Assistenten bzw. von Assistenten (selbständige Lehrtätigkeit) durchgeführt. Die Assistenten sind nicht gefragt worden, und die Professoren können kaum ihre Assistenten aufgrund deren Dienstabhängigkeit dazu zwingen, sich dem illegalen Streik anzuschließen. Trotzdem wendet sich Prof. Pieper mit seinem Vorschlag, 'grundsätzliche alle Übungen, Seminare und Korrekturen ausfallen zu lassen' (14.1.) an seine Kollegen, ohne ein einziges Wort über die notwendige Zustimmung der Assistenten zu verlieren. Entweder setzt er die Zustimmung voraus (das kann er nicht) oder die Durchsetzung seines Vorschlages durch seine Kollegen (das darf er nicht), oder sein Vorschlag ist einfach Wunschdenken. Die Mehrzahl der Lehrveranstaltungen können also nicht einfach durch die Hochschullehrer per Beschluß oder Absprache abgesetzt werden, und viele finden auch statt. Die Mitteilung in der BZ vom 12.1., die den Eindruck erweckte, als sei die Abteilung geschlossen, ist unverantwortlich gegenüber den Studenten, die dadurch verunsichert wurden: viele Lehrveranstaltungen waren entsprechend schwach besucht.
Der Beschluß und seine Begründung richtet sich gegen die zuständigen Behörden und soll gleichzeitig Stimmung machen und Kommilitonen und die Öffentlichkeit gegen den KSV (der KPD,d.Vf.) aufhetzen. Dazu werden eine Reihe Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Irreführungen benutzt. So werden die studentischen Streiks lediglich als 'gewaltsame Aktionen' hingestellt; das Recht zu streiken, sprechen offensichtlich die streikenden Professoren den Studenten nach wie vor ab. Weiter entspricht es nicht der Realität, daß 'jeder Student' seinen Dozenten in Baugeschichte frei wählen kann. In der Oberstufe liest ausschließlich Hecht. Ebenso ist der, der sich mit der Zeit vor 1 800 beschäftigen möchte, auf Professor Hecht angewiesen. Weiterhin werden unzulässigerweise Gerichtsurteile zur Argumentation herangezogen, die überhaupt nichts mit den Vorgängen in den Vorlesungen Prof. Hechts zu tun haben. Es ist sachlich falsch und erscheint als Verleumdung in diesem Zusammenhang zu behaupten, gegen die 'Anführer der Störenfriede' seien bereits Gerichtsurteile ergangen. Schließlich ist 'der klar geäußerte Wille der Mehrheit der Studenten, die Vorlesung zu hören' eine unhaltbare Behauptung. Es hat nur eine Abstimmung stattgefunden. In der ersten Vorlesung vom 8.1. Erkennbar weniger als die Hälfte der Anwesenden sprach sich für die Vorlesung aus. Der Rektor: 'das ist die Mehrheit!' Darauf allgemeines Gelächter, und er korrigiert sich: 'Es sind mehr als drei und das genügt, um die Vorlesung durchzusetzen' (sinngemäß). Danach hat es keine Abstimmung mehr gegeben.
Den Professoren, die nach 'Recht und Ordnung' rufen, geht es sichtlich nicht um Demokratie. Die Demokratie zeigt sich hier als Ideologie, die andere Meinungen nicht zuläßt, bekämpft oder einfach übergeht, und zu deren 'Bewahrung' alle Mittel, seien sie noch so fragwürdig und undemokratisch, recht sind. Tatsächlich geht es um die Erhaltung ständischer Interessen. Als Assistenten sind wir nicht bereit, diese Politik zu unterstützen.
Roland Knau. / Paul-Gerhard Tros., Braunschweig"
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung berichtet dazu am 22.1.1974:"
Das Dokument Nr.1, der Leserbrief von P.G. Paul und R. Knauer, war der einzige fortschrittliche Brief, der in der BZ abgedruckt wurde, obwohl nachweislich mehrere fortschrittliche Briefe an die BZ geschickt wurden (s. Dokumentation unveröffentlichter Leserbriefe des Fachschaftsrats Architektur (vgl.S14.1.1974,d*Vf.)). Die Verfasser R. Knau… und P. Tros… wurden politisch diszipliniert, indem sie EINEN VERWEIS IN DER PERSONALAKTE ERHIELTEN."
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S.14f
21.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung (vgl. 22.1.1974) berichtet zu einem folgenden Dokument:"
Die als Dokument Nr.3 veröffentlichte Plattform wurde auf der Uni-VV vom 21.1.1974 von der Studentenschaft der TU Braunschweig mit überwältigender Mehrheit angenommen, womit die willkürliche Behauptung von der 'kleinen, radikalen Minderheit' widerlegt wird, die Rektor Henze in seinem Offenen Brief (… (vgl. 16.1.1974,d.Vf.)) zum wiederholten Mal aufgestellt hat."
Bei dem Dokument handelt es sich um ein Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 ohne Impressum, welches vermutlich heute erschien:"
AKTIV IM FACHBEREICH ARCHITEKTUR FÜR FREIE POLITISCHE BETÄTIGUNG
PLATTFORM:
Angesichts der Schließung der Architekturabteilung, der Zuspitzung im Baugeschichtskonflikt und immer schärferer Angriffe der Universitätsverwaltung und staatlicher Institutionen auf demokratische Rechtspositionen schließen sich Studenten verschiedener politischer Auffassung zum Aktiv im Fachbereich Architektur 'Für freie politischre Betätigung' zusammen und legen der Hochschulöffentlichkeit die folgende Resolution als Grundlage der Mitarbeit und Anregung zur Gründung ähnlicher Ausschüsse in allen Fachbereichen vor.
Das Recht auf REDE- UND KRITIKFREIHEIT IN DEN LEHRVERANSTALTUNGEN ist ein prinzipieller und unteilbarer Bestandteil jeder wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Dieses Recht wird fragwürdig, wenn es dem Ermessen des Professors überlassen bleibt, die Ausübung zuzugestehen oder nicht. Nachdem Fragen wie 'Welchen Sinn hat die Errichtung von Pyramiden?' von Prof. Hecht (Architekturabteilung) als 'parteilich' und damit 'unwissenschaftlich' abqualifiziert wurden, nahm er im Wintersemester 1972/1973 die von den Studenten erzwungene Diskussionsviertelstunde wieder zurück.
Seither wurde jede kritische Äußerung der Studenten als 'Störung des geordneten Lehrbetriebs' bezeichnet und durch bisher 49 Strafverfahren, sieben Hausverbote und zwei Relegationen geahndet.
Seither wurde immer häufiger Polizei in der Universität zur Absicherung undemokratischer Maßnahmen wie dem Versuch der Entfernung von Büchertischen eingesetzt. Gegen den Willen großer Teile der Studentenschaft wurde eine Prüfung bei Hecht durch Polizeieinsatz erzwungen. Immer zahlreicher werden Polizeibeamte in zivil und Uniform in Vorlesungen, bei Veranstaltungen und auf dem Uni-Gelände beobachtet. Damit wird ein Klima der ständigen politischen Bespitzelung und Kontrolle geschaffen, das eine wissenschaftliche Auseinandersetzung verhindern soll.
Die Disziplinierungs- und Kriminalisierungsversuche machen sogar vor den demokratisch gewählten Vertretern der Studentenschaft nicht halt. Heute hat der gesamte Fachschaftsrat Architektur unbefristetes Vorlesungsverbot bei Hecht. Der Fachschaftsrat Teschner darf nicht einmal mehr die Universität betreten!
FÜR REDE- UND KRITIKFREIHEIT IN ALLN LEHRVERANSTALTUNGEN
EINSTELLUNG DER STRAFVERFAHREN
AUFHEBUNG DER HAUSVERBOTE UND RELEGATIONEN
FREISPRUCH FÜR ALLE ANGEKLAGTEN KOMMILITONEN
KEINE POLIZEIEINSÄTZE IN DER UNIVERSITÄT
Mit der Berufung von Dr. Paul als zweitem Baugeschichtsdozenten hatten die Architekturstudenten ein erstes Zugeständnis in ihrem jahrelangen Kampf gegen Hecht erreicht. Aber Dr. Paul hat bis heute kein Prüfungs- und Lehrrecht in der Oberstufe. Pieper, Hecht und andere Professoren scheinen seine vollwertige Berufung als Hochschullehrer verhindern zu wollen.
Auch wenn Dr. Paul in seiner wissenschaftlichen Lehrmeinung keine grundsätzliche Alternative zu Hecht darstellt, so besteht bei ihm doch die Möglichkeit zur kritischen Auseinandersetzung und zur Diskussion in der Lehrveranstaltung.
Deshalb fordern wir:
PRÜFUNGSMÖGLICHKEIT FÜR ALLE ARCHITEKTURSTUDENTEN BEI DR. PAUL
ANERKENNUNG DER PRÜFUNG BEI DR. PAUL FÜR VOR- UND HAUPTEXAMEN
FREIE WAHL DES WISSENSCHAFTLICHEN STANDPUNKTES
KEINE BEHINDERUNG DER LEHR- UND PRÜFUNGSTÄTIGKEIT DR. PAULS DURCH REAKTIONÄRE PROFESSOREN
Unter dem Vorwand, 'politische Extremisten' störten systematisch den Vorlesungsbetrieb werden hier demokratische Rechte aller Studenten abgebaut. Der Ruf nach Ordnungsbehörden und nach Maßnahmen des Staates, der einen in Friedhofsruhe stattfindenden Lehrbetrieb herstellen soll, zeigt, daß die Auseinandersetzung auf der Ebene von Strafverfahren etc. fortgeführt werden soll. Unter dem Vorwand, den KSV (der KPD,d.Vf.) treffen zu wollen, soll jede demokratische Aktivität unterbunden werden. Diese Praxis in Zusammenhang mit der Hochschulgesetzgebung und dem Streik der Architekturprofessoren für ein Ordnungsrecht führen dazu, daß 'ungestörte' Vorlesungen unter Polizeischutz zum Normalfall werden sollen. Dies zu verhindern muß das Ziel jedes demokratischen Studenten sein und ihn dazu bewegen, sich aktiv gegen die Maßnahmen der Univerwaltung und staatlicher Institutionen zusammenzuschließen.
FÜR FREIE POLITISCHE BETÄTIGUNG
KEIN VERBOT DES KSV
ARBEITET MIT IM AUSSCHUSS
DEMONSTRATION GEGEN DAS DROHENDE VERBOT DES KSV, BRAUNSCHWEIG, 6.2.1974"
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S14 und 17f
22.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung gibt die Nr.1 ihrer 'Diskussionspapiere' mit 18 Seiten DIN A 4 ohne presserechtlich Verantwortlichen heraus.
Im "Vorwort" heißt es:"
Am vergangenen Mittwoch, dem 16.1.1974, hat die Initiative Braunschweig 'Für freie politische Betätigung' nachstehende Plattform angenommen, nachdem sie sich eine Woche zuvor (vgl. 9.1.1974,d.Vf.) auf der Grundlage einer provisorischen Plattform konstituiert hatte. Ziel der Initiative ist es, durch vielfältige Formen von Aktivitäten, wie Podiumsdiskussionen, Pressekonferenzen, öffentliche Plenarsitzungen bis hin zu Kundgebungen und Demonstrationen die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen auf die zunehmende Einschränkung der demokratischen Rechte und der politischen Bewegungsfreiheit.
Diese repressiven Tendenzen haben in der jüngsten Vergangenheit ihren spektakulärsten Ausdruck gefunden in den Verbotsdrohungen gegen den Kommunistischen Studentenverband (KSV (der KPD,d.Vf.)) und in einer zügellosen Pressehetze gegen diese Organisation.
Aufgabe der Initiative ist es, breite Bevölkerungsteile über diese Entwicklungen zu informieren, aufzuklären und ihnen eine organisatorische Form anzubieten, die es gestattet, den Falschdarstellungen und auch Verleumdungen entgegenzutreten, denen nicht nur der KSV ausgesetzt ist, wie die Diffamierung der Conföderation Iranischer Studenten – Nationalunion (CISNU (Nationale Union,d.Vf.)) als 'terroristische Organisation' beweist, oder, wie die absurden Angriffe auf den aufrechten Demokraten Professor Dr. Gerhard Bauer zeigen. Prof. Bauer ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Deutsche Philologie an der Freien Universität Berlin (FUB,d.Vf.) und Preisträger der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Er hat sich aktiv eingesetzt für die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung der türkischen Mitglieds der Streikleitung bei Ford in Köln (IGM-Bereich,d.Vf.), für die Wiedereinsetzung Otto Schilys in seine Rechte als Verteidiger, gegen den Abbau der demokratischen Rechte, wie sie in den neuen Hochschulgesetzen und -plänen zum Ausdruck kommen (so hat sich Prof. Bauer gegen den Löffler-Plan in West-Berlin ausgesprochen). Gezielt versucht nun die 'Notgemeinschaft für eine freie Universität' (NoFU) - das Westberliner Gegenstück zum 'Bund Freiheit der Wissenschaft' (BFdW) - die Entfernung von Prof. Bauer von der Freie Universität mithilfe von Diffamierungskampagnen durchzusetzen.
Die Initiative Braunschweig 'Für freie politische Betätigung' wird sich bemühen, die wahren Sachverhalte solcher entrechtender Maßnahmen der Öffentlichkeit nahezubringen, um immer mehr neue Menschen für diese Arbeit zu gewinnen, die dem Erhalt der politischen Bewegungsfreiheit breitester Bevölkerungsteile dient. Zu diesem Zweck hat sich die Initiative ein Organ geschaffen, mit dem Titel 'Diskussionspapiere der Initiative Braunschweig 'Für freie politische Betätigung''. Die 'Diskussionspapiere' haben das Ziel, sich in kürzester Zeit für alle demokratischen Menschen zum Forum der freien Meinungsäußerung zu entwickeln.
Der in dieser Nummer der 'Diskussionspapiere' angedruckte Artikel 'Zur Geschichte der BRD' - der nicht die einheitliche Meinung der Initiative wiedergibt - wird in der nächsten Nummer breit diskutiert werden. Die Initiative bittet alle interessierten Menschen zu diesem Artikel Thesen und Diskussionsbeiträge zu verfassen und an die auf der Plattform angegebene Adresse zu senden, sowie um Stellungnahmen zum Problemkreis 'Freie politische Betätigung', 'KSV-Verbot', 'Berufsverbote' (BV,d.Vf.), 'Sondervereidigungen'
etc.
Wir fordern alle Demokraten, Antiimperialisten, Sozialisten und Kommunisten auf, die Plattform der Initiative Braunschweig 'Für freie politische Betätigung' zu unterzeichnen und in der Initiative mitzuarbeiten."
Es folgen die Plattform der Initiative (vgl. 16.1.1974), ein Referat des Rote-Fahne-Freundeskreises (RFFK) Braunschweig der KPD (vgl. 6.1.1974), sowie Dokumente zum Architekturkonflikt an der Uni (vgl. 16., 17.1.1974 und 22.1.1974).
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974
28.01.1974:
An der SHfbK Braunschweig gibt die Zelle Kunstpädagogik/Gestaltung des KSB Braunschweig des KBW die Nr. 8 der Zeitung 'Sozialistische Perspektive / Das Rote Reissbrett' (vgl. 17.12.1973) in einer Auflage von 300 Stück heraus. Der Leitartikel ruft auf zur Chileveranstaltung mit dem Theaterstück des 'Roten Signal' (vgl. 1.2.1974), eingegangen wird auch die chilenischen Flüchtlinge in der BRD.
Kritisiert wird: "Floh de Cologne. Geiersymphonie oder wie die DKP Linie in Rockpop ihren Ausdruck findet". Gegen die DKP richtet sich auch der Artikel "MSB Spartakus in der Defensive oder wie eine bürgerliche Linie an der Hochschule ihre Felle retten will", wobei auch GEW/AKS Berücksichtigung erfahren sowie verschiedene Schlägerangriffe der DKP: Mit Hilfe der 'KVZ' Nr.7 (vgl. 22.11.1973) wird davon berichtet aus Ludwigshafen (vgl. 10.11.1973), mit Hilfe des 'Arbeiterkampf' (vgl. 18.12.1973) auch aus Hamburg-Bergedorf (vgl. 1.11.1973). Eingegangen wird auch die bundesweite BAFöG-Demonstration in Bonn (vgl. 24.1.1974).
Angekündigt wird ein weiterer Prozess gegen Architekturstudenten der TU Braunschweig, aufgerufen zur Vietnamfilmveranstaltung (vgl. 6.2.1974) und geworben für 'Das Buch'.
Q: Sozialistische Perspektive / Das Rote Reissbrett Nr. 8, Braunschweig 28.1.1974
06.02.1974:
In Braunschweig soll eine Demonstration gegen das drohende Verbot des KSV der KPD stattfinden, zu der auch auf einer Uni-VV (vgl. 21.1.1974) aufgerufen wurde.
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S.18
09.02.1974:
Der KBW berichtet von der eigenen, auf der heutigen ZK-Sitzung gebildeten, neuen Ortsgruppe in Braunschweig. Diese geht hervor aus dem Zusammenschluß des ehemaligen KB Braunschweig und der, vermutlich der alten OG der KPD/ML-ZK entstammenden, Initiativgruppe Braunschweig. Die OG Braunschweig des KBW arbeitet im IGM-Bereich in den Betrieben VW und Siemens, MIAG sowie in der Druckindustrie (DP-Bereich). Zellen werden desweiteren aufgebaut im: Kommunistischen Studentenbund (KSB) und in der Initiativgruppe für einen Kommunistischen Oberschülerbund (IG/KOB).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.4,Mannheim 20.2.1974,S.2
28.02.1974:
In Braunschweig führen der KSV und der Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) der KPD eine Veranstaltung zur Kritik und Selbstkritik aller 'Rote Fahne' Verkäufer durch, auf der die Steigerung des Verkaufs von 120 bis 180 auf 200 beschlossen wird.
Q: Rote Fahne Nr.10,Dortmund 6.3.1974
16.03.1974:
Im Kommunistischen Studentenbund (KSB) Braunschweig beginnt die zweitägige 6. Delegiertenversammlung (vgl. 24.4.1973), über die es vom KSB selbst heißt, daß der KSB "seinen Einfluß ständig vergrößern konnte und heute ca. 80 Mitglieder umfaßt", die pro angebrochene 3 Mitglieder einen Delegierten aus folgenden Zellen schickten: Architektur TU 1, Chemie TU 3, Geschichte TU 1, Politik TU 3, Mathematik/Physik (Ma/Ph) TU 3, Germanistik TU 1, Psychologie TU 1, Ingenieurwissenschaften (Ing) TU 1, PH 5, Kunstpädagogik HBK 3. Dies würde bei zusammen 22 Mandaten höchstens 66 Mitglieder, d.h. "ca. 80" ergeben. Ein Gast kam von der FHS für Sozialpädagogik, weitere 2 Teilnehmer kamen von der Ortsgruppe des KBW, 3 von der Zelle des KBW im KSB. Im Rechenschaftsbericht (RB) des Zentralen Gremiums (ZG) wird u.a. festgestellt, daß der KSB bei den jeweiligen Hochschulwahlen an der PH 33%, an der HBK 14,9% (davor 11%) und an der TU 17,7,% (davor 9,3%) erhielt. Im Gegensatz zu den stagnierenden Kommunistischen Hochschulgruppen (KHG) Heidelberg und Freiburg sei man selbst also erfolgreich. Gearbeitet wurde auch in verschiedenen Lehrveranstaltungen, wie dem Mekongprojekt (Ing), zu Cabora Bassa (Ing), zu AKWs (Ma/Ph), zu den Riddagshäuser Teichen (Bio) und zur wissenschaftlichen Beratung der Politik (Politik). An der PH ist ein Seminar zur Ausbildung in der VR China geplant. In der Zelle Ma/Ph wurde der RB des ZB erst nachträglich gebilligt, die Zellen PH, Ing und Ma/Ph machen in ihm Rechtsopportunismus aus. Er wird mit 12 gegen 10 Stimmen angenommen. Das KBW-Programm dagegen wird einstimmig als Leitlinie übernommen. Beschlossen wird u.a. die Auflösung der Internationalismuskommission, die Einstellung der Fachbereichszeitungen, die Aufnahme der Agitation und Propaganda unter dem Personal von Mensa und Bibliotheken sowie die Abschaffung des Kandidatenstatus im KSB.
Q: Rote Hochschulzeitung Sdr.Nr.3,Braunschweig Apr. 1974
28.03.1974:
In Braunschweig wird, laut KSB, eine Veranstaltung der CDU in der Stadthalle mit Hasselmann von 200 Personen besucht.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.14,Braunschweig 24.4.1974,S.6
April 1974:
Der KSB Braunschweig gibt von seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 3.12.1973, 24.4.1974) die Sondernummer 3 (vgl. Juni 1973) heraus, in der die Dokumente der 6. Delegiertenversammlung des KSB (vgl. 16.3.1974) veröffentlicht werden. Die Verantwortung trägt Remo Campen.
Q: Rote Hochschulzeitung Sdr.Nr. 3, Braunschweig Apr. 1974
24.04.1974:
Der KSB Braunschweig gibt seine 'Rote Hochschulzeitung' Nr. 14 (vgl. Apr. 1974, 21.5.1974) heraus, deren Preis 10 Pfennig beträgt, während die Auflage mit 800 angegeben wird. Berichtet wird im Leitartikel "Der Numerus Clausus ist der offene Bankrott der bürgerlichen Bildungspolitik" vom NC an der TU, von HBK und TU (Bauingwesen, Elektrotechnik, Haus- und Ernährungswissenschaften, Mineralogie und Biologie), aus dem Wahlkampf (vgl. 8.3.1974, 28.3.1974), über die ESG, deren Pfarrer Weert Hüttmann nicht werden darf, in "RCDS: So kommt die Made zum Speck" über den RCDS der CDU und deren Wirtschaftsrat, über "Solschenizyn – ein Vertreter bürgerlicher Literatur" in der Sowjetunion (SU), die bundesweite BAFöG-Demonstration (vgl. 24.1.1974), die örtliche CDU-Veranstaltung (vgl. 28.3.1974), die eigene Maikampagne (vgl. 29.4.1974, 30.4.1974, 1.5.1974) und die politische Unterdrückung in Braunschweig, wie sie sich u.a. gegen Plakatkleber wendet und im Prozeß gegen 5 Teilnehmer einer Tarif- bzw. Fahrpreiserhöhungsdemonstration (vgl. 10.3.1973, 9.4.1974) zeigt.
Aus der Chemie wird gefordert: "Weg mit dem Stöchiometrie-Schein!", aus der Anglistik wird berichtet: "Lehrstühle provozieren Konkurrenz bis zum Faustrecht!".
Über das Regionalmarketing der Stadt Braunschweig bzw. das IAKT wird berichtet in "Internationales Arbeiter-Künstler-Treffen oder wie die Bourgeoisie versucht, die Bewegung im Volk auf ihre Mühlen zu lenken!", dem die eigene Chile-Veranstaltung mit dem Roten Signal entgegengesetzt wird (vgl. 5.5.1974).
Von der Zelle PH wird eine Veranstaltung über das Volksbildungswesen in der VR China angekündigt (vgl. 25.4.1974).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 14, Braunschweig 24.4.1974
25.04.1974:
Von der Zelle PH des KSB Braunschweig (vgl. 24.4.1973) wurde für heute eine Veranstaltung über das Volksbildungswesen in der VR China angekündigt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.14,Braunschweig 24.4.1974,S.7
26.04.1974:
Auf der 26. ordentlichen Mitgliederversammlung des VDS haben, laut KSB Braunschweig, von den etwas über 500 Stimmen MSB/SHB ca. 220, die Jusos 100, Rechte 70, die Roten Zellen (AK) München 35, der KBW 30 und der LHV unter 1%. Auf der 28. ordentlichen Mitgliederversammlung des SVI haben von den 520 Stimmen MSB/SHB 200, der KBW 120, die Basisgruppen 75, die Jusos 50 und andere Gruppen 75.
Der AStA der LMU München (vgl. 2.5.1974) berichtet von der ersten Sitzung (vgl. Apr. 1974) und der Vertagung auf den 26.4.1974. Am 29.4.1974 sei dann ein gemeinsames Aktionsprogramm von Jusos der SPD und MSB / SHB der DKP verabschiedet worden. Der KBW sei für seine demokratischen Forderungen und die Anti-Konfuziuskampagne in der VR China eingetreten.
Q: Münchner Studentenzeitung Nr. 3, München 2.5.1974; Rote Hochschulzeitung Nr. 15, Braunschweig 21.5.1974,S.4f
29.04.1974:
Der KSB Braunschweig will heute seine Maiveranstaltung in der TU abhalten.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 14, Braunschweig 24.4.1974
01.05.1974:
Die Ortsgruppe Braunschweig des KBW will nach der DGB Kundgebung auf dem Burgplatz eine Demonstration durchführen. Aufgerufen wird auch von der Gruppe Kommunistischer Soldaten Braunschweig und dem KSB. Den KSV der KPD dagegen zieht es, laut KSB, zur KPD nach Hannover. Das 'Rote Signal' (vgl. Sept. 1974) berichtet:"
Auf einer zentralen Kundgebung der Ortsgruppe wurden wir eingesetzt, um Lieder zum 1. Mai zu bringen."
Der KBW (vgl. 15.5.1974) berichtet:"
Nach der Kundgebung riefen wir über den Lautsprecherwagen zu der Demonstration des KBW auf … 45O reihten sich in die Demonstration ein, die mit einer Kundgebung abgeschlossen wurde."
Laut und mit KPD beteiligen sich 4 000 an der DGB Demonstration.
Der Rote-Fahne-Freundeskreis (RFFK) der KPD bildet einen revolutionären Block mit über 120 Leuten.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 15.5.1974; Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1974;Kämpfende Jugend Nr.9,Dortmund 8.5.1974;Rote Hochschulzeitung Nr.14 und Extra,Braunschweig 24.4.1974 bzw. 11.6.1974;Rührt Euch!,Braunschweig 26.4.1974;Agitprop Theater. Das Rote Signal Braunschweig,Heidelberg 1974,S.59
01.05.1974:
Im Rahmen des heute beginnenden und bis zum 5.5.1974 dauernden internationalen Arbeiter-Künstler-Treffens in Braunschweig dürfen Teile der Ausstellung des Künstlers Klaus Staeck "Plakate abreißen verboten", laut ID, nicht gezeigt werden. Es handelt sich dabei, laut KSB Braunschweig (vgl. 21.5.1974), um die Dokumentation von Klaus Staeck zur Wahl 1972, die im Audimax der TU gezeigt werden sollte, was aber durch den TU-Rektor Henze verboten worden sei.
Q: Frankfurter Informationsdienst Nr.35,Frankfurt 1974,S.9; Rote Hochschulzeitung Nr.15,Braunschweig 21.5.1974,S.3
01.05.1974:
In Hannover demonstrieren, laut RJVD, 5 000. An der Demonstration der KPD in Hannover beteiligt sich, laut KSB Braunschweig, auch der KSV aus Braunschweig.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 15.5.1974; Rote Fahne Nr.16 und 17,Dortmund 17.4.1974 bzw. 24.4.1974;Kämpfende Jugend Nr.8 und 9,Dortmund 24.4.1974 bzw. 8.5.1974;Rote Hochschulzeitung Extra,Braunschweig 11.6.1974;Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1974;Roter Morgen Nr.17 und 19,Dortmund 27.4.1974 bzw. 11.5.1974;Arbeiterkampf Extrablatt zum 1.5.1974 und Nr.44,Hamburg 1974 bzw. 22.5.1974, o.S. bzw. S.13
21.05.1974:
Der KSB Braunschweig des KBW gibt seine 'Rote Hochschulzeitung' Nr. 15 (vgl. 24.4.1974, 11.6.1974) für 10 Pfennig in einer Auflage von 700 Exemplaren heraus. Aufgerufen wird im Leitartikel "Keinen Schritt Zurückweichen im Kampf um das politische Mandat", welches u.a. für die Unterstützung des Kampf in Oman und Dhofar benötigt werde. Der PH AStA, der von der Juso-ähnlichen GEW-Studentengruppe gestellt wird, sammelte auf 3 Veranstaltungen für die PFLOAG 2 000 DM, das Studentenparlament (SP) der HBK spendete 100 DM, das der TU 500 DM und das der PH ebenfalls 500 DM. Berichtet wird von den SVI und VDS-MVs (vgl. 26.4.1974), wo auch der LHV beim VDS mit unter 1% der Stimmen vertreten war, während er an der TU Braunschweig 15% hat. An der TU habe sich der MSB Spartakus der DKP im Studentenrat (SR) mit Fritz Güde solidarisiert, an der HBK nicht. Zu Wort kommt die eigene Zelle Mathematik/Physik an der TU, weitere TU-Artikel behandeln die Sozialwissenschaftliche Fakultät sowie die Fachbereiche Anglistik, Politik und Architektur und in "TU AStA gibt Lebenshilfe" dessen Rat, sich als Nebenhörer an der PH einzutragen. Man befaßt sich mit der Brandt-Kundgebung in Braunschweig (vgl. 7.5.1974) und seinem Rücktritt, der Gründung der GUV (vgl. 1.5.1974) und deren Unvereinbarkeit mit der GEW (vgl. 9.5.1974), mit der Firma Jägermeister und deren Bemühungen um die Fussballfans von Eintracht Braunschweig, der UdSSR, wozu ein Reisebericht erscheint, dem Internationalen Arbeiterkünstlertreffen (vgl. 1.5.1974) in Braunschweig, einer Plastik von Erich Hauser im Salve Hopes, wo auch Günter Grass seine Zeichnungen ausstelle, und mit einem Kambodscha Infostand. Aufgerufen wird zur KBW-Veranstaltung zum Grundgesetz (vgl. 21.5.1973).
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 15, Braunschweig 21.5.1974
21.05.1974:
In Braunschweig will der KBW im Haus der Jugend Neustadtmühle eine Veranstaltung zum Grundgesetz (GG) mit Martin Fochler durchführen, zu der auch der KSB aufruft.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.15,Braunschweig 21.5.1974,S.8
24.05.1974:
In Braunschweig soll eine Vorführung des Films 'Rote-Fahne-Kanal' im Rahmen eines Seminars an der PH stattfinden, wozu auch der KBW am Fernmeldeamt (vgl. 20.5.1974) aufruft.
Q: Der Rote Wecker Nr.3,Braunschweig 20.5.1974,S.5
11.06.1974:
Der KSB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 21.5.1974, 19.6.1974) heraus, in dem mit einer Auflage von 2 000 die Wahlplattform des KSB verbreitet wird. Eingegangen wird auf die Jusos der SPD, den MSB der DKP, den LHV, ALU, SLA und RCDS. Zum KSV der KPD heißt es u.a.: "selbst in der ehemaligen KSV Hochburg Architektur hört und sieht man nichts." Zum Ersten Mai habe der KSV dieses mal nach Hannover mobilisiert.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 11.6.1974
12.06.1974:
Auch die KBW-Ortsgruppe Braunschweig rief zur heutigen Veranstaltung des Türkischen Studentenvereins zum Tod von Neset Danis in Norderstedt auf.
Q: KBW-OG Braunschweig: Polizei deckt politischen Mord an einem türkischen Arbeiter,Braunschweig 7.6.1974
19.06.1974:
In der Nr.25 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 12.6.1974, 26.6.1974) berichtet die KPD, daß für den Parteitag aus Niedersachsen gespendet wurde von der Hochschulleitung Braunschweig des KSV und ihren Zellen Germanistik TU, Kunst und Fachhochschule (FHS) Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 19.6.1974
19.06.1974:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 16 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 11.6.1974, 12.11.1974) für 10 Pf. in einer Auflage von 700 Stück heraus.
Man befaßt sich mit dem Hochschulrahmengesetz im Leitartikel "HRG – Plan der bürgerlichen Klasse für die Hochschule", mit dem Fachbereich 2 (Gestaltung) der HBK und der PH, wo am 13.6.1974 der AStA-Vorsitzende abgewählt wurde, sich die Jusos aber doch durchsetzen konnten. Gefordert wird die Abschaffung des NC an der PH.
Die Zelle FHS des KSB, ist an der FHS Braunschweig/Wolfenbüttel mit MSB Spartakus und SHB konfrontiert. Am Wolfenbütteler Fachbereich Technik arbeiten neben dem KSB auch MSB und KSV. Eingegangen wird auch auf die TU-Bereiche Elektrotechnik, Bauing.wesen, Anglistik, Architektur, Politik, wo die SHG/Juso ein Flugblatt verteilten, Chemie, Germanistik und die Fachschaft Mathematik/Physik.
Man beschäftigt sich auch mit Chile, den Kernkraftwerken (AKW), wozu die Zelle Mathematik / Physik eine Veranstaltung machen wolle, den Landtagswahlen in Niedersachsen, mit Siemens Braunschweig, dem Einsatz von Lichtkanonen gegen Demonstranten, den Landtagswahlen (LTW), sowie mit Dieter Duhm, der auf einer ESG-Veranstaltung auftrat.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 16, Braunschweig 19.6.1974
24.07.1974:
In der Nr.30 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.7.1974, 31.7.1974) berichtet die KPD, es gingen Parteitagsspenden ein aus Braunschweig u.a. von der Hochschulleitung (HL) des KSV sowie von KSV PH und KSV TU.
Q: Rote Fahne Nr.30,Dortmund 24.7.1974
04.09.1974:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.18 (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) heraus. Gespendet wurde u.a. durch die Zelle Chemie des KSB Braunschweig.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 4.9.1974
16.09.1974:
In Braunschweig werden, laut KPD, vermutlich in dieser Woche 6 kommunistische Architekturstudenten (u.a. Erhard Rotha.) verhaftet oder festgenommen und dagegen ein Aktionskomitee "Gegen Polizeiterror und Klassenjustiz" gegründet.
Q: Rote Fahne Nr.39,Dortmund 25.9.1974
01.10.1974:
In Braunschweig beginnt, laut KSB, Anfang Oktober ein Mietstreik in den Studentenwohnheimen. Statt der neuen Miete von 125 DM wird die alte von 105 DM gezahlt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.19,Braunschweig 28.1.1975
12.11.1974:
In Braunschweig gibt die Zentrale Leitung (ZL) des KSB des KBW ein Extra der 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 19.6.1974, 3.12.1974) zum Streik der Wohnheimstudenten (vgl. 1.10.1974), in den auch KSV der KPD und MSB Spartakus der DKP eingriffen, heraus mit einer Auflage von 2 000 Exemplaren.
Q: Rote Hochschulzeitung Extra, Braunschweig 12.11.1974
30.11.1974:
In Köln soll heute, laut und mit KPD, eine Anti-Schah bzw. Iran-Demonstration stattfinden, zu der die Ortsgruppen der Föderation Iranischer Studenten (FIS) u.a. auch in Braunschweig aufrufen.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974
03.12.1974:
Der KSB Braunschweig des KBW gibt seine 'Rote Hochschulzeitung' Nr. 18 (vgl. 12.11.1974, 28.1.1975) in einer Auflage von 700, zu einem Preis von 10 Pfg. heraus.
Mit dem Mietstreik in den Studentenwohnheimen (vgl. 1.10.1974) solidarisierte man sich auf der TU-VV und an den Bereichen Chemie, Politik und Geschichte. An der PH soll eine Aktionswoche zum Berufsverbot (BV) stattfinden. Berichtet wird auch von der, von Eltern gebildeten, Aktion Kleine Klasse (AKK) und Referendaren an der Hohenstiegschule, von den Schulen Bebelhof und Querum, der Volksschule Rothenburg in der Weststadt, der Grund- und Hauptschule Vechelde, der Oberstufe der Comeniusschule, der Grund- und Hauptschule Pestalozzistraße, aber auch über Christiane Huth in Hamburg.
Berichtet wird vom NC, vom Umzug der FHS Fachbereich Sozialwesen, der Kunstpädagogik an der HBK sowie von der TU von der eigenen Zelle Romanistik, die ein Flugblatt verteilte, der eigenen Zelle Politik, die seit Semestern einen Büchertisch durchführt, der ihr jetzt verwehrt werden soll, über eine Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft am Fachbereich Politik, bei der arabischen Studenten und KSBlern der Zutritt verweigert wurde, und über einen Juso aus dem Fachschaftsrat Politik, der die neue Wohnheimmiete bezahlt habe, sowie aus den Bereichen Chemie, Elektrotechnik, Bauingenieurswesen, Mathematik/Physik, Anglistik, Wirtschaftspädagogik (Handelslehrer), Psychologie und von der Demokratischen Linken, deren Linie SPD-nah sei.
Zur Frage der Prüfungen erscheint ein Interview mit Professor Müller von der PH. es erscheint auch ein Artikel "Zur Kritik der bürgerlichen Linguistik". Ein Leserbrief widmet sch dem Dieter Duhm-Artikel der letzten Nummer, wobei es sich offenbar um den ersten Leserbrief überhaupt handelt.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 18, Braunschweig 3.12.1974
11.01.1975:
Innerhalb des Kommunistischen Oberschülerbundes (KOB) Braunschweig erscheint das Zirkular Nr. 19 (vgl. 2.4.1975).
Beigeheftet ist auch ein "Plan für die Aufteilung der Zellen auf die verschiedenen KVZ-Verkaufsbereiche", in dem von über 150 Mitgliedern des KBW und seiner Massenorganisationen 128 erfasst werden, wobei u.a. für die Weststadt die KSB-Zellen Mathematik / Physik mit 7 und E-Technik mit 2 Genossen, für die Frankfurterstr. die KSB-Zellen Psychologie mit 2, Anglistik mit 4 und Gestaltung mit vermutlich 8, für den Bezirk Goslarsche Straße die Zelle Kunstpädagogik mit 5, für das Siegfriedviertel die KSB-Zelle PH mit 16, für Heinrichstraße / Bültenweg die KSB-Zelle Politik mit 8, für Magniviertel / Streitberg die KSB-Zelle Chemie mit 4, für die Kastanienallee die KSB-Zellen Bauingenieure mit 5 und Architektur mit 2, für Bebelhof die KSZ-Zellen Germanistik mit 6, Geschichte mit 3 und Romanistik mit 1 sowie für die Innenstadt das Zentrale Gremium mit 5, die Zelle FHS mit 5 und die Zelle Maschinenbau mit 4 Genossen eingeplant werden.
Q: KOB Braunschweig: Zirkular Nr.19,Braunschweig 11.1.1975
24.01.1975:
In Braunschweig beginnt, laut KSB, eine China Woche bis zum 4.2.1975, die außer vom KSB auch von der GDCF Braunschweig und dem AStA PH unterstützt wird. Laut KOB dauert die Chinawoche an der PH vom 27.1. bis zum 31.1.1975.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.19,Braunschweig 28.1.1975; KOB Braunschweig: Zirkular Nr.19,Braunschweig 11.1.1975
28.01.1975:
Der KSB Braunschweig des KBW gibt seine 'Rote Hochschulzeitung' Nr. 19 (vgl. 3.12.1974) zu einem Preis von 10 Pf. in einer Auflage von 700 und unter der Verantwortung von Hubertus Geisler heraus. Berichtet wird vom Mietstreik in den Studentenwohnheimen und aus den Heimen Schunter, Langer Kamp, dem kirchlichen Heim Sielkamp und dem der FHS Wolfenbüttel. Aufgerufen wird: "Das Augenmerk auf das Studentenwerk richten".
Die Zelle PH steht in Konkurrenz zu KSV, MSB Spartakus und Jusos und führte während der Aktionswoche zum Berufsverbot (BV) eine Veranstaltung mit Christiane Huth (Hamburg) durch, an der ca. 200 teilnahmen. Die Prüfungsordnung (PO) wurde verschärft.
Eingegangen wird auch auf die TU und deren Höchstzahlen für Studienplätze sowie den Fachbereich Architektur, auf die Zelle Bauingenieurswesen, die Chemie, das Geographische Institut, die Psychologie, die Zelle Mathematik/Physik, die Germanistik, und zum Politikprofessor Lompe wird gefragt: "Wie sozial ist ein demokratischer Sozialist?".
Berichtet wird auch über die FHS, wo ein Vorlesungsboykott ansteht und die eigene Zelle vom Fachbereich Sozialwesen berichtet und sich mit dem MSB befaßt, der zusammen mit dem SHB den ASTA trägt, und auf die FHS's Hildesheim/Holzminden und Buxtehude/Suderburg.
Von der HBK wird eingegangen auf den Besuch des Kultusministers Grolle und den 10-köpfigen Studentenrat, in dem der KSV und die eigene Zelle Kunstpädagogik 4 Sitze einnehmen sowie berichtet vom Fachbereich 4 experimentelle Umweltgestaltung und aus dem Industrie-Design. Man berichtet noch von Kernkraftwerken, dem Vietnamesischen Studentenverein, dem neuen eigenen Büro und der geplanten China Woche (vgl. 24.1.1975). Vorgestellt wird das Buch von Franz Dick: Kritik der bürgerlichen Sozialwissenschaft.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 19, Braunschweig 28.1.1975
29.01.1975:
In der Nr.4 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 22.1.1975, 5.2.1975) berichtet die KPD aus Braunschweig vom KSV in der Baugeschichte an der TU.
Q: Rote Fahne Nr.4,Dortmund 29.1.1975
04.02.1975:
In Braunschweig endet, laut KSB des KBW, eine China Woche ab dem 24.1.1975, die außer vom KSB auch von der GDCF Braunschweig und dem AStA PH unterstützt wurde.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.19,Braunschweig 28.1.1975
26.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.8 (vgl. 19.2.1975, 5.3.1975) heraus. Aus Niedersachsen wird u.a. berichtet vom KSV Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr.8,Köln 26.2.1975
27.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.8 (vgl. 20.2.1975, 6.3.1975) heraus und berichtet u.a. aus Braunschweig vom KSV der KPD am Fachbereich Architektur der TU.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.8,Mannheim 27.2.1975
März 1975:
Die Kommunistische Gruppe Bochum (KGB – vgl. 5.4.1975) berichtet vermutlich aus dem März aus Braunschweig von der Verurteilung des KSV-Mitglieds Wolfgang Kaul zu 6 Monaten ohne Bewährung wegen Störung einer Lehrveranstaltung (vgl. 16.3.1976).
Q: Bochumer Arbeiterzeitung Nr.10,Bochum Apr. 1975,S.4
08.03.1975:
Der KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet, daß für eine heutige Gründungsversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) die folgenden, nicht von MSB und SHB der DKP getragenen ASten eingetreten seien, die sich aber vermutlich nicht durchsetzen konnten (vgl. 20.3.1975), u.a. aus Niedersachsen u.a. der SVI-Landesverband und PH Braunschweig.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975,S.11
02.04.1975:
Innerhalb des KOB Braunschweig erscheint das Zirkular Nr. 21 (vgl. 11.1.1975). Enthalten ist auch ein Papier der Ortsleitung des KBW zu den Berufsverboten.
Q: KOB Braunschweig: Zirkular Nr.21,Braunschweig 2.4.1975
07.05.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.18 (vgl. 30.4.1975, 15.5.1975) heraus, in der er u.a. berichtet aus Braunschweig über Studenten der TU.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 7.5.1975
16.05.1975:
Bei VW Salzgitter verkaufen heute, laut der Sympathisantengruppe Salzgitter der KBW (vgl. 22.5.1975), zwei KSVlerinnen aus Braunschweig die 'Rote Fahne' (RF - vgl. 14.5.1975) der KPD.
Zwei Zivilpersonen, einer davon der Chef des Werksschutzes, griffen die Verkäuferinnen an und zerrissen die Zeitungen. Die Arbeiter hätten durch Pfeifen und Rufe dagegen protestiert.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.20,Mannheim 22.5.1975
19.05.1975:
Der KBW (vgl. 29.5.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche von einer Sitzung des Studentenrates (SR) der TU Braunschweig, auf der auf Antrag des KSB des KBW hin ein Volksentscheid gegen den Paragraphen 218 gefordert wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.21,Mannheim 29.5.1975
02.06.1975:
In Braunschweig besuchen, laut und mit KBW (vgl. 12.6.1975), ca. 300 das Oman-Solidaritätsfest des AStA der TU, welches eine Omanwoche abschließt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975
16.06.1975:
In Braunschweig demonstrieren, laut KPD, vermutlich in dieser Woche 1 200 Studenten, davon 800 von der PH, gegen Lehrernichteinstellungen. Der KSV der KPD habe einen revolutionären Block gebildet.
Q: Rote Fahne Nr.25,Köln 25.6.1975
September 1975:
Die Ortsgruppe Braunschweig des KBW gibt vermutlich im September eine Broschüre "Keine Fahrpreiserhöhungen bei der Verkehrs-AG" heraus. Dokumentiert wird eine "Erklärung des Studentischen Rats der TU".
Q: KBW-OG Braunschweig: Keine Fahrpreiserhöhungen bei der Verkehrs-AG,Braunschweig o. J.,S.14
09.12.1975:
Die Kunstgruppe Braunschweig veröffentlicht zum 1. Mai 1976 eine Broschüre "'75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse", in der eine Bilanz gezogen wird von verschiedenen Auseinandersetzungen in Braunschweig seit dem 1. Mai 1975, zu denen die Kunstgruppe einen kulturellen Beitrag geleistet und die Arbeit des KBW am Ort unterstützt habe. Hierbei handelt es sich u.a. um:
- "Auch die Lehrer und Studenten sind in der gegenwärtigen Lage gezwungen, gegen die Arbeitslosigkeit zu kämpfen!" und um
- "Die Braunschweiger Studenten wehren sich gegen die politische Unterdrückung an der Hochschule" (vgl. 9.12.1975).
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.11 und 28f
29.01.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.4 (vgl. 22.1.1976, 5.2.1976) heraus, die u.a. berichtet von den Studentenparlamentswahlen an der TU Braunschweig, bei denen RCDS und Reaktionäre 2, LHV 1, KSV 1, MSB/SHB und Sympathisanten 7, Unorganisierte 5, Basisgruppen 10 sowie die vom eigenen KSB unterstützte Aktionseinheitsliste 6 (davon 5 KSB) Sitze erhielten.
Laut der KBW-Kunstgruppe (vgl. Apr. 1976) wird heute die Essensausgabe aus Protest gegen die Preiserhöhungen boykottiert und eine studentische Notmensa organisiert.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.4,Mannheim 29.1.1976; KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.29
16.03.1976:
In Braunschweig soll, laut KPD, die Berufungsverhandlung gegen sechs Genossen und Sympathisanten ihres KSV, u.a. den Genossen Kaul, Sprecher des KSV RK Niedersachsen, wegen deren Vorgehen gegen den Baugeschichteprofessor Hecht stattfinden (vgl. März 1975). Alle Angeklagten erreichen eine Reduzierung der Strafen. Kaul muß 800 DM bezahlen.
Q: Rote Fahne Nr.11 und 13,Köln 17.3.1976 bzw. 31.3.1976
01.06.1976:
Heute erscheint ein Extra der 'Kommunistischen Volkszeitung' zur landesweiten Demonstration der Lehrerstudenten, herausgegeben von der KBW Ortsleitung Hannover. Berichtet wird von Streiks u.a. an der PH Braunschweig.
Q: Kommunistische Volkszeitung Studentendemonstration,Hannover 1.6.1976
01.05.1977:
1. Mai in Braunschweig.
Laut KB kommen zu der DGB-Kundgebung ca. 3 000 Menschen:"
Der KB baute eine Aktionseinheit (Mai-Initiative auf, an der nach einigem Hin und Her - schließlich neben dem KB noch eine Basis-Gruppe (Fachhochschule), eine Sponti-Gruppe (Guter Morgen) und die Selbstorganisation der Ersatzdienstleistenden (SO,d.Vf.) teilnahmen. Die Mai-AE organisierte eine kleine Demo zur DGB-Kundgebung mit 60 - 70 Leuten, um dort gemeinsam … die Parolen der Anti-AKW-Bewegung zur Geltung zu bringen, was denn auch recht gut gelang. Eine Mai-Veranstaltung derselben Organisationen wurde von weiteren Braunschweiger Basis-Gruppierungen unterstützt und war mit über 250 Teilnehmern gut besucht."
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.9
17.10.1977:
In den bezirklichen Seiten der 'Kommunistischen Volkszeitung' berichtet der KBW aus Südostniedersachsen aus Braunschweig u.a. von der KSB-Leitung über die Bauingenieursprofessoren der TU.
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ausgabe SONS Nr.42,Mannheim 17.10.1977,S.20
15.11.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.117 (vgl. 31.10.1977, 28.11.1977) heraus. U.a. haben sich mit den vom Verbot bedrohten Organisationen KB, KBW, KPD und KPD/ML solidarisch erklärt der FSR Chemie der TU Braunschweig und die Jugendvertretung der TU (ÖTV-Bereich) Braunschweig.
Q: Arbeiterkampf Nr.117,Hamburg 15.11.1977
06.02.1978:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.122 (vgl. 23.1.1978, 20.2.1978) heraus.
Von den SP-Wahlen im Wintersemester 77/78 werden u.a. Ergebnisse bekanntgegeben von der TU Braunschweig: KBW: 2 Sitze.
Q: Arbeiterkampf Nr.122,Hamburg 6.2.1978
01.05.1978:
1. Mai in Braunschweig. Laut KB beteiligen sich an der DGB-Kundgebung ca. 3 000 Menschen:"
Im Anschluß daran hielt der KBW eine eigene Kundgebung ab, die von 60 Leuten angehört wurde. Die Braunschweiger Linke hatte ein Mai-Fest organisiert, zu dem mindestens 900 Menschen kamen."
Das Fest wurde u.a. unterstützt von: Bambule, Russell-Initiative, Sozialistische Initiativgruppe (SIG), KB, KPD, GUAS Arabien und GLU.
Q: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.13
10.05.1978:
In Hannover demonstrieren, laut der Betriebszelle TU Braunschweig des KBW (vgl. 14.7.1978), 6 000 aus ganz Niedersachsen gegen das Niedersächsische Hochschulgesetz (NHG).
Q: KBW-Betriebszelle TU Braunschweig: Informationsblatt,Braunschweig 14.7.1978,S.15
Juli 1978:
Vermutlich Anfang Juli finden an der TU Braunschweig Wahlen zum Studentenparlament (StuPa) statt, bei denen, laut KB, der KSB des KBW 3 Sitze erhält.
Q: Arbeiterkampf Nr.133,Hamburg 11.7.1978,S.55
14.07.1978:
Die Betriebszelle TU Braunschweig des KBW gibt ein Informationsblatt zum Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG) heraus, welches sich sowohl mit den Beschäftigten als auch mit den Studenten befasst und den "Zweck der Hochschulreform" enthüllt. Berichtet wird über "Zusammenlegung PH und TU auf Kosten der Belegschaft", von der Rationalisierung, wobei auch auf Siemens und den Schreibdienst der Stadtverwaltung Bezug genommen wird. Aufgerufen wird: "Einen großen Streik vorbereiten", berichtet von der landesweiten NHG-Demonstration (vgl. 10.5.1978). Gefordert wird die Anerkennung der PF von Zimbabwe durch die Bundesregierung.
Q: KBW-Betriebszelle TU Braunschweig: Informationsblatt,Braunschweig 14.7.1978
Januar 1979:
Vermutlich im Januar finden, laut KB, die Studentenparlamentswahlen an der TU und PH Braunschweig statt, bei denen der KSB des KBW 225 Stimmen und 3 Sitze, die Basisgruppen 2 300 Stimmen und 37 Sitze sowie der LHV 20 Stimmen und einen Sitz erhalten.
Q: Arbeiterkampf Nr.147,Hamburg 5.2.1979,S.46
Januar 1979:
Vermutlich im Januar finden, laut KB, die Studentenparlamentswahlen an der Fachhochschule Braunschweig statt, bei denen die Linke Liste - LiLi (BG und KB-Stundenten) 377 Stimmen und 15 Sitze erhält.
Q: Arbeiterkampf Nr.147,Hamburg 5.2.1979,S.46
07.04.1979:
Laut KB demonstrieren in Braunschweig ca. 900 Menschen gegen die Störfälle im AKW Harrisburg (USA):"
Zu der Demo aufgerufen hatte der Arbeitskreis gegen Atomenergie, AStA der TU und die Stadtzeitung. Unterstützt wurde diese Demo von GIM, GLU, AUD, Jusos, Falken, KB, Basisgruppen, MSB und SHB."
Q: Arbeiterkampf Nr.152,Hamburg 30.4.1979,S.9
Juli 1979:
Bei den vermutlich im Juli stattfindenden Studentenparlamentswahlen (StpW) an Braunschweiger Hochschulen erhalten, laut KB, die Fachschaftsliste an der PH 12 Sitze und die Basisgruppen an der TU 19 Sitze, während der KSB des KBW 4 Sitze erzielt.
Q: Arbeiterkampf Nr.158,Hamburg 23.7.1979,S.30
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