Göttinger Nachrichten – Zeitung des AStA der Uni Göttingen, 20.5.1977

20.05.1977:
Eine Ausgabe der „Göttinger Nachrichten“ erscheint. Herausgegeben wird die Zeitung vom AStA der Georg-August Universität in Göttingen. Inhalt der Ausgabe ist neben einem Vorwort:
- Aus dem Offenen Brief des RCDS an Rektor Beug vom 28.4.1977
- Verfügung des Rektors
- Spieglein, Spieglein an der Wand - Wer jagt die Linke am meisten im Land?
- Gemeinsame Erklärung der ASten der TU Braunschweig und Uni Göttingen
- Stellungnahme des AStA/Gö vom 13.5.1977
- Rede auf der Uni VV vom 4.5.1977: Bubacks Trauergemeinde
- Solidaritätsadressen
- Koketterie mit dem Faschismus. Zur Auseinandersetzung mit der ‘liberalen’ Presse
- Chronologie des Konflikts
- Faschismus - auf wessen Seite?
- Sprüche und Widersprüche
- Freiheitsberauber in Aktion
- Klage von Burschenschaftlern
- Aus dem Urteil des Verwaltungsgerichts
- Die böse Scheinwelt der Studenten
- Sag mir, wie solidarisch Du bist
- Flugblatt von Minister Pestel
- Antrag des AStA/Gö an die Bundeskonferenz der BI’s
- Peter Paul Zahl: Staatstrauer
- Erklärung der DJU (Deutsche Journalisten Union)
- Und nun wirklich das Letzte!

Wichtig an der Ausgabe ist die Debatte um den sog. „Buback Nachruf“, der am 25. April 1977 in den „Göttinger Nachrichten“ veröffentlicht worden war. Ein Göttinger „Mescalero“ formulierte dort: „Meine unmittelbare Reaktion, meine ‚Betroffenheit‘ nach dem Abschuss von Buback ist schnell geschildert: Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen. Ich habe diesen Typ oft hetzen hören. Ich weiß, dass er bei der Verfolgung, Kriminalisierung, Folterung von Linken eine herausragende Rolle spielte.“ („Göttinger Nachrichten“, 25. 4.1977).

Im Vorwort heißt es: „Am Montagmittag, den 16.5.77 hat das Verwaltungsgericht in Hildesheim über den Antrag des Göttinger AStA, die sofortige Vollziehung der Verfügung des Rektors, die eine Distanzierung des AStA von dem inkriminierten Buback-Artikel sowie die Rückzahlung der Kosten für die entsprechende Ausgabe der ‚Göttinger Nachrichten‘ durch die AStA-Referenten, die Untersagung der weiteren Wahrnehmung des politischen Mandats beinhaltet, aufzuschieben, entschieden.“ Die „Entscheidung in Hildesheim“ gehe als „politisches Urteil in die Geschichte des Kampfes um das politische Mandat und demokratische Rechte an den Hochschulen ein“.

Die Folgen „einer glatten Amtsenthebung für das politische und ideologische Klima an den Hochschulen sind unserer Meinung auch die größere Gefahr gegenüber den Vorteilen, die sich für die Herrschenden bei der Durchsetzung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes nach einem Sieg über den AStA ergeben“.

In der „Verfügung des Direktors“ wird dem AStA untersagt, „Erklärungen und Stellungnahmen allgemeinpolitischen, nicht hochschulbezogenen Inhalts abzugeben und zu verbreiten und hierfür Haushaltsmittel der Studentenschaft einzusetzen. Die sofortige Vollziehung dieser Verfügung wird angeordnet.“ Und in der „Begründung“ heißt es, dass die „Verbreitung der ‚Göttinger Nachrichten‘ vom 25.4.1977 durch den AStA … rechtswidrig ist“. Der AStA „begehe einen schwerwiegenden Rechtsverstoß und verletzt zugleich die Rechte der Mitglieder der Studentenschaft und das Ansehen der Universität Göttingen in nachhaltiger Weise“.

Solidarisiert haben sich mit dem AStA der Universität Göttingen:
- Kassel (Gesamthochschule)
- AStA der TU Hannover
- AStA der PH Göttingen
- AStA der Uni Heidelberg
- AStA der Uni Tübingen
- AStA der Uni Bremen
- AStA der Uni Bochum

Solidaritätsadressen u. a. gingen ein von: Darmstadt (TH), Kassel (GHK), Tübingen (Uni), TU VV Hannover, AStA und VV der PH Westfalen/Lippe, StuPa und AStA der Uni Kaiserslautern, AStA und HfbK Hamburg.
Quelle: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977.

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25.04.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten: „Am Montag, 25.4.77, erschien die Ausgabe der Göttinger Nachrichten, die das größte Aufsehen in der Geschichte des Göttinger AStA erregen sollte. Auf S. 10-12 ist der Artikel „Buback + -ein Nachruf" abgedruckt, der sich kritisch mit dem Attentat auf Buback auseinandersetzt, allerdings offen darlegt, dass der Verfasser keineswegs Trauer um Buback empfindet.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

28.04.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten, dass der „RCDS in die Offensiv geht“. „In einem offenen Brief an den Rektor fordert RCDS-Schulte rechtsaufsichtliche Maßnahmen gegen den AStA. Gleichzeitig wird mitgeteilt, dass der RCDS bereits Strafanzeige wegen ‚öffentlicher Billigung der Ermordung‘ von Buback (§ 140 STGB) erstattet habe. Dem Rektor wird bei Nichtnachkommen dieser Aufforderung mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde gedroht. Am gleichen Tage stellt der ehemalige RCDS-Rechtsaußen Mayer-Ravenstein aufgrund dieses Artikels im Studentenrat einen Misstrauensantrag gegen den AStA und lässt namentlich darüber abstimmen.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

30.04.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten über Pressereaktionen: FAZ, WELT und GT (Göttinger Tageblatt). Sie beginnen „die Hetzkampagne, nachdem bereits im Februar seitens der WELT Göttingen als das ‚Zentrum des Terrors‘ ausgemacht worden war (WELT v. 22.2.). Unter den Titeln ‚Göttinger AStA billigt den Mord an Buback‘, ‚Gewaltverherrlichung in Göttinger AStA-Zeitung‘, werden in den Artikeln die inkriminierten Zitate abgedruckt und der Göttinger AStA als Terroristen-AStA beschrieben, der sich immer mehr der ‚Anarcho-Szene annähert‘ (GT v. 30.4.)“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

28.04.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 schreibt der RCDS der Uni einen „Offenen Brief“ an Rektor Beug. Darin werden „Maßnahmen gegen die Verantwortlichen des AStA“ gefordert. U. a. „Persönliche Haftbarmachung der verantwortlichen AStA-Referenten für die Kosten der gn-Ausgabe vom 25.4.1977“, sowie eine „Veranlassung der Untersuchung des Finanzgebarens des AStAs“. Insbesondere solle untersucht werden, „ob aus zwangsweise eingezogenen Beiträgen der Studentenschaft Materialien zur Besetzung des Bauplatzes in Grohnde angeschafft worden sind“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 3.

29.04.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 verfügt der Rektor der Uni Göttingen vermutlich in diesen Tagen, dass die weitere „Verbreitung des Artikels ‚Buback und ein Nachruf“ mit sofortiger Wirkung untersagt wird“. Zudem wird der AStA aufgefordert, „binnen einer Woche nach Zustellung dieser Verfügung die auf Seite 10 der Ausgabe enthaltenen Äußerung: ‚Meine unmittelbare Reaktion, meine ‚Betroffenheit‘ nach dem Abschuss vom Buback ist schnell geschildert: Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen … Ehrlich ich bedauere es ein wenig, dass wir dieses Gesicht nun nicht mehr in das kleine rotschwarze Verbrecheralbum aufnehmen können, das wir nach der Revolution herausgeben werden, um der meistgesuchten und meistgehassten Vertreter der alten Welt habhaft zu werden …‘ öffentlich zurückzunehmen“.

Dem AStA wurde weiter untersagt, „Erklärungen und Stellungnahmen allgemeinpolitischen, nicht hochschulbezogenen Inhalts abzugeben und zu verbreiten und hierfür Haushaltsmittel der Studentenschaft einzusetzen“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 4.

02.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 veröffentlicht der Göttinger RSDS seinen „Offenen Brief.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

03.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 berichten „die WELT und GT darüber, „dass die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag eine dringende Anfrage wegen des besagten Artikels gestellt hat.

Am gleichen Tag erreicht den AStA ‚gegen Empfangsbekenntnis‘ eine Verfügung des Rektors (datiert 2.5.), in der dem AStA untersagt wird, die GN weiter zu verbreiten; er wird aufgefordert, binnen einer Woche die inkriminierten Äußerungen öffentlich zurückzunehmen; die anfallenden Kosten sollen von den AStA-Referenten persönlich getragen werden; dem AStA wird die weitere Wahrnehmung des politischen Mandats untersagt; die sofortige Vollziehbarkeit wird angeordnet. Begründet wird dies mit dem ‚schwerwiegenden Rechtsverstoß‘, den der AStA mit der Publizierung strafbarer Aussagen begangen habe. Abends wird über den Rundfunk bekannt gegeben, „dass Bundesjustizminister Vogel und Landtagspräsident Müller Strafanzeigen gegen den Verfasser sowie gegen die Hersteller und Verbreiter der GN gestellt haben“, wegen „Verunglimpfung Toter sowie Verhöhnung und Beleidigung der Angehörigen der Bundesstaatsanwaltschaft“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

03.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 findet an der Uni Göttingen ein Teach-In „zu den Angriffen gegen den AStA“ statt. Mit „1.800 - 2.000 Stimmen“ wird der „Resolution des AStA“ zugestimmt, dass „in den folgenden Tagen über Kampfmaßnahmen zu diskutieren“ sei und möglicherweise „auf einer Uni VV über Streik“ zu beschließen. Zur Vorbereitung der VV soll in allen „Lehrveranstaltungen über die Verfügung und Strafanzeige gegen den AStA diskutiert und über die Vorschläge des AStA abgestimmt werden. Dem Rektor wird ein Ultimatum gestellt, seine Verfügung innerhalb einer Woche zurückzunehmen.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

04.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977, veröffentlichen eine Rede auf der Uni VV vom 4.5.1977: „Bubacks Trauergemeinde.“

Darin wird u. a. ausgeführt, dass „die Schüsse von Karlsruhe hervorragend dazu geeignet seien, eine erneute Offensive gegen die Linke zu starten und den großen Topf bereitzustellen, in den alle - Linke, Jusos, Kommunisten, Spontis, AKW-Gegner, Anarchisten - hineingeworfen werden können“. Und zur RAF meint man, dass sie sich „immer eindeutig von Anschlägen, die sich gegen ‚das Volk‘ richten, distanziert“ habe. Aber es würde einen „staatlichen Terror“ geben, der sich „im Gegensatz dazu gegen die Massen“ richtet. Terror gehe in „diesem Falle von der Bourgeoisie aus“, die „mit Gewalt ihre Klassenherrschaft aufrechterhält“. Dieser „Terror findet kein empörendes Interesse in der bürgerlichen Presse“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 11.

05.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 solidarisiert sich die VV der Uni Bremen mit dem Göttinger AStA.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 12.

06.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 solidarisiert sich vom 6.-8.5. die „Basis-Gruppen Fraktion” mit „dem Vorgehen des Göttinger AStA“ und die PH-Studentenschaft der PH Göttingen.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 12.

09.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 geben die ASten TU Braunschweig und Uni Göttingen“ eine „Gemeinsamen Erklärung“ heraus, in der u. a. missbilligt wird, das eine „großangelegte Pressekampagne“ gestartet worden ist. Man lasse sich auch „in Zukunft nicht verbieten. Das politische Mandat wahrzunehmen“. Eine „Selbstzensur der Linken kommt für uns nicht in Frage“. Des Weiteren meint man, dass „die Inkriminierung des Buback-Artikels der Reaktion nur als Vorwand dient, die Organe des VS zu zerschlagen”. Man wendet sich weiter gegen eine „Zensur“. Dadurch werde versucht, „sie (die ASten, d. Verf.) an ihrer Arbeit zu hindern und ihn letztlich politisch zu liquidieren“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 8.

10.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 wird der „GN-Artikel vom AStA der TU Hannover abgedruckt.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

11.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 findet an der Uni Göttingen eine Vollversammlung mit ca. 4.000 Studenten statt, auf der mit „großer Mehrheit einen uniweiten Streik bis zum 16.5. beschließt, auf der Grundlage einer Resolution, die erklärt: ‚Die Uni VV … wendet sich entschieden gegen jede Einmischung des Staates und des Rektorats in die Angelegenheiten der Studentenschaft.‘ Wir brauchen eine starke verfasste Studentenschaft mit politischem Mandat, um unsere Interessen und Rechte selbständig gegen den Staat zu vertreten.“ Gefordert wird die „sofortige Rücknahme der Androhungen des Rektorats! Für die gesetzliche Anerkennung der Verfassten Studentenschaft mit politischem Mandat, Satzungs- und Finanzhoheit“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 14.

11.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten darüber, dass vom AStA der „Uni Bochum unter dem Titel ‚Ob Freude oder keine, entscheiden wir alleine‘ der Buback-Artikel publiziert“ wurde.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 15.

11.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten darüber, dass auf einer Uni VV „zusammengekarrte Rechte Stimmung für einen Absetzungsbeschluss” des AStA zu machen. Der Antrag, sich „nicht vom Buback Artikel zu distanzieren … bekam 2.300 Stimmen“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 2.

12.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten darüber, dass vom „12.5. bis 16.5. an der Uni Göttingen gestreikt wurde, gegen den organisierten Widerstand von RCDS, SLH, und den UItrarechten“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 15.

13.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 verbreitet der AStA/Gö eine „Stellungnahme“ aus der hervorgeht, dass man sich von den „bewaffneten Aktionen der Stadtguerilla“ distanziert. Das sei kein „geeignetes Mittel, gesellschaftliche Probleme zu lösen“. Man „lehne diese Strategie ab“. Betont wird, „dass diese Politik ihre Wurzeln und Ursachen in den gesellschaftlichen Verhältnissen der BRD und der Politik der Herrschenden hat“.

Auch gegen die „Antiterror-Kampagne“ wird agitiert. Sie sei gegen „die gesamte Linke in der BRD entfacht worden“. Der AStA wehrt sich weiter „gegen die angedrohten bzw. bereits erfolgte strafrechtliche Verfolgung gegen die Asten, die den inkriminierten Artikel (gemeint ist der „Buback-Nachruf“, d. Verf.) nachgedruckt haben“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 9.

13.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 solidarisiert sich eine „Ausländervollversammlung der Uni Göttingen“ mit dem AStA und „verurteilt die Maßnahmen gegen den AStA der Universität Göttingen, der amtsenthoben werden soll“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 12.

13.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten darüber, dass „das Juridikum von Burschenschaftlern kontrolliert“ werde. „Eingelassen wird nur, wer eine gültige Seminarkarte vorweisen kann. SLH und RCDS starten eine Unterschriftenaktion gegen en Streik, die offensichtlich wenig Erfolg zeitigt. Ein Ziel des Streiks, die Auseinandersetzung mit den Rechten in den Lehrveranstaltungen zu führen, wird von der versammelten Reaktion, die stoßtruppmäßig organisiert ist (und von einem früheren Berufsoffizier, der inzwischen Jura studiert, angeführt werden), verhindert. Die streikenden Studenten, die diskutieren wollen, werden übel beschimpft ('Mörder, Mörder).“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 15.

13.05.1977:
Laut „Göttinger Nachrichten“ vom 20.5.1977 verabschiedet ein „Theologiestudentenkongress ‚Freiheit durch Widerstand“, der vom 13.5-15.5 in Göttingen stattfand“, eine „Solidaritätserklärung“ aus der hervorgeht, dass sich „350 Theologiestudenten , Vikare, Pfarrer und Hochschullehrer … gegen die Maßnahmen des Rektors der Göttinger Universität“ wenden, besonders „gegen die Auflage, der AStA dürfe keine Erklärungen allgemeinpolitischen Inhalts abgeben“. Man wehre sich dagegen, dass die, „die gegen die herrschende gesellschaftliche Unmenschlichkeit und Unmoral kämpfen, dass diejenigen, die Unrecht benennen, zu Unrechtstätern abgestempelt werden“.
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 13.

16.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten: „Am Montagmittag, den 16.5.77 hat das Verwaltungsgericht in Hildesheim über den Antrag des Göttinger AStA, die sofortige Vollziehung der Verfügung des Rektors, die eine Distanzierung des AStA von dem inkriminierten Buback-Artikel sowie die Rückzahlung der Kosten für die entsprechende Ausgabe der ‚Göttinger Nachrichten‘ durch die AStA-Referenten, die Untersagung der weiteren Wahrnehmung des politischen Mandats beinhaltet, aufzuschieben, entschieden.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 1.

16.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten darüber, dass „von Seiten der Kultus- und Unibürokratie eine offensichtliche Provokation gestartet“ wird. Auf einer abschließenden Pressekonferenz sei deutlich geworden, dass man sich „einen der linkesten ASten in der Bundesrepublik“ erhalten will (um ihn kontrollieren zu können), eine „Amtsenthebung erscheint offensichtlich als vorläufig nicht opportun. Es ist anzunehmen, dass mit finanziellen Disziplinierungsmaßnahmen operiert wird."
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 15.

16.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten darüber, dass eine Uni VV von „3.5OO Kommilitonen besucht“ worden sei. Die Rechten hätten stark mobilisiert. Beschlossen wird mehrheitlich, „den Streik bis auf weitere Aktivitäten seitens Landesregierung und Rektorat auszusetzen und evtl. direkte disziplinarische Maßnahmen sofort mit Aktionen zu beantworten“. „Nachdem die Resolution des RCDS (sofortiger Abbruch des Streiks) mit klarer Mehrheit (2OOO : 8OO) abgeschmettert wird, halten die Rechten eine eigene Kundgebung vor dem Juridikum ab. Am Montag Nachmittag fällt das Verwaltungsgericht Hildesheim das Urteil, die sofortige Vollziehung der Verfügung des Rektors zu bestätigen. Begründung: Es bestehe ‚ein öffentliches Interesse‘ daran, dass der AStA eine Erklärung herausgebe, in der er sich von dem gesamten Artikel distanziert.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 15.

17.05.1977:
Die „Göttinger Nachrichten” vom 20.5.1977 berichten darüber, dass der „Rektor den AStA-Vorsitzenden und den Finanzreferenten zu einer ‚Besprechung‘ ins Rektorat“ eingeladen habe. Tagesordnung: „Der Gerichtsentscheid. Trotz nur 21/2-stündiger schwacher Mobilisierung werden die AStA-Vertreter von einer Demo mit über 1.000 Leuten begleitet. Das Gespräch mit dem Rektor ergibt weiter nichts, da die Unibürokratie nicht bereit ist, die Katze aus dem Sack zu lassen. Eine Erklärung des AStA -die 5. oder 6. bereits - wird wiederum als nicht hinreichend erachtet, der Verfügung des Rektors nachzukommen. Trotzdem wird ab Di. -nachmittag über den NDR verbreitet, der AStA habe sich von dem Artikel distanziert.“
Q: Göttinger Nachrichten, Göttingen, 20.5.1977, S. 15.


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