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Aus Göttingen liegt die Broschüre „Häuserkampf in Göttingen 1986/87“ von Hausbesetzern aus dem Mai oder Anfang Juni 1987 vor. Ende 1981 konstituierte sich in Göttingen das „Autonome Plenum“, später auch ein „Frauenplenum.“ Die Besetzung des „Schiefer Weg 29“ fand am 16. Oktober 1986 statt.
Am 22.11.1986 fand eine „militante Demonstration“ statt, die sich gegen eine „verschärfte staatliche Repression“ richtete. Solidarität wurde mit der Hamburger Hafenstraße und der Düsseldorfer Kiefernstraße eingefordert.
Am 28.11.1986 wurde ein Haus in der „Burgstraße 7“ besetzt und wohl auch der „Theaterplatz 7“. Am 1. Dezember wurden der „Schieferweg 29, die Burgstraße 7 und der Theaterplatz 7“ von der Polizei geräumt.
Im Jugendzentrum trafen sich „500 Menschen“, um ihren Unmut zu äußern. Sie wurden von der Polizei „eingekesselt“. Dagegen fand am 2.12. eine Demonstration statt, die sich gegen das „repressive Vorgehen der Staatsschützer“ richtete.
Am 27.3.1987 wurde das „Rosa Haus“ in der „Bürgerstraße 12“ besetzt. Es folgte eine Besetzung der „ehemalige Luisenschule in der Baurat-Gerber Straße 10“ am 29.4.1987. Dort wurde auch ein „selbstverwaltetes Jugendzentrum“ eingerichtet. In der Nacht vom 29. auf den 30. April wurde dann geräumt.
Oktober 1981:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ entsteht in Göttingen im „Herbst 1981 das autonome Plenum und später dann auch das Frauenplenum“.
Quelle: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 3.
16.10.1986:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ wird an diesem Tag der „Schiefer Weg 29“ besetzt.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 7.
20.11.1986:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ taucht in Göttingen „Birne“ auf. Gemeint ist wohl Helmut Kohl. Gegen ihn wird mit „2.000 Leuten“ demonstriert. Rechte schlagen die „Schaufensterscheiben im roten Buchladen“ ein. Das BAK durchsucht die „Laden- und Privaträume der beiden Geschäftsführer“.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 6.
22.11.1986:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ findet in Göttingen eine „militante Demonstration“ statt. Es geht gegen die „verschärfte staatliche Repression“. In einem „Kommentar“ wird Solidarität geübt mit:
- Heusnerviertel (Bochum)
- Hafenstraße (Hamburg)
- Besetzern eines Hauses in Köln
- Besetzern in Duisburg
- Beschlagnahmung von Presseerzeugnissen
Die Maßnahmen würden sich gegen einen „antiimperialistischen und sozialen Widerstand in seiner gesamten Vielfältigkeit“ richten. Zuletzt heißt es im „Kommentar“ des „Sturmlaufs durch die Innenstadt“: „Avanti militanti - 831 Anschläge - und es macht immer noch Spaß!“
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 5 .
28.11.1986:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ wird in Göttingen „das Haus Burgstraße 7 öffentlich besetzt“.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 7.
28.11.1986:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ wird in Göttingen der „Theaterplatz 7“ besetzt. Auch hier stehe „billiger Wohnraum leer“. Auch hier werde „aus menschenverachtender Profitgier Wohnraum bewusst zerstört.“
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 14.
01.12.1986:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ werden in Göttingen „drei Häuser“ geräumt, der „Schieferweg 29, Burgstraße 7 und der Theaterplatz 7“. Parolen gegen die Räumung sind: „Pass auf Bulle, Deine Angst ist berechtigt!“ „Göttinger Bullenstadt, wir haben Dich zum Kotzen satt.“ Wir werden auch weiterhin gemeinsam mit allen anderen BesetzerInnen in der BRD kämpfen. Jetzt erst Recht!“
Im Göttinger Jugendzentrum treffen sich „500 Menschen“. Das JZ sei von der Polizei gestürmt worden. Später seien die Jugendlichen „eingekesselt“ worden.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 6. u. 13f.
02.12.1986:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ findet an diesem Tag vermutlich gegen die Einkesselung eine Demonstration in Göttingen und „gegen das repressive Vorgehen der Staatsschützer“ eine Demonstration statt.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 6. u. 13f.
27.03.1987:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ wird in Göttingen an diesem Tag das „Rosa Haus in der Bürgerstaße 12“ besetzt.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 28.
29.04.1987:
Laut der Broschüre: „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“ wird in Göttingen an diesem Tag die „ehemalige Luisenschule in der Baurat-Gerber Straße 10“ besetzt. Dort wurde „ein selbstverwaltetes Jugendzentrum eingerichtet“. Ein Grund für die Besetzung ist u. a., dass „Spekulanten, Hausbesitzergesellschaften und Bauunternehmer (sich) auf unserem Rücken … eine goldene Nase“ verdienen. Doch es würde auch um „Kommunalpolitik“ gehen. „Wir meinen, dass diesem Staat, der für sich und die Wirtschaft unser Funktionieren organisiert - und uns dazu erfasst, verplant und kontrolliert - auf allen Ebenen ein anderes Leben entgegengesetzt werden muss.“
Die Besetzung sei von „Schülern” organisiert worden. Barrikaden wurden errichtet. In der Nacht vom 29. auf den 30. April sei „geräumt“ worden.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen, S. 35.
Mai 1987:
Vermutlich erscheint bis spätestens Ende Mai oder im Juni 1987 die Broschüre „Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87“, die vom Göttinger Häuserkampf berichtet. Die Broschüre hat kein Impressum. Inhalt ist:
- Vorsülz
- Bewegung in Göttingen Herbst 1981 - Mitte 1986
- Chronologie 86, Teil 1
- Zur Scherbendemo
- Flugi: Scherbendemo 22.11.86
- Chronologie 86, Teil 2
- Flugi: Theaterplatz 7 besetzt
- Flugi: Schiefer Weg (Frauenlob bleibt besetzt)
- Flugi: Jeder Stein, der abgerissen …
- Flugi: Göttinger Kessel
- Flugi: Die Strippenzieher in ihren Löchern aufspüren
- Zur Besetzung der Burgstraße
- Versuch einer Einschätzung der Ereignisse in Gö
- Bewegung der 4.000
- Statt Hierarchie
- Flugi: Frauenzentrum
- Wenn sie uns kein Zentrum geben, werden wir’s …
- Flugi: Rosa Villa als Frauenzentrum besetzt
- Der Polizeiapparat in Gö
- Geheime Stadtpolizei
- Flugi: Luisenschule besetzt
- Zum weiteren Verlauf
- Hoffentlich fällt uns noch was ein.
Q: Auf der Weender des Nachts um halb Eins. Häuserkämpfe in Göttingen 1986/87, Göttingen o. J. (1987).
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