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Landkreis Peine

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 25.7.2008

Diese, wie immer unvollständige, Darstellung ist fast gänzlich auf die Stadt Peine beschränkt, wobei örtliche Materialien derzeit nur von der DKP erschlossen werden. Teilweise vorliegende Dokumente der KBW-Sympathisantengruppe Peine und der KBW-Zelle bei Peine und Salzgitter in Peine konnten bisher ebenso wenig ausgewertet werden wie Berichte von der Zelle Elmeg (IGM-Bereich) Peine der KPD/ML.

Aufgenommen wurden hier auch Berichte über die Ilseder Hütte AG bzw. die Peine und Salzgitter AG (P+S) und deren Umtriebe, u.a. auch im Ruhrbergbau (vgl. Nov. 1968, 18.7.1969).

Von der APO scheint der Landkreis Peine nur wenig berührt zu werden (vgl. 9.8.1969), so dass hier zunächst vor allem Meldungen der IG Bergbau und Energie (IGBE – vgl. Okt. 1970) bzw. zur Ruhrkohle AG (RAG – vgl. 22.3.1971) sowie Berichte aus dem Tarifgebiet der Stahlwerke P+S (vgl. 8.9.1969, 22.9.1970, 14.10.1970) bzw. der Stahlindustrie allgemein (vgl. 5.12.1970, 14.12.1970) mit Bezug zu Peine erschlossen werden.

Die DKP scheint in Peine bei P+S aktiv, verfügt am Ort auch über mindestens ein Betriebsratsmitglied (vgl. 18.10.1970). Im Aufsichtsrat der P+S aber sitzt offenbar Otto Brenner (vgl. Apr. 1971).

Im Vergleich zur Stahlerzeugung (vgl. 13.1.1972) ist der Eisenerzbergbau in Peine eher ein kleiner Bereich (vgl. Jan. 1972, 1.1.1972, Jan. 1973).

Spätestens ab 1972 beginnt die DKP mit der Herausgabe von zwei Zeitungen, 'Die rote Eule' für die Stadt Peine (vgl. Sept. 1972, Okt. 1972, 23.10.1972, Nov. 1972, Dez. 1972, Jan. 1973, Feb. 1973, Jan. 1974) und 'Der Träger' für die Hüttenwerke (vgl. Mai 1972, 2.10.1972, 16.10.1972, Nov. 1972, Dez. 1972, Jan. 1973, März 1973, Apr. 1973, Mai 1973, Jan. 1974).

Die DKP berichtet auch vom Kampf für eine Teuerungszulage bei den Hüttenwerken in Peine (vgl. Aug. 1973) und betreibt am Ort eine offenbar vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit (vgl. 9.8.1973), kann auch später noch Reisekader stellen (vgl. 29.3.1975).

Auch der neu gegründete KBW aber wird nun in Peine, dank seiner Ortsgruppe Wolfsburg, aktiv (vgl. 10.10.1973), verfügt bald über eine örtliche Sympathisantengruppe (vgl. Okt. 1974, 19.12.1974), die u.a. unter der Lehrerschaft des Landkreises tätig wird (vgl. 17.3.1975), und auch die KPD tritt, vermutlich vermittels ihrer Helmstedter Freunde, im Landkreis Peine auf (vgl. 8.4.1974).

Der KBW arbeitet mittlerweile vermutlich auch bei P+S Peine (vgl. 10.4.1975, 5.6.1975, 12.6.1975), wobei sich auch die KPD für den Konzern interessiert (vgl. 9.12.1975, 7.1.1976).

Später verfügt dann die RGO über eine Betriebsgruppe bei P+S Peine (vgl. 22.8.1979), beteiligt sich erfolgreich an den Betriebsratswahlen (vgl. Feb. 1981, März 1981).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

November 1968:
Der KSV der KPD berichtet von der Ruhrkohle AG (RAG - vgl. Sept. 1969):"
'GESCHICHTE DER RUHRKOHLE AG (RAG)

1957-1968:
'Die Kohlekrise' zwingt die Kapitalisten der Montanindustrie zu enormen Rationalisierungen in ihren Gruben: 250 000 Kumpel werden entlassen, während gleichzeitig die Schichtleistung pro Mann von 2 auf 4 Tonnen steigt.

NOVEMBER 1968:
Gründung der Ruhrkohle AG auf Grundlage des 'Kohlenanpassungsförderungsgesetzes' der SPD: Stahlfirmen wie Thyssen, Krupp, Mannesmann, Hoesch, Rheinstahl, Klöckner und Peine-Salzgitter (P+S,d.Vf.) brachten ihre Zechen in die Einheitsgesellschaft RAG ein. Die RAG übernimmt die auf den Zechen lastenden Schulden (1,2 Milliarden DM). Der Nettowert des übertragenen Vermögens wird mit 6%iger Verzinsung in 20 Jahren zurückerstattet. Jährliche Rate:
185 Mio. DM.
Die Konzerne behalten die rentablen Teile der Bergbaugesellschaften: die Kraftwerke und die Wohnungs- und Grundstückswirtschaft. Schließlich verpflichtet sich die RAG, die Stahlkonzerne mit Kohle zu Weltmarktpreisen zu beliefern. Das führte schon 1971 zu einem Verlust von 230 Millionen für die RAG. Die Konzerne mußten sich lediglich dazu verpflichten, diese billige Kohle auch abzunehmen: eben das will Sohl nicht mehr."
=Dem Volke Dienen Nr.2,Dortmund 17.1.1973,S.4

18.07.1969:
Laut IGBE (vgl. 1.8.1969) wird in Essen die Ruhrkohle AG (RAG - vgl. 6.3.1969, 11.8.1969) als Einheitsgesellschaft gegründet:"
Jetzt steht die Ruhrkohle-AG endgültig. Am 18.Juli wurde der Grundvertrag von 20 Zechengesellschaften in Essen unterschrieben. 47 Schachtanlagen, 28 Kokereien und 6 Brikettfabriken mit rd. 175 000 Beschäftigten gehören jetzt zur Ruhrkohle-AG. Die neue Gesellschaft ist in der Lage, rd. 77 Millionen Tonnen Kohle zu fördern und etwa 22 Millionen Tonnen Koks zu produzieren. Außerdem werden fast 2 Millionen Tonnen Briketts hergestellt. Die Leistungen je Mann und Schicht liegen in der Ruhrkohle bei 3,8 Tonnen."

Die IGBE berichtet auch:"
SIE GEHÖREN ZUR RUHRKOHLE AG

Der Ruhrkohle AG sind am 18.Juli 1969 folgende Bergbaugesellschaften durch die Unterschrift zum Grundvertrag beigetreten: …Ilseder Hütte AG".

Durch Sondervereinbarungen gehören ferner zur Ruhrkohle AG die Bergwerksgesellschaften Rheinpreußen AG, Niederrheinische Bergwerks AG (NBAG,d.Vf.), Steinkohlenbergwerk Heinrich Robert AG. Das sind insgesamt 85,1% der gesamten Steinkohleförderung an der Ruhr. Noch außerhalb der Einheitsgesellschaft befinden sich die Rheinstahl Bergbau AG, Krupp-Bergbau, Steinkohlenbergwerk Westfalen AG und die Bochumer Bergbaubetriebe. Der Beitritt dieser Gesellschaften zur Ruhrkohle AG ist nur noch bis zum 15. August 1969 möglich."
=Einheit Nr.15,Bochum 1.8.1969,S.1f

09.08.1969:
Der SC Frankfurt gibt vermutlich heute sein 'Info' Nr.10 (vgl. 26.7.1969, 6.9.1969) heraus und verbreitete darin u.a. neue Informationen "Zur Kriegsforschungskampagne" von der Diskussion des AK Kriegsforschung des SDS-Seminars (vgl. 2.8.1969) mit den Provinzgruppen (vgl. 1.8.1969). Angegriffen werden sollen dabei u.a. Dow Chemical in Peine in Niedersachsen.
=SC-Info Nr.10,Frankfurt o.J. (1969)

08.09.1969:
Für den Stahltarifbereich Salzgitter/Peine, dessen Tarifvertrag noch bis zum 30.11.1969 läuft, werden heute, laut IMSF, Vorgespräche der Tarifpartner durchgeführt, bei denen ein rückwirkender Tarifvertrag als Ergebnis angekündigt wird (vgl. 13.9.1969).
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

22.09.1970:
In Hannover sollen, laut KPD/ML-ZB, die Tarifverhandlungen für den Bereich Ilseder Hütte und Salzgitter Hüttenwerke beginnen.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.31,Bochum 9.9.1970,S.2

Oktober 1970:
Die IGBE (vgl. 1.11.1970) berichtet vermutlich aus dem Oktober von P+S:"
Bei der Salzgitter Erzbergbau AG und im Bereich des Erzbergbaus der Stahlwerke Peine wurden die Einkommen um 10 Prozent angehoben. Außerdem wurde vereinbart, daß bereits ab 20 Uhr Nachtarbeitszulagen zu zahlen sind. In Sonderverträgen wurde die Höhe der Jahresabschlußvergütung geregelt."
=Einheit Nr.21,Bochum 1.11.1970,S.1

14.10.1970:
Die Nr.41 des 'KND' (vgl. 10.10.1970, 17.10.1970) der KPD/ML-ZB berichtet von der Metallrunde (MTR) bzw. Stahltarifrunde (STR) u.a., für die Stahlwerke Peine-Salzgitter hätten die 'IGM-Verräter' einer Anhebung des Ecklohns um 49 Pf. (gleich 10%) und einer Erhöhung der Leistungszulage für Zeitlöhner auf 12% zugestimmt.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.41,Bochum 14.10.1970

18.10.1970:
Auf der 7. Tagung des Parteivorstandes der DKP (vgl. 17.10.1970) wird von 34 PV-Mitgliedern und zugleich Betriebsräten bzw. Gewerkschaftsfunktionären ein "Wort an unsere sozialdemokratischen Kollegen" verfasst. Unterzeichnet ist der in Düsseldorf verfaßte Text u.a. von Betriebsrat Fritz Amberg aus Peine.
=Werft-Echo,Hamburg Okt. 1970;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 31.10.1970,S.5ff;
Der Hammer Tödliche Bilanz,Bochum o.J. (1970),S.3;
Hasper Gold Stellungnahme der DKP zur Lohnbewegung der Metaller,Hagen o.J. (1970),S.6;
Lüfter Brief an den Minister,Dortmund o.J.,S.4;
DKP Stadtteilgruppe Scharnhorst:Kommunisten stellen sich zur Diskussion,Dortmund o.J. (1970)


05.12.1970:
Die Nr.56 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 2.12.1970, 9.12.1970) erscheint. In der Rubrik Konzentration und Zentralisation erscheint ein Artikel:"
'RATIONALISIERUNGSGRUPPEN' IN DER STAHLINDUSTRIE

Seit einiger Zeit laufen die Verhandlungen der Stahlherren über die Neuordnung der Stahlmonopole nach dem Auslaufen der Verträge für die Walzstahlkontore am 30.6.1971. (KND 43 / 3) (vgl. 21.10.1970,d.Vf.).

Die Stahlherren haben sich nun geeinigt. Die Verkaufskontore werden aufgelöst und es werden an ihrer Stelle 'Rationalisierungsgruppen' gebildet.

1. Gruppe: Stahlwerke des Thyssenkonzerns, Friedrich Krupp Hüttenwerke;
2. Gruppe: Hoesch AG, Rheinstahl AG;
3. Gruppe: Klöckner Werke AG, Stahlwerke Peine-Salzgitter, Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte GmbH;
4. Gruppe: die Saarhütten, die Otto-Wolff-AG, die Rasselstein AG, Stahlwerke Bochum AG.

Die Produktion dieser Gruppen soll sich in Zukunft nach gemeinsamen Kriterien vollziehen. Die Produktion und die Investitionen werden aufeinander abgestimmt. Die neuen Verträge sollen per Vertrag einrichten, was schon praktiziert wird: Vor wenigen Wochen haben z.B. die Stahlherren ihre Produktion 'in seltener Einmütigkeit' heruntergefahren. Sie wollten damit die profitgefährdende 'Tonnenjagd' und die Konkurrenz untereinander noch weiter ausschalten. Deshalb soll in Zukunft gleich die Produktion gemeinsam geregelt werden.

Die neuen Gruppen sollen die Verstärkung der westdeutschen Stahlherren gegenüber der internationalen Konkurrenz noch weiter vorantreiben. Die EWG-Kommission hatte angekündigt, daß in cirka 10 Jahren nur noch acht bis zehn europäische Stahlunternehmen existieren werden. Um die Ausgangsbasis für die zu erwartende Konzentration im internationalen Maßstab schon so gut wie möglich vorzubereiten, hatten sich die westdeutschen Stahlherren auch bisher schon vorbereitet: in Niedersachsen fusionierten die Stahlwerke Peine und Salzgitter, an der Saar wollen Arbed und Röchling zusammenarbeiten, Thyssen hat HOAG (Hüttenwerke Oberhausen AG,d.Vf.) übernommen, Mannesmann und Thyssen haben Arbeitsteilung vereinbart.

Die Verkaufskontore haben ihren Zweck erfüllt. Die Zusammenarbeit der Stahlherren zur Ausschaltung des Wettbewerbs, der die Profite angreift, ist gewährleistet. Also können die Verkaufskontore aufgelöst werden.

Die Kapitalisten der Stahlindustrie werden in Zukunft verstärkt versuchen, Rationalisierungen durchzuführen, die die Konkurrenzfähigkeit der westdeutschen Stahlmonopole auf dem Weltmarkt verbessern. Das wird neue Angriffe auf die Lage der Arbeiterklasse bringen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.56,Bochum 5.12.1970

14.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
PREISERHÖHUNGEN BEI STAHL

Die Konzeren der Stahlindustrie setzen ihre 'Konzertierte Aktion' fort. Gerade haben sie den Preis für Betonstahl durch Kürzung des Rabatts heraufgesetzt. Jetzt hat als erster der Walzstahlkontore der Kontor Nord (Klöckner, Peine-Salzgitter) den Preis für den übrigen Stahl um 20 - 35 DM heraufgesetzt. Sie können dies selbst bei 'abflauender Konjunktur' und bei Rückgang der Aufträge tun, da die Jagd nach Tonnen, die sonst bei sinkenden Aufträgen einsetzt, bei der Stahlindustrie durch starke Monopolisierung ausgeschaltet ist."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.61/62,Bochum 23.12.1970,S.8

22.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
DEFIZIT BEI DER RAG

Die RAG ist eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 546 Mio. DM. Die Aktien gehören den Altgesellschaften, 60% davon den Stahlkonzernen (Hoesch, Mannesmann (MM,d.Vf.), Thyssen (ATH,d.Vf.), Klöckner, Rheinstahl, Krupp, Ilseder Hütte). Sie kontrollieren die RAG und setzen den Vorstand ein."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.25,Bochum 31.3.1971,S.4ff

April 1971:
In Frankfurt erscheint die Nr.3 der Ausgabe Samson des 'Roten Metallers' der KPD/ML-ZK mit dem Leitartikel:"
IST DIE IG-METALL NOCH UNSERE ORGANISATION?

Für ihren Lebensabend haben sich die Gewerkschaftsführer selbst gut abgesichert. Der ehemalige Vorsitzende des DGB, Ludwig Rosenberg, erhält vom Gewerkschaftsbund laut Vertrag monatlich zu seiner Rente 3 000 DM, sein Vorgänger Richter 2 500 DM und unser 'eiserner Otto', IGM-Chef Brenner, der allein für jeden seiner Aufsichtsratssitze bei Krupp, Ilseder Hütte, VW, BfG und Neue Heimat mehr als 20 000 DM kassiert, wohnt in einem Eigentumshaus der IGM und bezahlt ein Trinkgeld an Miete - 150 DM!"
=Roter Metaller Samson Nr.3,Frankfurt Apr. 1971

03.11.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.84 (vgl. 30.10.1971, 6.11.1971) heraus. Die Betriebsgruppe Hanomag ('Der Funke') Hannover kommt zu Wort, wobei auch die Ilseder Hütte in Peine Erwähnung findet.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.84,Bochum 3.11.1971

Januar 1972:
Die IGBE (vgl. 15.2.1972) berichtet vermutlich aus dem Januar von P+S:"
EISENERZBERGBAU: HÖHERE LÖHNE

Der IG Bergbau und Energie ist es gelungen, nach mühevollen Verhandlungen einen neuen Tarifvertrag für die Arbeitnehmer des Eisenerzbergbaus der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG abzuschließen.

Alle Arbeiter und Angestellten dieses Tarifbereiches erhalten ab 1.Januar 1972 höhere Einkommen und mehr Urlaubsgeld.

Die Löhne wurden um 6,135 Prozent erhöht. Der gleiche Prozentsatz gilt für die Anhebung aller dem Gedingeabschluß zugrundeliegenden Geldfaktoren. Der Gedingerichtsatz wurde auf 50,42 DM je Schicht festgelegt.

Außerdem wurden die Lohngruppen, die weniger als 80 Prozent des Hauerschichtlohnes erreichen, zusätzlich um 2 Prozent erhöht.

Die Gehälter wurden um 6,5 Prozent aufgestockt. Außerdem wurde vereinbart, daß alle Arbeiter und Angestellten für die Monate Oktober bis Dezember eine pauschale Vergütung von netto 170 DM erhalten.

An Urlaubsgeld werden in diesem Bereich 30 Prozent der Urlaubsvergütung gezahlt. Die Ausbildungsbeihilfen wurden um 6,5 Prozent erhöht.

Die gleichen Lohn- und Urlaubsgeldsätze gelten auch für den Bereich der Salzgitter Bergbau AG. Nur daß die Lohnerhöhung nicht 6,135 Prozent, sondern 6,107 Prozent beträgt. Die Differenz besteht in einem unterschiedlichen Lohnausgleich für die Arbeitszeitverkürzung."
=Einheit Nr.4,Bochum 15.2.1972,S.4

01.01.1972:
Die IGBE gibt ihre 'Einheit' Nr.1 (vgl. 15.12.1971, 15.1.1972) nun mit dem neuen Untertitel "Zeitung für Mitglieder der IG Bergbau und Energie" heraus. Auf Seite 3 heißt es:"
ZWÖLF MONATE TARIFARBEIT: MEHR GELD - MEHR FREIZEIT


Und das sind die Tariferfolge, die in den letzten zwölf Monaten in den verschiedenen Bergbauzweigen errungen wurden:

EISENERZ NIEDERSACHSEN, SALZGITTER, ERZBERGBAU ILSEDER HÜTTE: 200 Beschäftigte; 10 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung; Erhöhung der Nachtschichtzulage auf 8 DM je Schicht (bereits ab 20 Uhr zu zahlen); Einbau von zwei Drittel Leistungsprämie der technischen Angestellten in die Tarifgehälter.
=Einheit Nr.1,Bochum 1.1.1972

13.01.1972:
Der KAB/ML (vgl. Feb. 1972) berichtet von der STR in NRW (vgl. 10.1.1972, Hoesch Dortmund 14.1.1972):"
Am 13.Januar wurde für die 220 000 Stahlarbeiter im Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt. Danach werden die Ecklöhne rückwirkend ab Oktober um 22 Pfennig kostenneutral auf 5, 09 DM angehoben. Ab 1.Februar werden darauf 6% mehr Lohn gezahlt und für die viermonatige Lohnpause vom Oktober bis Februar gibt es eine Pauschale von 200 DM.

Ähnlich wie bei dem Abschluß in der Metallindustrie bedeutet das einen Lohnraub von über 2%, wenn man Preissteigerungen, höhere Lohnsteuer und Sozialabgaben berücksichtigt. Nach dem Vorbild des Tarifvertrags wurden auch die Abkommen für die eisenschaffende Industrie des Saarlandes, für die Stahlwerke Peine Salzgitter AG und für die Klöckner-Hütte Bremen abgeschlossen."
=Rote Fahne Nr.2,Tübingen Feb. 1972,S.5

26.01.1972:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.7 (vgl. 22.1.1972, 29.1.1972) heraus und berichtet u.a. von P+S Peine.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.7,Bochum 26.1.1972

Mai 1972:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich im Mai die Nr.2 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. 2.10.1972) heraus.
=Der Träger Nr.2,Peine 1972

September 1972:
Die DKP Peine gibt vermutlich im September die Nr.2 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. Okt. 1972) zu den Kommunalwahlen (KW - vgl. 22.10.1972) heraus.
=Die rote Eule Nr.2,Peine 1972

Oktober 1972:
Die DKP Peine gibt vermutlich im Oktober die Nr.3 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. Sept. 1972, 23.10.1972) zu den Kommunalwahlen (KW - vgl. 22.10.1972) heraus.
=Die rote Eule Nr.3,Peine 1972

02.10.1972:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.4 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. Mai 1972, 16.10.1972) heraus.
=Der Träger Nr.4,Peine 1972

16.10.1972:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.5 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. 2.10.1972, Nov. 1972) mit einem Aufruf zu den Kommunalwahlen (KW) (vgl. 22.10.1972) heraus.
=Der Träger Nr.5,Peine 1972

23.10.1972:
Die DKP Peine gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.4 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. Okt. 1972, Nov. 1972) zu den Kommunalwahlen (KW - vgl. 22.10.1972) heraus.
=Die rote Eule Nr.4,Peine 1972

November 1972:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich im November ein Extrablatt ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. 16.10.1972, Dez. 1972) heraus.
=Der Träger Extrablatt,Peine 1972

November 1972:
Die DKP Peine gibt vermutlich im November die Nummern 5 und 6 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. 23.10.1972, Dez. 1972) heraus.
=Die rote Eule Nr.5 und 6,Peine 1972

Dezember 1972:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich im Dezember die Nr.6 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus.
=Der Träger Nr.6,Peine 1972

Dezember 1972:
Die DKP Peine gibt vermutlich im Dezember die Nr.7 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus.
=Die rote Eule Nr.7,Peine 1972

Januar 1973:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt die Nr.1 und ein Extrablatt ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. Dez. 1972, März 1973) heraus.
=Der Träger Nr.1 und Extrablatt,Peine Jan. 1973

Januar 1973:
Die DKP Peine gibt vermutlich im Januar die Nr.1 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) heraus.
=Die rote Eule Nr.1,Peine 1973

Februar 1973:
Die DKP Peine gibt vermutlich im Februar die Nr.2 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. Jan. 1973, Jan. 1974) heraus.
=Die rote Eule Nr.2,Peine 1973

Februar 1973:
Die IGBE (vgl. 1.3.1973) berichtet vermutlich aus dem Februar von P+S:"
EISENERZ PEINE
HÖHERE LÖHNE UND GEHÄLTER

Für die rund 700 Beschäftigten im Eisenerzbergbau der Stahlwerke Peine - Salzgitter AG hat die IG Bergbau und Energie neue Lohn- und Gehaltstarife vereinbart. Die Gedingegeldfaktoren wurden nach dem Einbau einer Produktionsprämie von rund 8 Prozent erhöht. Der neue Hauerzeitlohn beträgt jetzt 62,10 DM. Die Gehälter wurden nach einer Vorweganhebung von 32 DM um 6 Prozent angehoben. Die ausgewiesenen Steigerungsbeträge für Angestellte, die Wechselschichten verfahren, wurden um 8 Prozent erhöht. Für alle Arbeitnehmer wurde eine Erhöhung der Nachtschichtzulage von 1,07 DM auf 1,22 je Stunde erzielt."
=Einheit Nr.5 und 7,Bochum 1.3.1973 bzw. 1.4.1973,S.5 bzw. S.5

März 1973:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich im März die Nr.2 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. Jan. 1973, Apr. 1973) heraus.
=Der Träger Nr.2,Peine 1973

April 1973:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich im April die Nummern 3 und 4 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. März 1973, Mai 1973) heraus.
=Der Träger Nr.3 und 4,Peine 1973

Mai 1973:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich im Mai die Nr.5 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. Apr. 1973, Jan. 1974) mit einem zentralen Artikel gegen die Revolutionäre Gewerkschaftsopposition (RGO) heraus.
=Der Träger Nr.5,Peine 1973

August 1973:
Die DKP berichtet vermutlich von Ende August/Anfang September eventuell aus Peine vom Kampf für Teuerungszulagen (TZL):"
Im Stahlwerk Peine/Salzgitter setzten die Kollegen 280 DM Teuerungszulage durch."
=DKP Informationen Nr.9,Hannover 13.9.1973,S.8

09.08.1973:
Der Bezirksvorstand Niedersachsen der DKP gibt seine 'DKP Informationen' Nr.7 (vgl. 5.7.1973, 6.9.1973) heraus.

In "UZ wird Tageszeitung - Erste Zwischenbilanz" wird auch vermeldet:"
Immer mehr Grundorganisationen im Bezirk führen wöchentlich öffentliche Zeitungsverkäufe durch. So … in Peine in der Fußgängerzone".
=DKP Informationen Nr.7,Hannover 9.8.1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 verkauft der KBW OG Wolfsburg nach Peine 20 Exemplare.
=KBW-OG Wolfsburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.4,Wolfsburg 20.10.1973

Januar 1974:
Die DKP-Betriebsgruppe Werk Peine/Ilsede der Stahlwerke Peine und Salzgitter (P+S) AG gibt vermutlich im Januar die Nr.1 ihrer Betriebszeitung 'Der Träger' (vgl. Mai 1973) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist.
=Der Träger Nr.1,Peine 1974

Januar 1974:
Die DKP Peine gibt vermutlich im Januar die Nr.1 ihrer Zeitung 'Die rote Eule' (vgl. Feb. 1973) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist.
=Die rote Eule Nr.1,Peine 1974

08.04.1974:
In Wendeburg und Lehre im Kreis Peine wird vermutlich in dieser Woche, laut und mit KPD, das Kampfkomitee "Ersatzlose Streichung des Bundeswehr-Munitionslagers im Zweidorfer Holz" durch Schüler, Lehrlinge, einen Arbeiter und einen Bauern gegründet, während die DKP abseits steht.
=Rote Fahne Nr.16,Dortmund 17.4.1974

Oktober 1974:
Der KBW (vgl. 30.10.1974) erwähnt seine vermutlich im Oktober bestehende Sympathisantengruppe (SG) Peine.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.22,Mannheim 30.10.1974,S.8

19.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 12.12.1974, 9.1.1975) Nr.29 heraus. Für die 'KVZ' wurde u.a. gespendet durch die Sympathisantengruppe Peine.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.29,Mannheim 19.12.1974

17.03.1975:
Die Sympathisantengruppe Peine des KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche von einer Veranstaltung gegen das Berufsverbot (BV) gegen einen KBW-Anhänger an der Realschule Lengede (Kreis Peine), die von 60 Menschen besucht worden sei.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975

29.03.1975:
Der KBW (vgl. 3.4.1975) berichtet vermutlich von heute aus Hildesheim (vgl. 26.3.1975), daß die DKP zur Stadtratswahl in Hildesheim Luftballons mit der Aufschrift "Wählt DKP!" verteilt und für Veranstaltung und Demonstration zwar Mitglieder aus Stade, Springe, Wolfsburg, Hannover, Lüneburg, Peine, Hamburg und München aufgeboten habe, daß aber die Stadtratskandidaten nicht alle anwesend waren.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.13,Mannheim 3.4.1975

10.04.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.14 (vgl. 3.4.1975, 17.4.1975) heraus, in der er u.a. berichtet aus Peine aus dem IGM-Bereich von P+S.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.14,Mannheim 10.4.1975

05.06.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.22 (vgl. 29.5.1975, 12.6.1975) heraus, die Sympathisantengruppe Peine berichtet aus dem IGM-Bereich von P+S.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.22,Mannheim 5.6.1975

12.06.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.23 (vgl. 5.6.1975, 19.6.1975) heraus. Berichtet wird u.a. durch die Sympathisantengruppe Peine aus dem IGM-Bereich von P+S.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975

09.12.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.5 (vgl. 2.12.1975, 16.12.1975) heraus. Auslandsmeldungen behandeln Kanada, wo u.a. Peine und Salzgitter (P+S) tätig sind.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.5,Köln 9.12.1975

07.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.1 (vgl. Jan. 1976, 14.1.1976) heraus. Aus Niedersachsen wird berichtet von Peine und Salzgitter (P+S - IGM-Bereich).
=Rote Fahne Nr.1,Köln 7.1.1976

22.08.1979:
Es erscheint ein gemeinsames Flugblatt der RGO-Betriebsgruppen der KPD/ML u.a. von Salzgitter Peine.
=RGO-BGs Klöckner Bremen, Krupp Bochum u.a.:Flugbatt,Dortmund 22.8.1979

28.08.1979:
Vermutlich in dieser Woche erscheint ein weiteres gemeinsames Flugblatt (vgl. 22.8.1979) der RGO-Betriebsgruppen der KPD/ML von u.a. Peine und Salzgitter Peine unter dem Titel "IGM-Ortsverwaltung zerschlägt Streik" bei Mannesmann Kammerich Bielefeld.
=RGO-BGs Klöckner Bremen, Krupp Bochum u.a.:IGM-Ortsverwaltung zerschlägt Streik,Dortmund o.J. (1979)

Februar 1981:
Laut RGO der KPD/ML wurde "mit der Behauptung, die 'Volksfront' sei eine gewerkschaftsfeindliche Organisation, die Kandidatur des Kollegen Jürgen Eggers auf der Liste der Stahlwerke Salzgitter" zu den Betriebsratswahlen (BRW) 1981 im Werk Peine abgeblockt.
=RGO:Nachrichten Nr.3,Vellmar März 1981,S.5

März 1981:
Laut RGO der KPD erhält bei den Betriebsratswahlen (BRW) 1981 bei P+S Peine die oppositionelle Liste von Jürgen Eggers knapp 15 Prozent. Laut KB erhält diese Liste mit 15% einen Sitz.
=RGO:Nachrichten Nr.4,Kassel Apr. 1981,S.4;
Arbeiterkampf Nr.204,Hamburg 22.6.1981,S.19


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