In der hier dokumentierten Broschüre stellt sich eine der beiden Vorläufergruppen des KBW in Hannover vor und kritisiert die örtliche ML-Bewegung.
März 1973:
Vermutlich im März erscheint vom KBH/AK die Broschüre "Politischer Bericht des Aufbaukomitees für einen KB Hannover" zum Preis von 1 DM.
Der erste Artikel "Der 'Offene Brief' - richtiges Ziel und falsche Aufgaben" widmet sich dem Offenen Brief, mit dem sich das KBH/AK am 6.9.1972 der Öffentlichkeit vorstellte mit dem Artikel "Vorwärts zum Wiederaufbau der KPD!" aus der 'Wahrheit' Nr. 5/6 von Juli/August 1972. Die KPD/ML-ZK habe in Hannover "große Teile der Schüler- und Studentenbewegung" organisiert, vermochte aber keine Massenlinie zu entwickeln und habe sich dann in diverse Kampfkomitees etwa zur ÜSTRA aufgelöst und vom ML vollständig abgewandt. Aus der Arbeiterjugendbewegung sei die Aktionsgruppe Hannoverscher Lehrlinge (AHL) bzw. später die Sozialistische Arbeiter- und Lehrlingsgruppe (SALG) entstanden, aber auch wieder zerfallen. Die Kommunistische Aufbauorganisation (KAO) und die ML Hannovers (MLH) seien vorwiegend studentische Gruppen gewesen, die über Untersuchungsarbeit in verschiedenen Großbetrieben nicht hinwegkamen.
Der zweite Artikel "Zur Rolle der 'Parteien' in der kommunistischen Bewegung Hannovers" gliedert sich in die Abschnitte:
- "Die KPD/ML (Rote Fahne)" zur KPD/ML-ZB, deren These vom Revanchismus des BRD-Imperialismus kritisiert wird. "Die KPD/ML(RF) ist unserer Einschätzung nach die Parteigruppierung in Hannover mit den größten inneren Widersprüchen: auf der einen Seite haben Genossen die Politik des ZB in Hannover vertreten, auf der anderen Seite haben die Genossen grundlegende Fehler der Arbeit offen eingestanden und verfechten nicht mehr die Linie" des ZB. Man habe mit ihnen ein Vietnamkomitee aufgebaut;
- "Die KPD/ML (Roter Morgen)" zur KPD/ML-ZK. Sie habe das Liquidatorentum hervorgetrieben und trage die Hauptschuld daran, dass sich der ML nicht mit der Arbeiterbewegung verbünden konnte. Derzeit baue sie eine Gewerkschaftsopposition (GO) auf. Bei den Verhandlungen in der Indochina-Aktionseinheit habe sie die Ablehnung von Revisionismus und Sozialimperialismus sowie die Einheit der ML in der KPD/ML zur Bedingung erhoben, und so einige ZBler beeinflusst;
- "Die 'KPD'-Sympathisanten", die Sozialistische Schülerorganisation (SSO) und das Antiimperialistische Komitee (AIK), die in der Vietnam-AE am 17.1.1973 dieselbe Linie wie die KPD/ML-ZK vertraten, während KBH/AK, Hochschulkampf Hannover (HKH) und RJ/ML für den Ausschluß von Losungen gegen den Sozialimperialismus waren. Am 19.1.1973 stimmten KPD-Sympathisanten und KPD/ML-ZK dem zu. Auf der nächsten Sitzung aber wurde die Demonstration u.a. durch FIS Iran, RJ/ML und KSG/ML sowie Jusos infrage gestellt; sowie
- "Der KABD - die RJ/ML in Hannover" sowie die KSG/ML, die teils rechtsopportunistisch teils machtpolitisch orientiert seien. U.a. zum Brief der RJ an das AK vom 4.7.1972, wobei auch auf den KB eingegangen wird. Kritisiert wird "Die Politik der RJ in Hannover" anhand des Wehrkundeerlasses (WKE), zu Vietnam und zur Metalltarifrunde(MTR), wo sie am 3.2.1973 eine Filmveranstaltung machte.
Der dritte Artikel "Unser Weg" schildert den Plan, eine "Politische Erklärung" zu erarbeiten und widmet sich dann dem Thema "Der Aufbau der Organisation und die Aufnahme der politischen Arbeit", indem der 'Metallarbeiter' vor 8 Großbetrieben verteilt wurde. Im Januar und Februar habe man sich Klarheit über die Politik der Aktionseinheit erarbeitet. Es gibt eine Organisationsabteilung und die Gewerkschaftsabteilung, die Branchengrundeinheiten Chemie und Metall sowie die Funktionsgrundheit und zugleich Abteilung für Agitation und Propaganda. Hinzu kommt ein Lese- und Verteilerkreis.
Quelle: KBH/AK: Politischer Bericht des Aufbaukomitees für einen KB Hannover, Hannover o. J. (1973)
Letzte Änderung: 04.11.2019