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Von den Fahrpreiserhöhungen bei Pekol in Oldenburg können hier bisher nur wenige Dokumente und Hinweise erschlossen werden. Wir bitten um Ergänzungen.
Während es 1970 noch zu einem Erfolg kommt (vgl. 8.8.1970, 9.8.1970, 10.8.1970), engagieren sich 1976 vermutlich allein die örtlichen Anhänger des Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW - vgl. 11.1.1976), unterliegen dabei sowohl der polizeilichen Repression als auch der Verfolgung im Betriebsbereich in der Druckindustrie sowie der Anklagen der örtlichen Gruppe des Kommunistische Bund (KB) wegen der Zusammenarbeit mit einem örtlichen Faschisten (vgl. 20.3.1976).
08.08.1970:
In Oldenburg demonstrieren, laut KBW (vgl. 11.1.1976), 400 Menschen auf den Aufruf des Aktivkreis der DGB-Jugend gegen die am 1.8.1970 in Kraft getretenen Fahrpreiserhöhungen bei Pekol (vgl. 9.8.1970) "und traten für die Forderungen ein
- Rücknahme der Fahrpreiserhöhungen
- Verbilligte Fahrscheine für Lehrlinge und Rentner.
Auf der Kundgebung wurde zum Boykott der Busse aufgerufen. Gleichzeitig wurden rote Punkte an Autofahrer verteilt, die bereit waren, Fahrgäste zu befördern. Nach Abschluß der Demonstration blockierte eine Teil der Demonstranten am Stadtmuseum durch Sitzstreiks die Pekolbusse. Die Blockade war auf große Sympathie bei der Bevölkerung gestoßen."
Quelle: KBW-OG Oldenburg: Kampf der Ausplünderung durch die Stadt. Weg mit den Fahrpreis- und Gebührenerhöhungen!, Oldenburg o. J. (1976), S. 17
09.08.1970:
Der KBW (vgl. 11.1.1976) berichtet aus Oldenburg von Fahrpreiserhöhungen bei Pekol (vgl. 8.8.1970, 10.8.1970):"
Obwohl die Aktion weder angemeldet noch durch Flugblätter angekündigt war, beteiligten sich am nächsten Tag über 600 Menschen an der Blockade. Diesmal griff die Polizei hart ein. Ein großes Polizeiaufgebot mit Gummiknüppeln und scharfen Hunden, versuchte die ungehinderte Fahrt der Busse durchzusetzen. Mehrere Demonstranten und unbeteiligte Passanten wurden zusammengeschlagen. Bauarbeiter der nahen Hertiebaustelle reichten spontan den Demonstranten Latten herüber und forderten sie auf, sich zur Wehr zu setzen."
Q: KBW-OG Oldenburg: Kampf der Ausplünderung durch die Stadt. Weg mit den Fahrpreis- und Gebührenerhöhungen!, Oldenburg o. J. (1976), S. 17f
10.08.1970:
Der KBW (vgl. 11.1.1976) berichtet aus Oldenburg von Fahrpreiserhöhungen bei Pekol (vgl. 9.8.1970), dass sich heute 1 000 Menschen auf dem Rathausmarkt versammeln. Durchgesetzt werden Zuschüsse für Lehrlinge und Sozialschwache.
Q: KBW-OG Oldenburg: Kampf der Ausplünderung durch die Stadt. Weg mit den Fahrpreis- und Gebührenerhöhungen!, Oldenburg o. J. (1976), S. 17f
11.01.1976:
Heute ist Redaktionsschluß für die Broschüre der KBW-Ortsgruppe Oldenburg: "Kampf der Ausplünderung durch die Stadt. Weg mit den Fahrpreis- und Gebührenerhöhungen!", die in einer Auflage von 200 Stück zum Preis von 50 Pfennig erscheint.
Enthalten sind die Abschnitte:
- "Der staatlichen Ausplünderung entgegentreten!";
- "Keine Pfennig mehr als bisher" zu den Fahrpreiserhöhungen bei Pekol vom 1.1.1976;
- "Der Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen 1970" (vgl. 8.8.1970, 10.8.1970);
- "Tariferhöhungen bei Pekol: das Volk soll zahlen", aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 19/1975;
- "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 21/1975;
- "Schluß mit der Hinhaltetaktik: Die Ratsfraktionen sind für Fahrpreiserhöhungen", aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 49/1975;
- "Der Lohnkampf bei Pekol 1975" zur ÖDTR, , aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 41/1975;
- "Milliarden wirft der Staat für die Kapitalisten hinaus", aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 30/1975;
- "Zum städtischen Haushalt: Das Volk soll zahlen - die Kapitalisten kassieren", aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 46/1975;
- "Bourgeoisie rüstet für den Ernstfall", aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 28/1975; sowie
- "Fachhochschule: nach Probezeit 'eingespart'" zu zwei Stellen von Verwaltungsangestellten an der FHS, aus der KVZ-Ortsbeilage Nr. 46/1975.
Q: KBW-OG Oldenburg: Kampf der Ausplünderung durch die Stadt. Weg mit den Fahrpreis- und Gebührenerhöhungen!, Oldenburg o. J. (1976)
20.03.1976:
Der KB gibt die Nr. 5 seiner Zeitung für das Weser-Ems-Gebiet 'Frische Brise' für März / April heraus mit den Artikeln "'Versuchte Gefangenenbefreiung' - mit dem Fotoapparat?" auf einer Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen im Januar und "KBW: Arm in Arm mit Faschisten ?! 1. Mahnung" zur Teilnahme von Roland Wehl (ehemals NPD) an den KBW-Aktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen.
Berichtet wird auch aus dem DruPa-Bereich:"
Politische Entlassung wegen Fahrpreisdemonstrationen
Nach den Oldenburger Fahrpreisdemonstrationen im letzten Januar wurde der Genosse R. W. aus dem Druckbetrieb Essich & Co. entlassen. R. W. hatte für die Veröffentlichungen des vom KBW inspirierten Fahrpreiskomitees presserechtlich verantwortlich gezeichnet. Die Entlassung wurde ausdrücklich mit seiner Rolle bei den Fahrpreisaktionen begründet, bei denen es zu brutalen Polizeieinsätzen kam."
Q: Frische Brise Nr. 5, Oldenburg 20.3.1976, S. 12
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