Oldenburg: Hochschulen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 3.3.2014

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Von den Hochschulen in Oldenburg, d.h. zunächst der Pädagogischen Hochschule (PH) und später der Universität, können hier bisher nur wenige Dokumente und Hinweise erschlossen werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Während einleitend der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) an der PH aktiv ist (vgl. 19.4.1968), scheint dieser im folgenden Jahr geschwächt (vgl. Apr. 1969, 1.5.1969) bzw. gar aus der Öffentlichkeit verschwunden (vgl. 16.7.1969), erlebt aber einen gewissen Wiederaufschwung (vgl. Okt. 1969), wobei aber der Sozialdemokratische Hochschulbund (SHB) maßgeblicher zu sein scheint und sich auch die AMS Spartakus Oldenburg nicht wie anderenorts aus dem SDS, sondern aus dem SHB herausbildet (vgl. März 1970).

Später gibt es dann eine Kommunistische Hochschulgruppe (KHG), die mit den Gruppen des späteren Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) zusammenarbeitet (vgl. 20.11.1971, 11.5.1972), aber auch mit der Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Oldenburg (vgl. Nov. 1972), nicht zuletzt in der Kampagne gegen den Wehrkundeerlass (WKE - vgl. 11.12.1972, 13.12.1972), an der sich der MSB Spartakus der DKP, die damals vermutlich größte linke Hochschulgruppe am Ort, nicht beteiligt.

Der Vertrieb der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) des KBW durch die KHG scheint nur wenig erfolgreich (vgl. 26.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973, 22.11.1973, 5.12.1973, 19.12.1973), die dem KBW nahestehenden Studenten sind neben der Arbeit an der Hochschule teilweise offenbar auch im Aufbau der örtlichen Vertretung des KBW engagiert (vgl. März 1974) und sich, teilweise aus der KHG heraus, auch eine örtliche Lehrergruppe bildet, die sich am Protest gegen die Berufsverbote beteiligt.

Auch am Protest gegen den § 218 bzw. dem örtlichen Komitee dagegen ist die KHG beteiligt (vgl. 22.4.1975, 20.6.1975).

Die Studentengruppe des Kommunistischen Bundes (KB) engagiert sich gemeinsam mit der KB / Gruppe Oldenburg im antifaschistischen Protest (vgl. 17.6.1975, 18.6.1975).

Während die KHG bei den Studentenparlamentswahlen 1976, wo MSB und SHB gewinnen, noch bescheidene Erfolge erringt (vgl. 29.1.1976) ist die mittlerweile in Kommunistischer Studentenbund (KSB) umbenannte Gruppe dann 1979 offenbar bereits weitgehend marginalisiert (vgl. Jan. 1979).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

19.04.1968:
Es erscheint eine 'AStA-Information der Pädagogischen Hochschule Oldenburg' zum gestrigen Studientag mit Teach-In über das Attentat auf Rudi Dutschke, zu dem auch die Bevölkerung mit Flugblättern eingeladen worden war und auf der in der Diskussion über die Springer-Presse den Hochschulgruppen, d.h. SHB, SDS, RCDS und GAG (vermutlich Gewerkschaftliche Arbeitsgemeinschaft) von der 'NWZ' Veröffentlichungsmöglichkeiten zugesichert wurden.
Quelle: AStA-Information der Pädagogischen Hochschule Oldenburg, Oldenburg 19.4.1968

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April 1969:
Im Frühjahr bricht in Oldenburg, laut AK Spartacus, die Apo zusammen, die aus SDS, Sozialistischer Schülerbund und einem Club Liberte bestand.
Q: Nationales Internes Bulletin, o.O. 8.7.1970

01.05.1969:
In Oldenburg werden am 1. Mai, laut Revolutionäres Komitee Oldenburg, Flugblätter von VK, Club Liberte und ADF verteilt. SDS, Sozialistischer Schülerbund Oldenburg und der kürzlich aufgelöste Arbeitskreis Lehrlinge hätten sich dagegen nicht zu Wort gemeldet.
Q: RK Oldenburg: Paper zu Strategie und Taktik, o.O. o.J. (1969)

16.07.1969:
In einem Brief eines Oldenburger Sympathisanten an ein Mitglied der Bolschewistische Linken der dt. Sektion der 4. Internationale (vgl. 2.7.1969) wird u.a. berichtet, daß der SDS Oldenburg Entrismus im SHB betreibe.
Q: Bolschewistischen Linke der dt. Sektion der 4. Internationale-1 Sympathisant: An …(1 Bolschewistischen Linke der dt. Sektion der 4. Internationale-Mitglied), Oldenburg 16.7.1969

Oktober 1969:
In Oldenburg bildet sich, laut AK Spartacus, eine WG aus SDS und VK-Mitgliedern (nach einigen Monaten 'sozialistischer' Arbeit im VK), die die Studenten- und Schülerarbeit, nach dem Zusammenbruch der Apo im Frühjahr, neu beleben wolle. Als Basis dafür habe sie SDS, Sozialistischen Schülerbund (SSB), linke SHBler und einige Lehrlinge im Auge.
Q: Nationales Internes Bulletin, o.O. 8.7.1970

März 1970:
Innerhalb der Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) erscheint das zweiteilige 'Interne Bulletin' (IB) Nr. 1 (vgl. Nov. 1969, März 1970). Aus Oldenburg wird kundgetan, daß der SDS aus 2 Wohngemeinschaften wiederentstanden sei und 8 Mitglieder, aber keinen Einfluß an der PH habe. Vom SHB habe sich eine Assoziation Marxistischer Studenten (AMS) abgespalten, die aber nicht in Verbindung mit der bundesweiten AMS Spartakus stehe. Die AMS habe an der PH 15 Mitglieder.
Q: IKD: Internes Bulletin Nr. 1 und Nr. 1 Teil B, o.O. März 1970

20.11.1971:
In Göttingen findet eine Konferenz Kommunistischer Gruppen zum Hochschulrahmengesetz (HRG) statt. Diese 'Göttinger Konferenz' wird am 21.11. fortgesetzt. Organisiert wurde die Konferenz vom KSB Göttingen und dem Hochschulausschuß der KG (NRF) Heidelberg/Mannheim. Dem Aufruf zur HRG-Kampagne des KSB Göttingen und der KG (NRF) Heidelberg-Mannheim schließt sich auch an die Kommunistische Hochschulgruppe (KHG) Oldenburg.
Q: Theorie und Praxis Nr. 8, Köln 1971, S. 58ff; Roter Kurs Sdr.Nr. 4, Göttingen 1971, S. 3f.;Kommunistische Hochschulpresse Nr. 3, Frankfurt 18.5.1972;Neues Rotes Forum Nr. 5, Heidelberg Nov. 1971

01.12.1971:
In Bremen demonstrieren, laut KBB, über 3 000 Studenten aus Bremen, Elsfleth, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie Schüler und Fachoberschüler aus Bremen gegen das HRG.
Q: Kommunistische Arbeiter Korrespondenz Nr. 10, Bremen o.J.

10.01.1972:
An der Universität Göttingen gibt die Rote Zelle Lehramtskandidaten (ROTZLEHR) die Nr. 10 ihrer 'Rotzlehr-Zeitung'(vgl. 25.11.1971, 17.1.1972) – Göttinger Zeitung für Lehrerstudenten – mit dem Leitartikel "Das Ende der 'Reformen'" heraus, in dem auf die Lehrerbildung an den Unis Oldenburg und Osnabrück, aber auch auf das Pädagogische Seminar der Uni Göttingen sowie SHB und SLS eingegangen wird.
Q: Rotzlehr-Zeitung Nr. 10, Göttingen 10.1.1972, S. 1ff

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11.05.1972:
In Bonn beginnt eine viertägige außerordentliche Mitgliederversammlung des VDS, die nötig wurde, weil der MSB Spartakus und der SHB auf der 24.MV am 4.5.1972 ausgezogen waren. Der anwesende KSV Frankfurt berichtet u.a. von seiner eigenen Fraktion, der Aktionseinheit (AE) kommunistischer Gruppen (vgl. 20.11.1971), der derzeit auch angehört die KHG Oldenburg.
Q: Kommunistische Hochschulpresse Nr. 3, Frankfurt 18.5.1972; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 16, Heidelberg/Mannheim 2.6.1972

18.09.1972:
Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft, um den Senat prüfen zu lassen, "ob ein Verbot des Kommunistischen Bundes Bremen durch Grundgesetz in Verbindung mit Vereinsgesetz oder Bundesverfassungsgerichtsgesetz begründet ist."
Der Antrag der CDU wurde damit begründet, daß der KBB revolutionäre Gewalt bejahe. Er wird am 20.9.1972 (vgl. dort) behandelt.

Solidaritätsadressen gegen das Verbot, gehen beim KBB in den folgenden Wochen u.a. ein von der Landesorganisation der Ersatzdienstleistenden (EDL) Nordwestniedersachsen, der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG) Oldenburg, den Roten Zellen Oldenburg und den Kommunistischen Kolleggruppen (KKG) Oldenburg.
Q: Wahrheit Nr. 9, Bremen Okt. 1972

November 1972:
Das Initiativkomitee zum Aufbau einer Kommunistischen Schülergruppe (IK/KSG) Oldenburg gibt erstmals sein Organ 'Schulkampf' (vgl. 8.1.1973) heraus. Das IK/KSG ist mit der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG) an der PH befreundet und ordnet sich politisch dem KB Bremen (KBB) zu.
Q: Schulkampf Nr. 1, Oldenburg Nov. 1972

24.11.1972:
In Hannover findet anläßlich der Haushaltsberatungen des Landtags eine landesweite Schüler- und Studentendemonstration statt, zu der der MSB Spartakus aufgerufen hatte, aber auch das IK/KHB Göttingen (vgl. 23.11.1972), der SHB/SF Göttingen und die KHG Göttingen.

Das IK/KHB berichtet, dass sich lediglich ein halbes Dutzend Schüler beteiligte, welche in Göttingen durch die SLS mobilisiert wurden. Auch der vom MSB gestellte AStA der TU Hannover habe bis drei Stunden vor der Demonstration überhaupt nicht mobilisiert. So seien aus Göttingen 550 Studenten sowie einige Schüler und Assistenten gekommen und aus ganz Niedersachsen noch einmal 50 MSB-Anhänger in der Form des AStA der TU Hannover und seiner Hochschulgruppen Braunschweig, Lüneburg und Oldenburg.
Q: Rote Tribüne Extra Stellungnahme zur Demonstration in Hannover und Nr. 3, Göttingen o. J. (Nov. 1972) bzw. 26.11.1972, S. 1 bzw. S. 1ff

11.12.1972:
Das Initiativkomitee zum Aufbau einer Kommunistischen Schülergruppe (IK/KSG) Oldenburg (vgl. 8.1.1973) berichtet spätestens von Anfang dieser Woche von der Kampagne gegen den Wehrkundeerlaß (WKE - vgl. 11.12.1973), daß die zusammen mit Gruppen aus Braunschweig, Göttingen, Hannover und Osnabrück verfaßte Plattform der WKE-Komitees durch IK/KSG und die KHG der PH an Schulen, Berufsschulen und der PH verteilt worden sei.
Q: Schulkampf Nr. 2, Oldenburg Jan. 1973

13.12.1972:
Das Initiativkomitee zum Aufbau einer Kommunistischen Schülergruppe (IK/KSG) Oldenburg (vgl. 8.1.1973) berichtet von der heutigen Infoveranstaltung gegen den Wehrkundeerlaß (WKE - vgl. 11.12.1973), daß nachdem die HBV-Jugend und der MSB Spartakus der DKP die Runde verlassen hätten, die Plattform mit 70 Ja-Stimmen und 10 Enthaltungen verabschiedet worden und ein Aktionsausschuß Kampf gegen Wehrkunde gegründet werden konnte, in dem fast alle Gymnasien vertreten sind.
Q: Schulkampf Nr. 2, Oldenburg Jan. 1973, S. 8ff

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08.01.1973:
Das Initiativkomitee zum Aufbau einer Kommunistischen Schülergruppe (IK/KSG) Oldenburg gibt vermutlich in dieser Woche die auf Januar datierte Nr. 2 seines Organes 'Schulkampf' (vgl. Nov. 1972, 27.3.1973) heraus.
Geworben wird für den Büchertisch der KHG an der PH.
Q: Schulkampf Nr. 2, Oldenburg Jan. 1973, S. 7

18.01.1973:
Laut KB "demonstrieren etwa 600 Menschen in Oldenburg gegen die Vietnam-Politik der Nixon-Regierung und solidarisieren sich mit den Forderungen des vietnamesischen Volkes."
Laut KB Bremen beteiligen sich 600 an einer Vietnamdemonstration auf Initiative des AStA der Uni. Das Aktionskomitee aber sei von der DKP beherrscht worden, und habe einen Schweigemarsch beschlossen, weswegen keine roten oder FNL-Fahnen mitgeführt werden sollten. Ein kommunistischer Block sei von ca. 150 Leuten gebildet worden. Dort "formierten sich dennoch spontan Sprechchöre, von denen sich der als Initiator auftretende ASTA (MSB und SHB) auf der anschließenden Kundgebung 'klar distanzierte'."
Q: Wahrheit Nr. 1, Bremen Jan. 1973; Arbeiterkampf Nr. 26, Hamburg März 1973, S. 2

Februar 1973:
Die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Oldenburg (vgl. 27.3.1973) berichtet vermutlich aus dem Februar vom Oldenburg-Kolleg (vgl. Jan. 1973) über den Warnstreik gegen die Bafög-Rückforderung.
Solidarisch hätten sich der AStA der PH, der Gründungsausschuß der Uni, der DGB/KJA, der KB / Gruppe Oldenburg, die Kollegiaten aus Braunschweig und Wolfsburg, die KSG selber, MSB Spartakus und SDAJ der DKP sowie die SV des Alten Gymnasiums erklärt.
Q: Schulkampf Nr. 3, Oldenburg März 1973

27.06.1973:
In Göttingen gibt der Kommunistische Studentenbund (KSB) vermutlich Mitte dieser Woche ein Extra "NHG: 'Die Reform sichern und Auswüchse abstellen!'" seines 'Roten Kurs' (vgl. 25.6.1973, 28.6.1973) heraus. Ein "Gemeinsamer Aufruf" zur landesweiten Demonstration am 29.6.1973 zum niedersächsischen Vorschaltgesetz, der auf der Grundlage eines Aufrufs der Landeskonferenz Akademischer Mitarbeiter erlassen wurde von AStA Uni Göttingen, AStA Fachhochschule Osnabrück, AStA FHS Nienburg, AStA FHS Wilhelmshaven, dem Verband Integrierter Studentenschaften (VIS - Landesverband Niedersachsen des SVI), dem KSB Braunschweig, dem KSB Clausthal, dem KSB Göttingen, der KHG Göttingen, dem IK/KHB Göttingen, dem SHB/SF Göttingen, der KHG Hannover, dem SHB/SF Hannover, der KSZ Lüneburg, der KHG Oldenburg und dem IK/KSB Osnabrück, und der unterstützt wird von den ASten Medizinische Hochschule (MHH) Hannover, FHS Hannover, FHS Sozialpädagogik Hildesheim, FHS Holzminden und FHS Ahlem bei Hannover.
Q: Roter Kurs Extra NHG: 'Die Reform sichern und Auswüchse abstellen!', Göttingen o. J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 3 verkauft die OAG Oldenburg des KBW insgesamt 225 Exemplare, davon 54 an Schulen und Hochschulen.
Q: KBW-OAG Oldenburg: KVZ-Statistik Nr. 3, Oldenburg 11.10.1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 verkauft die OAG Oldenburg des KBW insgesamt 169 Exemplare, davon 29 an Schulen und Hochschulen.
Q: KBW-OAG Oldenburg: KVZ-Statistik Nr. 4, Oldenburg 25.10.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 verkauft die OAG Oldenburg des KBW insgesamt 240 Exemplare, davon 42 an Schulen und Hochschulen.
Q: KBW-OAG Oldenburg: KVZ-Statistik Nr. 5, Oldenburg o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 6 verkauft die OAG Oldenburg des KBW insgesamt 185 Exemplare, davon 72 an Schulen und Hochschulen.
Q: KBW-OAG Oldenburg: KVZ-Statistik Nr. 6, Oldenburg o.J. (1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 7 verkauft die OAG Oldenburg des KBW insgesamt 165 Exemplare, davon 68 an Schulen und Hochschulen.
Q: KBW-OAG Oldenburg: KVZ-Statistik Nr. 7, Oldenburg o.J. (1973)

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 8 verkauft die OAG Oldenburg des KBW an Hochschulen 38 Exemplare.
Q: KBW-OAG Oldenburg: KVZ-Statistik Nr. 8, Oldenburg o.J.

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 9 verkauft die OAG Oldenburg des KBW an Hochschulen 15 Exemplare.
Q: KBW-OAG Oldenburg: KVZ-Statistik Nr. 9, Oldenburg o.J.

März 1974:
Es erscheint der "1. Rechenschaftsbericht der Ortsaufbaugruppe Oldenburg (Oldb) des Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW)". Festgestellt wird, "daß die OAG hauptsächlich aus Schülern und Studenten bestand".

Der Punkt "V. In die Kämpfe der Oberschüler, Studenten und der werktätigen Intelligenz auf der Linie der revolutionären Demokratie eingreifen und sie auf dieser Linie in die Kämpfe der Volksmassen einbeziehen" widmet sich KHG, KSG und der sich entwickelnden Lehrergruppe.
Q: 1. Rechenschaftsbericht der Ortsaufbaugruppe Oldenburg (Oldb) des Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW), Oldenburg März 1974, S. 13f

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06.03.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 20.2.1974, 20.3.1974) Nr. 5 heraus. Mit Fritz Güde solidarisiert sich die Tutorenvollversammlung an der Uni Oldenburg.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 5, Mannheim 6.3.1974

01.10.1974:
In Oldenburg beginnt, laut KSB Braunschweig, Anfang Oktober ein Mietstreik in den Studentenwohnheimen.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 19, Braunschweig 28.1.1975

02.12.1974:
An der Universität Oldenburg beginnt, laut KBW (vgl. 5.12.1974), ein Warnstreik der Studenten gegen die unzumutbaren Ausbildungsbedingungen bis zum 6.12.1974. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter führen eine Woche lang Dienst nach Vorschrift durch. "Die Studenten fordern: eine berufsqualifizierte Ausbildung, eine ausreichende materielle Ausstattung der Hochschulen und eine kostendeckende elternunabhängige Ausbildungsförderung."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 27, Mannheim 5.12.1974, S. 11

22.04.1975:
In Oldenburg besuchen, laut KBW (vgl. 7.5.1975), über 20 Personen eine Veranstaltung seiner KHG gegen den Paragraphen 218.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 18, Mannheim 7.5.1975

17.06.1975:
In Oldenburg gibt der KB ein Flugblatt "Öffentliche Erklärung des Kommunistischen Bundes - an den Rektor der Carl von Ossietzky-Universität. Schluss mit den Provokationen des NHB! Freie politische Entfaltung für alle Antifaschisten!" heraus, in dem von der antifaschistischen Veranstaltung am 11.6.1975 gegen die Veranstaltung des NHB berichtet und ein Verbot aller NHB-Veranstaltungen gefordert wird.
Q: KB: Öffentliche Erklärung des Kommunistischen Bundes - an den Rektor der Carl von Ossietzky-Universität. Schluss mit den Provokationen des NHB! Freie politische Entfaltung für alle Antifaschisten!, Oldenburg 17.6.1975

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18.06.1975:
In Oldenburg gibt die Unigruppe des KB das Flugblatt "Gegen Kriegstreiber, KZ-Strategen und staatliche Repression: antifaschistische Aktionseinheit verstärkt notwendig!" in einer Auflage von 1 500 Stück heraus, in dem von der antifaschistischen Veranstaltung am 11.6.1975 gegen eine Veranstaltung des NHB berichtet wird, die beide vom Kanzler aufgelöst wurden, und zur antifaschistischen Veranstaltung am 19.6.1975 aufgerufen wird.
Q: KB-Unigruppe: Gegen Kriegstreiber, KZ-Strategen und staatliche Repression: antifaschistische Aktionseinheit verstärkt notwendig!, Oldenburg 18.6.1975

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20.06.1975:
Das Komitee gegen den § 218 Oldenburg gibt die Nr. 1 seiner Zeitung 'Weg mit dem § 218" heraus. Kontaktadressen der acht Komitee-Arbeitsgruppen werden auch angegeben für die Universität.
Q: Weg mit dem § 218 Nr. 1, Oldenburg 20.6.1975

Dezember 1975:
Die Universität Oldenburg verleiht, laut KPD, vermutlich in dieser Woche die Carl von Ossietzky Medaille an Pfarrer Heinrich Albertz. Laut KPD hat er diese durchaus verdient.
Q: Rote Fahne Nr. 1, Köln 7.1.1976

29.01.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 4 (vgl. 22.1.1976, 5.2.1976) heraus. An der Uni Oldenburg erhielten UHG 6, LHV 9, SHB 20, MSB 9 und die u.a. von der eigenen KHG unterstützte Demokratische Liste 6 Sitze.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 4, Mannheim 29.1.1976

20.03.1976:
Der KB gibt die Nr. 5 seiner Zeitung für das Weser-Ems-Gebiet 'Frische Brise' für März / April heraus mit den Artikeln "Zusammenarbeit KJA - AStA: bei den DGB-Bossen abgeblitzt!" zur Ablehnung des DGB-KV dem KJA eine Kooperation mit dem AStA der Uni zu erlauben und "'Ein Zimmer in der Nähe?'" zur Wohnungsnot der Studenten bzw. der sexuellen Ausbeutung der Studentinnen dabei.
Q: Frische Brise Nr. 5, Oldenburg 20.3.1976, S. 6

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Januar 1979:
Vermutlich im Januar finden, laut KB, die Studentenparlamentswahlen an der Uni Oldenburg statt, bei denen die Öko-Liste 383 Stimmen und 13 Sitze und der KSB des KBW mit 26 Stimmen keinen Sitz erhalten.
Q: Arbeiterkampf Nr. 147, Hamburg 5.2.1979, S. 46

Juni 1980:
Die KPD (ex KPD/ML) berichtet bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. Juli 1980):"
Im Monat Juni kletterte die Preissteigerungsrate in NRW auf 5,9%. Das ist aber nur die offizielle Zahl. Prof. W. Pfaffenberg aus Oldenburg hat jetzt dem Statistischen Bundesamt nachgewiesen, daß es die Preisentwicklung in der BRD falsch darstellt. Er zeigte am Beispiel des wirklichen Verbrauchs der Haushalte an Energie, daß der offizielle Preisanstieg allein durch diesen Bereich um rund 0,8% höher angegeben werden müßte als es das Bundesamt ausweist. Zum Vergleich: der Brutto-Monatslohn eines 20-Punkte-Mannes bei den Hoesch Hüttenwerken stieg nach der Tarifrunde (STR, d.Vf.) um 3,9%. Netto sieht's noch schlechter aus."
Q: Stählerne Faust Widerstand tut not, Dortmund o.J. (1980), S. 4

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