Der Kommunistische Hochschulbund (ML) war die mit den Arbeiter-Basis-Gruppen (ABG), später mit dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB), verbundene Studentenorganisation an einigen Hochschulen in München und Regensburg. Vermutlich im November 1973 gab er die Schrift "Seminar-'Marxismus' und Kapitulantentum am Beispiel der Münchner AK-Gruppierung" heraus. Die AK-Gruppierung, so hieß es im Vorwort, sei ein Zusammenschluss der Roten Zellen in München". Mit ihrer Theorie und praktischen Politik habe man sich auseinandergesetzt.
November 1973:
Vermutlich im November erscheint, vom Zentralkollektiv des Kommunistischen Hochschulbundes (ML) in München herausgegeben, die Broschüre: "Seminar-'Marxismus' und Kapitulantentum am Beispiel der Münchner AK-Gruppierung", die sich mit der Theorie und Praxis der AK-Gruppierung auseinandersetzt.
Zur AK-Gruppierung heißt es im Vorwort u. a.: "Die AK-Gruppierung hat über München hinaus Bedeutung, denn auf der letzten VDS-MV bekam sie den Projektbereich Bildungsplanung zugeschustert. Den Dachverband bayrischer Uni-ASten, die Studentenschaft Bayerns, dominierte sie schon vorher. In München stellt sie den Uni-AStA.
Viele Gruppen, die ihre Wurzeln in der Studentenbewegung der 60er Jahre haben, haben heute noch Schwierigkeiten, die Grundfragen des richtigen und einzig gangbaren Weges zum Sozialismus in unserem Land zu beantworten. Weit verbreitet, besonders in studentischen Organisationen, sind leider noch eine liberale Haltung gegenüber dem Klassenfeind, Hang zum Seminarmarxismus und aus vermeintlichem 'Antirevisionismus' entspringende Sektiererei.
Wenige dieser Gruppen haben es so weit wie die AK-Gruppierung gebracht, die (nahezu) alle Grundfragen falsch beantwortet und dabei ist diese Falschheiten zu einem ganzen System auszubauen. Die AK-Gruppierung ist eine der ausgeprägtesten Formen jener kleinbürgerlichen Gruppen, die sich gar nicht genug ihres Antirevisionismus und Antidogmatismus rühmen können …
Wir meinen - und diese Broschüre wird den Nachweis führen - dass die Theorie der AK-Gruppierung keine marxistische Theorie, sondern ein Theoriengestrüpp, ein 'Mischmasch entgegengesetzter Prinzipien' ist …
Als Studentenorganisation mit sozialistischem Anspruch muss sich die AK-Gruppierung vor allem gefallen lassen, dass man sie daran prüft, inwieweit und ob sie überhaupt in der Lage ist, breite Teile der Studenten zur Unterstützung des Kampfs der Arbeiterklasse, zum Kampf gegen den gemeinsamen Feind von Arbeiterklasse und breiter Masse der studierenden Jugend, das Monopolkapital, zu führen …"
"INHALTSVERZEICHNIS
1.1. DIE DEMOKRATISCHE STUDENTENBEWEGUNG DER 60ER JAHRE
1.2. Schwächung der Studentenbewegung durch die Bourgeoisie
und kleinbürgerliche Kräfte in den eigenen Reihen
2. DIE AK-GRUPPIERUNG UND DIE STUDENTENBEWEGUNG
2.1. Arbeitskonferenz zur 'Transformation der Studentenbewegung' in München
2.2. Bekämpfung der fortschrittlichen Tendenzen der Studentenbewegung
2.3. Propagierung der reaktionären Tendenzen der Studentenbewegung
2.4. Rückwärts marsch: Von Lenin zu Hegel, vom Kämpfer zum bürgerlichen Schriftgelehrten
3. DIE KLEINBÜRGERLICHE IDEOLOGIE DER AK-GRUPPIERUNG
3.1. Die Leugnung von Grundlagen des Marxismus-Leninismus, des wissenschaftlichen Sozialismus
3.2. Imperialismus-Negation oder Garant der Demokratie
3.3. Kampf gegen oder Verharmlosung der faschistischen Gefahr
3.4. Imperialistischer Staat ein Instrument der Monopole
3.5. Gewinnung der breiten Massen oder Schulung Einzelner
3.6. Kritik oder Apologethik des Kapitalismus-Kostproben des 'Denkens von Sozialisten' à la AK
3.7. Der Idealismus und Agnostizismus der AK in der Behandlung der Wissenschaft
3.7.1. Der Imperialismus führt zum Niedergang der Wissenschaft
3.7.2. Der Unsinn von der 'kapitalistischen Bestimmtheit der Gesetze der Naturwissenschaft'
3.7.3. Praxis als Kriterium der Wahrheit
3.7.4. Der Agnostizismus der AK und die Flucht vor der Realität
3.7.5. Der Marxismus-Leninismus über die Wissenschaften
3.7.6. Zum angeblich sozialistischen Studium
3.8. Ist der Kampf an der Kulturfront 'irrelevant' oder ein unentbehrlicher Bestandteil des revolutionären Kampfes
4. Zusammenfassung".
Geworben wird u. a. für die "Kommunistische Arbeiterzeitung" (ZO des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD), die "KSZ - Kommunistische Studentenzeitung" (ZO des Kommunistischen Hochschulbundes (ML)) und für den "Roten Weg - Münchner Schülerzeitung" der Roten Schülerfront (RSF).
Quelle: Zentralkollektiv des KHB/ML (Hrsg.): Seminar-'Marxismus' und Kapitulantentum am Beispiel der Münchner AK-Gruppierung (Schriftenreihe des Kommunistischen Hochschulbundes (ML), Nr. 1), München, o. J. (1973).
Letzte Änderung: 13.09.2018