Von der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD, ehemals KPD/AO) erscheint vermutlich im Mai 1973 die Broschüre "Breschnew und Brandt - Zwei Friedensheuchler reichen sich die Hände", die sich mit dem Besuch Breschnews in der BRD beschäftigt. U. a. geht es hier um die "Neue Ostpolitik" und um die Deutschlandpolitik, die zur Liquidierung der Grundsätze des "Potsdamer Abkommens" geführt habe. Durch den "Grundvertrag" würde schließlich West-Berlin faktisch an die "Bundesrepublik angeschlossen" und die "unbefristete Anwesenheit sowjetischer Truppen auf dem Territorium der DDR" anerkannt. Das mündet u. a. in die Forderung "Abzug aller sowjetischen Truppen aus der BRD und Osteuropa!" ein.
Mai 1973:
Im Verlag Rote Fahne (Dortmund) erscheint von der KPD vermutlich im Mai die Broschüre: "Breschnew und Brandt - Zwei Friedensheuchler reichen sich die Hände".
Im Abschnitt "Warum besucht Breschnew die Brandtregierung jetzt?" heißt es: "Mit der Sachlichkeit kapitalistischer Geschäftemacher haben sich die Sozialimperialisten in Moskau und die Imperialisten in Bonn auf Breschnews Besuch in der Bundesrepublik vorbereitet. Gründlich wie vor jedem größeren Abschluss konsultierte sich Brandt mit seinem engsten Partner Nixon und ließ dafür sogar seine jährliche Komödie am 1. Mai sausen. Breschnew informierte seine Juniorpartner in Ostberlin. Der 'Realpolitiker aus Moskau' und die 'realistische Kraft' in Bonn ziehen Bilanz aus den Geschäften der letzten Jahre, sie unterzeichnen den Versuch, Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit zu verringern und neue weitergehende Geschäfte zu beschließen."
Artikel der Broschüre sind:
- "Warum besucht Breschnew die Brandt-Regierung jetzt?"
- "Neue Ostpolitik" und sowjetrevisionistische Deutschlandpolitik, eine reaktionäre 'Heilige Allianz"
- "Verschärfung des Wettrüstens und der militärischen Unterdrückung"
- "Handel mit der Sowjetunion - der Vormarsch der westdeutschen Konzerne"
- "Die Etappen der kapitalistischen Restauration in der Sowjetunion"
- "Die Verschlechterung der Lage der werktätigen Massen in der UdSSR, zwei Aufsätze der chinesischen Genossen"
- "Die Ausbeutung und Unterdrückung fremder Völker durch die Sowjetführer"
- "Der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW)"
- "Die imperialistische Expansion"
- "Die Zusammenarbeit mit dem USA-Imperialismus bei dem Versuch, die Volkskriege zu liquidieren"
- "Die DKP - Agentur des sowjetischen Sozialimperialismus und der neuen Bourgeoisie der DDR"
- "Ist Breschnew der Vertreter eines sozialistischen Landes?"
Parolen sind: "Solidarität mit dem Kampf der Völker Osteuropas. Für Unabhängigkeit vom Sozialimperialismus!", "Abzug aller sowjetischer Truppen aus der BRD und Osteuropa!", "Abzug aller USA-Truppen aus Europa!", BRD raus aus der NATO!", "Für die Wiedervereinigung Deutschlands auf revolutionärer Grundlage!"
Quelle: Kommunistische Partei Deutschlands: Breschnew und Brandt - Zwei Friedensheuchler reichen sich die Hände, Dortmund 1973).
Letzte Änderung: 08.09.2019