Liga gegen den Imperialismus: Mitglieder-Rundbrief, Nr. 31, Köln, 3. August 1976.

03.08.1976:
Es erscheint der "Mitglieder-Rundbrief" Nr. 31 der Liga. Herausgeber ist das "Präsidium des Zentralvorstandes der Liga gegen den Imperialismus".
Es werden "Die nächsten Aufgaben der Liga gegen den Imperialismus" benannt. Dazu heißt es in der Vorbemerkung u. a.: "Mit diesem Rundbrief zieht der Zentralvorstand die Schlüsse für die Bestimmung der Politik der Liga in der nächsten Zeit aus der Entwicklung der Lage in der Welt und in unserem Land, aus der Entwicklung des internationalen und nationalen Kampfes zwischen dem Imperialismus mit den beiden Supermächten an der Spitze und den Kräften der Unabhängigkeit, der Freiheit, des Friedens und der Revolution. In dieser Festlegung unserer Kampfaufgaben hat der ZV besonders die Initiativen des Aufrufs zur Umgestaltung und Öffnung der Liga für die Volksmassen und die wegweisenden politischen Erfolge der OGn und LVs auf der Grundlage des ZV-Aufrufes einbezogen.

Zur gegenwärtigen politischen Situation hielten wir im RB 30im wesentlichen folgendes fest:
- 'Große Unruhe herrscht in der Welt. Die Lage ist ausgezeichnet; Staaten wollen Unabhängigkeit, Nationen wollen Befreiung, Völker wollen die Revolution-dies ist eine unwiderstehliche historische Strömung. Anwachsen der Faktoren der Revolution wie des Krieges, Anwachsen der unwiderstehlichen historischen Strömung des Kampfes der Völker, Staaten und Nationen. Die III. Welt ist heute die Hauptkraft im Kampf gegen Imperialismus, Kolonialismus und Hegemonismus, besonders der beiden Supermächte. Verschärfung des Ringens der zwei Supermächte SU und USA um die Weltherrschaft, Konzentrierung ihrer Rivalität auf Europa, wobei der russische Sozialimperialismus die gefährlichste Quelle eines Krieges ist. Deutschland ist ein geteiltes Land der 2. Welt. Der russische Sozialimperialismus ist der Hauptfeind des deutschen Volkes. Die BRD-Monopolbourgeoisie betreibt eine Politik des Lavierens zwischen den Supermächten, des Kampfes gegen die III. Welt und der verschärften politischen Entrechtung. Die faschistische und sozialfaschistische Gefahr wächst. Anwachsen der Sympathie für die III. Welt und die wahrhaft sozialistischen Länder, des Widerstandes gegen die Beseitigung demokratischer Rechte unter den Arbeitern und Werktätigen sowie den Intellektuellen in der BRD und Westberlin'.

Angesichts dieser Lage ist es heute die Hauptaufgabe aller Antiimperialisten, die Einheitsfront gegen die beiden imperialistischen Supermächte aufzubauen und zu stärken. Besondere Aufgabe einer antiimperialistischen Massenorganisation wie der Liga ist es, ihre Kräfte vor allem dafür einzusetzen, die Kämpfe der Völker, Staaten und Nationen der III. Welt, die gegenwärtig stärkste Triebkraft der Weltgeschichte, politisch und materiell zu unterstützen. Das ist und bleibt unsere Hauptaufgabe. Wir werden dabei den Weg des ZV-Aufrufes konsequent weitergehen und alles daran setzen, die richtigen Mittel und Wege zu finden, um die zahlreichen Sympathien für die III. Welt voranzutreiben zum Zusammenschluß im antiimperialistischen und antihegemonistischen Kampf.

Jede Organisation, jeder Arbeiter, jeder Arzt oder Schüler, der z.B. an der Seite der Völker des südlichen Afrika gegen Rassismus und Kolonialismus kämpfen will, gehört zu den Kräften, auf die die Liga sich stützen muss, deren politische Klarheit sie weiterentwickeln und sie organisieren muss. Die konsequente Unterstützung der III. Welt ist hervorragend geeignet, die Supermächte, besonders unseren Hauptfeind, den russischen Sozialimperialismus, verhaßt zu machen und die DKP und ihren organisatorischen und ideologischen Einfluß zu bekämpfen und auszuschalten. In der anschaulichen Verbreitung der Erfahrungen des Kampfes der wahrhaft sozialistischen Länder, allen voran das leuchtende Beispiel der VR China, hat die Liga dabei alle Möglichkeit, viele Menschen unseres Landes für den Sozialismus zu begeistern.

Neben dem Kampf gegen die Supermächte, besonders gegen die neuen Zaren und ihre DKP-Agenten, deren Oberherr Breschnew im Herbst die BRD besuchen will, haben die westdeutschen Antiimperialisten, hat die Liga die besondere Pflicht, der Politik des BRD-Imperialismus entgegenzutreten, die darin besteht, sich einerseits gegen die III. Welt und ihren Zusammenschluß zu stemmen, die andererseits durch die Verschärfung der politischen Unterdrückung die Gefahr des Faschismus immer deutlicher hervortreten läßt. Die BRD-Imperialisten ergreifen angesichts der andauernden und verschärften Krise Maßnahmen, um den sich im Keim entwickelnden Widerstand der Arbeiterklasse niederzuhalten, um ihre zutiefst reaktionäre Ausbeuterherrschaft aufrechtzuerhalten.

Es lebe der siegreiche Kampf der III. Welt gegen Kolonialismus, Imperialismus und Hegemonismus!
Stärkt die weltweite Einheitsfront gegen die beiden imperialistischen Supermächte, USA-Imperialismus und sowjetischer Sozialimperialismus!
Schluss mit der politischen Unterdrückung in der BRD und der DDR!
Für ein unabhängiges, vereintes und sozialistisches Deutschland!

Unter diesen Losungen werden wir die durch den Bundestagswahlkampf gesteigerte politische Mobilisierung der Volksmassen nutzen und die bürgerlichen Parteien entlarven und bekämpfen."

Abschnitte sind:
"1. Es lebe der Kampf der III. Welt gegen Imperialismus, Kolonialismus und Hegemonismus! Vorwärts in der Unterstützung des Kampfes der Völker im südlichen Afrika!
2. Kampf den Vorherrschaftsplänen der russischen Sozialimperialisten!" Für die Unabhängigkeit der europäischen Völker und Staaten!
3. Kampf der politischen Unterdrückung, der faschistischen und sozialfaschistischen Gefahr!"
Q: Liga: Mitglieder-Rundbrief, Nr. 31, Köln, 3. August 1976.

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