19.10.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 42 (vgl. 12.10.1974, 26.10.1974) heraus mit dem Leitartikel "Kapitalisten, IGM-Apparat, D'K'P (DKP, d. Vf.) gegen Stahlkollegen. Nur entschlossener Kampf kann neuen Lohnraub verhindern!" zur Stahltarifrunde (STR) mit einem Bild von Hoesch Dortmund.
Weitere Artikel sind:
- "Wahlen zur Volksversammlung in Albanien: Ein grosser Sieg für die Volksmacht und Partei der Arbeit";
- "Guillaume-Ausschuß - Betrug, Korruption, dunkle Geschäfte";
- "Weltwährungskonferenz: Imperialisten drohen und erpressen!";
- "KP Britanniens/ML rief zum Wahlboykott auf: 'Es gibt nur eine Lösung für Britannien: den Sozialismus…'";
- "Gierek bettelt in Washington" zu Polen;
- "Jugendarbeitsschutzgesetz: Geschützt wird der Profit des Kapitals" zum JuArSchG;
- "Sowjetische Werktätige: Wachsende Unzufriedenheit mit ihrer Lage";
- "Besuch im Kindergarten 1. Juni in der albanischen Stadt Durres";
"Zusammenfassung der Rede des Genossen Enver Hoxha II. Teil: Die Aussenpolitik der VR Albanien und die internationale Lage";
- "Solidaritätsaktionen mit dem Hungerstreik" der RAF in Frankfurt, Berlin, der JVA Berlin-Moabit und in Hannover;
- "Vor einem Jahr: arabische Völker schlagen zionistischen Angriff zurück: Der Kampf der arabischen Völker wird triumphieren" zu Israel;
- "Verstärkter Kampf der nationalen Minderheiten in den USA"; sowie
- Kurzmeldungen aus Japan, Indien, Italien und Frankreich.
Aus Baden-Württemberg wird berichtet vom Panzer Bataillon 210 in Ulm.
Aus München wird berichtet vom RAKT-Prozeß gegen Heinz Baron (vgl. 8.10.1974, 15.10.1974) sowie über Bauern in Kühbach, die gegen das NATO-Manöver Reforger V protestieren.
Aus Berlin wird berichtet von der Mosambik-Solidarität (vgl. 28.9.1974) und in "Osram Westberlin: Sieg für die roten Jugendvertreter".
Aus Bremen wird berichtet von einer Veranstaltung zum 25. Jahrestag der VR China, an der 150 Menschen teilnahmen.
Aus Hessen wird berichtet von Rheinstahl-Lokbau in Kassel. Veranstaltungen zu den Landtagswahlen (LTW) werden angekündigt für Marburg (vgl. 22.10.1974) und Wiesbaden (vgl. 26.10.1974).
Aus NRW wird eine Veranstaltung in Dortmund (vgl. 18.10.1974) angekündigt, berichtet in "Gespräch mit einem Straßenbahnfahrer aus Dortmund", vom Kölner Antifaschistenprozess (vgl. 7.10.1974), in "US-Phantombomber abgestürzt - 4 Menschen tot! US-Besatzer raus aus Westdeutschland!" von der US-Army in Jöllenbeck bei Bielefeld (vgl. 7.10.1974), in "Manöver 'Harte Nuß' - 72 Stunden am Steuer" aus der 7. Panzergrenadierdivision und:"
Auch Genossen aus Recklinghausen fuhren mit mehreren Trupps in die benachbarten Außenbezirke des Kreises Recklinghausen, verteilten das Bauernextrablatt, verkauften den ROTEN MORGEN und trugen so dazu bei, das große Bündnis zwischen Arbeitern und Bauern voranzubringen."
Aus Schleswig-Holstein wird berichtet in "Soldaten empört über Manöverterror: 'Denen ist unser Leben einen Dreck wert!'" von Soldaten des Jägerbataillon 391 in Oldenburg / Holstein über das Manöver 'Bold Guard'.
Aus Nordirland wird berichtet:"
Belfast: 50 empörte Frauen stürmten vor kurzem ein Gefängnis, in dem 600 politische Gefangene eingesperrt sind. Die Frauen warfen Steine, brannten eines der Außengebäude bis auf die Grundmauern nieder und erst bewaffneten Soldaten gelang es, die Kämpferinnen kurz vor dem Hauptgebäude aufzuhalten."
Im Artikel "Die Widersprüche in der Gruppe Rote Fahne verschärfen sich zusehends" auf S.4 wird aus der Liga (LgdI) berichtet über Sympathisanten in Hamburg und einen Ausschluß in Bochum und u.a. ausgeführt:"
Die Widersprüche in der Gruppe Rote Fahne (GRF), die sich ohne jede Legitimation KPD nennt, verschärfen sich zur Zeit zusehends. Das wurde bereits während der Vorbereitungen dieser Organisation auf ihrem sogenannten 1. Parteitag (vgl. 26.6.1976, d.Vf.) deutlich. Der von den GRF-Führern vorgelegte Programmentwurf stieß innerhalb der Organisation offensichtlich auf heftige und breite Kritik. Diese Kritik der Mitglieder und Sympathisanten der GRF scheint sich auf die zutiefst reaktionären Angriffe der GRF-Führer auf den Genossen Stalin und die revolutionäre Arbeiterbewegung; auf die Verharmlosung des Kapitalismus im allgemeinen … (zu beziehen) und auf die Verharmlosung des Imperialismus im besonderen, vor allem die Leugnung der Unvermeidbarkeit des imperialistischen Krieges und die Tatsache, daß kein Wort über die Rolle des imperialistischen Staatsapparates verloren wird; auf die Angriffe der GRF-Führer auf die führende Rolle der Arbeiterklasse. Besondere Verwirrung scheint die von den GRF-Führern ausgegebene Linie zu stiften, nach der die SPD nach wie vor der Hauptfeind in der Arbeiterbewegung sein soll, mit der die GRF-Führer den konsequenten Kampf gegen den modernen Revisionismus verhindern wollen. … Trotz der breiten Kritik an dem von ihnen vorgelegten Programmentwurf zogen die GRF-Führer ihren Parteitag über die Bühne, um ihren bereits breit angekündigten Düsseldorfer Auftritt zu retten. Sie stellten die Delegierten dieses sogenannten Parteitages damit vor die Alternative, entweder durch eine Ablehnung des Entwurfs die inneren Widersprüche ihrer Organisation nach außen zu dokumentieren oder dem Programmentwurf zuzustimmen. Sie verabschiedeten somit ein Programm, daß sie in wesentlichen Punkten überhaupt noch nicht kannten; denn der sogenannte Parteitag beschloß … die Grundfragen des Marxismus-Leninismus und des Weges der proletarischen Revolution in unserem Lande berührenden Punkten Änderungen, die er aber nur naturgemäß nur in allgemeinster, vager Form angeben konnte.
So waren bei der Verabschiedung des Programmes wesentliche Teile nur in der Zusicherung der GRF-Führer existent, man werde Änderungen und Ergänzungen vornehmen. … Der von den GRF-Führern vorgelegte Programmentwurf, hat ihnen eine große Schlappe beschert. … Den Samen, für den nun von ihnen attackierten Rechtsopportunismus haben sie selbst ausgestreut und sie streuen ihn auch weiterhin aus. … Die GRF-Führer jammern über antikommunistische Fraktionen in der Liga (LgdI, d.Vf.). Die gibt es allerdings. So wurde kürzlich in Bochum ein Kommunist aus der Liga ausgeschlossen. Scheinheilig wurde er von den dortigen Liga-Führern zu einer Diskussion, zu einer Stellungnahme zu verschiedenen Punkten aufgefordert. In Wirklichkeit war das Ausschlußpapier längst geschrieben. Das ist allerdings antikommunistischer Fraktionismus. … Wir sind allerdings auch ganz sicher, daß die revolutionären Mitglieder und Sympathisanten der GRF erkennen werden, daß die größten und skrupellosesten Vertreter des Rechtsopportunismus die Führer ihrer Organisation sind. Das werden alle Ablenkungsmanöver der GRF-Führer nicht verhindern können."
Q: Roter Morgen Nr. 42, Dortmund 19.10.1974