"Über die Spaltung der KPD durch W. Eggers" (1987)

Im Laufe des Prozesses der Vereinigung von KPD (vormals: KPD/ML) und GIM in den Jahren 1985 und 1986 entstanden aus der ursprünglichen Partei mehrere Gruppen, die die Vereinigung ablehnten. Über viele Monate existierten vor allem zwei Gruppen, die sich beide KPD nannten und beide als Zentralorgan den "Roten Morgen" herausgaben. Die folgende Broschüre stammt von der Gruppe um Diethard Möller und kritisiert die andere Gruppe um Wolfgang Eggers.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

August 1987:
Vermutlich nach Mitte 1987 erscheint von der Möller-KPD die Broschüre: "Über die Spaltung der KPD durch W. Eggers". Dabei handelt es sich um eine ausführliche Kritik an den Positionen und am Verhalten von Wolfgang Eggers und seiner Gruppe seitens der Gruppe um Diethard Möller, die in den Aussagen gipfelt:

"Wir haben keinen Anlaß, die Beschlüsse der 3 Konferenzen der Marxisten-Leninisten in Kiel, Hamburg und Frankfurt zurückzunehmen. Die Trennung von den Koch-Trotzkisten war ebenso richtig und wie der Kampf gegen das 'linke' Liquidatorenun. Wir können aber selbstverständlich nicht das 'Scheitern' des 6. Parteitags (in Stuttgart, MAO) anerkennen, auf dem die Fraktion um Eggers die Partei verantwortungslos spaltete. Im Gegenteil, Voraussetzung für die Einheit ist eine gründliche Selbstkritik derjenigen, die den Parteitag nicht anerkennen wollten, die Zurücknahme ihrer falschen Behauptungen, daß wir Trotzkisten und Revisionisten seien, die schlimmer als Koch seien. Wir können ebensowenig die 14 Thesen des Parteitags der Eggers-Gruppe in Bremen 'anerkennen'." (S. 21).

"Die ideologische Wurzel der Entstehung der Eggers-Gruppe war das Zirkelprinzip, ihre soziale Wurzel das Kleinbürgertum, von dem Eggers sich ideologisch nicht gelöst hat. Es ist der der Konkurrenzkampf, der Wunsch, sich selbst als den wahren Führer hinzustellen und andere auszustechen. Prinzipienlose Spaltungen sind immer die Frucht eines kleinbürgerlichen Individualismus, der es einem Intellektuellen wie Eggers außerordentlich erschwert, sich den Normen der Partei unterzuordnen." (S. 22)

"Die Gruppe um Wolfgang Eggers ist eine Spalterorganisation und hat keine Existenzberechtigung." (S. 22f.)

"Darüberhinaus sind wir nach wie vor zu offiziellen Gesprächen mit der Eggers-Partei und gemeinsamen Vorgehen im Klassenkampf bereit. Die Gemeinsame Erklärung zum Antikriegstag und zum Honecker-Besuch zeigt, daß ein solches gemeinsames Vorgehen in wichtigen Fragen möglich ist." (S. 23)

Inhalt
- Hat unsere Partei Programm und Statut "revidiert"?
- Eggers "Hauptgedanke": "Verteidigung der alten Partei"
- Bestreitet der Rechenschaftsbericht den marxistisch-leninistischen Charakter der Partei
- Starke Worte, ein wahres Gedröhn von Worten
- Die Haltung zu Genossen Ernst Aust
- Wolfgang Eggers greift in den Fußstapfen von Koch den Genossen Stalin an
- Versöhnlertum gegen die "linken" Liquidatoren?
- Sektierertum
- Karrierismus
- Es gibt keine Rechtfertigung für die Spaltung der Partei
- Intellektuelle und Arbeiter in der Partei
- Vereinigung mit der Eggers-Gruppe?
- Für eine prinzipienfeste Einheit der Marxisten-Leninisten
- Allseitiger Kampf gegen das Zirkelprinzip
Quelle: [Möller-Gruppe]: Über die Spaltung der KPD durch W. Eggers, o. O., o. J. (nach Mitte 1987)

Letzte Änderung: 08.01.2023