ZL und ZKK des KABD: Interne Schreiben 1980

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 21.11.2020

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

18.02.1980:
Von der ZL des KABD erscheint " An alle Ortsleitungen des KABD und Jugendorganisationen: Betrifft: Org.-Plan zum 1. Mai 1980".

Dazu heißt es u. a.: "Der 1. Mai 1980 ist der Kampftag der Arbeiterklasse für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich". Besonders in Westeuropa, in den staatsmonopolistischen Ländern, steht die Herstellung der Kampfeinheit der Arbeiter über die Ländergrenzen hinweg unter dieser Losung". Auch der "antimilitaristische Kampf" sei von "aktueller Bedeutung", da die Monopole und Staat "die weitere Militarisierung der Gesellschaft" vorantreiben würden. (S. 1)

Weiter geht es u. a. um die "35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich", die zum 1. Mai als Hauptparole und übergreifend "über die Ländergrenzen hinweg" gehandelt wird. Zudem gehe es auch um den "antimilitaristischen Kampf", der von "aktueller Bedeutung" sei. Als Hauptparole zum 1. Mai wird genannt: "Ausländer, Deutsche, Jung und Alt, Arbeitende und Arbeitslose für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich".

Alle Organisationen des KABD müssten "ihre Kräfte weiterhin auf das Industrieproletariat konzentrieren". Alle Organisationen des KABD "arbeiten systematisch auf die Schaffung von betrieblichen gewerkschaftlichen Mai-Komitees". Alle Organisationen des KABD "treten zum 1. Mai gemeinsam und vor allem eigenständig auf". Man werde den 1. Mai nutzen um den KABD "breiter bekannt zu machen und für uns zu werben". Berichtet wird u. a. von den AEG-Städten. Dort sollen am 26./27.4. "Einsätze mit unserem Material durchgeführt werden. Weiter wird von den Materialien, die zum 1. Mai zur Verfügung stehen, berichtet. U. a..
- Mai-Aufruf der VL des RJVD
- Material zur 35-Stunden-Woche
- Mai-Plakat
- AEG-Plakat
- Mai Rede
- Webeplakate des Verlags Neuer Weg
- Material für Büchertische

"Für Kundgebungen und Demonstrationen werden Transparentvorschläge zur Verfügung gestellt". Zur zentralen Auswertung zum 1. Mai, soll ein Fragebogen an die Organisationen verschickt werden. Weitere Parolen sind:
- "Kampf dem Lohnabbau durch Monopole und Staat!"
- "Kampf der Militarisierung von Staat und Gesellschaft!"
- "Für ein allseitiges, vollständiges und gesetzliches Streikrecht!"
- "Für Frieden, Freiheit, Sozialismus-Die Zukunft der Werktätigen!"
Quelle: ZL des KABD: Betrifft: Org.-Plan zum 1. Mai 1980, o. O, 18. Februar 1980.

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25.02.1980:
Von der ZL des KABD erscheint "An alle Ortsleitungen von KABD, RJVD, KSG und BKI: Der 1. Mai-Kampftag für die 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich!" Aus dem "traditionellen Kampftag der internationalen Arbeiterklasse" solle "ein Wahlzirkus in der BRD" gemacht werden. Wichtige Aufgaben zum 1. Mai sollen sein: "Die Entfaltung der gewerkschaftlichen Kampfkraft, Entfaltung von Kämpfen der Arbeiterklasse, betriebliche Kleinarbeit zur Entwicklung der betrieblichen Kampfstäbe, Mobilisierung für gewerkschaftlich-betriebliche Maikomitees". Die Hauptparole am 1. Mai 1980 sei: "Für Frieden, Freiheit, Sozialismus-Die Zukunft der Werktätigen". Auch würde die "35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich" im Mittelpunkt der Agitation stehen. (S. 5 und 7)

Das Rundschreiben gliedert sich in die Punkte:
- "Der Kampf der Supermächte ums Öl"
- "Die dritte Kraft"
- "Koloss auf tönernen Füßen"
- "Die Kämpfe der Arbeiter"
- "Kein Wahltag, sondern Kampftag!"
- "Welche Aufgaben stellt der 1. Mai 1980 unseren Genossen?"

Die Hauptparole zum 1. Mai 1980 soll sein: "Für Frieden, Freiheit, Sozialismus - Die Zukunft der Werktätigen!". Weitere Forderungen sind u. a.:
- "Für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!"
- "Kampf der sozialen Demontage!"
- "Schluss mit der Völkerhetze!"
- "Für ein allseitiges, vollständiges gesetzliches Streikrecht!"
- "Gegen Militarisierung und Kriegsgefahr. Internationale Solidarität der Arbeiterklasse und unterdrückter Völker!"

Zu: "Kein Wahltag, sondern Kampftag", wird ausgeführt: "Die vor und nach dem 1. Mai stattfindenden Landtagswahlen und die Bundestagswahl im Herbst sollen die Arbeiterklasse auf den Wahlbetrug einschwören. Gleichzeitig sind die Wahlen für die Monopole ein Barometer für ihren Einfluss auf die Massen".
Quelle: ZL des KABD: Der 1. Mai-Kampftag für die 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, o. O., 25. Februar 1980.

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29.02.1980:
Von der Jugendabteilung-der ZL des KABD erscheint "An alle Leitungen der 4 Organisationen bis Ortsleitungen: Betrifft: Arbeitsheft 1 der Jugendabteilung 'Berufsausbildung und Kampf der Arbeiterklasse'".

Eingangs wird zum Programm der "Großen Initiative" Stellung bezogen und erklärt: "Bei der Umsetzung dieses Programms wollen wir entschiedene Schritte in Richtung einer Jugendmassenorganisation machen, der RJVD soll sich verjüngen …" Eingegangen wird u. a. auch auf das Magazin "Stachel", das "ohne klare Linie" war und versuchte, "sich an die Arbeiterjugend anzubiedern". Der KABD habe es versäumt, "durch konkrete revolutionäre Politik" den RJVD "im Jugendbereich zu unterstützen". Nun sollen "Arbeitshefte" helfen, "die Führung des KABD zu verwirklichen".

Kritik geübt wird ferner u. a. an Liquidatoren im RJVD, die ihm eine "kleinbürgerliche Linie" überstülpen wollten. Eine "ein enge Verbindung des RJVD mit der Arbeiterjugend" müsse nun "erfolgreich erkämpft werden". Die Führung des KABD will aus ihren Fehlern lernen und eine neue Politik für den Jugendbereich entwickeln. Dazu sollen nun alle "vier Monate Arbeitshefte erscheinen", die ein "weiteres Mittel" sein sollen, "die Führung des KABD zu verwirklichen". "Das Heft 1 soll die Einheit von Jung und Alt im Kampf stärken, in dem die Verbindung der Berufausbildung mit der Lohnfrage deutlich aufgezeigt wird".
Quellen: ZL (Jugendabteilung) des KABD: Betrifft: Arbeitsheft 1 der Jugendabteilung: "Berufsausbildung und Kampf der Arbeiterklasse", o. O., 29. Februar 1980.

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Letzte Änderung: 21.11.2020