Rebell - Zentralorgan der Revolutionären Jugend (ML), Jg. 4, Nr. 29, März 1971

März 1971:
Die Nr. 29 des 'Rebell' (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) der RJ/ML erscheint mit dem Leitartikel "Für eine starke Jugendvertretung!" zu den Jugendvertreterwahlen (JVW).

Weitere Artikel sind:
- "Kapitalisten treiben die Preise hoch" zu den Preissteigerungen z. B. bei der Milch, die "seit einigen Wochen bis zu 18 Pfennig teurer geworden" sei;
- "Demokratische Volksaktion gegen Krieg und Faschismus" zur DVA in Stuttgart (vgl. 20.2.1971);
- "Preiserhöhungen verhindert" zur Kantine bei Rasching in Ludwigshafen;
- "Entlassungen und schlechte Arbeitsbedingungen bei Sebold" in Karlsruhe;
- "Sicherheitsvorkehrungen verbessern" zu Gebr. Hofmann in Darmstadt;
- "Lehrlinge und Jungarbeiter berichten" aus der Hauptschule Hammelburg;
- "Aktionseinheit wächst" zu Heilbronn;
- "IG-Druck-Führer geben klein bei" zur Drucktarifrunde (DTR);
- "Erklärung der Ortsgruppe Darmstadt" zum Ausschluss von Bosse;
- "Für die Erweiterung unserer demokratischen rechte. DGB stellt Forderungen zum 'Jahr des jungen Arbeitnehmers'";
- "Bundeswehr-Ausbildungsreform im Dienste der Militaristen";
- "Erfolgreicher Bundesdelegiertentag der RJ(ML)" (vgl. Feb. 1971);
- "100 Jahre Pariser Kommune";
- "Neue DGB-Satzung liegt vor. Gewerkschaft: Unsere Kampforganisation";
- "US-Invasion gegen Volksmacht in Laos";
- "Demokraten - Zielscheibe von Vogel und Co." zu SPD und Jusos in München;
- "Ersatzdienstler vom 'Verfassungsschutz' überwacht" zur Observation von EDL;
- "Brandts Märchen von der Lage der Nation"; sowie
- "Erfolg der polnischen Arbeiterklasse".

Es erscheint auch der Artikel:"
Freistellung durchgesetzt
Heilbronn. Der Kampf der RJ (ML) um die Durchsetzung der Rechte der Lehrlinge hat zu einem weiteren Erfolg geführt. Die Industrie- und Handelskammer Heilbronn sah sich gezwungen, folgenden Beschluß zu fassen:

Ab 1.8. dieses Jahres hat jeder Lehrling das Recht, die Berichte für das Berichtsheft während der Arbeitszeit zu schreiben. Die Betriebe müssen dafür sorgen, daß den Lehrlingen die Möglichkeit hierzu geboten wird. Gewerbliche Lehrlinge schreiben im 1. Lehrjahr alle 14 Tage einen Bericht, ab dem 2. Lehrjahr alle 4 Wochen. Kaufmännische Lehrlinge in allen Lehrjahren 4-wöchentlich.

Zu diesem Beschluß konnte es nur kommen, weil eine Großzahl von Lehrlingen die Kampagne der RJ(ML) unterstützte und in den meisten Betrieben Heilbronns unsere berechtigten Forderungen entschieden vertrat.

Die rechte Gewerkschaftsführung, die ursprünglich keinen Finger in dieser Frage rührte, sah sich dem Unwillen der Arbeiterjugend ausgesetzt und erhob deshalb im Berufsbildungsausschuß der IHK entsprechende Forderungen, die schließlich auch gebilligt wurden.

Jetzt kommt es darauf an, den Beschluß auch in der Praxis durchzuführen und zu verhindern, daß die Kapitalisten unseren Erfolg vermasseln, indem sie übertarifliche Pausen kürzen oder die Freistellung möglichst ungünstig legen."

Aus Bietigheim wird berichtet:"
Auch in einigen Bietigheimer Betrieben, darunter das SWF, wurde die Freistellung zum Schreiben des Berichtsheftes durchgesetzt. Durch die Flugblattaktion, die die RJ vor einigen Wochen an der Berufsschule durchgeführt hat, wurden die Lehrlinge u.a. auch über die 'Empfehlung' des Bildungsausschusses für den Kreis Ludwigsburg informiert.

Lehrlinge des SWF richteten daraufhin einen Brief an die Betriebsleitung, den Betriebsrat und den Jugendsprecher, in dem sie die Durchführung dieser 'Empfehlung' forderten, zusammen mit der Aufhebung einiger Mißstände im Betrieb. Es wurde eine Lehrlingsversammlung durchgeführt, in der die gestellten Forderungen nochmals bekräftigt wurden. Die solidarische Aktion der Lehrlinge hatte Erfolg: für einen Bericht werden sie jetzt 2 Stunden freigestellt."
Q: Rebell Nr. 29, Tübingen März 1971

Rebell512

Rebell513

Rebell514

Rebell515

Rebell516

Rebell517

Rebell518

Rebell519

Rebell520

Rebell521