Arbeiterkampf, Jg. 6, Nr. 79, 26.4.1976
26.04.1976:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 79 (vgl. 12.4.1976, 14.5.1976) in einer Auflage von 19 000 Exemplare heraus.
Aus Bayern wird berichtet von der Betriebsräteveranstaltung in München (vgl. 10.4.1976).
Aus Bremen wird berichtet von Repressionen des KBW gegen AK-Verkäufer (vgl. 22.3.1976).
Aus Hamburg wird berichtet von der VV des RBJ/BDJ (vgl. 9.4.1976).
In "Zwei Schritt vor und einen zurück. Eiertänze der Vaterlandsverteidiger" wird ausgeführt:"
Die Politik der linken Vaterlandsverteidigung zuerst theoretisch entwickelt von KPD/ML-Chef Aust in seiner berüchtigten 'Kieler Rede' vom 27.3.1975, hat in unserem Land wenig Freunde gefunden. Schon bald sah sich daher die KPD/ML zu verschiedenen einschränkenden 'Erläuterungen' und schließlich zu kosmetischen 'Korrekturen' gezwungen. Anscheinend im Vertrauen auf die Vergeßlichkeit ihres eigenen Anhangs behaupten Aust und Co. heute schon ganz empört, für die Vaterlandsverteidigung seien sie nie eingetreten. Ihrem Beispiel scheint jetzt die KPD folgen zu wollen. In Ihrer 'Roten Fahne' vom 14.4.1976 wendet sie sich entrüstet gegen Vorwürfe (der KPD/ML), sie sei sozialchauvinistisch und betreibe eine 'Blockbildung mit der Bourgeoisie'. Sie bestreitet sogar, für eine Stärkung der Bundeswehr zu sein und spricht in einer Erklärung davon, die Bundeswehr habe nur die Aufgabe, das eigene Volk zu unterdrücken und Aggressionen gegen andere Völker zu verüben. Auch die KPD spekuliert dabei wohl auf die Vergeßlichkeit der Menschen. Weder den Führern der KPD/ML noch denen der KPD geht es darum, eine selbstkritische Bilanz zu ziehen und ehrlich mit ihrer Linie der Vaterlandsverteidigung und des Antikommunismus Schluß zu machen. Lediglich von einigen allzu verräterischen Thesen wollen sie sich trennen, um aber insgesamt genau ihre alte Politik fortzusetzen."
Q: Arbeiterkampf, Jg. 6, Nr. 79, Hamburg, 26.4.1976; KB-LG: Rundbrief Nr. 10, Hamburg 1981, S. 2