Arbeiterkampf, Jg. 7, Nr. 97, 24.1.1977
24.01.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 97 (vgl. 10.1.1977, 7.2.1977) heraus.
Aus Bayern wird berichtet von der Diskussion zwischen AB und KB in Regensburg (vgl. 14.1.1977).
Aus Bremen wird berichtet von den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 1.1.1977, 13.1.1977) und den Wahlen an der HfSS (vgl. Jan. 1977).
Aus Hamburg wird berichtet von der Anti-AKW-Demonstration (vgl. 22.1.1977) und den BUU-Plena (vgl. 13.1.1977, 20.1.1977).
Aus Hessen wird berichtet von der Türkeidemonstration in Darmstadt (vgl.9.1.1977).
Aus Niedersachsen wird berichtet von der TU Clausthal (vgl. 12.1.1977).
Aus Schleswig-Holstein wird berichtet von der Wilster Konferenz (vgl.15.1.1977).
Im Artikel "Den 19. Februar vorbereiten! Die Bewegung stabilisieren und verbreitern, am Prinzip der Aktionseinheit festhalten!", heißt es u.a.:"
Am 19. Februar wollen die westdeutschen AKW-Gegner erneut eine Massenaktion am Bauplatz in Brokdorf organisieren. Für dieses Ziel setzen sich eine Vielzahl linker Organisationen und Gruppen und die Bürgerinitiativen aus den städtischen Zentren (Hamburg, Bremen, Kiel u.a.) ein. Demgegenüber steht eine eher zurückweichlerische Haltung von Bürgerinitiativen aus einigen ländlichen Gebieten an der Unterelbe und aus Schleswig-Holstein (insbesondere die Westküste). … Innerhalb der norddeutschen Bewegung, die die Hauptlast der Brokdorfer Februar-Aktion zu tragen hat, sind verschiedene spalterische Tendenzen aufgetreten, die das Projekt einer neuen Massenaktion in Brokdorf zum vorgeschlagenen Zeitpunkt gefährden. …Es sind dies zum anderen 'linke', sektiererische Strömungen innerhalb der Bewegung - vor allem die sogenannte KPD - die mit allen Mitteln der Manipulation, Spaltung, moralischen Erpressung, des offenen und versteckten Betrugs der Bewegung unbedingt den Stempel ihrer wahnwitzigen Vorstellungen aufdrücken will. Die Zersetzungstätigkeit dieser Kräfte ist für die Realisierung des Projekts einer neuen Massendemonstration in Brokdorf nicht minder gefährlich, als die offenen Versuche einer Zerschlagung der Bewegung durch die Bourgeoisie."
Vom Verhalten der KPD in der Hamburger Anti-AKW Bewegung (vgl. 13.1.1977) wird kundgetan:"
Um von den eigenen Methoden einer ständigen Bevormundung und Manipulation der Bewegung abzulenken, hat die KPD zur massiven Diffamierung ihrer politischen Gegner, vorzugsweise den KB gegriffen, wobei sie drolligerweise diesen eben das unterstellt, was sie selbst … praktiziert. Angeblich habe der KB diverse Bürgerinitiativen unterwandert, bzw. eigene (KB-) Gruppen als Bürgerinitiativen ausgegeben, um seinen Einfluß im Plenum zu vergrößern. … Neben der Diffamierung des KB, dient das Unterwanderungsgeschrei der KPD auch der Flucht vor einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit anderen Vorstellungen und als Mittel zur Verhinderung der Bewegung. … Allgemein versucht die KPD das Gerücht zu verbreiten, der KB sei gegen militante Aktionen, speziell gegen einen erneuten Bauplatz-Besetzungs-Versuch und versuche insgesamt, die Bewegung gegen die AKW's abzuwiegeln. … Die innere Logik der Politik der KPD und ihres konkreten Auftretens innerhalb der Bewegung besteht darin, daß sie - entgegen ihren vordergründigen Behauptungen - gar nicht am Aufbau einer breiten Front von AKW-Gegnern interessiert ist, sondern im Gegenteil, an der systematischen Zersetzung der schon bestehenden Bewegung. Warum? Die ganze Politik und Propaganda der KPD besteht wesensmäßig in einer Unterstützung und Förderung der industriell-militärischen Aufrüstung des BRD-Imperialismus, in der Unterstützung und Forcierung der Autarkie-Bestrebungen der BRD …, in der Forderung nach atomarer Aufrüstung und überhaupt allgemeiner Verstärkung der westdeutschen Armee, in einer - mit unglaublichen Lügen, Verdrehungen usw. aufgebauten - Kriegshetze gegen die osteuropäischen Staaten."
In der Broschüre der KPD "Nein zu den Atomkraftwerken" vom Jan. 1977 werde die DKP als "schlimmster Feind der AKW-Gegner" bezeichnet. Die KPD fordere rigoros den Ausschluß von Mitgliedern und Sympathisanten dieser Organisation aus den Bürgerinitiativen. Erneut werden in der Broschüre KB und KBW angegriffen:"
Zusammenfassend ist zu sagen, daß opportunistische und prorevisionistische Organisationen wie der KB-Nord und wie auch immer mehr die KBW-Führung, nicht im geringsten daran interessiert sind, den Kampf gegen die Atomkraftwerke zu führen, sie fallen der Bewegung in den Rücken."
In einem Artikel über die VR China verurteilt der KB den "Rechtsputsch vom 7.Oktober 1976" in China. Er würde auch einen massiven Angriff auf die Kulturrevolution" darstellen.
Es kommen folgende Einheiten, Unterorganisationen und Genossen des KB zu Wort bzw. finden Erwähnung (bei den Gruppen in Klammern gehen wir davon aus, daß dort derzeit reguläre Gruppen bestehen, da es noch Untereinheiten gibt):
- Gen. Mölln,
- Berlin:
- SSB,
- Gruppe Bremen:
- Schweizkommission,
- Gruppe Bremerhaven:
- Belgienkommission,
- Gruppe Darmstadt,
- Gruppe Eutin,
- Gruppe Flensburg:
- Antifakommission,
- Gruppe Fankfurt:
- Unigruppe,
- Gruppe Hamburg:
- Antifakommission,
- Antimilitarismuskommission,
- Arbeitsgruppe Frauen,
- Arbeitsgruppe Sexualität,
- Berufsverbotekommission,
- Betriebszelle Broschek,
- Betriebszelle Lufthansa,
- Betriebszelle Reynolds,
- Betriebszelle Springer,
- Bezirksgruppe Karolinenviertel,
- Branchenzelle Druck,
- Chemiekomitee,
- Druckkomitee,
- Geisterkommission,
- HBV Komitee
- HHLA- und Hafenzelle,
- IKAH,
- Italienkommission,
- Kinderkommission,
- Lehrerkomitee,
- Medienkommission,
- Metallkomitee,
- Metallkommission,
- Niederlandekommission,
- ÖTV Kommission,
- Ortszelle Geesthacht,
- Postzelle,
- RGW Kommission,
- Zelle Amt für Jugend,
- Gruppe Kiel:
- Berufsverbotekommission,
- Studenten im KB/Gruppe Kiel,
- Gruppe Lüneburg,
- Gruppe Nürnberg,
- Gruppe Oldenburg,
- Sympathisanten in Aachen,
- 1 Sympathisant Clausthal-Zellerfeld,
- Sympathisantengruppe Hildesheim,
- Sympathisanten Mönchengladbach bzw. Sympathisanten des KB Gruppe …,
- Sympathisanten München,
- Sympathisanten Münster,
- ohne Ortsangabe:
- Afrikakommission,
- Asienkommission,
- Bündniskommission,
- Englandkommission,
- Griechenland/Türkei Kommission,
- KKW Kommission,
- Nahostkommission,
- Skandinavienkommission,
- Spanienkommission,
- USA Kommission,
- Wohnungskommission,
- Zentrale U-Boot Kommission.
Kontaktadressen sind die selben wie in AK 96.
Quelle: Arbeiterkampf, Jg. 7, Nr. 97, Hamburg, 24.1.1977