Arbeiterkampf, Jg. 8, Nr. 122, 6.2.1978
06.02.1978:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 122 (vgl. 23.1.1978, 20.2.1978) heraus.
Von den SP-Wahlen im Wintersemester 77/78 werden u.a. von folgenden Gruppen an den Hochschulen nachstehende Ergebnisse bekanntgegeben:
Uni Bielefeld: BG: 537 Stimmen (13 Sitze),
TU Braunschweig: KBW: 2 Sitze,
Uni Bremen: KBW/KSV der KPD: 3 Sitze,
Uni Freiburg: GIM/KB: 310 Stimmen (3 Sitze) KBW: 210 Stimmen (2 Sitze),
Uni Göttingen: LDK: 907 Stimmen (8 Sitze) KBW: 218 Stimmen (2 Sitze),
Uni Hamburg: LDK: 1106 Stimmen KBW: 404 Stimmen,
TU Hannover: SBü/LHV: 697 Stimmen (7 Sitze) KBW: 95 Stimmen (1 Sitz),
Ev. Fachhochschule Hannover: SBL/LHV: 135 Stimmen (10 Sitze),
Uni München: AEL: 22 Sitze.
Gerd Genger, ehemals prominenter Führer der KPD/ML-ZB, betreibe nun Wahlpropaganda für die DKP.
Es erscheint auch ein Artikel über das im Berliner Rotbuch Verlag erschienene Buch "Wir warn die stärkste der Partein… Erfahrungsberichte aus der Welt der K-Gruppen".
Der KB weiß, daß sich "acht der neun im Buch wiedergegebenen Schilderungen auf die KPD bzw. deren Massenorganisationen (KSV, KOV, LgdI) und einer auf die KHG (Studentenorganisation des KBW) beziehen. Weiter heißt es:"
Diese allzu offensichtliche Beschränktheit des Erfahrungsbereichs wird wettgemacht, indem bereits im Vorwort - das als kollektive Stellungnahme aller Autoren des Buches deklariert ist - ihre eigene Erfahrung verallgemeinert wird auf 'das ganze Spektrum dieser Organisationen '(K-Gruppen) und darüber hinaus auch gleich noch auf organisierte, nicht-reformistische linke Politik überhaupt …
'Wir warn die stärkste der Partein' ist ein Buch gegen den Marxismus-Leninismus, gegen organisierte nichtreformistische Politik … Das Buch … ist unwissenschaftlich und demagogisch, indem es die Absage an den Marxismus-Leninismus und an kommunistische Organisierung nicht auf der Ebene einer sachlichen Auseinandersetzung formuliert, sondern einzig und allein mit dem aus bürgerlichen Propaganda bekannten Mittel der Stimmungsberichte, die zudem nur einen ganz begrenzten Erfahrungsbereich abdecken, die also weder das ganze Spektrum der immerhin über 100-jährigen Geschichte kommunistischer Organisierung noch auch nur das Spektrum der heute in der BRD aktiven kommunistischen Gruppierungen erfassen.
Kulturhistorisch gesehen, gehört das Buch in die lange Tradition der 'Überläufer'-Bekenntnisse, der von der Bourgeoisie vorgeführten Kronzeugen von Ruth Fischer und Herbert Wehner bis zu Ruhland, Müller und Klein … Die einzelnen Berichte scheinen, von möglichen oder nicht nachprüfbaren Übertreibungen abgesehen, das Klima in der KPD - bzw. in einem Bericht KHG/KBW - recht genau zu treffen."
Aus Berlin wird berichtet vom Tunix-Kongreß (vgl. 27.1.1978).
Aus Hamburg wird berichtet von einer Berufsverbote (BV) Demonstration (vgl. 2.2.1978) und einer Osteuropaveranstaltung (vgl. 3.2.1978).
Aus Hessen wird berichtet von einer Berufsverbote (BV) Demonstration in Frankfurt (vgl. 28.1.1978).
Quelle: Arbeiterkampf, Jg. 8, Nr. 122, Hamburg, 6.2.1978