Arbeiterkampf, Jg. 9, Nr. 168, Hamburg, 10.12.1979

10.12.1979:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 168 (vgl. 26.11.1979, 14.1.1980) heraus.
International wird berichtet von der NATO (vgl. 9.12.1979).

Berichtet wird auch von den Grünen (vgl. 10.12.1979).

Aus Baden-Württemberg wird berichtet vom NPD-Parteitag in Mannheim (vgl. 8.12.1979).

Aus Berlin wird berichtet über die AL (vgl. 10.12.1979).

Aus Hessen wird berichtet von den Grauen Wölfen in Frankfurt (vgl. 8.12.1979).

Aus Niedersachsen wird berichtet von den Grünen (vgl. 9.12.1979).

Aus NRW wird berichtet von den Grünen (vgl. Nov. 1979, 15.12.1979), u.a. in Münster (vgl. 23.11.1979).

Berichtet wird von den eigenen Fraktionskämpfen u.a. vom bundesweiten Treffen der ZL-Fraktion (vgl. 24.11.1979, 25.11.1979) und deren Beurlaubung sowie der VV der Bunten Liste Hamburg (vgl. 1.12.1979).

Laut S. 54 wurde am "22.8.79 von der Zentrumsleitung (ZL) der bisher schwerste Fraktionskampf im KB seit dessen Gründung 1971 ausgelöst. Drei Monate zunehmender Polemik, Unterstellungen und offene Feindseligkeiten liegen nun hinter uns. Die Situation ist unerträglich geworden: Verhärtete Fronten in den fraktionierten Bereichen, weit verbreitete Apathie gegenüber der ideologischen Auseinandersetzung im AK; offene Konfrontation in der Wahlpolitik; Bindung von Kräften durch zunehmend irrationalere Auseinandersetzungen im Inneren; verminderte Handlungsfähigkeit nach außen".

Das LG des KB formuliert auf dieser und der folgenden Seite u.a., daß es jetzt höchste Zeit sei, "dem gegenwärtigen Zustand des KB ein Ende zu setzen. Das kann derzeit unserer Erfahrung und Einschätzung nach nur durch eine organisatorische Trennung der ZL-Fraktion vom KB erreicht werden, da eine Zusammenarbeit in einer Organisation sich vorerst als unmöglich erwiesen hat und die Konfrontation immer weiter verschärft, statt sie zu entspannen. Wir befürworten, daß die ZL-Fraktion sich als autonome Organisation formiert mit eigener Leitung, eigenen Strukturen, eigenem Zentralorgan, eigenen Finanzen usw. Dieser Prozeß soll bereits vor dem 1. KB-Kongreß im Januar bzw. parallel zu diesem abgeschlossen sein, um zu erreichen, daß auf dem 1. Kongreß tatsächlich mit Blick nach vorn diskutiert werden kann, statt den unfruchtbaren Fraktionsstreit mit der ZL noch einmal aufzukochen. Dieser Vorschlag schafft keine Spaltung, sondern registriert nur die tatsächliche Entwicklung:
- Die Wahlpolitik, die … das einige Arbeitsfeld ist, auf dem die ZL noch wesentliche Aktivitäten entfaltet, wird von der ZL-Fraktion schon heute weitgehend autonom und losgelöst vom KB … gestaltet.
- Die ZL setzt sich völlig eigene Schwerpunkte, die autonom gegenüber den vom KB gesetzten Arbeitsschwerpunkten … sind.
- Die ZL-Fraktion wertet ihre Fraktionsgeschäfte vorrangig gegenüber der Arbeit innerhalb der Strukturen ds KB.
- Die ZL-Fraktionsleitung hat angeordnet, den finanziellen Beitrag ihrer Anhänger an den KB auf einen sogenannten Mindestbeitrag zu senken, und zwar z. T. rückwirkend ab Oktober … Zugleich wurde eine Fraktions-Kasse eingerichtet.
- Die ZL hat sich weitgehend aus der Arbeit am AK - abgesehen von ihren Polemik-Artikeln zurückgzogen und geht zudem frech mit der Behauptung hausieren, sie sei redaktionell kaltgestellt worden …Aus den genannten Gründen kann eine ausdrücklich erklärte organisatorische Trennung nur den bestehenden Zustand konstatieren … Wir wollen uns in diesem Sinne dafür einsetzen, daß die sich aus der ZL-Fraktion bereits herausgebildete autonome Organisation und der KB in möglichst engem Bezug zueinander bleiben sollten, daß möglichst intensive Beziehungen auf der Grundlage des klassischen Gegensatzpaares von Zusammenarbeit und Auseinandersetzung entwickelt werden. Wir befürworten dringend, eine solche organisatorische Trennung noch vor dem 1. Kongreß des KB (Anfang Januar 1980) auf einer Delegierten-Konferenz zu beraten und zu beschließen."
Das LG des KB erklärt weiter, daß sich diesem Artikel-Entwurf das Alternative Zentrum Hamburg und das Komitee Hamburg anschließen. Im Alternativen Zentrum, das aus der Aufteilung des alten Zentrums hervorgegangen ist, sind folgende Bereiche vertreten:
- ÖTV-Bereich (Mehrheit),
- Chemie-Bereich (Minderheit) (vgl. 3.12.1979),
- Bezirk Barmbek (Minderheit),
- Bezirk Eimsbüttel (Minderheit) (vgl. 2.12.1979),
- Bezirk Bergedorf (Minderheit),
- Lehrer (Mehrheit),
- Pastoren,
- Anti-AKW-Zelle,
- Antifa-Zelle,
- Kulturzelle (vgl. 4.12.1979),
- Nahost-Kommission,
- Lateinamerika-Kommission,
- Druck/HBV-Bereich (vgl. 2.12.1979).

Im Komitee (vgl. 5.12.1979) sind vertreten:
- Bezirk Wandsbek (vgl. 4.12.1979),
- Bezirk Steilshoop,
- Bezirk Harburg/Wilhelmburg,
- Bezirk St. Pauli/St. Georg,
- Metall-Bereich,
- Jugend-Bereich (vgl. 3.12.1979),
- Bezirk Altona (vgl. 6.12.1979).
Für den Artikel erklären weitere Organisationsteile ihre Unterstützung:
- AG Frauen Hamburg (vgl. 3.12.1979),
- Kinder-Kommission-Hamburg,
- Zellen I bis III im Kinder/Erzieherbereich Hamburg (vgl. 5.12.1979),
- Aus Bayern 2 Genossen aus Nürnberg (Mitglieder der erweiterten ZRK);
- Ortsleitung Bremen (vgl. 3.12.1979),
- aus Hessen die Ortsgruppe Marburg;
- aus Niedersachsen die KB-Ortsgruppe Braunschweig und 6 Genossen aus Lüneburg;
- aus NRW 2 Genossen aus Paderborn und 9 Genossen aus Bochum;
sowie 11 Genoss(innen) aus Schleswig-Holstein.

Zustimmungen zur Beurlaubung der ZL (vgl. 25.11.1979) kamen auch:
- von der Delegiertenkonferenz des KB außerhalb Hamburgs,
- aus NRW von den Ortsgruppen Bochum und Münster;
- der Mehrheitsgruppe im Chemie-Bereich Hamburg und der VV des SSB Studenten;
- aus Niedersachsen von der örtlichen Leitung des KB Göttingen;
- von der Ortsleitung Bremen sowie von Westberliner KB-Genossen.

Protest kommt vom Hamburger Zentrum (vgl. 28.11.1979) und aus NRW aus Bielefeld (vgl. 1.12.1979). Über die Zusammensetzung der ZL-Fraktion heißt es auf S.56, sie habe z.Zt. zwischen 150 und 200 Mitglieder:"
Von diesen kommen ca. 54% aus den alten 'Zentrums'-Bereichen. Ca. 16% kommen aus der übrigen Hamburger Ortsgruppe, insbesondere aus dem SSB (Studenten). Ca. 30% kommen aus Ortsgruppen außerhalb Hamburgs, vor allem aus den bisher von der ZL angeleiteten Bereichen Schleswig-Holstein, Westberlin, Hannover und Göttingen (in Niedersachsen, d.Vf.). Zur ZL-Fraktion sind außerdem seit kurzem die Ortsgruppen Landshut (in Bayern, d.Vf.) und Bielefeld (in NRW, d.Vf.) gestoßen. Die ZL-Fraktion hat im Bezirk Eimsbüttel eine 2/3 Mehrheit, im Chemie-Bereich eine Mehrheit, im Bezirk Barmbek eine knappe Mehrheit, außerdem eine recht starke Minderheit im ÖTV-Bereich (Post und Angestellte). Von den ca. 30 Fachkommissionen des KB gehören folgende zur ZL-Fraktion: Afrika-Kommission, Dänemark-Kommission, Großbritannien-Kommission, Portugal-Kommission, AG-Schwule, Skandinavien-Kommission. In der Kommission Betrieb und Gewerkschaft haben bisher noch ZL-Anhänger mitgearbeitet, allerdings ihre Tätigkeit zunehmend zugunsten der Fraktionsgeschäfte eingeschränkt."
Q: Arbeiterkampf, Jg. 9, Nr. 168, Hamburg, 10.12.1979

KB_AK_1979_168_001

KB_AK_1979_168_002

KB_AK_1979_168_003

KB_AK_1979_168_004

KB_AK_1979_168_005

KB_AK_1979_168_006

KB_AK_1979_168_007

KB_AK_1979_168_008

KB_AK_1979_168_009

KB_AK_1979_168_010

KB_AK_1979_168_011

KB_AK_1979_168_012

KB_AK_1979_168_013

KB_AK_1979_168_014

KB_AK_1979_168_015

KB_AK_1979_168_016

KB_AK_1979_168_017

KB_AK_1979_168_018

KB_AK_1979_168_019

KB_AK_1979_168_020

KB_AK_1979_168_021

KB_AK_1979_168_022

KB_AK_1979_168_023

KB_AK_1979_168_024

KB_AK_1979_168_025

KB_AK_1979_168_026

KB_AK_1979_168_027

KB_AK_1979_168_028

KB_AK_1979_168_029

KB_AK_1979_168_030

KB_AK_1979_168_031

KB_AK_1979_168_032

KB_AK_1979_168_033

KB_AK_1979_168_034

KB_AK_1979_168_035

KB_AK_1979_168_036

KB_AK_1979_168_037

KB_AK_1979_168_038

KB_AK_1979_168_039

KB_AK_1979_168_040

KB_AK_1979_168_041

KB_AK_1979_168_042

KB_AK_1979_168_043

KB_AK_1979_168_044

KB_AK_1979_168_045

KB_AK_1979_168_046

KB_AK_1979_168_047

KB_AK_1979_168_048

KB_AK_1979_168_049

KB_AK_1979_168_050

KB_AK_1979_168_051

KB_AK_1979_168_052

KB_AK_1979_168_053

KB_AK_1979_168_054

KB_AK_1979_168_055

KB_AK_1979_168_056

KB_AK_1979_168_057

KB_AK_1979_168_058

KB_AK_1979_168_059

KB_AK_1979_168_060

KB_AK_1979_168_061

KB_AK_1979_168_062

KB_AK_1979_168_063

KB_AK_1979_168_064

KB_AK_1979_168_065

KB_AK_1979_168_066

KB_AK_1979_168_067

KB_AK_1979_168_068

KB_AK_1979_168_069

KB_AK_1979_168_070

KB_AK_1979_168_071

KB_AK_1979_168_072

KB_AK_1979_168_073

KB_AK_1979_168_074

KB_AK_1979_168_075

KB_AK_1979_168_076

KB_AK_1979_168_077

KB_AK_1979_168_078

KB_AK_1979_168_079

KB_AK_1979_168_080

KB_AK_1979_168_081

KB_AK_1979_168_082

KB_AK_1979_168_083

KB_AK_1979_168_084

KB_AK_1979_168_085

KB_AK_1979_168_086

KB_AK_1979_168_087

KB_AK_1979_168_088

KB_AK_1979_168_089

KB_AK_1979_168_090

KB_AK_1979_168_091

KB_AK_1979_168_092

KB_AK_1979_168_093

KB_AK_1979_168_094

KB_AK_1979_168_095

KB_AK_1979_168_096

KB_AK_1979_168_097

KB_AK_1979_168_098

KB_AK_1979_168_099

KB_AK_1979_168_100

KB_AK_1979_168_101

KB_AK_1979_168_102

KB_AK_1979_168_103

KB_AK_1979_168_104

KB_AK_1979_168_105

KB_AK_1979_168_106

KB_AK_1979_168_107

KB_AK_1979_168_108

KB_AK_1979_168_109

KB_AK_1979_168_110

KB_AK_1979_168_111

KB_AK_1979_168_112

KB_AK_1979_168_113

KB_AK_1979_168_114

KB_AK_1979_168_115

KB_AK_1979_168_116

KB_AK_1979_168_117

KB_AK_1979_168_118

KB_AK_1979_168_119

KB_AK_1979_168_120