Kommunistischer Bund: "Ist der 'Arbeiterbund' noch zu retten?
Zur Auseinandersetzung mit der Politik des 'Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD'" (1976)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 10.12.2021

Im September 1976 erscheint im Verlag Arbeiterkampf die Broschüre: "Ist der 'Arbeiterbund' noch zu retten? Zur Auseinandersetzung mit der Politik des 'Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD'". Sie enthält Artikel aus dem "Arbeiterkampf", der Zeitung des Kommunistischen Bundes (KB).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

September 1976:
Im Verlag Arbeiterkampf erscheint die Broschüre: "Ist der 'Arbeiterbund' noch zu retten? Zur Auseinandersetzung mit der Politik des 'Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD'".

Im Vorwort heißt es vom LG des KB u. a.: "In dieser Broschüre sind Artikel des 'ARBEITERKAMPF (Zeitung des Kommunistischen Bundes)' zusammengefasst, die sich mit der Politik des 'Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD' (früher 'Arbeiterbasisgruppen München') auseinandersetzen. Die Artikel sind in der Reihenfolge ihres Erscheinens angeordnet. Im Wesentlichen beschäftigen sich die Artikel mit zwei Themen-dem Vorschlag des AB zu einer gemeinsamen Erklärung gegen die Politik der 'Vaterlandsverteidigung' und mit der Entwicklung der Politik des AB gegenüber der DKP in den letzten Monaten.

Der AB (bzw. früher ABG) ist einer der ältesten kommunistischen Zirkel der BRD. Seine Entstehung geht zurück auf die spontane Streikbewegung vom Herbst 1969. Zu jener Zeit, als ein von der KPD/ML unabhängiges kommunistisches Zirkelwesen gerade erst in der Entstehung war, hat der AB/ABG eine für die Entwicklung der kommunistischen Bewegung in der BRD und Westberlin nicht unwesentliche Rolle gespielt. Mit seinen Positionen zum antifaschistischen Kampf, zur Rolle der politischen Zeitung u.a. hat er damals wichtige Beiträge geleistet.

Aus jener Zeit rühren die ersten, damals noch freundschaftlichen, Kontakte zwischen AB/ABG und verschiedenen Vorläuferorganisationen des Kommunistischen Bundes, insbesondere dem SALZ Hamburg. Diese Kontakte wurden einseitig vom AB/ABG unterbrochen, indem dieser nach Gründung des Kommunistischen Bundes (Herbst 1971) zu einer wütenden Verleumdungskampagne überging: Speziell der KAB Hamburg (eine andere Vorläuferorganisation des Kommunistischen Bundes) wurde vom AB/ABG mit haltlosen persönlichen Verleumdungen als 'Trotzkistenclique' und 'trotzkistischer Intellektuellenklüngel' angefeindet. An dieser Version hielt die Führung des AB/ABG auch in den nächsten Jahren fest und lehnte strikt jede ernsthafte politisch-ideologische Auseinandersetzung mit dem Kommunistischen Bund oder gar eine Fortsetzung der Kontakte ab.

Erst Anfang dieses Jahres (8.2.76) kam es, auf Initiative des Kommunistischen Bundes, erstmals wieder zu einem Treffen zwischen Leitungsmitgliedern des AB/ABG und unserer Organisation. (…) An einer Fortsetzung des Kontakts zeigte allerdings die Führung des AB, trotz anfänglicher Zusagen, kein Interesse. (…)

Seit einigen Monaten verfolgt die Führung des AB immer rasanter einen Kurs der Fixierung und der Anbiederung an die DKP, bei gleichzeitiger weiterer Abkehr von der kommunistischen Bewegung. Die im AB bereits offen diskutierte Idee, insgesamt 'als Fraktion' in die DKP einzutreten, scheint eher aufgeschoben als aufgehoben. Die AB-Führung betrachtet die DKP als Teil der 'revolutionären Bewegung' und meint, dass das Programm der DKP 'den Wünschen und Forderungen der werktätigen Massen' entspricht (KAZ vom 25.7.76) und dass nur der Weg der DKP zum Sozialismus (?) kritikwürdig sei".

Des Weiteren wird die sog. "opportunistische Versumpfung des AB" kritisiert, die schon "relativ weit fortgeschritten sei" und an den Hamburger AB/ML erinnert, der sich im Frühjahr 1970 "als Fraktion" in die DKP" auflöste. "Unabhängig von der weiteren Entwicklung des AB ist es aktuell notwendig, auch in Bayern, wo der AB immer noch der stärkste kommunistische Zirkel ist und örtlich (vor allem in München) noch eine Monopolstellung hat, verstärkt die Auseinandersetzung um die Entwicklung der kommunistischen Bewegung und um den Aufbau einer kommunistischen Organisation zu führen. Wir rufen die Kommunisten im 'Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD' auf, entschieden Front zu machen gegen den pro-DKP-Kurs ihrer Führung und gegen die schrittweise Überführung des AB in die DKP. Wir rufen die bayrischen Kommunisten außerhalb des AB, die im Widerspruch zur Politik des AB stehen, auf, sich zusammenzuschließen und ihren Beitrag zum Aufbau der kommunistischen Partei der westdeutschen Arbeiterklasse zu leisten". (S. 3f.)

Artikel der Broschüre sind:
"Vorwort
Offene Antwort an den Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD
Was will der "Arbeiterbund eigentlich?
Gespräche Arbeiterbund-KB: Keine Annäherung der politischen Positionen
Kampf der 'Vaterlandsverteidiger'. Klare Fronten schaffen!
KBW: Total übergeschnappt!
Opportunistische Position des Arbeiterbund für den Wiederaufbau KPD
Um den "heißen Brei" herum
Erfolgreiche Betriebsräte-Veranstaltung in München
Allzu freundlich mit den DKP-Genossen
Eine unverbesserliche zentristische Strömung?
Nicht Worte zählen, sondern Taten
Arbeiterbund von der DKP vorgeführt
Der "Arbeiterbund" in der Krise. Massenorganisation ohne Massen oder Theorie-Zirkel ohne Theorie?
Regensburg: Veranstaltung zur chinesischen Außenpolitik
Ortsgruppe Passau über Bord!
So kann man den Revisionismus nicht schlagen!
Wie ist der Kampf gegen die DKP zu führen?
Der unhaltbare Niedergang des KHB
DKP kontra Aktionseinheit".

Geworben wird für den "Arbeiterkampf", für die Broschüre: "Kampf dem Antikommunismus 1956-1976. 20 Jahre KPD-Verbot".
Quellen: Verlag Arbeiterkampf (Hrsg.): Ist der "Arbeiterbund" noch zu retten? Zur Auseinandersetzung mit der Politik des "Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD", Hamburg, September 1976.

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Letzte Änderung: 10.12.2021