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12.10.1978:
Ein „Extra 2“ von „Unser Weg“ erscheint mit dem Titel: „Wie geht‘s weiter im KB?“
Im Vorwort heißt es: „Dies ist die zweite Zusammenfassung von Artikeln und Stellungnahmen zu der in AK 132 (Ende Juni) begonnenen Diskussion ‚Wie geht's weiter im KB?‘. Als erste Schlussfolgerung ist inzwischen nahezu überall im KB mit einer Schulungsfolge von ‚Klassiker‘-Texten begonnen worden. Welche Texte im einzelnen zur Schulung ausgewählt werden, läuft bisher noch von Einheit zu Einheit unterschiedlich. Zur Schulung gehört meist Lenins ‚Linker Radikalismus‘ und ‚Was tun?‘ (oder Teile davon); in ein paar Einheiten sind grundsätzlichere Texte Lenins wie ‚Staat und Revolution‘ oder ‚Der Imperialismus als höchste Stufe des Kapitalismus‘ an den Anfang der Schulung gestellt worden.
Ob dies in der derzeitigen Situation sinnvoll ist, ist umstritten. Zur Schulung gehören üblicherweise auch die Texte Mao Tse-tungs, die wir im ‚Unser Weg - Extra Nr. 1‘ (Zusammenfassung des ersten Teils unserer ‚Wie geht's weiter …‘ -Debatte) als Anhang nachgedruckt haben. Zur Unterstützung und Ergänzung der Schulung, insbesondere für die Bedürfnisse von Sympathisanten des KB, haben wir damit begonnen, alte AK-Artikel, die heute meist nicht mehr oder nur schwer greifbar sind, in Einzelkomplexe zusammengefasst als Schulungshefte herauszubringen. Derzeit schon erhältlich ist Heft 1 mit Texten gegen den Revisionismus.
Trotz der Fülle von Artikeln und ausführlichen Stellungnahmen zur ‚Wie geht's weiter …‘-Debatte bleibt insgesamt festzustellen, dass sich erst ein sehr kleiner Teil der Organisation wirklich mit schriftlichen Beiträgen zu dieser Debatte geäußert hat. Die meisten der Hunderte (!) von Berichten und Stellungnahmen, die inzwischen vorliegen (in großen Teilen unserer Organisation sind alle Genossen und Genossinnen verpflichtet worden, schriftlich zu der laufenden Debatte Stellung zu nehmen), beschränken sich auf persönliche Lebensläufe, bereichsinterne Konflikte und ähnliche Dinge. Die Haltung ‚Ich weiß ja gar nicht, was ich da schreiben soll‘, war vielfach bisher noch vorherrschend.
Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass 90-95% der vorliegenden Berichte, Stellungnahmen usw. davon ausgehen, den KB als kommunistische Kaderorganisation zu stärken bzw. aufzubauen; ebenso werden Arbeitsprinzipien wie Disziplin, Verbindlichkeit usw. nahezu in allen Beiträgen ausdrücklich anerkannt. Tatsache ist allerdings, dass ein wirklicher Aufschwung der politischen Arbeit (beispielsweise beim AK-Verkauf) bisher erst in Ausnahmefällen zu registrieren ist. Das deutet darauf hin, dass die Debatte bisher vielleicht weithin noch nicht gründlich und ehrlich genug geführt worden ist.
Recht häufig anzutreffen ist in den vorliegenden Berichten etc. die Tendenz, sich grundsätzlich zwar zur Notwendigkeit einer revolutionären Kaderorganisation zu ‚bekennen‘, für die eigene Person aber die Fähigkeit und Bereitschaft anzuzweifeln, den Anforderungen einer solchen Kaderorganisation gerecht werden zu können. Teilweise spielt dabei auch ein falsches Verständnis von Kaderorganisation eine Rolle (‚Sich aufopfern für die Arbeiterklasse‘).
Der Beitrag eines LG-Genossen in dieser Broschüre zur Notwendigkeit der revolutionären Kaderorganisation in Abgrenzung zu spontaneistischen Theorien soll gewissermaßen den ersten Abschnitt unserer Debatte abschließen. Die weitere Debatte soll sich in nächster Zeit vor allem auf zwei Themen-Komplexe konzentrieren:
- Was heißt ‚Kaderorganisation‘ konkret?
- Was ist ‚Demokratischer Zentralismus‘?
- Welche ‚Disziplin‘ brauchen wir?
- Bündnispolitik des KB, Mitarbeit in Initiativen, in Wahlbündnissen, Aktionseinheiten usw.
Zu beiden Themen werden von Genossen des LG Artikel als Diskussionseinstieg veröffentlicht werden. Voraussichtlich im AK und hoffentlich sehr bald. Redaktion 12.10.78.“
Artikel der Ausgabe sind:
- Kaderorganisation und Basisbewegung
- Wie geht es weiter im KB - Die Diskussion geht weiter
Veröffentlicht werden Kritiken von verschiedenen örtlichen KB-Gruppen.
Im „J. Reents-Verlag“ ist erscheint: Nazim Hikmet: „Menschenlandschaften“, das Rotbuch „zu den Gewerkschaftsausschlüssen“. Zudem ist erhältlich die „Antifaschistische Russell-Reihe“, Band 5“.
Q: Kommunistischer Bund: Unser Weg (Extra 2): Wie geht‘s weiter im KB?, Hamburg, 12.10.1978.
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