Kommunistische Volkszeitung - Ausgabe Nord Jg. 5, Nr. 6, 10. Feb. 1977

10.02.1977:
Der KBW gibt die Nr. 6 seiner 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 3.2.1977, 16.2.1977) in einer Ausgabe Nord heraus mit den Artikeln:
- "Am 19. Februar wird in Brokdorf demonstriert";
- "Aufruf zur Demonstration in Brokdorf" mit Detailinformationen über den Bauplatz und dessen Befestigung;
- "Kein Mensch, kein Tier, ein Panzergrenadier" zum Stab der Panzerbrigade 5 in Kassel;
- "Die erste Serienproduktion des Flakpanzers I Gepard wird seit Dezember ausgeliefert" an die Panzergrenadierdivision in Schleswig-Holstein, danach an die 3. Panzerdivision in Buxtehude und Hamburg;
"36-Stunden-Übung" aus Braunschweig;
- "'Freie Kost und Logis, wo bringt Ihr denn den Wehrsold hin?'" von einem Jäger der Bundeswehr aus Hammelburg;
- "Bundeswehrverband" zu dessen Forderung nach Erhöhung des Wehrsolds um 6 Prozent.

Vermutlich vom SRK Bremen und nicht wie angegeben vom SRK Braunschweig und der Redaktion stammt der Artikel:"
Knast. Eine der härtesten Strafmaßnahmen gegen den Kampf der Soldaten ist der Knast. Die Knastordnung schreibt vor, daß die Betten in den Zellen tagsüber hochgeklappt werden, damit die Soldaten nicht schlafen, sondern über ihre 'Straftaten' nachdenken können. Der eingesperrte Soldat darf nur einmal in der Woche Besuch von Zivilisten empfangen. Weil die meisten Soldaten von weither kommen, fallen solche Besuche natürlich flach. Besuch von Kameraden kann er einmal am Tag empfangen. Eine Stunde täglich darf er unter Bewachung einen Spaziergang machen.

Außer Briefen, der Bibel und einigen Vorschriften darf er nichts lesen. Radiohören oder Fernsehen ist auch verboten. Mehr als 10 Zigaretten am Tag darf er nicht rauchen.

Der Zusammenhalt der Mannschaften verhindert, daß dise Ordnung eingehalten wird. Die Wachsoldaten lassen den Arrestanten deshalb hinter dem Rücken der Offiziere viele Vergünstigungen. Als in Schwanewede / Bremen die Offiziere gegen den Vertrauensmann Witzmann 21 Tage Arrest verhängten, weil er den Kampf der Soldaten gegen die Schikane und Unterdrückung in der Armee organisiert hatte, verurteilten die Wachsoldaten und auch einige wachhabende Unteroffiziere die Arreststrafe, ließen Witzmann aus der Kaserne zum Fernsehen und Kartenspielen und besorgten ihm Zeitungen."

Berichtet wird:"
Lorsch. Für die Soldaten der 4. Batterie (FlaBtl 5) hat die Generalität zum 1. Mai Manöver angeordnet. Im letzten Jahr hatten an vielen Orten Soldaten in Uniform an den gewerkschaftlichen Demonstrationen am 1. Mai teilgenommen. Mit Manövern versucht die Armeeführung zu verhindern, daß die wachsende Stärke der Soldatenbewegung und ihre Verbindung mit der Arbeiterbewegung auf den 1. Mai-Demonstrationen in diesem Jahr Ausdruck findet."

Berichtet wird:"
Die Besatzertruppen der US- und NATO-Armeen sind eine erdrückende Last für die Bevölkerung. 24752 Schadensersatzansprüche wurden von der Oberfinanzdirektion Nürnberg im Jahr 1976 behandelt. Die der Oberfinanzdirektion unterstehenden Ämter für Verteidigungslasten zahlten 21 Mio. DM (2,4 Mio. DM mehr als im Vorjahr) als 'Entschädigung' für Manöverschäden. Hinzu kamen 4,3 Mio. DM als 'Entschädigung' für sogenannte Unrechtsschäden - wie Verkehrsunfällen, Schlägereien, Vergewaltigungen - durch US-Soldaten. Dieser Betrag ist um 9,2 % gewachsen im Jahr 1976."

Berichtet wird:"
Celle. Manöverschäden. 'Nach den ungewöhnlich großen Flurschäden bei den letzten Herbstmanövern ist dieser Tage die Bevölkerung des Landkreises Celle erneut durch erhebliche Manöverschäden und Belästigungen durch Nachtschießen betroffen worden', berichtete die Gifhorner 'Aller-Zeitung' vom 2.2.77. 'Nach den Feststellungen des Landvolkverbandes wurden von der 7. Panzergrenadierdivision auf den Übungsplätzen Munster-Lager und Bergen-Hohne in bisher nicht gekanntem Umfang nächtliches Schießen durchgeführt und Schäden verursacht, die nach Ansicht der Landwirte auch bei praxisnahem Übungsverlauf weitgehend hätten vermieden werden können. So rollten in Hetendorf 'Leopard'-Panzer über bestellte Felder."

Beilagen wurden uns bekannt aus:
- Baden-Württemberg für den Bezirk Rhein-Neckar I und den Bezirk Rhein-Neckar II.
- Bayern für Nordlfranken und Oberbayern / Schwaben.
- Bremen-Unterweser und Hamburg-Unterelbe.
- Hessen für Frankfurt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 6, Mannheim 10.2.1977

KVZ_Nord_1977_06_01

KVZ_Nord_1977_06_02

KVZ_Nord_1977_06_03

KVZ_Nord_1977_06_04

KVZ_Nord_1977_06_05

KVZ_Nord_1977_06_06

KVZ_Nord_1977_06_07

KVZ_Nord_1977_06_08

KVZ_Nord_1977_06_09

KVZ_Nord_1977_06_10

KVZ_Nord_1977_06_11

KVZ_Nord_1977_06_12

KVZ_Nord_1977_06_13

KVZ_Nord_1977_06_14

KVZ_Nord_1977_06_15

KVZ_Nord_1977_06_16

KVZ_Nord_1977_06_17

KVZ_Nord_1977_06_18

KVZ_Nord_1977_06_19

KVZ_Nord_1977_06_20

KVZ_Nord_1977_06_21

KVZ_Nord_1977_06_22

KVZ_Nord_1977_06_23

KVZ_Nord_1977_06_24

KVZ_Nord_1977_06_25

KVZ_Nord_1977_06_26

KVZ_Nord_1977_06_27

KVZ_Nord_1977_06_28

KVZ_Nord_1977_06_29

KVZ_Nord_1977_06_30

KVZ_Nord_1977_06_31

KVZ_Nord_1977_06_32