14.04.1977:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 15 (vgl. 7.4.1977, 21.4.1977) in einer Ausgabe Nord heraus mit den Artikeln:
- "Bundesmarine: 'An Bord wächst die Kameradschaft…'" aus der Zelle Bremer Vulkan;
- "100 DM mehr Sold oder Lohnfortzahlung und Kündigungsrecht?" zu den Forderungen des Bundeswehrverbands, des ADS bzw. der DKP und des KB, vom SRK Hamburg;
- ein Bildbericht vom Protest der Bauern im Warburger Land gegen ein britisches Manöver;
- ein Bericht aus der 4./PzArtlBtl 315 in Wildeshausen;
- ein Bericht aus der Grundausbildung in der Zietenkaserne, vom SRK Göttingen.
Berichtet wird:"
Göttingen. Die Ankündigung des niedersächsischen Innenministers Groß, die Polizei solle besser auf Masseneinsätze wie in Grohnde vorbereitet werden, wird bereits in die Tat umgesetzt. In der Göttinger Zietenkaserne übten kürzlich an zwei Tagen jeweils 50 Polizisten das Vorgehen gegen Demonstrationen mit Knüppeln und Schildern. In Göttingen hatte die Einsatzbereitschaft der Polizei bei Demonstrationen, so vor kurzem bei den Kämpfen gegen den Abriß des Reitstallviertels, sehr zu wünschen übrig gelassen. Durch militärischen Drill wird sich die Zersetzung des Polizeiapparates nicht aufhalten lasen."
Berichtet wird:"
Göttingen. In Geismar, unterhalb der Zietenkaserne, gehört dem Wohnungskapitalisten Kurth fast ein ganzes Stadtviertel. Von den hier wohnenden Zeitsoldaten unterstützen viele die Forderung nach Verweigerung der hohen Nebenkostenzahlungen und nach Reparatur der Wohnungsschäden. Ein Feldwebel arbeitete im Mieterrat mit und hat dies nur eingestellt, nachdem er vom Sicherheitsoffizier und MAD verhört worden war."
Berichtet wird:"
Munster. In der Panzertruppenschule Munster, Stammkompanie, ist jetzt der Preis für eine Tasse Kaffee um 50 %, von 40 auf 60 Pfennig erhöht worden. Gleichzeitig hat der Spieß (Hauptfeldwebel) vom Kompaniechef den Auftrag erhalten, die Küche und Kantine der Mannschaften schärfer zu kontrollieren, besonders kurz vor Dienstschluß. Auf diese Weise sind in letzter Zeit häufiger Soldaten erwischt worden, die nicht bis zur letzten Minute auf ihrer Dienststelle ausgeharrt und früher Schluß gemacht hatten."
Berichtet wird durch ein Mitglied der Zelle Göttingen-Nord:"
Göttingen. Bei der Demonstration gegen den Bau des Kernkraftwerks Grohnde erzählte mir ein Arbeiter aus einem Nachbardorf folgendes: Ein Bekannter von ihm ist Wachmann auf dem Baugelände, angestellt von der Preußen-Elektra. Bei der Bauplatzbesetzung am 19. Februar bekam er den Befehl, Hunde auf die Besetzer loszulassen. Er weigerte sich. Zur 'Strafe' mußte er in den folgenden 4 Wochen jeden Tag Dienst machen, und ihm wurden alle Zulagen über den normalen Lohn hinaus gestrichen. Nur mit blankem Terror können die Kapitalisten ihren Unterdrückungsapparat noch zusammenhalten."
Beilagen wurden uns bekannt aus:
- Baden-Württemberg vom Bodensee, aus Franken, vom Mittleren Neckar und vom Unteren Neckar.
- Bayern aus Nordlfranken und für Oberbayern / Schwaben.
- Bremen-Unterweser und Hamburg-Unterelbe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 15, Mannheim 14.4.1977
14.04.1977:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 15 (vgl. 7.4.1977, 21.4.1977) in einer Ausgabe Nord heraus. Berichtet wird durch ein Mitglied der Zelle Göttingen-Nord:"
Göttingen. Bei der Demonstration gegen den Bau des Kernkraftwerks Grohnde erzählte mir ein Arbeiter aus einem Nachbardorf folgendes: Ein Bekannter von ihm ist Wachmann auf dem Baugelände, angestellt von der Preußen-Elektra. Bei der Bauplatzbesetzung am 19. Februar bekam er den Befehl, Hunde auf die Besetzer loszulassen. Er weigerte sich. Zur 'Strafe' mußte er in den folgenden 4 Wochen jeden Tag Dienst machen, und ihm wurden alle Zulagen über den normalen Lohn hinaus gestrichen. Nur mit blankem Terror können die Kapitalisten ihren Unterdrückungsapparat noch zusammenhalten."
Q: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 15, Mannheim 14.4.1977, S. 11