Von den Marxisten-Leninisten Deutschlands (MLD) lagen uns folgende Flugblätter vor (wir bitten um Ergänzungen):
27.05.1977:
Vom Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland (MLD) herausgegeben, erscheint das Flugblatt: "Deutsche Maoisten begrüßen das Schlesiertreffen 77. Polen, Tschechen, Deutsche, gemeinsam gegen die russische Supermacht!". Von den MLD werden die Heimatvertriebenen aus "vollem Herzen begrüßt", denn sie hätten "das Ziel der großen Mehrheit unseres Volkes wach gehalten: ein einiges und unabhängiges deutsches Vaterland".
Parolen sind u. a.:
- "Für ein einiges und unabhängiges und demokratisches Deutschland"
- "Schluss mit dem Ausverkauf deutscher Interessen für ein Linsengericht"
- "Russen raus aus Ostdeutschland, aus Polen, aus der Tschechoslowakei"
- "Verteidigt die Unabhängigkeit und die Demokratie im Bündnis mit Westeuropa, mit den USA und mit China gegen Breschnew und seine 5. Kolonne"
Geworben wird das ZO "Die Neue Welt", eine "patriotische, demokratische und maoistische Zeitung.
Quelle: Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland: Deutsche Maoisten begrüßen das Schlesiertreffen 77. Polen, Tschechen, Deutsche, gemeinsam gegen die russische Supermacht!, Frankfurt/M., 27. Mai 1977.
10.06.1977:
Vom Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland (MLD) herausgegeben, erscheint als "Extrablatt Nr. 18" der "Neuen Welt. Zentralorgan der Marxisten-Leninisten Deutschland" das Flugblatt: "Zum Tag der Deutschen Einheit: Das deutsche Volk muss seinen Widerstandswillen demonstrieren."
Das Flugblatt geht auf den Aufstand am 17. Juni 1953 in der DDR ein, auf die "Normenerhöhung". "Der Protest richtete sich aber schnell gegen das … moskauhörige, bürokratisch-staatskapitalistische System. Nicht gegen die Arbeiterschaft kämpften die Massen, sondern gegen die Bonzenherrschaft der Ulbricht-Clique … Mit der Anerkennung der Nachkriegsgrenzen wurde die Vorherrschaft der russischen Sozialimperialisten über Osteuropa und den anderen Teil Deutschlands anerkannt …"
Der Zwischentitel des Flugblatts lautet:
- "Westeuropa muss sich mit allen Kräften gegen die sowjetischen Eroberungspläne rüsten". Danach ruft man dazu auf: "Zum 17. Juni rufen wir deutsche Maoisten alle Demokraten und Patrioten - unabhängig ihrer Parteizugehörigkeit- auf, gemeinsam ihren Widerstandwillen kundzutun."
Parolen sind u. a.:
- "Für ein einiges, unabhängiges und demokratisches Deutschland"
- "Russen raus aus Ostdeutschland, aus Polen, aus der Tschechoslowakei"
- "Der freie Teil Deutschland darf nicht auch noch unter den sowjetischen Stiefel kommen"
- "Verteidigt die Unabhängigkeit und die Demokratie im Bündnis mit Westeuropa, mit den USA und mit China gegen Breschnew und seine 5. Kolonne"
In einem Kasten gibt es dazu einen Kommentar: Mao Tsetung: "Die Russen nahmen alles, was sie konnten." Geworben wird für das ZO "Die neue Welt".
Q: Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland: Zum Tag der Deutschen Einheit: Das deutsche Volk muss seinen Widerstandswillen demonstrieren (Extrablatt der Neuen Welt Nr. 18), Frankfurt/M., 10. Juni 1977.
März 1978:
Von den Marxisten-Leninisten Deutschland herausgegeben, erscheint ein Flugblatt zur: "Münchner Stadtratswahl 1978: Gebt der SPD einen Denkzettel! Deutsche Maoisten für die Wahl der CSU als kleinerem Übel!"
Es sei an der Zeit, dass die SPD "und vor allem die Münchner SPD die Rechnung präsentiert bekommt, dafür, dass sie vor Moskau und seiner 5. Kolonne auf den Knien kriecht". Daher rufen "wir deutschen Maoisten in den Kommunalwahlen in Bayern zur Wahl der CSU auf", da sie am klarsten "die russische Supermacht, den Hauptfeind der Menschheit und seine 5. Kolonne und Helfershelfer im Innern" bekämpft. Oberstes Ziel der deutschen Politik müsse sein: "Die Schaffung einer patriotischen Einheitsfront gegen die sozialimperialistische Bedrohung und Tyrannei und gegen die 5. Kolonne."
Geworben wird für die Schrift: "Ein Gespenst geht um in Europa. Das Gespenst des Anti-Sozialimperialismus. Manifest des Bundes 'Demokratischer Kommunisten Deutschland." Geworben wird auch für das ZO "Die Neue Welt".
Q: Marxisten-Leninisten Deutschland: Münchner Stadtratswahl 1978: Gebt der SPD einen Denkzettel! Deutsche Maoisten für die Wahl der CSU als kleinerem Übel!, Frankfurt/M., o. J. (März 1978).
28.04.1978:
Vom Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland (MLD) herausgegeben, erscheint das Flugblatt: "Appell an das ZK der KPD: Nehmt an den patriotischen Anti- Breschnew-Protesten teil!"
Zum Breschnew-Besuch (Mai 1978 in Bonn und Hamburg) rufen die MLD auf, zum "Kampf gegen den Hauptfeind unseres Volkes und aller Völker der Welt" eine "breitmöglichste, nationale Einheitsfront mit konservativen Patrioten bis hin zu den Marxisten-Leninisten" aufzubauen", denn "mit Breschnew kommt der Neue Hitler, der Brandstifter des III. Weltkriegs!" Die MLD ruft in ihrem Appell das ZK der KPD dazu auf, "an den Protesten am 4. Mai in Bonn und am 6. Mai in Hamburg" teilzunehmen, um "den Kampf gegen den sowjetischen Sozialimperialismus zu verstärken", die "nationale Einheitsfront" aufzubauen. Der Appell ist mit: "Politbüro des Zentralkomitees der Marxisten-Leninisten Deutschland" unterzeichnet.
Geworben wird für die Schrift: "Die Polemik um die Theorie der drei Welten. Dokumente der KPCh und der PdAA". Auf der Rückseite des Flugblatts befindet sich die Abbildung eines Plakats der MLD: "Der neue Hitler - Heute Besucher - Morgen Besatzer. Für die Einheitsfront aller Patrioten und Demokraten!", sowie ein Aufkleber, der Breschnew als Hitler in Anlehnung an "AKW? Nein Danke!"-Button als "Breschnew?, Nein Danke!" zeigt.
Q: Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland: Appell an das ZK der KPD: Nehmt an den patriotischen Anti-Breschnew-Protesten teil, Frankfurt/M., 28. April 1978.
01.05.1978:
Von den Marxisten-Leninisten Deutschland herausgegeben, erscheint zum 1. Mai 1978 das Flugblatt: "DGB: 1. Mai 78: Gegen die Offensive des Kapitals, die geschlossene Front des DGB". Gegen die "Offensive des Kapitals" müsse "die geballte Kraft des Kapitals entgegengesetzt werden". Die letzte Tarifrunde habe gezeigt, "dass bei der unternehmerischen Konfrontationsstrategie eine Einzelgewerkschaft die Unterstützung der Gesamtorganisation benötigt, und eine brutale Aussperrungsstrategie der solidarische Kampf der DGB-Gewerkschaften entgegengesetzt werden muss". Am "Prinzip der demokratischen Einheitsgewerkschaften" müsse "festgehalten werden". Agitiert wird gegen die RGO und die DKP. Aufgerufen wird zu einer "nationalen Einheitsfront", die auf S. 2 Des Flugblatts erläutert wird. Es gehe gegen die Sowjetunion, die eine "imperialistische Supermacht ist", gegen Breschnew: "Der größte Feind der Arbeiterbewegung, der freien Gewerkschaften und des sozialen Fortschritts!" und gegen die DKP, "die 5. Kolonne".
Geworben wird für das ZO "Die Neue Welt". Der Kleber "Breschnew? Nein Danke!" kann bei H. Hügel in Frankfurt/M. bestellt werden.
Q: Marxisten-Leninisten Deutschland: DGB: 1. Mai 78: Gegen die Offensive des Kapitals, die geschlossene Front des DGB, Frankfurt/M., 1. Mai 1978.
14.07.1978:
Vom Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland (MLD) herausgegeben, erscheint das Flugblatt: "Deutsche Maoisten begrüßen Präsident Carter! Für das Bündnis Europa, China und auch den USA: Gegen den Sozialimperialismus der UdSSR, den Hauptfeind aller Völker" als "Extrablatt Nr. 33".
Carters Besuch "auf dem Frankfurter Römer und bei US- und NATO-Einheiten, besonders aber die Besichtigung der Berliner Mauer mit Bundeskanzler Schmidt" sei eine "politische Demonstration für die Präsenz der US-Truppen und die US-Interessen in Europa". Heute begrüße man den Carter-Besuch, denn hier können "europäische Positionen durchgesetzt werden". Die USA als 2. Supermacht "müsse zu einer Politik gezwungen werden, mit der die Sowjetunion maximal geschwächt und isoliert werden" könne. Die SU sei "das Haupthindernis nicht nur für Unabhängigkeit und Demokratie, sondern auch für jeglichen sozialen Fortschritt". "Für ein vereinigtes, unabhängiges und demokratisches Deutschland!"
In einem Kasten wird über die "Konferenz von Lissabon" (20.-23. Mai) "über die russische imperialistische Bedrohung" berichtet. Geworben wird für das ZO "Die Neue Welt".
Q: Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland: Deutsche Maoisten begrüßen Präsident Carter! Für das Bündnis Europa, China und auch den USA: Gegen den Sozialimperialismus der UdSSR, den Hauptfeind aller Völker, Frankfurt/M., 14. Juli 1978.
26.04.1979:
Vom Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland (MLD) herausgegeben, erscheint das Flugblatt: "10 Jahre marxistisch-leninistische Bewegung - Zerfall oder Neubeginn?".
Die MLD wollen hier "eine nüchterne Bilanz hinsichtlich der politischen, ideologischen, organisatorischen Lage der Bewegung ziehen". Die Bewegung habe sich "heute von Revisionismus oder vom kleinbürgerlichen bunten Sozialismus an den Rand oder in den Nachtrab drücken lassen". Heute gehe es nicht nur "um die 3-Welten-Theorie", sondern um "die Frage des revolutionären Subjekts, des Klassenkampfes und der Diktatur des Proletariats, die Stalinfrage und die Frage des Verrats der modernen Revisionisten, die Rolle der Maotsetungideen, die Frage nach der Notwendigkeit und dem Aufbau der Kommunistischen Partei". Die gegenwärtige Tendenz sei, "dass der Linksopportunismus durch Rechtsopportunismus abgelöst wird".
Agitiert wird gegen die KPD/ML, den KBW und die KPD. Aufgabe sei es, den "Revisionismus" und den "kleinbürgerlichen Sozialismus" zurückzudrängen, um den "Rückfall ins Zirkelwesen" zu verhindern und den "ideologischen und politischen Kampf" im Hinblick "auf die Schaffung der einigen Kommunistischen Partei" zu führen.
Geworben wird für die Schrift: "Der Vormarsch der Drei-Welten-Theorie Mao Tsetungs" und für das ZO "die achtziger Jahre".
Q: Zentralkomitee der Marxisten-Leninisten Deutschland: 10 Jahre marxistisch-leninistische Bewegung - Zerfall oder Neubeginn?, Frankfurt/M., 26. April 1979.
Letzte Änderung: 08.09.2019