Express international, Jg. 8, Nr. 107, 16. Okt. 1970

16.10.1970:
Es erscheint der 'Express international' (Exi) Nr. 107 (vgl. 8.10.1970, 30.10.1970). Auf Seite 5 fragt Fritz Kiever zur Metall- (MTR) bzw. Stahltarifrunde (STR):"
ZAHM BEI ZEHN?

In der Eisen- und Stahlindustrie Nordrhein-Westfalens sieht es dagegen ganz so aus, als bliebe es bei den 10 Prozent. Obwohl bei der nochmaligen Verhandlung im Auftrage der Großen Tarifkommission der Eisen- und Stahlindustrie kein wesentlich verbessertes Ergebnis erzielt wurde als vorher beim Abbruch der Verhandlungen, scheinen keine Mehrheiten vorhanden zu sein, die dieses Ergebnis ablehnen werden. Die Dortmunder Gruppe, die in der Großen Tarifkommission energisch gegen die Annahme des Kompromiß-Vorschlages der Arbeitgeber gesprochen hatte, ist nun ebenfalls zahm bei zehn. Eine Betriebsvereinbarung garantiert den Hoesch-Beschäftigten, daß beim Zustandekommen eines Tarifvertrages mit einer 25prozentigen des Weihnachtsgeldes diese 25 Prozent nicht mit den übertariflichen Leistungen im Betrieb verrechnet werden. Bei Hoesch wird bereits jetzt durch die Koppelung mit der Dividende ein volles 13. Monatseinkommen gegenüber nur 75 Prozent in der übrigen Stahlindustrie gezahlt. Die Hoesch-Arbeiter können also bereits in diesem Jahr 125 bis 130 Prozent eines Monatseinkommens zusätzlich einstecken. Unter diesem Aspekt hatte wohl auch der Betriebsratsvorsitzende von Hoesch, der Mitglied der Verhandlungskommission ist, keine Veranlassung mehr, das Arbeitgeber-Angebot abzuschlagen."

Enthalten ist auch eine Übersicht über Warnstreiks in der Metalltarifrunde (MTR) zwischen dem 22.9.1970 und dem 9.10.1970.
Q: Express international Nr. 107, Frankfurt 16.10.1970

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