KJVD-Broschüre:
„Der junge Agitator“

Mai 1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB gibt im Mai oder Juni eine Broschüre: „Der junge Agitator“ heraus, in der u. a. davon berichtet wird, dass der Beschluss, die Auflage des ‘Kampfes der Arbeiterjugend‘ (KDAJ) auf 40 000 Exemplare zu steigern, zurückgenommen worden sei. In einem Bericht über den Landesverband NRW, in dem neben den Unikollektiven NRW auch die Ortsverbände Dortmund und Essen erwähnt werden, kommt der KJVD zu dem Schluss, dass sein Ortsverband Essen nicht betrieblich verankert sei.

Angekündigt wird das Erscheinen von: „Jungkommunist in Betrieb und Gewerkschaft“.

Einleitend wird hervorgehoben: „Das KJ-Inform hat den Beschluss gefasst, ein Organ speziell für den Bereich der Agitation herauszugeben, den Jungen Agitator. Der Junge Agitator ist vor allem ein politisches Organ. Er soll ausgehend vom Stand der Klassenauseinandersetzungen, von der Strategie und Taktik des Verbandes die Richtung für die Agitation in den einzelnen LVs und Ortsgruppen festlegen, er soll die Hauptformen und Inhalte der Agitation bestimmen und so die Agitation im gesamten Verband gemäß den politischen Hauptaufgaben ausrichten und vereinheitlichen … Der Junge Agitator soll also nicht nur an die Mitglieder des Verbandes gehen, die sich für die hier dargelegten Fragen interessieren, sondern soll auch an alle Interessenten außerhalb des Verbandes verkauft werden.“

Die Themenschwerpunkte sind u. a.:
- Der Junge Agitator - Charakter und Aufgaben
- Die Erfahrungen des Verbandes mit den offensiven Kampfformen
- Politischer Plan zur Durchführung einer KJVD-Werbewoche
- Die nächsten Aufgaben des Verbandes und die Rolle der Presse
- Die Arbeit mit dem Zentralorgan.

Im Artikel: „Der junge Agitator - Charakter und Aufgaben“ heißt es u. a. zur Rolle der Agitation: „Unsere Hauptaufgabe in der Agitation ist es, eine beharrliche Aufklärungsarbeit unter der Arbeiterjugend zu leisten und sie an Hand ihrer eigenen Erfahrungen vom Verrat der sozialdemokratischen Führer und von der Richtigkeit unserer, der kommunistischen Parolen und Losungen, unserer politischen Linie zu überzeugen.“

Die offensiven Kampfformen des KJVD sollen sein:
- Verstärkte Massenarbeit
- Ausrichtung auf dem ZO-Vertrieb
- Kurzkundgebungen
- Agit-Veranstaltungen
- Zentrale Agitations-Trupps
- Kurzreden
- ZO-und Literaturvertrieb
- Transparente und Stellwände
- Flugblattaktionen
- Lit-Verkaufsaktionen
- Haus- und Straßenagitation
- Betriebssympathisantenversammlungen.

Im Artikel „Die nächsten Aufgaben des Verbandes und die Rolle der Presse“ heißt es: „Wir können sagen, dass die politische Linie des ZB und des KJ-Inform richtig ist und dies sich in den letzten Kämpfen unter Beweis gestellt hat. Wir können sagen, dass wir in unserer bisherigen Massenarbeit aufgrund dieser politischen Linie, unserer Parolen und Losungen des KJVD als den Verband, der die Interessen der Arbeiterjugend vertritt, bekanntmachen konnten. Wir können sagen, dass wir die Bolschewisierung des Verbandes angegangen sind und die Ausrichtung auf die Großbetriebe vollzogen ist. Aber von einer Verankerung in den wichtigsten und kampfstärksten Betrieben kann noch keine Rede sein. Wir können auch noch nicht davon ausgehen, dass wir die fortschrittlichsten Kollegen, die zum Teil die Kämpfe der Arbeiterjugend geführt haben, für uns gewonnen haben …

Wir stehen am Beginn einer revolutionären Flut. Die Kämpfe der Arbeiterklasse nehmen einen Aufschwung. Der politische Einfluss der Sozialdemokratie auf diese Kämpfe geht zurück. Organisatorisch ist sie aber weiterhin ziemlich stark. Die Arbeiterklasse entzieht sich zwar dem politischen Einfluss der Sozialdemokratie. An die Stelle der sozialdemokratischen Ideologie ist aber noch nicht die richtige Ideologie und politische Linie der KPD/ML und des KJVD getreten … Organisatorisch haben wir der Sozialdemokratie noch wenig entgegenzusetzen. Politisch aber sind wir durchaus in der Lage, ihr entscheidende Schläge zu versetzen. Daraus ergibt sich, dass unsere Hauptaufgaben für die nächste Zeit politisch-ideologischer Art sind, nicht aber organisatorischer Art.“

Dabei kommen dem Zentralorgan folgende Aufgaben zu: „Das Zentralorgan hat drei wesentliche Aufgaben: es ist zentraler Agitator, zentraler Propagandist und zentraler Organisator.“

Es erscheint auch ein Hinweis auf eine Nr. 2 des „Jungen Agitators“, der meines Wissens nicht erschienen ist und womöglich durch ein neues FO, der sich „Bolschewist“ nannte, ersetzt wurde.
Q: Der junge Agitator, Bochum 1971.

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