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Zu den verschiedensten Anlässen gab die Zentrale der KPD/ML-Zentralbüro Rundschreiben heraus. Uns liegt das „Rundschreiben Nr. 2 vom 21.9.1970 der Gewerkschaftsabteilung beim Politbüro des ZB der KPD/ML“ vor. Angehängt ist das „Rundschreiben 1“, das vermutlich auf den 15.9. zu datieren ist. Die Gewerkschaftsabteilung konstituierte sich vermutlich Mitte September. Sie leitete u. a. die Kampagnen zu den Tarifverhandlungen mit „wöchentlichen Einschätzungen“ der „Situation an der wirtschaftlichen Kampffront“ (vgl. 21. September 1970).
15.09.1970:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZB der KPD/ML gibt das „Rundschreiben 1“ mit dem Thema „Klassenkämpfe in der Metall- und Stahlindustrie“ heraus. Es gliedert sich in die Punkte:
1. Die Arbeiterklasse
2. Die IGM-Führung
3. Die DKP-Politik
4. Die Kapitalistenklasse formiert sich zum gemeinsamen Kampf gegen die Arbeiterklasse
5. Die SPD-Regierung setzt ihre Verrätereien fort
6. Die CDU/CSU bereitet sich auf die erneute Machtübernahme vor.
Das hier veröffentlichte „Rundschreiben 1“ war dem „Rundschreiben Nr. 2 vom 21.9.1970“ (vgl. 21.09.1970) angehängt.
Quelle: Gewerkschaftsabteilung beim Polit-Büro des ZB der KPD/ML: Rundschreiben Nr. 2 für die LAKs und die Gewerkschaftsverantwortlichen der Ortsgruppen, o. O., 21.09.1970.
21.09.1970:
Von der „Gewerkschaftsabteilung beim Politbüro des ZB der KPD/ML“ wird das „Rundschreiben Nr. 2“ herausgegeben. Es richtet sich an die „LAKs und die Gewerkschaftsverantwortlichen der Ortsgruppen.“
Einleitend heißt es: „Die Tarifverhandlungen sind in ein entscheidendes Stadium getreten. Die Kapitalisten haben ihr Angebot auf 7 % festgelegt. Die IGM und die Stahl-Kapitalisten werden versuchen, alle Verhandlungen in dieser Woche durchzuziehen, um die Arbeiterklasse zu übertölpeln. Auf der anderen Seite wachsen die Kämpfe der Arbeiterklasse immer mehr an. Besonders im Ruhrgebiet nimmt der Kampf gegen die Verschwörung der Kapitalisten und rechten Gewerkschaftsführer scharfe Formen an. So kam es in der letzten Woche zu Streiks bei Mannesmann, Krupp und Widia. Die Partei konnte wirkungsvoll auf diese Kampfaktionen Einfluss nehmen.
Wie müssen wir nun weiter vorgehen? - In dieser entscheidenden Phase müssen wir unsere schwachen Kräfte konzentrieren, um unsere Schlagkraft zu erhöhen. Nachdem wir unsere Agit-Prop bisher sehr breit entfaltet haben, müssen wir nun gezielt vorgehen und dort Kampfaktionen in Gang setzen, wo wir bereits gut verankert sind. Das erfordert die Anspannung aller Kräfte. Weiterhin müssen wir uns vor allen Dingen auf den Stahlbeich konzentrieren. Das hat folgende Gründe: 1. finden wir im Stahlbereich die höchste Kampfbereitschaft und Organisiertheit der Kollegen vor. 2. Die Angriffe auf die Arbeiterklasse sind hier besonders unverschämt. Im Gegensatz zum Metallbereich ist im Stahlbereich bereits ein Produktionsrückgang zu verzeichnen (Thyssen 10 %) und es wird verstärkt mit der Krise gedroht. 3. wurde hier der Anschlag auf die Arbeiterklasse viel deutlicher vorbereitet als im Metall-Bereich. Michels von der IGM ist als Verhandlungsführer von NRW bereits auf 12 % zurückgewichen. Gerade hier wollen die IGM-Führer im Bunde mit den Stahlbossen die Verhandlungen schnell zu Ende führen, denn. ab 1.10. erlischt die Friedenspflicht. 4. Das Schlichtungswesen ist im Metallbereich eine weitere Möglichkeit, um eine Zermürbungstaktik gegen die Metallarbeiter durchzuführen. Diese Möglichkeit gibt es im Stahlbereich nicht. Deshalb planen Kapitalisten und rechte Gewerkschaftsführer hier einen überraschenden Handstreich. Aus diesen Gründen müssen wir unsere Kräfte auf die wichtigsten Betriebe im Stahlbereich konzentrieren!“
Eingeschätzt werden in der Woche vom 14.-20.9.1970 die:
- Arbeiterklasse
- Kapitalistenklasse und ihre Handlanger
- DKP
- SPD
- CDU
Dem Rundscheiben 2 ist das „Rundschreiben 1“ (vgl. 15.09.1970) der Gewerkschaftsabteilung des ZB der KPD/ML, das vermutlich um den 15.09. datiert, angehängt.
Q: Gewerkschaftsabteilung beim Polit-Büro des ZB der KPD/ML: Rundschreiben Nr. 2 für die LAKs und die Gewerkschaftsverantwortlichen der Ortsgruppen, o. O., 21.09.1970.
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