Gerhard Bauer - Beiträge zur Biographie 1972 - 1979
Materialien zur Analyse von Opposition
Von Jürgen Schröder, Berlin, 18.5.2020
Es können hier nur wenige Dokumente und Hinweise zu Prof. Gerhard Bauer, einem der Kader der KPD am Germanistischen Institut der FU Berlin, 1973 Unterstützer des Komitees Hände weg von der KPD und 1974 Mitglied der Roten Hilfe e. V. der KPD, Mitglied im Komitee Sofortige Freilassung von Dieter Kunzelmann und ab 1975 presserechtlich Verantwortlicher des Komitees Freiheit für Horst Mahler und sowohl Angeklagter in einem der zahlreichen Somoskeoy-Prozesse in Köln als auch Wahlaufrufunterzeichner für die KPD, vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.
Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)
03.04.1972:
An der FU Berlin gibt die Zelle Germanistik des KSV vermutlich in dieser Woche ihre 'Kommunistische Studentenpresse' (KSP) heraus unter der Schlagzeile "Programm der Agitationskollektive des Kommunistischen Studentenverbandes - Zelle Germanistik SS 1972" mit den Abschnitten:
- "Der KSV empfiehlt folgende Seminare"; …
- - "Antiimperialistische Dokumentarstücke (Bauer)"; …
- - "Betriebsreportage und Arbeiterkorrespondenzen BRD 1961-1972 (Bauer)";
- "Agitationskollektive des KSV arbeiten außerdem in folgenden Seminaren"; …
- - "Didaktische Probleme der Sekundarstufe I (Bauer, Buddensiek)".
Quelle: Kommunistische Studentenpresse - Germanistik FU Programm der Agitationskollektive des Kommunistischen Studentenverbandes - Zelle Germanistik SS 1972, Berlin o. J. (1972), S. 11ff, 15f und 23
06.12.1972:
Der KSV gibt seine 'Dem Volke dienen' (DVD - vgl. 22.11.1972, 13.12.1972) heraus mit dem Artikel "Hände weg von Prof. Bauer!", über Prof. Gerhard Bauer (Neuere Deutsche Philologie)am Germanistischen Seminar der FU Berlin, der von der NOFU angegriffen wird.
Q: Dem Volke dienen Nr. 4, Dortmund 6.12.1972, S. 1f
30.04.1973:
Vermutlich in dieser Woche wird der folgende Text verfaßt und verbreitet:"
ERKLÄRUNG DER INITIATIVE FORTSCHRITTLICHER PUBLIZISTEN, KÜNSTLER UND WISSENSCHAFTLER
Wir verurteilen aufs Schärfste die Pressekampagne, die in der BRD und Westberlin unter dem Vorwand der Zerschlagung einer 'Terrororganisation' zur Liquidierung der KPD und anderer fortschrittlicher und kommunistischer Organisationen eingeleitet wurde.
Nicht die Tatsache, daß der Massenmörder Thieu am 10.4. in Bonn empfangen wurde, wird angeprangert, vielmehr die Besetzung des Rathauses, mit der Kommunisten und fortschrittliche Menschen gegen den Besuch protestierten, als 'Terrorakt' einer 'Politrockerbande' kriminalisiert.
Wir verurteilen, daß in Berichterstattung und Kommentaren der Presse die Bereitschaft der politischen Auseinandersetzung mit den Kommunisten aufgekündigt worden und stattdessen ein Klima des Schußwaffeneinsatzes gegen den politischen Gegner geschaffen worden ist.
Wir verurteilen, daß mit Demonstrationsverboten (z.B. dem Verbot der 1. Mai-Demonstration der KPD in Dortmund) das elementare Recht auf freie Meinungsäußerung für Kommunisten außer Kraft gesetzt wurde.
Darin sehen wir ein alarmierendes Indiz des Rückfalls in die Praktiken der Kommunistenverfolgung während der Adenauer-Ära.
Dr. Hubert Bacia, Arzt; Prof. Gerhard Bauer, Germanist; Anette Benduski, Diplomingenieur; Volkmar v. Braunbehrens, Wiss.-Ass.; Dr. Georg Bussmann, Kunsthistoriker; Hugo Brenzel, Rechtsanwalt; Dr. Martin Damus, Dozent; Gerd David, Schauspieler; Prof. Horst Domdey, Germanist; Jörg Friedrich, Schauspieler; Renate Gerhardt, Verlegerin; Rainer Hachfeld, Karikaturist; Rüdiger Hacker, Schauspieler; Manfred Hammer, Lektor; Dieter Heilbronn, wissenschaftl. Planer; Hortense v. Heppe, Malerin; Karl-Ernst Herrmann, Bühnenbildner; Grischa Huber, Schauspielerin; Dr. Siegfried Janssen, Biologe; Bernd Koch, Rechtsanwalt; W. Kolneder, Regisseur; Michael König, Schauspieler; Klaus Kuhnke, Journalist; Dieter Kursawe, Schauspieler; Dr. Johannes Küchler, Wiss.-Ass.; Ulla Küchler, Lehrerin; Henner Kraetsch, Rechtsanwalt; Dr. Klaus Kreimeier, Dozent und Filmkritiker; Dieter Lehmann, Schauspieler; Dr. Helmut Lethen, Ass.-Prof; Volker Ludwig, Schriftsteller; Erich Meckel, Diplomingenieur; Detlef Michel, Schriftsteller; Hermann Moers, Schriftsteller; Joachim Nettelbeck, Verw.-Angestellter; Christine Oesterlein, Schauspielerin; Gerd Petermann, Verleger; Elke Petri, Schauspielerin; Rupert v. Plottnitz, Rechtsanwalt, Harald Reme, Rechtsanwalt; Dr. Friedrich Rothe, Ass.-Prof.; Prof. Jens Scheer, Physiker; Renate Steiger, Schauspielerin; Dr. Paul Gerhard Völker, Ass.-Prof.; Prof. Dr. Uwe Wesel, Vizepräsident d. F. U. (FUB Berlin, d. Vf.); Dr. Bernd Weyergraf."
Veröffentlicht wird dieser Text u.a. durch die KPD (vgl. 9.5.1973) und durch das Komitee Hände weg von der KPD (vgl. 23.6.1973).
Q: Komitee Hände weg von der KPD: Bulletin Nr. 1, Köln o. J. (1973), S. 12; Rote Fahne Nr. 19, Dortmund 9.5.1973, S. 7
25.05.1973:
Heute soll das Komitee 'Hände weg von der KPD' gegründet werden, wofür sich auf dem Kulturkongreß der KPD (vgl. 20.5.1973), ein Initiativausschuß gebildet hatte. Dieser veröffentlichte, laut KSV der KPD (vgl. 23.5.1973), die folgende:"
ERKLÄRUNG DES KOMITEES 'HÄNDE WEG VON DER KPD
Am Dienstag, den 15.5.1973 besetzten schwerbewaffnete Polizisten, Kriminalbeamte und Staatsanwälte der Bundesanwaltschaft die Parteizentrale der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Dortmund, die Büros des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV), der Liga gegen den Imperialismus in Köln, Aachen und Westberlin, die Internationale Buch- und Zeitschriftenhandlung in Westberlin und durchsuchten zahlreiche Wohnungen.
Jürgen Horlemann, Mitglied des Zentralkomitees der KPD, wurde widerrechtlich in Untersuchungshaft genommen. Gegen die verantwortlichen Redakteure der ROTEN FAHNE, des Zentralorgans der KPD, Christian Semler, wurde ebenfalls Haftbefehl erlassen.
Diese Terrormaßnahmen stützen sich auf die unerwiesene Behauptung der Bundesanwaltschaft, es handele sich bei der KPD, dem KSV und der Liga gegen den Imperialismus um kriminelle Vereinigungen.
Wir stellen fest, daß eine politische Partei zur kriminellen Vereinigung abgestempelt werden soll.
Nicht, weil sie sich kriminell vereinigt, sondern weil sie die Arbeiterklasse organisiert. Der Vorwurf der kriminellen Vereinigung ist absurd gegenüber einer Partei, die seit 3 Jahren offen für ihre Ziele eintritt.
Damit soll das Recht der Arbeiterklasse und der anderen unterdrückten Schichten des Volkes auf den Aufbau einer Kommunistischen Partei grundsätzlich bestritten werden.
Anläßlich des Breschnew-Besuchs in der BRD führte die NRW-Landesregierung ein umfangreiches Bürgerkriegsmanöver ihrer Polizei durch. Innenminister Weyer erklärte am Vorabend des Besuchs öffentlich, er werde alle Straßen und Autobahnen nach Dortmund absperren lassen, um die Durchführung einer nationalen Demonstration zu verhindern. Als dennoch mehrere tausend Menschen in Dortmund demonstrierten, ließ er in äußerst brutalen Polizeieinsätzen über 700 Menschen verhaften. Vorausgegangen war eine Kette von Verfolgungsmaßnahmen der Polizeibehörden und eine Hetzkampagne der gesamten Presse mit dem Ziel, die KPD zum Geheimbund abzustempeln und sie als ein Teil einer weltweiten im Untergrund tätigen Verschwörung darzustellen.
Am 1. Mai 1973 verwandelte die Polizei Dortmund in ein Heerlager. Sie griff einen friedlichen Demonstrationszug der KPD an und verprügelte und verhafte zahlreiche Dortmunder Bürger. Schon am Vormittag wurden über tausend Menschen aus verschiedenen Städten festgehalten und zum Teil erkennungsdienstlich behandelt. Auf das Konto des Polizeieinsatzes gehen mehrere schwerere Verletzungen, darunter Schädel- und Kieferbrüche. Der Innenminister von NRW, Weyer, hat gegenüber der KPD ein generelles Demonstrationsverbot ausgesprochen. Weyer begründet diese Maßnahmen mit der Notwendigkeit des Kampfes gegen eine 'kriminelle Vereinigung, die die Gewalt verherrlicht'.
Dazu stellen wir fest, in Westberlin, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und Nürnberg, wo die KPD am 1. Mai demonstrierte, in den zahlreichen Städten, wo sich die KPD an oppositionellen Maikomitees beteiligte, kam es zu keinerlei Zusammenstößen. Die Gewalt wird nicht von der KPD verherrlicht, sondern von großen Teilen der Presse, die seit Wochen gegen Mitglieder der KPD eine unbeschreibliche Hetze entfaltet.
Nicht die Tatsache, daß der Massenmörder Thieu am 10. 4. in Bonn empfangen wurde, wird angeprangert, vielmehr wird die Besetzung des Rathauses, mit der Kommunisten und fortschrittlichen Menschen gegen den Besuch protestierten als 'Terrorakt' einer 'Politrockerbande' kriminalisiert. Wir verurteilen, daß in Berichterstattung und Kommentaren die gesamte Presse die Bereitschaft zur politischen Auseinandersetzung mit den Kommunisten aufgekündigt worden und stattdessen ein Klima des Schußwaffeneinsatzes gegen den politischen Gegner geschaffen worden ist.
Die Stoßrichtung aller dieser Maßnahmen zeigt sich in der Entlassung zahlreicher klassenbewußter Kollegen aus den Betrieben, ihren Ausschluß aus den Gewerkschaften, zeigt sich in der Disziplinierung fortschrittlicher Intellektueller. Mit der Verfolgung und dem Verbot der KPD soll eine entschiedene Stimme des Kampfes gegen das kapitalistische System und seine Regierung in der BRD zum Schweigen gebracht werden. Wir verurteilen, daß mit dem allgemeinen Demonstrationsverbot gegen die KPD in NRW das elementare Recht auf freie Meinungsäußerung für Kommunisten außer Kraft gesetzt wird. Wir verurteilen die aus politischen Gründen vorgenommenen Verhaftungen von Jürgen Horlemann und Ulrich Kranzusch, der seit dem 10. 4. in verschärfter Einzelhaft gehalten wird. Der Angriff gegen die KPD ist Teil eines Angriffs auf das gesamte fortschrittliche Lager, ist Teil eines reaktionären Formierungsprozesses. Er muß deshalb von allen fortschrittlichen Kräften zurückgeschlagen werden.
WEG MIT DEN DEMONSTRATIONSVERBOTEN GEGEN DIE KPD!
SCHLUß MIT DER HETZE UND DEN VERFOLGUNGSMAßNAHMEN!
SOFORTIGE FREILASSUNG VON JÜRGEN HORLEMANN UND ULRICH KRANZUSCH!
SOFORTIGE AUFHEBUNG DES HAFTBEFEHLS GEGEN CHRISTIAN SEMLER!
HÄNDE WEG VON DER KPD, IHREN MASSENORGANISATIONEN UND DER LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS!
Wer das Komitee 'Hände weg von der KPD' durch aktive Mitarbeit oder durch Unterzeichnung der Erklärung unterstützen will, wende sich an Bernd Weyergraf, 1 Berlin 12, Bleibtreustraße 4. Die Gründung des Komitees findet statt am 25.5.1973, der Ort wird auf Anfrage mitgeteilt.
Dem Initiativausschuß für das Solidaritätskomitee 'Hände weg von der KPD' gehören an:
Prof. Gerhard Bauer, Germanist,
Prof. Ulrich K. Preuß, Jurist,
Fritz Aufermann, Betriebsrat,
Christian Ströbele, Rechtsanwalt,
Prof. Jens Scheer, Physiker,
Dr. Bernd Weyergraf,
Rolf Strojec, Metallarbeiter."
Laut KSV der KPD (vgl. 6.6.1973) geschieht die Gründung aber vermutlich erst am 2.6.1973.
Q: Dem Volke Dienen Nr. 13 und 15, Dortmund 23.5.1973 bzw. 6.6.1973
26.05.1973:
Vermutlich frühestens heute verfaßt das Komitee Hände weg von der KPD den folgenden Text:"
ERKLÄRUNG DES KOMITEES
HÄNDE WEG VON DER KPD
Wir verurteilen entschieden die von der SPD/FDP-Regierung, den Innenministerien der Länder sowie der Bundesanwaltschaft (BAW, d. Vf.) durchgeführten Verfolgungsmaßnahmen gegen die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), den Kommunistischen Jugendverband (KJV), den Kommunistischen Studentenverband (KSV), die Liga gegen den Imperialismus (LgdI, d. Vf.) und andere fortschrittliche Organisationen. Die Massenverhaftungen von Demonstranten und Passanten in Dortmund am 19.5.1973, die Inhaftierung von Jürgen Horlemann (vgl. 15.5.1973, d. Vf.), Christian Semler (vgl. 25.5.1973, d. Vf.) und Uli Kranzusch (vgl. 10.4.1973, d. Vf.), die razzien, Hausdurchsuchungen und schließlich das widerrechtliche Vorgehen der Bundesanwaltschaft gegen die KPD, den KJV, den KSV und die Liga müssen als Angriff auf alle entschieden demokratischen, antiimperialistischen Menschen und Organisationen, als Verletzung der elementarsten Rechte und Freiheiten verstanden und zurückgewiesen werden.
Wir verurteilen den Versuch, die KPD und die anderen Organisationen als kriminelle Vereinigungen abzustempeln, die politische Auseinandersetzung mit ihnen zu umgehen und ihr Verbot vorzubereiten.
Wir fordern alle fortschrittlichen, antiimperialistischen Menschen auf, sich - auch über politisch unterschiedliche Auffassungen hinweg - mit der KPD und den angegriffenen Organisationen zu solidarisieren, indem sie den Verfolgungsmaßnahmen entschieden entgegentreten.
Wir fordern insbesondere die sofortige Freilassung von Jürgen Horlemann, Uli Kranzusch und Christian Semler. Wir fordern die sofortige Beendigung der zügellosen Hetzkampagne in Presse, Rundfunk und Fernsehen gegen die KPD und die genannten Organisationen.
Wir fordern die sofortige Aufhebung des allgemeinen Demonstrationsverbotes gegen die KPD durch NRW-Innenminister Weyer (FDP, d. Vf.).
- HÄNDE WEG VON DER KPD!
- HÄNDE WEG VON KJV UND KSV!
- HÄNDE WEG VON DER LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS!"
Die KPD veröffentlicht diesen Text in ihrer 'Roten Fahne' (RF) vom 29.5.1973 mit folgenden Unterschriften:
Prof. G. Bauer; R. Pohl, Med. Ass.; Dr. U. Preuss; Prof. J. Scheer; Dr. B. Weyergraf; P. Moses-Krause, Buchhändler.
Zusätzlich heißt es:"
Wir, die Unterzeichner, fordern alle fortschrittlichen Menschen auf, diese Erklärung zu unterschreiben. Wir fordern sie weiterhin auf, nach Kräften in dem Komitee 'HÄNDE WEG VON DER KPD' mitzuarbeiten."
Q: Komitee Hände weg von der KPD: Bulletin Nr. 1, Köln o. J. (1973), S. 16; Rote Fahne Nr. 22, Dortmund 29.5.1973, S. 7
22.01.1974:
Die Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung gibt die Nr. 1 ihrer 'Diskussionspapiere' heraus. Im "Vorwort" heißt es:"
Am vergangenen Mittwoch, dem 16.1.1974, hat die Initiative Braunschweig 'Für freie politische Betätigung' nachstehende Plattform angenommen, nachdem sie sich eine Woche zuvor (vgl. 9.1.1974, d. Vf.) auf der Grundlage einer provisorischen Plattform konstituiert hatte. …
Aufgabe der Initiative ist es, breite Bevölkerungsteile über diese Entwicklungen zu informieren, aufzuklären und ihnen eine organisatorische Form anzubieten, die es gestattet, den Falschdarstellungen und auch Verleumdungen entgegenzutreten, denen nicht nur der KSV ausgesetzt ist, wie die Diffamierung der Conföderation Iranischer Studenten - Nationalunion (CISNU (Nationale Union, d. Vf.)) als 'terroristische Organisation' beweist, oder, wie die absurden Angriffe auf den aufrechten Demokraten Professor Dr. Gerhard Bauer zeigen. Prof. Bauer ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Deutsche Philologie an der Freien Universität Berlin (FUB, d. Vf.) und Preisträger der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Er hat sich aktiv eingesetzt für die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung der türkischen Mitglieds der Streikleitung bei Ford in Köln (IGM-Bereich, d. Vf.), für die Wiedereinsetzung Otto Schilys in seine Rechte als Verteidiger, gegen den Abbau der demokratischen Rechte, wie sie in den neuen Hochschulgesetzen und -plänen zum Ausdruck kommen (so hat sich Prof. Bauer gegen den Löffler-Plan in West-Berlin ausgesprochen). Gezielt versucht nun die 'Notgemeinschaft für eine freie Universität' (NoFU) - das Westberliner Gegenstück zum 'Bund Freiheit der Wissenschaft' (BFdW) - die Entfernung von Prof. Bauer von der Freie Universität mithilfe von Diffamierungskampagnen durchzusetzen."
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung: Diskussionspapiere Nr. 1, Braunschweig 22.1.1974
13.05.1974:
Das Berliner Kampfkomitee gegen politische Disziplinierung und Berufsverbote für fortschrittliche und kommunistische Lehrer gibt vermutlich in dieser Woche seine 'Lehrerzeitung' Nr. 2 (vgl. Juni 1974) für Mai heraus mit dem Artikel "Solidarität mit den entlassenen Homberg-Arbeitern. Interview mit Prof. Bauer (FU) über das Eingreifen der Roten Hilfe".
Q: Lehrerzeitung Nr. 2, Berlin Mai 1974, S. 28ff
25.09.1975:
In Berlin gibt das Komitee Freiheit für Horst Mahler seine 'Mitteilung' Nr. 1 (vgl. 4.10.1975) heraus, in der die Gründung des Komitees am 23.9.1975 bekanntgegeben wird. Aufgefordert wird dazu, mit Leserbriefen an die FAZ gegen deren Artikel vom 11.9.1975 gegen Gerhard Bauer, der das Komitee ankündigte, zu protestieren.
Q: Komitee Freiheit für Horst Mahler: Mitteilung Nr. 1, Berlin 25.9.1975
27.10.1975:
In Berlin erscheint spätestens Anfang dieser Woche die Broschüre "Wir bleiben dabei und wir bleiben drin! Broschüre der Wahlaufrufunterzeichner für die KPD. Kampf dem Berufsverbot" zu den Professoren Bauer und Domdey an der FU mit den Abschnitten:
- "Aufruf. Die Unterzeichnenden - Wissenschaftler, Ärzte, Anwälte und Künstler - rufen dazu auf, am 2. März die KPD zu wählen" vom Feb. 1975;
- "Söhne der Bourgeoisie an die Seite der Kommunisten - 2 Lebensläufe";
- - "Professor Gerhard Bauer: Von der Studienstiftung zur 'Roten Hilfe'";
- - - "Beginn einer Karriere";
- - - "Politisierung durch die Studentenbewegung";
- - - "Seit 1971 Professor an der FU";
- - - "Berufsperspektive der Lehrerstudenten";
- - - "Organisiert in der Roten Hilfe";
- - - "Arbeit im Komitee 'Sofortige Freilassung von Dieter Kunzelmann'";
- - - "Freiheit für Horst Mahler";
- - - "Erklärung des Komitees 'Freiheit für Horst Mahler'";
- - "Professor Horst Domdey: Schritt für Schritt";
- - - "Erste politische Erfahrungen" in Göttingen;
- - - "DAAD-Lektor in Brasilien";
- - - "Für eine materialistische Wissenschaft";
- - - "Antiimperialistischer Kampf und DDR";
- - "Professor Horst Domdey: Meine Vorermittlungsakte und der Routhier-Prozeß";
- - - "Meine Vorermittlungsakte";
- - - "Der Fall Routhier: die Vorgeschichte";
- - - "Der Polizeieinsatz";
- - - "Der Sohn berichtet";
- - - "Die Festnahme Routhiers: ein Willkürakt";
- - - "Die Verbreitung der Wahrheit über die Todesursache soll verhindert werden";
- - - - "Erster Versuch: Obduktion ohne Zeugen, nur der Staat ist präsent";
- - - - "Zweiter Versuch: Ein Obduktionsbericht ohne Krankengeschichte";
- - - - "Dritter, massiver Versuch: Versammlungsverbot, Demonstrationsverbot, Flugblattverbot. Die Aufhebung des Rechts auf freie Meinungsäußerung";
- - - ein Artikel aus der 'Roten Fahne' zum Polizeiüberfall auf den Trauerzug am 24.6.1974;
- - - "Die inkriminierte Presseerklärung";
- - - "Das Maulkorbgesetz: Paragraph 90a";
- - - "Günther Routhiers Tod war Polizeimord"
- "Der Kampf für die Erhaltung des Paulinen-Krankenhauses. Rede des entlassenen kommunistischen Arztes Hubert Bacia auf der Veranstaltung am 23.10.1975";
- "Unsere Stellung zum Grundgesetz (Auszüge aus einer Erklärung der Wahlaufrufunterzeichner vom 23. April 1975)";
- "Praktische Fragen des Kampfes. Zum Kampf gegen die Berufsverbote";
- "Auszüge: BVG-Urteil";
- "Bisherige Aktivitäten am FB 16" für Germanistik der FU;
- "Grundsätze des Solidaritätsausschusses am FB 16";
- "Vorlage des KSV zur Uni-VV am 5.6.1975";
- "Die nächsten Schritte";
- "FU-Vize Jäckel im SFB";
- "Bericht vom Ostasiatischen Seminar";
- "Bericht vom FB 11";
- "Bericht von der TU";
- "Zu einigen Fragen der politischen Auseinandersetzung. Unsere Kritik am Aktionskomitee" zum AK/FU;
- "Keine Entlassung der SEW-Wahlaufrufunterzeichner an der TU!";
- "Breschnew Doktrin bestimmt DDR-Justiz";
- "Stellungnahme des KSV: Wie ist der Kampf gegen die Berufsverbote zu führen?"; sowie
- "Scheer, Schneider und Hiltmann müssen Hochschullehrer bleiben!" mit Artikeln aus der 'Roten Fahne'.
Eingeladen wird zur Initiative gegen Gewerkschaftsausschluß, politische Entlassung und Berufsverbot!, zum Aktionskomitee gegen Berufsverbote und zur Ringvorlesung der betroffenen Dozenten ab dem 29.10.1975.
Q: Bauer, Gerhard u.a.: Wir bleiben dabei und wir bleiben drin! Broschüre der Wahlaufrufunterzeichner für die KPD. Kampf dem Berufsverbot, Berlin o. J. (1975)
26.01.1976:
In Berlin erhält, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ihr Professor Bauer vom Fachbereich Germanistik der FUB einen Strafbefehl wegen seiner Solidarität mit dem Ford-Streikführer Baha Targün.
Q: Rote Fahne Nr. 5, Köln 4.2.1976, S. 2
Februar 1976:
In Köln wird, laut KPD, ihr Professor Bauer von der FU Berlin (FUB) im Prozeß wegen Beleidigung von Richter Somoskeoy (vgl. 8.9.1976) freigesprochen.
Q: Rote Fahne Nr. 33, Köln 18.8.1976, S. 2
27.03.1976:
In Köln-Nippes wollte die KPD gegen die Abschiebung der im PEF Türkei-Prozeß Verurteilten demonstrieren und zum selben Anlaß eine Veranstaltung in Lindenthal durchführen. Die KPD meldet 600 DemonstrantInnen von KPD, LgdI der KPD, Roter Hilfe (RH) e.V. der KPD, KPD/ML, RHD der KPD/ML, KBW, Türkenkomitee, Cisnu Iran, AME Griechenland, Frap Spanien und ATÖF Türkei.
Auf der Veranstaltung traten u.a. Professor G. Bauer von der FU Berlin (FUB), eine Rechtsanwältin aus Köln, Vertreter der ATÖF Türkei sowie von Amnesty International (AI) aus Nürnberg in Bayern auf.
Q: Rote Fahne Nr. 12, 13 und 15, Köln 24.3.1976, 31.3.1976 bzw. 14.4.1976, S. 2, S. 2 bzw. S. 2; Rote Fahne Pressedienst Nr. 13, Köln 30.3.1976
10.05.1976:
In Berlin wird, laut und mit KPD, vermutlich spätestens in dieser Woche das Komitee Freiheit für Horst Mahler aktiv, in dem u.a. Prof. Gerd Bauer von der FUB mitarbeitet.
Q: Rote Fahne Nr. 20, Köln 19.5.1976, S. 2
26.05.1976:
Heute stellt Horst Mahler (ex-RAF, jetzt KPD - vgl. **.5.1976, 26.5.1976), laut KPD, Strafanzeige gegen den Kronzeugen Ruhland, der zu seiner Verurteilung beitrug (vgl. 29.11.1974). Die Anzeige wird auch unterstützt von der Landesastenkonferenz (LAK) Bayern und heute in Berlin im Rahmen einer Pressekonferenz des Komitees Freiheit für Horst Mahler bekannt gemacht (vgl. 15.11.1976).
In Dortmund berichtet die Ortsgruppe (OG) der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD (vgl. 4.10.1976):"
Mit der Übergabe der Strafanzeige gegen den Kronzeugen Ruhland bei der westberliner Staatsanwaltschaft ist der erste Schritt im Kampf um die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Horst Mahler gemacht worden.
Am 26. Mai 1976 übergab eine Delegation, u.a. Prof. Gerhard Bauer, Mitglied des Komitees 'Freiheit für Horst Mahler', der Bruder des Genossen Horst Mahler, Peter Mahler, sowie Vertreter der ROTEN HILFE und der KPD, die Strafanzeige.
…
Fast 100 Persönlichkeiten unterzeichneten die Strafanzeige, sie wandten sich gegen das 'Fehlurteil von Moabit', gegen die 'Rechtsbeugungen' und den wachsenden Abbau der demokratischen Rechte in der BRD und Westberlin."
Q: RH e.V.-OG Dortmund: Die Solidaritätsfront mit dem Genossen Mahler erstarkt!, Dortmund o. J. (1976), S. 1; Rote Fahne Nr. 20, 22 und 47, Köln 19.5.1976, 2.6.1976 bzw. 24.11.1976, S. 2, S. 1f bzw. S. 6
26.05.1976:
Die KPD rief zur Veranstaltung des Komitees Freiheit für Horst Mahler in Berlin (vgl. 26.5.1976, 27.5.1976) auf, bei der sie 1 500 Personen zählte.
In Dortmund berichtet die Ortsgruppe (OG) der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD (vgl. 4.10.1976) von der heutigen Strafanzeige und:"
Nahezu 2 000 Menschen aus Westberlin und aus der BRD besuchten die anschließende Veranstaltung des Komitees 'Freiheit für Horst Mahler' in der Hasenheide".
Q: RH e.V.-OG Dortmund: Die Solidaritätsfront mit dem Genossen Mahler erstarkt!, Dortmund o. J. (1976), S. 1; Rote Fahne Nr. 20 und 22, Köln 19.5.1976 bzw. 2.6.1976, S. 2 bzw. S. 1f
Juli 1976:
Die KSV-Zelle Germanistik Universität Mainz gibt vermutlich im Juli eine Ausgabe ihrer 'Kommunistischen Studentenpresse' (KSP) unter dem Titel "Beiträge zur materialistischen Wissenschaft: B. Brecht" heraus mit einem Editorial", in dem vom Gastvortrag von Prof. Gerhard Bauer während des Streiks vom 16.-20.5.1976 berichtet wird, den über 300 Studenten besuchten und dem Text "Brechts Beitrag zur antifaschistischen Einheitsfront" von Prof. Gerhard Bauer.
Quelle: Kommunistische Studentenpresse Germanistik Beiträge zur materialistischen Wissenschaft: B. Brecht, Mainz o. J. (1976), S. 1ff
05.08.1976:
In Berlin gibt das Komitee Freiheit für Horst Mahler seine 'Mitteilung' Nr. 5 (vgl. Dez. 1975, 4.9.1976) heraus mit dem Artikel "Komitee Freiheit für Horst Mahler - Offener Brief an den Justizsenator Professor Baumann" von Gerhard Bauer am 1.8.1976.
Q: Komitee Freiheit für Horst Mahler: Mitteilung Nr. 5, Berlin 5.8.1976, S. 2f
09.08.1976:
In Köln wird, laut KPD, ihr Professor Bauer von der FU Berlin (FUB) in der Berufungsverhandlung wegen Beleidigung von Richter Somoskeoy (vgl. Feb. 1976) freigesprochen.
Q: Rote Fahne Nr. 33, Köln 18.8.1976, S. 2
04.10.1976:
In Dortmund gibt die Ortsgruppe (OG) der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD vermutlich in dieser Woche das Flugblatt heraus:"
DIE SOLIDARITÄTSFRONT MIT DEM GENOSSEN MAHLER ERSTARKT!
Mit der Übergabe der Strafanzeige gegen den Kronzeugen Ruhland bei der westberliner Staatsanwaltschaft ist der erste Schritt im Kampf um die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Horst Mahler gemacht worden.
Am 26. Mai 1976 übergab eine Delegation, u.a. Prof. Gerhard Bauer, Mitglied des Komitees 'Freiheit für Horst Mahler', der Bruder des Genossen Horst Mahler, Peter Mahler, sowie Vertreter der ROTEN HILFE und der KPD, die Strafanzeige.
Nahezu 2 000 Menschen aus Westberlin und aus der BRD besuchten die anschließende Veranstaltung des Komitees 'Freiheit für Horst Mahler' in der Hasenheide, 1 000 Genossen und Freunde schlossen sich dem Aufruf der ROTEN HILFE an, die am folgenden Tag eine Demonstration und Kundgebung vor dem Gefängnis Tegel, wo der Genosse Horst Mahler inhaftiert ist, durchführte.
Fast 100 Persönlichkeiten unterzeichneten die Strafanzeige, sie wandten sich gegen das 'Fehlurteil von Moabit', gegen die 'Rechtsbeugungen' und den wachsenden Abbau der demokratischen Rechte in der BRD und Westberlin. Sie solidarisierten sich mit diesem Schritt und reihten sich in die breite Front derjenigen ein, die für die Freiheit des Genossen Horst Mahler kämpfen, die sich aktiv für die Wiederaufnahme des Verfahrens einsetzen. …
Q: RH e.V.-OG Dortmund: Die Solidaritätsfront mit dem Genossen Mahler erstarkt!, Dortmund o. J. (1976), S. 1
11.10.1976:
An Berliner Hochschulen setzt sich, laut KPD, die SEW vermutlich in dieser Woche für den Boykott der Lehrveranstaltungen der Unterstützer des Wahlaufrufs der KPD zu den Abgeordnetenhauswahlen (AW - vgl. 2.3.1975) ein, darunter Gerhard Bauer, gegen den ein Disziplinarverfahren läuft.
Q: Rote Fahne Nr. 42, Köln 20.10.1976, S. 2
09.11.1976:
Am Germanistischen Institut der FU Berlin beginnt, laut KPD, ein Streik gegen die Entlassung des Germanistik-Professor Friedrich Rothe und die drohenden Berufsverbote (BV) gegen die Hochschullehrer Gerhard Bauer, Volker von Braunbehrens, R. Wagner und Konrad Melchers.
Q: Rote Fahne Nr. 48, Köln 1.12.1976, S. 7
13.11.1976:
In Berlin rief die KPD zur heutigen Demonstration "Solidarität mit den vom Berufsverbot betroffenen Demokraten und Kommunisten" (vgl. 26.11.1976) auf, wobei sie u.a. auf die BVs gegen den Assistenzprofessor Rothe sowie gegen Professoren an der TUB, Fachbereich 2 und an der FUB im Fachbereich 16 (Germanistik), am Fachbereich 11 (Philosophie und Sozialwissenschaften) sowie am Ostasiatischen Seminar (OAS) eingeht. Die KPD zählt 1 200 TeilnehmerInnen.
Q: Rote Fahne Nr. 45 und 46, Köln 10.11.1976 bzw. 17.11.1976, S. 6 bzw. S. 6
Januar 1977:
Die Nr. 1 der 'Dem Volke dienen' des KSV (vgl. Dez. 1976, Feb. 1977) erscheint mit dem Artikel "Prozesslawine gegen KSV-Genossen und fortschrittliche Professoren", u. a. über den Prozess gegen Prof. Bauer und andere Wahlaufrufunterzeichner, dem "DVD-Interview mit Prof. G. Bauer" von der FU Berlin und dem Artikel "Wissenschaft und Technik. Befreiungskriege 1813-15", über einen Artikel von Prof. Bauer in der 'Befreiung' Nr. 8/1976.
Q: Dem Volke dienen Nr. 1, Köln Jan. 1977, S. 7, 14f und 34
11.01.1977:
In Berlin besuchen, laut KPD (vgl. 19.1.1977), über 3 000 Studenten die Großveranstaltung des Regionalen Streikrats (RSR) gegen die Entlassung der KPD-Wahlaufrufunterzeichner, auf der neben Prof. Bauer u.a. auch die GIM und der KB anwesend sind.
Q: Rote Fahne Nr. 3, Köln 19.1.1977, S. 7
19.01.1977:
Die KPD (vgl. 26.1.1977) berichtet von der FU Berlin über die heutige Verhängung einer Disziplinarstrafe von einem halben Monatsgehalt nebst Belehrung gegen Gerhard Bauer, der kein Berufsverbot erhält.
Q: Rote Fahne Nr. 4, Köln 26.1.1977, S. 6
31.01.1977:
Das Berliner Komitee gegen Gewerkschaftsausschlüsse, politische Entlassungen und Berufsverbote gibt seinen Informationsdienst '3-Gegen-Express' Nr. 3 (vgl. 13.12.1976, 4.4.1977) heraus mit dem Artikel "Bauer und Rothe bleiben drin!" zur FU.
Q: 3-Gegen-Express Nr. 3, Berlin 3.1.1977, S. 6f
Februar 1977:
Die Nr. 2 der Zeitung 'Dem Volke dienen' (DVD - vgl. Jan. 1977, März 1977) des KSV erscheint mit den Artikeln "Westberlin: Streikveranstaltung gegen 'Kritische Psychologie'" an der FU, über den "Streik der Westberliner Studenten gegen die Berufsverbote" und die Gründung einer Streik-AG und "Westberlin: Kampferfolg des Streiks: Bauer und Rothe bleiben", über das verhinderte Berufsverbot für die Germanisten Prof. Bauer und Assistenzprof. F. Rothe an der FU.
Q: Dem Volke dienen Nr. 2, Köln Feb. 1977, S. 6f und 20f
April 1977:
Die Initiative 'Aktionseinheit gegen politische Disziplinierung und Berufsverbote' gibt die 'Bremer Berufsverbote-Zeitung' Nr. 7 (vgl. Dez. 1976) heraus mit den Artikeln "1967… …1977" mit Berichten aus Oldenburg, Osnabrück und Bremen; Hohenheim, Berlin und Bonn und "Elin! Gib nicht auf" zu Elin Berndt, von Prof. Gerhard Bauer und Friedrich Rothe von der FU Berlin.
Q: Bremer Berufsverbote-Zeitung Nr. 7, Bremen Apr. 1977, S. 5
August 1977:
Die Doppelnummer 7/8 für Juli/August der Zeitung 'Dem Volke dienen' (DVD - vgl. Juni 1977, Sept. 1977) des KSV erscheint "Kritiker der politischen Justiz werden verfolgt" durch Somoskeoy, Richter am Kölner Landgericht, durch ein Ermittlungsverfahren gegen Böll und eine Beleidigungsklage gegen Prof. G. Bauer. Aufgerufen wird zur Diskussionsveranstaltung mit Prof. Bauer am 8.8.1977 in Köln. Thema: "Kein Maulkorb für die Kritiker der politischen Justiz". Geworben wird für die Schrift, hrsg. vom ZV der Roten Hilfe, "Victor Henry Somoskeoy. Richter am Kölner Landgericht".
Q: Dem Volke dienen Nr. 7/8, Köln Juli/Aug. 1977, S. 34f
Juni 1978:
An der Universität Heidelberg erscheint die Nr. 1 von 'Tribunal - Zeitschrift gegen die Germanistenprozesse', herausgegeben von der Initiative gegen die Germanistenprozesse mit dem Beitrag "Gastvorlesung am Germ. Sem. Professor G. Bauer, FU Berlin 'Der literarische Antifaschismus'" am 21.6.1978, wozu es auch eine Diskussionsrunde am gleichen Tag geben soll.
Q: Tribunal - Zeitschrift gegen die Germanistenprozesse Nr. 1, Heidelberg Juni 1978, S. 13f
Juni 1978:
An der Universität Heidelberg gibt die KSV-Zelle Germanistik ihre 'Hauspostille' Nr. 2 SS 78 (vgl. Juni 1978, Dez. 1978) vermutlich im Juni heraus mit dem Artikel "Zum Gastvortrag von Gerhard Bauer am Mi. 21.6. - R. 137 10.00".
Eingeladen wird für den 21.6. zum Gastvortrag von Gerhard Bauer und einer anschließenden Diskussionsrunde.
Q: Hauspostille Nr. 2 SS 78, Heidelberg 1978, S. 13f
Dezember 1978:
An der Universität Heidelberg gibt die KSV-Zelle Germanistik ihre 'Hauspostille' Nr. 4 (vgl. Juni 1978, Jan. 1979) als Sonderausgabe zum Gastvortrag von Gerhard Bauer am 21.6.1978 heraus. Enthalten sind die Abschnitte:
- "Von 'Eigener Sache' zu 'Eurer Sache'" zur Erweiterung der Redaktion;
- "Editorial";
- "Offener Brief" von Oberstudiendirektor Hansjörg Ebert (SPD) von der Hermann-Hollerith-Oberschule Berlin;
- "Gastvortrag von Prof. G. Bauer im SS '78";
- "Zum Ankläger und zum Einsatz sprachlicher Zwangsmittel gegen einen edierten Text - Einlassung. G. Bauer vor dem Landgericht West-Berlin im Prozeß gegen die 'Bubackmaterialien' wegen 'Verunglimpfung' u.a."; sowie
- "Wie üblich: Raumverbot" für eine Veranstaltung zu den Germanistenprozessen am 15.12.1978, zu der aufgerufen wird.
Q: Hauspostille Nr. 4, Heidelberg Dez. 1978
Januar 1979:
An der Universität Heidelberg erscheint, u.a. durch die KSV-Zelle Germanistik, die 'Hauspostille' Nr. 1 (vgl. Dez. 1978) mit dem Artikel "Nachlese zur Veranstaltung 'Ruhe in der Lernfabrik'" am 15.12.1978 mit Beiträgen von Gerhard Bauer und Peter Brückner.
Q: Hauspostille Nr. 1, Heidelberg Jan. 1979, S. 13ff
Letzte Änderung: 26.05.2020