Die Antikriegstagsprozesse 1972 - 1980

Die Fälle Lutz Heinzelmann, Lutz Henkel, Wolfgang Herzog, Werner Hobrecker und Rainer Junk

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, September 2011

Lutz Heinzelmann wird als „Verhafteter“ des „Roten Antikriegstages 1972“ nur ein Mal von der „Roten Fahne“ des Zentralbüros erwähnt. Sein Strafmaß konnte nicht recherchiert werden. Möglicherweise verbrachte er - wie einige andere Verhaftete auch - nur kurze Zeit in U-Haft.

Bei Lutz Henkel handelt es sich nach den bisher vorliegenden Informationen, ebenfalls um einen Angeklagten im „Antikriegstagsprozess 1972“. Sein Strafmaß ist unbekannt.

Ähnliches gilt für Werner Hobrecker und Wolfgang Herzog, deren Strafen, falls sie überhaupt verurteilt wurden, worüber es zur Zeit keine näheren Informationen gibt, ebenfalls unbekannt sind.

Im „Roten Morgen“ 7/1974 wird im Artikel „Schluss mit dem Justiz- und Polizeiterror“ und unter „Freispruch für alle Angeklagten“ auch Rainer Junk als „Verhafteter“ genannt. Ob es sich bei Jung um einen „Verhafteten der Antikriegstages 1972“ handelt, kann allerdings nicht mit Gewissheit gesagt werden.

Dagegen spricht, dass der „Rote Morgen“ im Februar 1974 berichtet, dass Junk wegen Beteiligung an einer „Vietnamdemonstration“ zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde (vgl. „Roter Morgen“ Nr. 7/1974).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

02.09.1972:
Während des „Roten Antikriegstages“ in München kommt es zu zahlreichen Verhaftungen. Die KPD/ML-ZB gibt u. a. folgende Namen bekannt:

- Klaus Kercher (Stuttgart),
- Werner Hobrecker (München),
- Wolfgang Herzog (Konstanz),
- Klaus Singer,
- Lutz Heinzelmann (Mainz).
Quellen: Rote Fahne Nr. 18, Bochum 2.9.1972, Beilage; KPD/ML-ZB: Extrablatt der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten, Berlin 22.9.1972, S.2; Rote Fahne Einigkeit ist unsere Stärke. Erheben wir unsere Stimme gegen den Polizeiterror. Erklärung des Zentralbüros der KPD/ML, Bochum o. J. (1972).

11.02.1974:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 7/1974, soll an diesem Tag der „Prozess“ gegen Rainer Junk fortgesetzt werden.
Quelle: Roter Morgen Nr. 7/1974, Dortmund, S. 7.

08.05.1974:
Die KPD/ML (vgl. 22.6.1974) berichtet:"
Am 8. Mai erschienen zwei Beamte des Landeskriminalamtes Stuttgart bei Daimler-Benz-Sindelfingen. Sie nahmen Genossen Wolfgang [vermutlich Herzog, d. Verf.], der dort arbeitet, fest und nahmen ihn mit. Der Genosse wurde erkennungsdienstlich behandelt. Ihm wurden Photos von der Roten Antikriegstagsdemonstration (RAKT, d.Vf.) am 2.9.72 vorgelegt, auf denen er angeblich zu sehen sein soll und erklärt, daß er wegen Teilnahme an dieser Demonstration jetzt eine Anklage wegen schweren Landfriedensbruchs zu erwarten habe."
Quelle: Roter Morgen Nr. 25, Dortmund 22.6.1974, S. 7

Letzte Änderungen: 4.1.2014

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