Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 10, Kassel, 19. September 1984
19.09.1984:
Es erscheint die Nr. 10 des Rundbriefs "Ziviler Ungehorsam", hrsg. von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam - Regionalbüro der Friedensinitiativen" in Kassel".
Eingangs heißt es zur Herausgabe des "Rundbriefs" u. a.: "Mit einmonatiger Distanz wollen wir das Thema Manöver im Rundbrief 11 noch einmal aufgreifen, um die gesammelten Erfahrungen auszuwerten und Perspektiven der Aktion 'Manöverbedingungen' auf dieser Grundlage zu diskutieren".
Artikel des "Rundbriefs" sind:
- "Komplex Bonn-Steht BUF vor einem Wandel?"
- "Herbstmanöver. Wir lassen uns nicht zu Tode schützen"
- "Die Friedensbewegung gibt nicht auf, solange die Menschheit bedroht ist!"
- "Ziviler Ungehorsam-3. Blockade in Wetzlar"
- "Treffen: Frühlingserwachen der Friedensbewegung"
- "Verweigerungskongress am 6. Oktober 1984"
- "Verweigerungskampagne-Frauen Verweigerungsaufruf-Berlin"
- "Zivilverteidigung"
- "Air Land Battle?"
- "Dorothee S.: Was heißt unregierbar?"
- "Konventionelle Aufrüstung - Airland Battle - Des Generals heimliche ALB-Träume"
- "Das neue Zivilschutzgesetz"
- "Materialien
- "Zeitschriftenspiegel"
- "Taschenkalender gegen den Krieg 1985"
- "Wir wünschen der Rüstungsindustrie ein schlechtes Jahr 1985"
- "Aufruf an alle, die etwas gegen Rüstungsexporte tun wollen!!!"
Berichtet wird u. a. über die "BUKO der unabhängigen Friedensgruppen", über das "Menschennetz im FULDA GAP", das am 29.9. als "Großdemonstration" stattfinden soll. Dazu heißt es: "Diese Großdemonstration will durch die Verbindung von Munitions-, Atom- und Giftgasdepots, Raketenstellungen, Truppenübungsplätzen und Airbases die Dichte der militärischen Infrastruktur in Osthessen aufzeigen und bloßstellen. Das 'Menschennetz' stellt eine große Mobilisierungsaufgabe für die gesamte Friedensbewegung dar". Unterzeichner eines Aufrufs sind u.a.: Wolf Biermann, Walter Dirks, Brigitte Gollwitzer, Peter Härtling, Inge Jens, Arno Klönne, Ingeborg Drewitz. Berichtet wird weiter über die 3. Blockade in Wetzlar, weiter über die Frühjahrsplanung 1985. Dazu heißt es: "Wir streben die Verbindung verschiedener Aktionen an den diversen Standorten an, von Demonstrationen zu (massenhaften) Aktionen Zivilen Ungehorsams, möglichst unter Beteiligung des gesamten Spektrums der Bewegung". Ein Vorbereitungswochenende ist für den November oder Dezember geplant. Themen der Besprechung sollen sein:
- Militär in der Euroregion und NATO-Strategie
- Friedensbewegung in der Euroregion
- Friedensstrategien
- Solidarität mit der 3. Welt
- Friedens und Anti-AKW-Bewegung
- Verhältnis von 'unabhängiger', und 'traditioneller' 'verwalteter Friedensbewegung
- Sinnvolle Aktionen
- Direkte Aktionen und Demonstrationen
- Infoarbeit
- Struktureller Widerstand
Ein "Verweigerungskongress" soll am 6.10. in Bonn stattfinden. Ein "Frauenverweigerungsaufruf West-Berlin" erklärt u.a. dass man nicht bereit sei "einer Dienstverpflichtung im Verteidigungsfalle" nachzukommen. Das Schreiben ist u.a. an das "Zivilschutzamt" gerichtet. Berichtet wird noch über die "Airland BATTLE-Doktrin".
Berichtet wird noch über das "Dräger-Werk" in Lübeck, über das "Projekt 138". Vom 16.-18.11. soll das Seminar: "BUKO-Kampagne-Stoppt den Rüstungsexport" in Bremen stattfinden. Berichtet wird noch von einem Aufruf, der in der "taz" erschien: "Wir lassen uns nicht zu Tode schützen", über das "Friedenscamp", das im Raum Hildesheim vom 19.-22.9. stattfinden soll mit einer Großdemonstration am 22.9. in Hildesheim. Geworben wird u. a. für das "Rechtshilfe-Handbuch" hrsg. vom "Rechtshilfefond Heidelberg", für den "Arbeiterkampf", die "Graswurzelrevolution", für Halbach/Panzer: "Zwischen Gorleben und Stadtleben.
Q: Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 10, Kassel, 19. September 1984.