Der Widerspruch
Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung

und

Carola-Storm-Knirsch-Verlag
Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung

Materialien zur Analyse von Opposition

Von D. Berger, Berlin

Die „Kritik der bürgerlichen Wissenschaft“ war auch ein Thema der K-Gruppen, insbesondere der Organisationen, die mehr als andere aus dem universitären Milieu stammten und/oder ihre Mitglieder und Sympathisanten dort rekrutierten (wie beispielsweise die KPD/AO und der KBW).

„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ erschien (organisationsunabhängig) von Oktober 1973 bis Juli 1977 halbjährlich im Berliner „Carola-Storm-Knirsch-Verlag“ („Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“). Die uns vorliegenden acht Nummern, deren Titelblätter wir u. a. hier dokumentieren, standen alle unter dem in der Arbeiterbewegung weit verbreiteten Motto: „Wissen ist Macht!“.

Den Titel der Zeitschrift begründeten die Herausgeber in der ersten Nummer gleich doppelt: erstens im Sinne von „widersprechen und kritisieren“; zweitens im Sinne der Dialektik: Der Widerspruch sei die Triebkraft eines jeden Dinges, die wissenschaftliche Analyse eines Dinges bestehe folglich in der Untersuchung seiner inneren Widersprüche. Diese Aufgabe habe sich die Zeitschrift gestellt, denn ohne revolutionäre Theorie, so Lenin, könne es auch keine revolutionäre Bewegung geben (vgl. Widerspruch, Nr. 1, S. 10).

Ihre Aufgabe und die Aufgabe der Zeitschrift sahen die Herausgeber in der „Verteidigung der wissenschaftlichen Weltanschauung“. Denn die Dekadenz in der Kultur und der Irrationalismus in der Wissenschaft würden ständig zunehmen, was daran liege, dass die bestehende Gesellschaftsordnung (der Imperialismus) sich soweit überlebt habe, dass eine Höherentwicklung der Gesellschaft nur noch mit Hilfe der Verschleierung der objektiven Gegebenheiten und – sollte der Schleier reißen – mit nackter Gewalt aufgehalten werden könne. Für alle fortschrittlichen Menschen stelle sich die Aufgabe, die positiven, wissenschaftlichen und materialistischen Traditionen der Geschichte fortzusetzen, die wissenschaftliche Weltanschauung gegen Mystizismus, Aberglauben und Lügen aller Art zu verteidigen. „Kämpft für die wissenschaftliche Weltanschauung und für ihre Verbreitung unter den Massen! Verteidigt den Materialismus und die Wissenschaft, denn die 'Verteidigung des Materialismus und der Wissenschaft ist die Verteidigung des Marxismus, und die Verteidigung des Marxismus ist die Verteidigung des Materialismus und der Wissenschaft'“, heißt es unter Berufung auf den marxistischen Philosophen H. K. Wells und seine Schrift „Der Pragmatismus, eine Philosophie des Imperialismus“ in einem Artikel zum Erscheinen der Zeitschrift (vgl. Widerspruch, Nr. 1, S. 1ff.).

Auf der Basis dieses orthodoxen Marxismus-Leninismus-Verständnisses erschienen im „Widerspruch“ u. a. Texte der so genannten Klassiker (Marx, Engels, Lenin, Stalin, Mao), Übersetzungen und viele Nachdrucke aus der Wissenschaftsproduktion der Sowjetunion und der DDR vor allem aus den 50er Jahren – aber auch eine Reihe eigener Aufsätze aus dem Herausgeberkreis und seinem Umfeld.

Ferner erschienen im Carola-Storm-Knirsch-Verlag 1973 ein Nachdruck der Schrift von Harry K. Wells: „Der Pragmatismus - eine Philosophie des Imperialismus“ (New York 1954, Ost-Berlin 1957) und 1974 ein Nachdruck der dann in der marxistisch-leninistischen bzw. maoistischen Bewegung weit verbreiteten, in Schulungen oft verwendeten „Grundlagen der marxistischen Philosophie“ (Moskau 1958, Ost-Berlin 1959). Ebenfalls 1974 erschien der Sammelband „Mikrophysik und Marxismus“ und 1976 die deutsche Erstausgabe „Iwan P. Pawlow“ von Harry K. Wells.

Über sich selbst schrieb der „Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ 1976: „Es handelt sich bei unserem Betrieb um eine kleine Vereinigung von Studenten, Lehrern und arbeitslosen Akademikern, die den Verlag aus ihren privaten Ersparnissen finanzieren.“ (Widerspruch, Nr. 6, S. 218)

Nahezu zehn Jahre nachdem im Verlag Carola Storm-Knirsch in West-Berlin die letzte Nummer des „Widerspruchs“ erschienen war, erschien in München im „Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung – Stephan-Eggerdinger-Verlag“ eine weitere Nummer der Zeitschrift „Der Widerspruch“, jetzt mit dem Untertitel „Streitbarer Materialismus“ (vgl. Mai 1987). In der darauf folgenden Nummer (vgl. Jan. 1988) wird der Untertitel dann zum Titel der Zeitschrift. Der neue Herausgeber sowie einige Autoren (dieser und weiterer Nummern der Zeitschrift) standen dem „Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD“ (AB) nahe oder waren selbst Mitglieder dieser Organisation.

Über die Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“, deren bisher letzte Nummer (Nr. 29) im Juni 2009 erschien, enthält die Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ nur spärliche Informationen. Die Inhaltsangaben der Zeitschrift können auf der Webseite www.streitbarer-materialismus.de eingesehen werden.

Erst 1989 erschien im Münchener Verlag das schon für Anfang 1978 vom West-Berliner Carola-Strom-Knirsch-Verlag angekündigte Buch von Harry K. Wells über Sigmund Freud (vgl. 1989).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1973:
Im Carola-Storm-Knirsch-Verlag („Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“) erscheint ein Nachdruck des Buches „Der Pragmatismus – Eine Philosophie des Imperialismus“ von Harry K. Wells. Ursprünglich war das Buch 1954 unter dem Titel „Pragmatism – Philosophy of Imperialism“ in New York erschienen; 1957 erschien eine deutsche Übersetzung im Dietz-Verlag in Ost-Berlin.
Quellen: Anzeige in: Der Widerspruch, Nr. 1, West-Berlin, Okt. 1973 (2., verb. Auflage 1974), S. 150; Wells: Der Pragmatismus – Eine Philosophie des Imperialismus, 3., erw. Aufl., West-Berlin 1975

Wells: Pragmatismus

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Anzeige in Der Widerspruch, Nr. 1, S. 150

Oktober 1973:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 1) erscheint (vgl. April 1974). Im Impressum heißt es: „Der Widerspruch erscheint halbjährlich. Herausgeber, verantw. Redakteur, Anzeigen und Verlag: Carola Storm-Knirsch, Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung, 1 Berlin 41, Wilhelmhöher Str. 24. … Für namentlich gezeichnete Artikel sind die Autoren verantwortlich.
Druck: Systemdruck GmbH Berlin - Leserbriefe erwünscht“.

Die Zeitschrift enthält 192 Seiten im Format DIN A5. 1974 erscheint eine zweite, verbesserte Auflage der Nummer 1.

Zum Titel der Zeitschrift heißt es auf Seite 10: „Diese Zeitschrift erscheint unter dem Titel "Der Widerspruch" aus zweierlei Gründen.

Erstens ist hier "Widerspruch" im Sinne von: "Es muß widersprochen und kritisiert werden" gemeint.

Zweitens ist der Widerspruch - entgegen allen Äußerungen der diplomierten Lakaien des Pfaffentums - die Triebkraft in einem Ding, die seine Entwicklung verursacht. So ist auch "das Gesetz des Widersprüche, der den Dingen innewohnt, oder das Gesetz der Einheit der Gegensätze, das fundamentalste Gesetz der materialistischen Dialektik. LENIN sagt: .'Im eigentlichen Sinne ist die Dialektik die Erforschung des Widerspruchs IM WESEN DER GEGENSTÄNDE SELBST.' Dieses Gesetz nennt LENIN häufig das Wesen der Dialektik, auch den Kern der Dialektik“, schreibt MAO TSE-TUNG. ("Über den Widerspruch", in "Ausgewählte Werke", Bd. I, S. 365).

Die wissenschaftliche Analyse eines Dinges besteht also darin, seine inneren Widersprüche zu untersuchen. Diese Aufgabe hat sich die Zeitschrift "Der Widerspruch" gestellt, denn "ohne revolutionäre Theorie kann es auch keine revolutionäre Bewegung geben!" (W. I. Lenin, "Was tun? ")“

Genauer werden die Aufgaben der Zeitschrift im ersten Artikel „Die Aufgaben der fortschrittlichen Intellektuellen – Zum Erscheinen dieser Zeitschrift“ (Seite 1-10) begründet (siehe Scans unten).

Weitere Artikel und Dokumente der Nummer 1 sind:

Q: Der Widerspruch, Nr. 1, West-Berlin, Okt. 1973 (2., verb. Auflage 1974)

Der Widerspruch, Nr. 1, Umschlag

Der Widerspruch, Nr. 1, S. 1

Der Widerspruch, Nr. 1, S. 2f.

Der Widerspruch, Nr. 1, S. 4f.

Der Widerspruch, Nr. 1, S. 6f.

Der Widerspruch, Nr. 1, S. 8f.

Der Widerspruch, Nr. 1, S. 10


1974:
Im Carola-Storm-Knirsch-Verlag („Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“) wird das Buch „Grundlagen der marxistischen Philosophie. Band 1: Der dialektische Materialismus“ neu herausgegeben. Die deutsche Übersetzung des zuerst 1958 in Moskau erschienenen Bandes erschien 1959 im Ost-Berliner Dietz-Verlag.
Q: Grundlagen der marxistischen Philosophie. Band 1: Der dialektische Materialismus, West-Berlin 1974

Grundlagen der marxistischen Philosophie

Grundlagen der marxistischen Philosophie

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Anzeige in Wells: Der Pragmatismus ...

1974:
Im Carola-Storm-Knirsch-Verlag („Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“) erscheint der Sammelband „Mikrophysik und Marxismus. Gegen die Versuche der bürgerlichen Philosophen, die Erkenntnisse der Mikrophysik im Sinne der Herrschaft der imperialistischen Bourgeoisie zur Widerlegung des Marxismus zu verfälschen“.
Q: Mikrophysik und Marxismus, West-Berlin 1974

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Anzeige in Wells: Der Pragmatismus ...

April 1974:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 2) erscheint (vgl. Okt. 1973, Okt. 1974) mit 210 Seiten. Artikel und Dokumente sind:

Q: Der Widerspruch, Nr. 2, West-Berlin, April 1974 (3., verb. Aufl. 1976)

Der Widerspruch, Nr. 2, Umschlag


Oktober 1974:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 3) erscheint (vgl. Apr. 1974, Apr. 1975) mit 192 Seiten. Artikel und Dokumente sind:

Q: Der Widerspruch, West-Berlin, Nr. 3, Oktober 1974

Der Widerspruch, Nr. 3, Umschlag


Oktober 1974:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 4) erscheint (vgl. Okt. 1974, Okt. 1975) mit 200 Seiten. Artikel und Dokumente sind:

Q: Der Widerspruch, West-Berlin, Nr. 4, April 1975

Der Widerspruch, Nr. 4, Umschlag


Oktober 1975:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 5) erscheint (vgl. Apr. 1975, Apr. 1976) mit 208 Seiten. Artikel und Dokumente sind:

Q: Der Widerspruch, Nr. 5, West-Berlin, Oktober 1975

Der Widerspruch, Nr. 5, Umschlag


Januar 1976:
Im Carola-Storm-Knirsch-Verlag („Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“) erscheint das Buch „Iwan P. Pawlow. Auf dem Wege zu einer wissenschaftlichen Psychologie und Psychiatrie, Band 1: Von Pawlow und Freud“ von Harry K. Wells (Übersetzung aus dem Amerikanischen von Carola Storm-Knirsch).
Q: Wells: Iwan P. Pawlow, West-Berlin 1976

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Ankündigung in Der Widerspruch, Nr. 5

April 1976:
Der Carola-Storm-Knirsch-Verlag („Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“) gibt immer wieder Werbezettel mit dem Verlagsprogramm oder Teilen daraus heraus. Hier ein Beispiel.
Q: Carola-Storm-Knirsch-Verlag: Werbezettel mit Verlagsprogramm, West-Berlin, Anfang 1976

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April 1976:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 6) erscheint (vgl. Okt. 1975, Okt. 1976) mit 224 Seiten.

Im Artikel „Es lebe die Freiheit der Kritik!“ berichtet der Verlag, dass sich nicht nur verschiedene bürgerliche Buchläden und Bibliotheken weigern, die Zeitschrift „Widerspruch“ in ihr Angebot aufzunehmen, sondern ebenso manche „linke“ oder „kommunistische“ Buchläden wie die „Internationale“ in Berlin und München (vgl. Scans).

Weitere Artikel und Dokumente sind:

Q: Der Widerspruch, Nr. 6, West-Berlin, April 1976

Der Widerspruch, Nr. 6, Umschlag

Der Widerspruch, Nr. 6, S. 218f.

Der Widerspruch, Nr. 6, S. 220f.

Der Widerspruch, Nr. 6, S. 222


Oktober 1976:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 7) erscheint (vgl. Apr. 1976, Juli 1977) mit 200 Seiten.

Im Artikel „Es lebe die Freiheit der Kritik! Teil II“ berichtet der Verlag, dass sich nicht nur die zwei „kommunistischen“ Buchläden „Internationale“ in Berlin und München weigern, den „Widerspruch“ zu vertreiben, sondern auch die „Politische Verlagsbuchhandlung Wilhelm Bracke“ in Braunschweig. Die Buchhändler werfen der Zeitschrift vor, dass sie Kritik an chinesischen Genossen übe und einen Aufsatz von Lin Biao („Es lebe der Sieg im Volkskrieg!“) neu veröffentlicht habe (vgl. Scans).

Weitere Artikel und Dokumente sind:

Q: Der Widerspruch, Nr. 7, West-Berlin, Oktober 1976

Der Widerspruch, Nr. 7, Umschlag

Der Widerspruch, Nr. 7, S. 195

Der Widerspruch, Nr. 7, S. 196f.

Der Widerspruch, Nr. 7, S. 198f.


Juli 1977:
„Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 8) erscheint (vgl. Okt. 1976, Mai 1987) mit 204 Seiten. Es ist die letzte Nummer aus dem West-Berliner Verlag „Carola-Storm-Knirsch - Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“. Eine Nummer 9 wird erst ca. zehn Jahre später in München erscheinen (vgl. Mai 1987).

Im Artikel „Prozeß gewonnen!“ berichtet die Redaktion, dass der West-Berliner Physik-Professor Albert Haug vom Oberverwaltungsgericht angewiesen worden sei, einen Studenten zu prüfen. Der Professor hatte sich bisher geweigert, das zu tun, da der Student und Autor des „Widerspruchs“ eine „schriftliche Kritik an dem idealistischen Plunder verfasst hatte, den Haug in seiner Vorlesung ‘Quantenmechanik’“ verbreitet hatte. Besonders „schäbig“ hätten sich in diesem Zusammenhang die „linken“ oder gar „kommunistischen“ Studentenorganisationen wie beispielsweise der KSV verhalten, da sie den um sein Recht kämpfenden Studenten nicht unterstützt, sonder gar bekämpft hätten (vgl. Scans).

Weitere Artikel und Dokumente sind:

Q: Der Widerspruch, Nr. 8, West-Berlin, Juli 1977

Der Widerspruch, Nr. 8, Umschlag

Der Widerspruch, Nr. 8, S. 198f.

Der Widerspruch, Nr. 8, S. 200


Juli 1977:
In „Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Nr. 8) werden für 1977/78 folgende Neuerscheinungen angekündigt:

Lenins „Bemerkungen zu Bucharins ‘Ökonomik der Übergangsperiode’“ erschien dann 1981 als Band 3 der Reihe „Theorie und Geschichte der Arbeiterbewegung“ im der NHT nahe stehenden „Verlag Theoretischer Kampf“ (VTK), Frankfurt/M., Gelsenkirchen (vgl. 1981). Das Buch über Freud erschien mit dem Untertitel „Kritik auf der Grundlage der Erkenntnisse Iwan P. Pawlows“ erst 1989 im „Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“, München (vgl. 1989). Der Stalin-Band ist vermutlich nie erschienen.
Quellen: Der Widerspruch, Nr. 8, West-Berlin, Juli 1977, Umschlag; Lenin: Bemerkungen zu Bucharins „Ökonomik der Übergangsperiode“, hg. u. eingeleitet von Andreas Arndt, dt. Erstveröff., 1. Aufl., Frankfurt/M., Gelsenkirchen 1981; Harry K. Wells: Sigmund Freud. Kritik auf der Grundlage der Erkenntnisse Iwan P. Pawlows, München 1989

Der Widerspruch, Nr. 8, Umschlag


Mai 1987:
Nach fast genau zehn Jahren erscheint eine weitere Ausgabe der Zeitschrift „Der Widerspruch“ (vgl. Juli 1977, Jan. 1988) mit 174 Seiten. Fortgesetzt werden die Nummerierung (Nr. 9) sowie weitgehend die Aufmachung und die inhaltliche Ausrichtung. Geändert haben sich der Untertitel (jetzt: „Zeitschrift des streitbaren Materialismus“), der Herausgeber und verantwortliche Redakteur (jetzt: Stephan Eggerdinger, Tulbeckstr. 4, 8000 München 2) sowie teilweise der Verlag(sname) und Vertrieb (jetzt: „Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung – Stephan-Eggerdinger-Verlag), Tulbeckstr. 4, 8000 München 2). Den Druck übernimmt „Das Freie Buch“ in München.

Zur „Wiederherausgabe“ der Zeitschrift erklärt der Verlagsinhaber u. a.: „Ganz offenkundig leben wir in einer Endzeit. Ein altes Wirtschaftssystem macht seinen Todeskampf durch. (…) In Endzeiten werden auf dem Markt für herrschende Meinungen gerne Beruhigungsmittel gehandelt. Die ‘neue Innerlichkeit’ ist so eines: du mußt an dir selber arbeiten, dich selbst verändern, an dir liegt es. ‘New Age’ ist so eines, eine Farce von Philosophie. ‘Zurück zur kleinen, überschaubaren Produktion’ ist so eines - eine Ökonomie, die von der Geschichte längst ins Abseits gestellt wurde.

Damit wollen wir uns anlegen. Deshalb bringen wir - nach nahezu 10 Jahren - den ‘Widerspruch’ wieder heraus. Eine Zeitschrift des streitbaren Materialismus soll es sein. Die Welt aus sich selbst erklären, im schlechten Alten das gute Neue finden, dazu will sie helfen. Und: schmeißt die geistigen Drogen in den Mülleimer!

Wir wissen, daß die Waffe der Kritik die Kritik der Waffen nicht ersetzt. Aber sie kann sie schärfen helfen.“

Weitere Artikel und Dokumente sind:

- Johannes R. Becher: Was langweilt und wen langweilt es?
- Franz Krojer: Neue Informationen über die Unordnung der Welt
- Friedrich Engels über Zufall und Notwendigkeit
- Brennpunkt links: Genialer als Einstein: Umweltdoktor macht Weltformel
- Erich Weinert: An die Wissenschaft (1950)
- Egon Erwin Kisch: Ich bade im wundertätigen Wasser
- Karl Marx über die Religion
- G. Plechanow: Zu Hegels sechzigstem Todestag
- Michael Seiler: Flexibilisierung - aber richtig!
- Charles Pauli: Ökonomische Romantik oder Antiimperialismus. Eine materialistische Kritik an den Programmatischen Aussagen der „Grünen“ zum Thema „Dritte Welt“

In der Zeitschrift erscheint jetzt eine Anzeige für eine Broschüre des „Kommunistischen Hochschulbundes“ und eine Anzeige für eine Broschüre der „Kommunistischen Arbeiterzeitung“ (KAZ). Auch einige Autoren (dieser und weiterer Nummern der Zeitschrift) stehen dem „Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD“ (AB) nahe oder sind selbst Mitglieder dieser Organisation. Darüber hinaus ist der Herausgeber der Zeitschrift, Stephan Eggerdinger, seit 1978 Leiter des Verlages „Das Freie Buch“ (München) und Schulungsleiter im AB.
Q: Der Widerspruch, Nr. 9, München, Mai 1987; Streitbarer Materialismus, verschiedene Ausgaben, München 1988ff.

Der Widerspruch, Nr. 9, Umschlagseite

Der Widerspruch, Nr. 8, S. 2f.

Der Widerspruch, Nr. 8, S. 5 und 6 [Montage]
[Montage]

Januar 1988:
Die Nummer 10 der Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ (ehemals: „Der Widerspruch – Zeitschrift des streitbaren Materialismus“ bzw. „Der Widerspruch – Zeitschrift zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“) erscheint mit ca. 220 Seiten (vgl. Mai. 1987, Juli 1988).

Zur Umbenennung der Zeitschrift erklärt der Verlagsinhaber im Editorial:
„"Na also, wir wussten 's doch! Es gibt ihn noch, den Widerspruch!" Das war der Tenor einiger Zuschriften von alten Freunden unserer Zeitschrift nach der Herausgabe der Nummer 9.

Ja, es gibt ihn noch, es gibt ihn wieder – und doch ändert er gleich mit dieser Nummer 10 seinen Namen, wenn auch nicht sein Gesicht.

Und das kommt so:
Rund 10 Jahre war keine Nummer des Widerspruch mehr erschienen. (Und es wirft ein bezeichnendes Licht auf die Dürftigkeit der Streitkräfte des streitbaren Materialismus wie auf die Notwendigkeit einer solchen Zeitschrift, daß sich 10 Jahre lang niemand fand, das damals begonnene Werk fortzusetzen.) In diesen 10 Jahren haben Kollegen sich darangemacht, eine "Münchner Zeitschrift für Philosophie" herauszubringen und gaben ihr den Namen "Widerspruch". Zwei Zeitschriften mit demselben Titel – das ging nicht. Nicht nur der Buchhandel begann bereits, verwirrt zu werden. Was tun? Einer mußte nachgeben.

Nicht nur, daß wir einen um den Titel geführten Prozeß wahrscheinlich verloren hätten war ausschlaggebend für uns. Sondern: wenn auch das Konzept der "Münchner Zeitschrift für Philosophie" ein anderes ist als unseres – so nahe stehen uns die Kollegen allemal, daß wir unseren Neuanfang nicht gleich mit einem Prozeß gegen sie markieren wollten. Und weiter hatten wir mit dem jetzigen Titel unserer Zeitschrift schon zu Beginn der Neuherausgabe geliebäugelt. Scheint er uns doch sehr gut das auszudrücken, was Ziel und Zweck unserer Arbeit an und mit dem "Streitbaren Materialismus" ist, und was wir im Editorial zur Nr. 9 dargelegt haben.

So ändern nun w i r den Namen. Der Leser wird verstehen, wenn wir die kurze der langdauernden Verwirrung vorziehen.“ (S. 5)
Q: Streitbarer Materialismus, Nr. 10, München, Januar 1988

Streitbarer Materialismus, Nr. 10, Umschlagseite

Streitbarer Materialismus, Nr. 10, S. 2f.

Streitbarer Materialismus, Nr. 10, S. 5 und 6 [Montage]
[Montage]

Juli 1988:
Die Nummer 11 der Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ erscheint (vgl. Jan. 1988, Mrz. 1989).
Q: Streitbarer Materialismus, Nr. 11, München, Juli 1988

1989:
Im „Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung“ (Tulbeckstr. 4, 8000 München 2) erscheint das Buch von Harry K. Wells „Sigmund Freud. Kritik auf der Grundlage der Erkenntnisse Iwan P. Pawlows“. Herausgegeben wird es vom „Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung e. V.“ (Waltherstr. 28, 8000 München 2), den Druck übernahm „Das Freie Buch“ (München).

In dem Buch, eine Übersetzung aus dem Amerikanischen, stellt der marxistische Philosoph Wells das Werk Freuds dem Pawlows gegenüber. Es ist der zweite Band seiner Arbeit „Pawlow und Freud“ (vgl. Jan 1976).
Q: Harry K. Wells: Sigmund Freud. Kritik auf der Grundlage der Erkenntnisse Iwan P. Pawlows, München 1989

Harry K. Wells. Sigmund Freud


März 1989:
Die Nummer 12 der Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ erscheint (vgl. Juli 1988, Feb. 1990).
Q: Streitbarer Materialismus, Nr. 12, München, März 1989

Februar 1990:
Die Nummer 13 der Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ erscheint (vgl. Juli 1988, Jan. 1991).
Q: Streitbarer Materialismus, Nr. 13, München, Februar 1990

Januar 1991:
Die Nummer 14 der Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ erscheint (vgl. Feb. 1990, Dez. 1991).
Q: Streitbarer Materialismus, Nr. 14, München, Januar 1991

Dezember 1991:
Die Nummer 15 der Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ erscheint (vgl. Jan. 1991, ????).
Q: Streitbarer Materialismus, Nr. 15, München, Dezember 1991

Letzte Änderungen: 16.10.2011

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