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Namibia

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 27.2.2008

Hier wird nur ein kleiner Ausschnitt aus dem weit reichhaltigeren Material des APO-Archivs zu Namibia erschlossen. Einleitend illustriert einer der Beiträge der 'Peking Rundschau' (PR) im Verein vor allem mit einem Aufruf zur Afrikasolidaritätswoche aus dem Jahr 1976 die frühe Geschichte Namibias (vgl. 21.7.1915, Nov. 1920) sowie der rassistischen Herrschaft (vgl. 1964) gegen die sich der Befreiungskampf richtet (vgl. 1966, 26.8.1966), der auch von der UNO wiederholt autorisiert wurde (vgl. Okt. 1966, 8.8.1970), was aber offenbar koloniale Interessen nicht zu beeinträchtigen vermochte (vgl. Juli 1969). Es geht in Namibia schließlich nicht nur um irgendwelche Mineralien, sondern auch um Uran (vgl. 2.8.1970), woran auch bundesdeutsche Konzerne Interesse bekunden, auch wenn die von der KPD/ML-ZB konstruierten Zusammenhänge zum Zechensterben im Ruhrgebiet unklar bleiben (vgl. 15.10.1970), wird doch von ihr nicht auf ein Atomkraftprogramm als Alternative zur Kohlenenergie verwiesen, sondern weit eher die atomare Bewaffnung der Bundesrepublik befürchtet (vgl. 5.12.1970), hinter der natürlich der hinreichend übel beleumdete Franz-Josef Strauss (FJS) stecken muss (vgl. 17.4.1971).

Freiheit für Namibia _ Solidarität mit der SWAPO (1976) Vor Ort in Namibia entfaltet sich der bewaffnete Kampf (vgl. 1971, 26.8.1971), wie auch in den Nachbarländern wie Angola (vgl. 28.4.1971), in der Bundesrepublik entwickelt sich derweil die Berichterstattung zu Namibia (vgl. Apr. 1971), wo sich nun auch der zivile Widerstand intensiviert (vgl. Dez. 1971, 13.12.1971, 3.4.1972).

Von der internationalen Namibiakonferenz wird in dieser wie immer unvollständigen Darstellung nur indirekt berichtet (vgl. Juli 1972), die bundesdeutsche Linke prangert weiterhin die Bundesregierung an (vgl. 14.8.1972, 13.1.1973), propagiert mit Hilfe der 'Peking Rundschau' (PR) die chinesischen Positionen (vgl. Nov. 1972).

In Namibia wird um die nationale Unabhängigkeit gekämpft (vgl. 1975, Apr. 1976), wobei die UNO immer noch Unterstützung gewährt (vgl. 10.11.1975), aber auch die VR China (vgl. 18.11.1975).

Während der KB für seine Afrikaveranstaltungsreihe SWAPO-Vertreter gewinnen konnte (vgl. 10.4.1976), gelingt dies der KPD für ihre, nicht zuletzt durch die Morde in Namibia (vgl. 16.5.1976, 17.5.1976) inspirierte Aktionswoche zum südlichen Afrika (vgl. 24.5.1976) nicht, sie muss sich mit Vertretern aus Azania und Zimbabwe begnügen (vgl. 26.5.1976, 27.5.1976, 28.5.1976, 29.5.1976, 30.5.1976, 31.5.1976, 1.6.1976, 2.6.1976, 3.6.1976, 4.6.1976).

Die KPD berichtet aber wiederholt über Namibia und die SWAPO, zeigt auch einen Namibiafilm (vgl. 8.4.1978) und ist vermutlich auch an der Bochumer Namibiaveranstaltung mit beteiligt (vgl. 1979), nicht aber an den Terrorüberfällen des deutschen nationalistischen Abschaums, mit der diese Darstellung derzeit ihr beschämendes Ende findet (vgl. 1.5.1991).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

21.07.1915:
Die 'Peking Rundschau' der VR China (PR - vgl. 14.9.1971) berichtet aus dem heute kapitulierendem Deutsch-Südwestafrika bzw. Namibia (vgl. Nov. 1920):"
Während des Ersten Weltkriegs okkupierte das südafrikanische rassistische Regime gewaltsam Südwestafrika, damals eine Kolonie Deutschlands."
=Peking Rundschau Nr.37,Peking 14.9.1971,S.17

November 1920:
Die 'Peking Rundschau' der VR China (PR - vgl. 14.9.1971) berichtet aus Namibia (vgl. 21.7.1915, 26.8.1966) bzw. vom im November erstmals tagenden Völkerbund (vgl. Okt. 1966):"
Im Jahre 1920 gab der vom Imperialismus kontrollierte 'Völkerbund' Südafrika (Azania,d.Vf.) ein 'Mandat', Südwestafrika zu 'regieren'. In Wirklichkeit führte dies zu der illegalen Annexion Südwestafrikas durch Südafrika."

Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. 1964):"
Nach dem ersten imperialistischen Weltkrieg übernahmen die Engländer diese ehemals kaiserdeutsche Kolonie Südwestafrika und übertrugen die Verwaltung dem Rassistenregime von Südafrika."
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.1;
Peking Rundschau Nr.37,Peking 14.9.1971,S.17


1964:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. Nov. 1920, Okt. 1966):"
1964 werden riesengroße Internierungslager, die Bantustans, gegründet, in denen ganze Stämme unter den unwürdigsten Lebensbedingungen zusammengetrieben werden. 73 000 Weiße herrschen über 526 000 Schwarze. Die für die Schwarzen geschaffenen 'Homelands' werden in ausgesuchte verseuchte und unfruchtbare Gebiete gelegt: Malaria, Gelbfieber, Schlafkrankheit raffen die Gefangenen in diesen Ghettos hin."
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.1

1966:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 7.12.1970) berichtet aus Namibia:"
Seit 1966 haben die Guerrillakämpfer in SÜDWESTAFRIKA ... das Banner des bewaffneten Kampfes erhoben."
=KSB/ML Freiburg:Militärische Aggression des Imperialismus gegen das Volk von Guinea,Freiburg o.J. (1970),S.2

26.08.1966:
Die 'Peking Rundschau' der VR China (PR - vgl. 14.9.1971) berichtet aus Namibia (vgl. Nov. 1920, Okt. 1966) über die spätere SWAPO:"
Am 26.August 1966 griffen Partisanen, geführt von der Südwestafrikanischen Volksorganisation (SWAVO), mutig die südafrikanischen Kolonialtruppen im Caprivi-Streifen, nördlich Südwestafrikas, an und entflammten so das Feuer des bewaffneten Kampfes."
=Peking Rundschau Nr.37,Peking 14.9.1971,S.17

Oktober 1966:
Die 'Peking Rundschau' der VR China (PR - vgl. 14.9.1971) berichtet aus Namibia (vgl. 26.8.1966, 26.8.1971):"
Im Oktober 1966 nahm die Vollversammlung der UNO, als ein Resultat des Kampfes asiatischer und afrikanischer Länder in dieser Körperschaft, eine Resolution an, das dem reaktionären südafrikanischen Regime im Jahre 1920 (vgl. Nov. 1920,d.Vf.) übertragene 'Mandat' zu beendigen."

Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. 1964, 1971):"
1966 beschloß die UNO auf Druck der Staaten der Dritten Welt: die Mandatshoheit Südafrikas über Namibia ist beendet!"
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.1;
Peking Rundschau Nr.37,Peking 14.9.1971,S.17


Juli 1969:
Die 'Peking Rundschau' der VR China (PR - vgl. 14.9.1971) berichtet aus Namibia (vgl. 26.8.1966, 26.8.1971):"
Der Vorsitzende des Direktoriums der 'USA-Stahlkorporation (US Steel Corporation,d.Vf.) besuchte im Juli 1969 Südafrika (Azania,d.Vf.) und verschwor sich mit den Häuptlingen des reaktionären südafrikanischen Regimes zu gesteigerter Plünderung der Mineralressourcen Südwestafrikas."
=Peking Rundschau Nr.37,Peking 14.9.1971,S.17

02.08.1970:
Der britische 'Observer' enthüllt, laut KPD/ML-ZB, daß noch die Labour-Regierung einen Plan erarbeitet hatte, der vorsah 6 000 Tonnen Uran aus Namibia zu beziehen. Dort beherrscht, laut KPD/ML-ZB, der britische Rio Tintio Konzern den Uranabbau. So ein Geschäft würden die Briten sich nicht entgehen lassen, auch wenn die UNO tausend Mal einen Boykott beschließen würde.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.22,Bochum 8.8.1970

08.08.1970:
Die Nr.22 des 'KND' (vgl. 5.8.1970, 12.8.1970) der KPD/ML-ZB erscheint. Über die Sitzungen des Weltsicherheitsrates wird bekannt, daß dieser zwei Resolutionen angenommen habe, die die Beziehungen zwischen Namibia und dem südafrikanischen Regime (Azania) schwächen sollen. Allerdings ist die KPD/ML-ZB der Meinung, daß diese Resolutionen, ebenso wie die 80 vorigen, bloßes Papier bleiben werden. Außerdem sei noch eine Verlängerung des Waffenembargos gegen Südafrika beschlossen worden, wobei sich die USA, Frankreich und Großbritannien der Stimme enthalten hätten. Auch diese werde das Schicksal ihrer Vorgängerin von 1963 erleiden. Großbritannien habe sich in der Vergangenheit wenig darum geschert.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.22,Bochum 8.8.1970

15.10.1970:
Heute stimmt, laut KPD/ML-ZB, der Aufsichtsrat der Ruhrkohle AG (RAG) dem Gesamtstillegungsplan zu, woran sich auch die IGBE-Vertreter beteiligen.

Zur Situation bei der RAG schreibt die KPD/ML-ZB:"
Als die Krise der Zechenherren im Ruhrgebiet zu einer politischen Krise wurde, haben die SPD-Regierung und die verräterischen IGBE-Führer (damals Arendt und Vetter) den Kapitalisten aus der Klemme geholfen und mit ihnen zusammen die Ruhrkohle AG gegründet, um die Bergarbeiter zu täuschen und noch brutaler auszubeuten. Dank der Hilfe der SPD und der rechten IGBE-Führer ist es den Zechenherren heute möglich, ihre imperialistischen und arbeiterfeindlichen Pläne durchzuführen: So ist z.B. die Ruhrkohle an der Urangesellschaft beteiligt, die in Südwest-Afrika (Namibia,d.Vf.) jetzt Uran schürfen will. Daher ist aus der Sicht der Monopole eine weitere Stillegungspolitik unvermeidlich. Zusammen mit SPD-Schiller wurde bei der Bildung der Ruhrkohle vereinbart, bis zum 30.4.1971 20 Mio Tonnen Jahresförderung stillzulegen. Das entspricht 25% der jetzigen Förderung und etwa 12 Zechen, etwa 30 000 Bergarbeiter!"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.45,Bochum 26.10.1970,S.3f

05.12.1970:
Die Nr.56 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 2.12.1970, 9.12.1970) erscheint. In der Rubrik Großmachtbestrebungen der BRD-Imperialisten erscheint ein Artikel:"
ATOMWAFFEN
...
Noch haben die BRD-Imperialisten keine eigenen Atomwaffen. Doch sie bemühen sich schon jetzt, möglichst Uranvorkommen in anderen Ländern anzuzapfen. So will die Frankfurter Urangesellschaft in Südwestafrika (Namibia,d.Vf.) Uran ausbeuten. An dieser Gesellschaft sind jeweils zu einem Drittel folgende Firmen beteiligt: Hibernia, STEAG und Metall-Gesellschaft."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.56,Bochum 5.12.1970

1971:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. Okt. 1966, Dez. 1971):"
1971 fuhren Militärkonvois der Rassisten auf von den Befreiungskämpfern verlegte Minen."
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.1f

April 1971:
Das Antiimperialistische Arbeitskomitee (AAK) gibt das 'Antiimperialistische Informationsbulletin' (AIB) Nr.4 (vgl. März 1971, Mai 1971) heraus. Berichtet wird, in mehreren Beiträgen, über Namibia.
=Antiimperialistisches Informationsbulletin Nr.4,Marburg Apr. 1971

17.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet über FJS:"
STRAUSS IN SÜDAFRIKA

CSU-Boß Strauß ist wieder auf Reisen - diesmal aber vorsichtshalber in Begleitung seiner angetrauten Frau. Er startete am 17. April von Lissabon aus zu einer 'rein privaten Jagdsafari' nach Angola, Republik Südafrika (SAR (RSA - Azania,d.Vf.)) und Süd-Rhodesien (Zimbabwe,d.Vf.). Seine Jagdpläne führen ihn auch zu einem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten der SAR und Mitgliedern des Kabinetts. Leider machte Strauß keine näheren Angaben über seine 'Beute', doch ist die in Anbetracht seiner Partner nicht schwer zu erraten.

Das faschistische Portugal geht, um den Befreiungskampf der unterdrückten Afrikaner in seinen Kolonien Angola, Mozambique und Guinea-Bissau zu zerschlagen, ein immer engeres Bündnis mit der SAR ein. So bewachen z.B. südafrikanische Soldaten die Cabora-Bassa-Staudamm Baustelle. Auch die BRD ist bekanntlich einer der zuverlässigsten Waffenlieferanten Portugals.

Strauß ist bekanntlich der Vertreter der bayrischen Waffenindustrie, die auch an dem Kolonialkrieg Portugals recht gut verdient. Darüber hinaus ist es ja Straußens größter Wunsch, die BRD zu einer Atommacht zu machen. Als Verteidigungsminister ließ er schon die Starfighter, die nur für konventionelle Bomben konstruiert sind, von der bayrischen Rüstungsindustrie so umbauen, daß sie auch die schwereren Atombomben tragen können (der Absturz von 133 Starfightern ist hauptsächlich auf diese Änderungen zurückzuführen). Vor zwei Wochen gab die südafrikanische Regierung bekannt, daß sie jetzt in der Lage sei Uran, das in Südwestafrika (Namibia,d.Vf.) und Angola abgebaut wird, anzureichern und auch eine Atombombe bauen könnte.

Die westdeutsche Urangesellschaft mbH plant schon seit längerem den Abbau von Uranerz in Südwestafrika, das praktisch eine Provinz der SAR ist, und Angola. Die Bundesregierung zögert aber für dieses Unternehmen eine Risikoversicherung zu übernehmen. Nach dem Krach um den Bau des Cabora Bassa Staudammes in Mozambique fürchtet sie, daß sich die Marktchancen der BRD in den schwarzafrikanischen Staaten durch dieses Engagement noch verschlechtern werden.

Die CDU/CSU tritt hier aber konsequenter auf. Nach einer Südafrikareise im März sagten die CDU-Abgeordneten Häfele und Reinsche: 'Für die Prospektierung und Förderung des vermutlich großen Uranvorkommens in Südwestafrika sollten deutschen Firmen Garnntien gegeben werden. Wenn wir es aus falschen Rücksichten nicht machen, werden es statt uns zehn andere tun.'

Inzwischen hat Strauß seine Reise ohne nähere Angabe von Gründen noch um eine Woche verlängert und wird erst in der ersten Maiwoche in die BRD zurückkehren."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.34,Bochum 5.5.1971,S.10

28.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet über die RSA - Azania:"
HALTUNG DER AFRIKANISCHEN STAATEN ZU SÜDAFRIKA
...
Das wirtschaftliche Wachstum der SAR beruht auf der brutalen Ausbeutung der afrikanischen Arbeiter. Nur wenn es der SAR und den Imperialisten, die dort Extraprofite scheffeln, gelingt, jegliche revolutionären Bewegungen in Afrika zu zerstören, wird sie auch weiterhin die gesamte nichteuropäische Bevölkerung unterdrücken können. In Mozambik und Angola, die beide an die SAR grenzen (allerdings nur wenn Namibia zur SAR dazugerechnet wird,d.Vf.), haben aber die revolutionären Bewegungen MPLA, UNITA und FRELIMO schon große Erfolge errungen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.34,Bochum 5.5.1971,S.11f

26.08.1971:
Die 'Peking Rundschau' der VR China (PR - vgl. 14.9.1971) berichtet u.a. über die spätere SWAPO (vgl. 26.8.1966):"
SÜDWESTAFRIKA: BEWAFFNETER KAMPF FÜR NATIONALE UNABHÄNGIGKEIT ENTWICKELT SICH

Der bewaffnete Kampf des Volkes von Südwestafrika (Namibia) ist fünf Jahre lang geführt worden. In dieser Zeit haben die heroischen südwestafrikanischen patriotischen bewaffneten Streitkräfte ständig neue Siege errungen in dem schwierigen Kampf gegen die Kolonialherrschaft des südafrikanischen rassistischen Regimes (Azania,d.Vf.), das durch den von den USA angeführten Imperialismus unterstützt wird.

Das südwestafrikanische Volk hat eine glorreiche Tradition des Kampfes gegen Imperialismus und Kolonialismus. Fast ein Jahrhundert lang hat es unnachgiebig gegen Kolonialismus und Neokolonialismus und für nationale Unabhängigkeit gekämpft.

Während des Ersten Weltkriegs (vgl. 21.7.1915,d.Vf.) okkupierte das südafrikanische rassistische Regime gewaltsam Südwestafrika, damals eine Kolonie Deutschlands. Im Jahre 1920 (vgl. Nov. 1920,d.Vf.) gab der vom Imperialismus kontrollierte 'Völkerbund' Südafrika ein 'Mandat', Südwestafrika zu 'regieren'. In Wirklichkeit führte dies zu der illegalen Annexion Südwestafrikas durch Südafrika.

Das reaktionäre südafrikanische Regime verfolgte eine Politik der erbarmungslosen rassistischen Unterdrückung und militärischen Repression in Südwestafrika. Es beraubte das ansässige Volk vollständig aller seiner grundlegenden Rechte und seiner persönlichen Freiheit. Es bemächtigte sich gewaltsam des größeren Teils von Südwestafrikas fruchtbarem Land, es als 'weißes Gebiet' bezeichnend. Das Namibia-Volk wurde gezwungen, seine heimstätten zu verlassen und in entlegenen und unfruchtbaren 'Reservaten' ansässig zu werden, wo es barbarischer kolonialer Unterjochung und Ausbeutung ausgesetzt war.

Das Namibia-Volk griff entschlossen zu den Waffen, um Widerstand gegen nationale Unterdrückung zu leisten. Am 26.August 1966 griffen Partisanen, geführt von der Südwestafrikanischen Volksorganisation (SWAVO), mutig die südafrikanischen Kolonialtruppen im Caprivi-Streifen, nördlich Südwestafrikas, an und entflammten so das Feuer des bewaffneten Kampfes.

Wälder als ihre Basis benutzend und unter äußerst schwierigen Bedingungen vorgehend, haben sie sehr aktiv den Feind bekämpft, und die Bewohner im nördlichen Caprivi-Streifen haben mit ihnen zusammengearbeitet bei Errichtung von Ausbildungslagern in ihrem Heimatland. In den letzten Jahren haben sie ihre militärischen Aktionen im südwestlichen Gebiet verstärkt.

Der USA-Imperialismus hat mit allen Mitteln versucht, den Kampf des südwestafrikanischen Volkes für nationale Unabhängigkeit zu unterminieren, und sein Äußerstes getan, um die illegale Okkupation Südwestafrikas durch das reaktionäre südafrikanische Regime aufrechtzuerhalten. Im Oktober 1966 nahm die Vollversammlung der UNO, als ein Resultat des Kampfes asiatischer und afrikanischer Länder in dieser Körperschaft, eine Resolution an, das dem reaktionären südafrikanischen Regime im Jahre 1920 übertragene 'Mandat' zu beendigen. Vom USA-Imperialismus unterstützt, weigerte sich das reaktionäre südafrikanische Regime, diese Resolution durchzuführen, und ist bis heute noch in Südwestafrika hängengeblieben. Überdies hat der USA-Imperialismus zusammen mit anderen imperialistischen Ländern das reaktionäre südafrikanische Regime mit Waffen versorgt und dadurch zur Intensivierung der blutigen Unterdrückung des Namibia-Volkes beigetragen. In den letzten Jahren hat das reaktionäre südafrikanische Regime militärische Stützpunkte und Flugplätze im Caprivi-Streifen, nördlich Südwestafrikas, angelegt und überall in Südwestafrika Polizeireviere eingerichtet und wiederholt aufsehenerregende Massaker begangen.

Der USA-Imperialismus scheut keine Mühe, die Kolonialherrschaft des reaktionären südafrikanischen Regimes aufrechtzuerhalten. Der Kern seiner habsüchtigen Absichten auf Südwestafrika ist sein Bestreben, die reichen Mineralressourcen dort auszuplündern. Die 'Vereinigten Diamantenminen Südafrikas', gemeinsamer Besitz des Monopolkapitals der USA, Englands (Großbritanniens,d.Vf.) und Südafrikas, kontrollieren 99,6% der Diamantenproduktion die Küste Südwestafrikas entlang. Die im Besitz der USA stehende 'Tsumeb-Korporation' lenkt völlig die Blei- und Kupferproduktion in Tsumeb. Das USA-Erdöl-Monopolkapital versucht ebenfalls, Südwestafrika zu durchdringen. Die USA-Gesellschaft Texaco erhielt eine Betriebskonzession über eine Fläche von 16 200 Quadratmeilen in Ovamboland im nördlichen Teil Südwestafrikas. Der Vorsitzende des Direktoriums der 'USA-Stahlkorporation (US Steel Corporation,d.Vf.) besuchte im Juli 1969 Südafrika (Azania,d.Vf.) und verschwor sich mit den Häuptlingen des reaktionären südafrikanischen Regimes zu gesteigerter Plünderung der Mineralressourcen Südwestafrikas.

Von Haß gegen die Ausbeutung und Unterdrückung seitens der USA-Imperialisten und der reaktionären Behörden Südafrikas erfüllt, ist das südwestafrikanische Volk entschlossen, seinen bewaffneten Kampf weiterzuentwickeln."
=Peking Rundschau Nr.37,Peking 14.9.1971,S.17

Dezember 1971:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. 1971, 1975):"
Im Dezember 1971 streiken in der Hafenstadt Walvis Bay 40 000 Arbeiter für höhere Löhne und die Auflösung einer Arbeitsvermittlung".
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.1

13.12.1971:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 24.1.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
POLITISCHER STREIK IN SÜDAFRIKA

Der Widerstand der Arbeiter und Bauern im südlichen Afrika gegen die Ausbeuterpolitik der herrschenden Klasse der - zumeist weißen – Kapitalisten und Großgrundbesitzer verstärkt sich:

Seit Mitte Dezember 1971 streiken in NAMIBIA (von Südafrika (Azania,d.Vf.) entgegen mehreren UNO-Resolutionen besetzt gehalten) 130 000 schwarze Bergwerkarbeiter - Angehörige des Ovambo-Stammes - mit der Forderung nach besseren Arbeits- und Lebensbedingungen: 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit', 'Politische Gleihstellung mit den Weißen'. Durch den Streik der schwarzen Arbeiter, die im Durchschnitt 30 DM pro Monat verdienen, ist Südafrika wirtschaftlich und politisch empfindlich getroffen worden: In den 17 Arbeitszentren, in denen der Streik bisher trotz aller Einschüchterungsversuche der Regierung, wie z.B. der Verhaftung von 'Hintermännern', konsequent durchgehalten wurde, mußten sieben Bergwerke geschlossen werden. (An der Ausbeutung des in diesen Bergwerken abgebauten Blei-, Kupfer- und Zinnvorkommens ist westdeutsches Kapital, wie z.B. die Gruppe Deutsche Bank/Metallgesellschaft-Degussa und der Klöckner-Konzern führend beteiligt.) Nach über vier Wochen Streik ist jetzt zum ersten Mal die südafrikanische Ausbeuterklasse von den Streikenden gezwungen worden, einen Minister in die Streikgebiete zu schicken, um über Konzessionen an die mit ihren Arbeits- und Lebensbedingungen unzufriedenen Arbeiter zu verhandeln."

Die KPD (vgl. 28.1.1972) berichtet:"
SÜDWESTAFRIKA
STREIK GEGEN MODERNE SKLAVEREI

In Südwestafrika, einem von der Südafrikanischen Republik besetztem Territorium, streiken seit Dezember über 13 000 Arbeiter des Ovambo-Stammes. Ihr Streik richtet sich gegen die Sklavenhaltermethoden der faschistischen Vorsterregierung.

Die Ovambos stellen mit 30 000 von 45 000 Arbeitern den größten Teil der Arbeiterklasse Südwestafrikas; die Hälfte aller in diesem Gebiet lebenden Menschen gehören zum Ovambo-Stamm. In Südwestafrika herrschen 95 000 Weiße über 750 000 schwarze Menschen. Wichtige Mittel zur Unterdrückung und zur Ausbeutung der schwarzen Arbeiter sind die Eingeborenenreservate, Bantustans genannt, und das Arbeitskontraktsystem. Die Afrikaner sind gezwungen, in Reservaten zu leben. Sie dürfen diese Gebiete nur verlassen, wenn sie einen Arbeitsvertrag mit der staatlichen Arbveitsvermittlung besitzen. Diese Arbeitsvermittlung rekrutiert schwarze Arbeiter in den Reservaten an, teilt sie nach Körpergröße und Arbeitsfähigkeit in die Klassen A, B, C oder Jugendlich ein und mit einer Erkennungsmarke um den Hals versehen muß der so zwangsverpflichtete Afrikaner die Reise zu seinem meist an der Küste oder im Süden des Gebiets liegenden Arbeitsplatz antreten. Seine Familie darf das Reservat nicht verlassen. Er selbst muß 18 Monate am zugewiesenen Arbeitsplatz bleiben, Wechsel oder gar Kündigung sind verboten, wie auch jede Form der Organisierung der afrikanischen Arbeiter. Nach Ablauf der 18 Monate muß der Arbeiter wieder in das Reservat zurückkehren.

Der Verdienst des afrikanischen Arbeiters beträgt ungefähr den zehnten Teil dessen, was weiße Arbeiter in der gesamten Südafrikanische Republik verdienen. Als weiße Studenten und Schüler in Südwestafrika Streikbrecher spielten und Transportarbeiten bei der Eisenbahn übernahmen, erhielten sie 109 Rands (114,97 Dollar), während ein Ovambo-Arbeiter der obersten Lohngruppe dort 8,25 Rands (10,97 Dollar) bekommt.

Der Streik der Ovambos ist aber nicht nur ein Kampf um bessere Lebensbedingungen, er ist auch ein politischer Kampf gegen die nationale Unterdrückung durch die faschistische südafrikanische Regierung. Die Afrikaner kämpfen in den Reservaten gegen die schwarzen Handlanger, die eingesetzt von den Rassisten, den Afrikanern und der Weltöffentlichkeit ein 'Selbstverwaltungs'-Theater vorspielen.

Die massenhafte Streikbewegung der Ovambo-Arbeiter zeigt, daß der Kampf gegen faschistische Unterdrückung und Ausbeutung in Südafrika wieder erstarkt und daß die Schwächung in den verschiedenen Befreiungsbewegungen, hervorgerufen durch die Spaltungstätigkeit der modernen Revisionisten, überwunden wurde.

Für die Bundesrepublik kam dem Ovambo-Streik noch eine besondere Bedeutung zu; an ihm zeigte die 'linke' Sozialdemokratie wieder einmal, wie gut sie die ihr zugedachte Rolle zu spielen weiß. Kurz nach Streikausbruch gründeten 'linke' SPD-Leute ein Solidaritätskomitee. In seinem Aufruf findet sich kein Satz von den Ursachen des Streiks der Ovambo-Arbeiter. Kein Wort von den deutschen Konzernen, die sich an der faschistischen Ausbeutung der Afrikaner in Südafrika beteiligen, keine Silbe von Militärlieferungen an Portugals Kolonialregime oder den guten Beziehungen der Bundesregierung zur rassistischen Vorster-Regierung. Die 'linke' Sozialdemokratie will die imperialistischen Machenschaften aus dem Blickfeld rücken und den Protest in eine ungefährliche Richtung lenken."
=Arbeiter-Zeitung Nr.1,Mannheim/Heidelberg Jan. 1972,S.8;
Rote Fahne Nr.35,Berlin 28.1.1972,S.5


31.03.1972:
Es erscheint der 'Express International' (EXI) Nr.142 (vgl. 17.3.1972, 14.4.1972). Berichtet wird u.a. über Namibia.
=Express International Nr.142,Frankfurt 31.3.1972

April 1972:
Das Antiimperialistische Arbeitskomitee (AAK) gibt das 'Antiimperialistische Informationsbulletin' (AIB) Nr.4 (vgl. März 1972, Mai 1972) heraus. Berichtet wird u.a. über Namibia.
=Antiimperialistisches Informationsbulletin Nr.4,Marburg Apr. 1972

April 1972:
Vermutlich spätestens im April erscheint eine Broschüre des Aktionsausschusses Marxistisch-Leninistischer Gruppen in NRW zum 1. Mai 1972: "Aufruf der Marxisten-Leninisten zum ROTEN 1. MAI 72 - Im Kampf gegen imperialistische Unterdrückung und revisionistischen Verrat die Kommunistische Partei schaffen!" mit Kontaktmöglichkeit über Reinhart Wagner von den Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund (vgl. 13.3.1972, Juni 1972):"
SCHLUSS MIT DEM SPONTANEISTISCHEN ATTRAPPENSCHWINDEL DER 'KPD' UND DER 'KPD/ML'S!
...
Die nationalen Befreiungskämpfe der Völker Afrikas und Lateinamerikas haben sich auch beschleunigt. In Angola, Guinea (Guinea-Bissau,d.Vf.), Mozambique, Namibia, Rhodesien (Zimbabwe,d.Vf.), Äthiopien, auf dem afrikanischen Kontinent, wird der bewaffnete Kampf geführt."
=Aktionsausschuss Marxistisch-Lenistischer Gruppen in NRW:Aufruf der Marxisten-Leninisten zum ROTEN 1. MAI 72 - Im Kampf gegen imperialistische Unterdrückung und revisionistischen Verrat die Kommunistische Partei schaffen!,Dortmund o.J. (1972)

03.04.1972:
Der KB Bremen gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.3 seiner 'Wahrheit'(vgl. 1.3.1972, 16.5.1972) heraus. Enthalten ist auf den beiden Mittelseiten ein vermutlich für Wandzeitungen geeignetes Foto-Blatt, auf dem unter der großen Überschrift "Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch!" Fotos mit Beschreibungen zu finden sind, u.a.:
- "Zum ersten Mal ist das schwarze Proletariat Afrikas in den Kampf gegen seine kapitalistischen Ausbeuter getreten: Ovamboarbeiter streikten in Namibia gegen die Sklavenhändlermethoden der südafrikanische (azanischen,d.Vf.) Kapitalisten."
=Wahrheit Nr.3,Bremen Apr. 1972

14.04.1972:
Es erscheint der 'Express International' (EXI) Nr.143 (vgl. 31.3.1972, 1972). Berichtet wird u.a. über Namibia.
=Express International Nr.143,Frankfurt 14.4.1972

Mai 1972:
Das Antiimperialistische Arbeitskomitee (AAK) gibt das 'Antiimperialistische Informationsbulletin' (AIB) Nr.5 (vgl. Apr. 1972, Juni 1972) heraus. Aus Namibia wird das "Manifest der SWAPO-Jugend an das Volk von Namibia" veröffentlicht.
=Antiimperialistisches Informationsbulletin Nr.5,Marburg Mai 1972

15.05.1972:
Die bisher von der KHG (NRF) Heidelberg herausgegebene 'Kommunistische Hochschulzeitung' (vgl. 2.2.1972, 2.6.1972) erscheint nun mit der Nr.15 auch durch die KHG (NRF) Mannheim. Eingegangen wird u.a. auf Namibia.
=Kommunistische Hochschulzeitung Nr.15,Heidelberg/Mannheim 15.5.1972

16.05.1972:
Es erscheint der 'Express International' (EXI) Nr.145 (vgl. 24.4.1972, 30.5.1972). Berichtet wird u.a. über Namibia.
=Express International Nr.145,Frankfurt 16.5.1972

Juli 1972:
Das Antiimperialistische Arbeitskomitee (AAK) gibt das 'Antiimperialistische Informationsbulletin' (AIB) Nr.7 (vgl. Juni 1972, Aug. 1972) heraus. Eingegangen wird u.a. auf die internationale Namibia-Konferenz vom 26. bis 28.5.1972.
=Antiimperialistisches Informationsbulletin Nr.7,Marburg Juli 1972

14.08.1972:
Das der KPD nahestehende Afrikakomitee verfaßt eventuell in dieser Woche die folgende Erklärung:"
SPD-REGIERUNG IM KOMPLOTT MIT DEN RASSISTEN RHODESIENS
...
Die Feste der Bourgeoisie wie diese 'heiteren Spiele' in München sollen die brutalen Verbrechen der Imperialisten verdecken und verhöhnen damit den berechtigten Wunsch der Völker nach Frieden und Freiheit.

SOLIDARITÄT MIT DEM KÄMPFENDEN VOLK VON ZIMBABWES!
UNTERSTÜTZT DIE VOLKSBEFREIUNGSBEWEGUNGEN ZIMBABWES ZAPU UND ZANU!
UNTERSTÜTZT DIE WIDERSTANDSBEWEGUNGEN IN NAMIBIA UND SÜDAFRIKA!
SOLIDARITÄT MIT DEN KÄMPFENDEN VÖLKERN IN ANGOLA, MOZAMBIQUE UND GUINEA-BISSAO!
KAMPF DEM BRD-IMPERIALISMUS UND SEINER UNTERSTÜTZUNG DER RASSISTISCHEN REGIME IM SÜDLICHEN AFRIKA!"
=NVK:Olympiaillustrierte,Bonn o.J. (1972),S.8

12.09.1972:
Es erscheint der 'Express International' (EXI) Nr.152 (vgl. 8.8.1972, 26.9.1972). Berichtet wird u.a. über Namibia.
=Express International Nr.152,Frankfurt 12.9.1972

November 1972:
Vermutlich in Dortmund findet vermutlich im November oder Ende Oktober eine Veranstaltung statt, zu der uns das folgende Flugblatt unter Verantwortung von Reinhart Wagner (von den ML Dortmund) vorlag:"
AUSSENPOLITIK DER VR CHINA

Zum heutigen Referat 'Außenpolitik der VR China' beachten Sie bitte die Zusammenstellung von 'PEKING RUNDSCHAUS' (PR,d.Vf.): CHINA IN DER UNO.
...
Nr.32/1972 ... Das Volk Namibias in seinem Kampf für Unabhängigkeit unterstützen!"
=Wagner, Reinhart:Außenpolitik der VR China, Dortmund o.J. (1972)

13.01.1973:
In Dortmund beginnt, laut KPD/ML-ZK, ein zweitägiger Kongreß "Freiheit für Angola, Guinea-Bissau und Mosambik", der von Revisionisten und Reformisten organisiert worden sei. Das Antiimperialistische Arbeitskomitee (AAK) berichtet u.a.:"
Für Kuba, Nordvietnam oder Nordkorea wurden von keiner Bundesregierung Hermes-Bürgschaften bewilligt. Aber die Hermes-Bürgschaften für das Kolonialkriegprojekt des faschistischen Portugal wurde am 5. Juni von dieser SPD-FDP-Regierung unterzeichnet!

Die Bundesregierung zog auch als Folge der Cabora-Bassa-Kampagne die Hermes-Bürgschaft für das Uran-Projekt in Namibia zurück; wir wissen aber auch, daß dieselbe Bundesregierung über ihre Beteiligung an der Urangesellschaft über einen VEBA-Anteil von 30% weiter dieses Projekt betreibt."
=Antiimperialistische Informationsbulletin Nr.10, 11/12, 1 und Liebe Freunde und Genossen,o. O. (Marburg) o.J., S.22, S.21, S.28, S.3ff bzw. S.1f;
Roter Morgen Nr.3,Hamburg 27.1.1973


1975:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. Dez. 1971, 1975):"
1975 wurden 500 rassistische Söldner getötet, Dutzende von Flugzeugen wurden abgeschossen".
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2

1975:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. 1975, Apr. 1976):"
1975 wurde die Namibia National Convention gegründet - ein Zusammenschluß verschiedener Befreiungsbewegungen".
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2

10.11.1975:
Vermutlich in dieser Woche setzt sich, laut KPD, die UNO für Namibia ein.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.2,Köln 18.11.1975

18.11.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.2 (vgl. 11.11.1975, 25.11.1975) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die Beziehungen zwischen der SWAPO Namibia und der VR China.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.2,Köln 18.11.1975

28.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.4 (vgl. 21.1.1976, 4.2.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Namibia.
=Rote Fahne Nr.4,Köln 28.1.1976

04.02.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.5 (vgl. 28.1.1976, 11.2.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Namibia.
=Rote Fahne Nr.5,Köln 4.2.1976

April 1976:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. 1975, 16.5.1976) über 1975 und vermutlich den April:"
Dutzende von Flugzeugen wurden abgeschossen, darunter im letzten Monat die Maschine eines südafrikanischen Brigadegenerals."
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2

07.04.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.14 (vgl. 31.3.1976, 14.4.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Namibia.
=Rote Fahne Nr.14,Köln 7.4.1976

10.04.1976:
Laut KB beginnt mit einer Großveranstaltung in Hamburg eine Rundreise von Vertretern verschiedener afrikanischer Befreiungsbewegungen durch die 'BRD'. Diese Solidaritätskampagne wird vom KB und der angolanischen Befreiungsbewegung MPLA/Sektion BRD organisiert. Teilnehmer sind Vertreter von MPLA Angola, ZANU Zimbabwe, FPOLISARIO Westsahara, SWAPO Namibia, ELF bzw. Organisation der Eritreer in Westeuropa, ANC Azania, FRELIMO Mosambik.
=KB:Einige Grundfragen der Afrikanischen Revolution,Hamburg 1976,S.5

28.04.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.17 (vgl. 21.4.1976, 5.5.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Namibia.
=Rote Fahne Nr.17,Köln 28.4.1976

05.05.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.18 (vgl. 28.4.1976, 12.5.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Namibia.
=Rote Fahne Nr.18,Köln 5.5.1976

16.05.1976:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) berichten aus Namibia (vgl. Apr. 1976):"
Gegen die Erfolge des Kampfes des Volkes reagiert das Rassistenregime mit brutaler Gewalt: Am 16.Mai 1976 werden in Namibia zwei Kämpfer der SWAPO hingerichtet."
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2

17.05.1976:
Die KPD und die LgdI geben vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A3 unter Verantwortung von M. Dose, 5 Köln 1, Friesenwall 19, zur Afrikawoche ab 24.5.1976 heraus:"
AUFRUF DER KPD UND LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS: ZIMBABWE, AZANIA, NAMIBIA - SIEG IM VOLKSKRIEG

Ganz Afrika ist aufgestanden - das ist heute zur unwiderstehlichen historischen Tendenz geworden! Jahrhundertelang wurde dieser Kontinent von weißen Kolonialisten und Imperialisten besetzt, unterdrückt, versklavt und ausgeplündert. Rassistische Legenden von den 'Menschenfressern im Busch', den 'unzivilisierten Wilden', von den 'willensschwachen, minderbegabten und triebhaften Negern' wurden von denselben imperialistischen Eroberern in die Welt gesetzt, die unzählige grausame Verbrechen an den afrikanischen Völkern verübten.

Doch die Zeiten, in denen die Kolonialisten, Rassisten und Imperialisten den afrikanischen Völkern einen fremden Willen aufzwingen konnten, sind ein für allemal vorüber: Die Völker und Staaten des schwarzen Erdteils haben seit einem Vierteljahrhundert einen Sieg nach dem anderen gegen Kolonialismus, Rassismus, Imperialismus und die Vorherrschaftsbestrebungen der beiden Supermächte, USA und Sowjetunion (SU,d.Vf.), errungen. Waren vor dem Zweiten Weltkrieg nur drei afrikanische Staaten formal unabhängig - Ägypten, Äthiopien und Liberia - und auch diese entweder besetzt, wie Äthiopien von den italienischen Faschisten, oder 'Protektorat' des britischen Imperialismus wie Ägypten, so sind heute fast 50 afrikanische Staaten politisch unabhängig. Und heute werden die letzten Bastionen des Kolonialismus, Zimbabwe (Rhodesien), Namibia (Südwestafrika) und Azania (Südafrika), bestürmt und mit Sicherheit eine nach der anderen fallen! Im vergangenen Jahr brach nach einem langandauernden Volkskrieg das portugiesische Kolonialreich in Afrika zusammen. Damit trat die nationale Befreiungsbewegung der afrikanischen Völker in ein neues Stadium. Afrika ist aufgestanden - es ist heute eines der Sturmzentren der Weltrevolution: Ein Jahr nach der Befreiung Indochinas, wenige Monate nach dem endgültigen Hinauswurf der portugiesischen Kolonialisten aus ihren afrikanischen Kolonien durchbrechen die Völker des südlichen Afrika erneut die Kette des imperialistischen Weltsystems.

Die USA-Imperialisten - Hauptstütze und Hauptnutznießer der rassistischen Regime - versuchen, zu retten, was noch zu retten ist. Um das südafrikanische Rassistenregime am Leben zu erhalten, erklären sie sich sogar bereit, ein 'gemäßigtes' schwarzes Mehrheitsregime in Zimbabwe zu dulden.

Die sowjetischen Sozialimperialisten versuchen sich an die Stelle des USA-Imperialismus im südlichen Afrika zu drängen. Dazu diente nicht nur ihre Einmischung in Angola, dafür spalten und intrigieren sie und setzen sich unter dem Deckmantel der Unterstützung des Befreiungskampfes für das Rassistenregime in Südafrika ein. Denn dessen Existenz gibt ihnen immer wieder den Vorwand, sich als 'Unterstützer' und 'Verbündeter' aufzudrängen.
...
FREIHEIT UND UNABHÄNGIGKEIT FÜR NAMIBIA!

Nach dem ersten imperialistischen Weltkrieg übernahmen die Engländer diese ehemals kaiserdeutsche Kolonie Südwestafrika und übertrugen die Verwaltung dem Rassistenregime von Südafrika (vgl. Nov. 1920,d.Vf.). 1966 (vgl. Okt. 1966,d.Vf.) beschloß die UNO auf Druck der Staaten der Dritten Welt: die Mandatshoheit Südafrikas über Namibia ist beendet! Doch das Vorster-Regime setzt seine brutale Ausbeutung und Unterdrückung in Namibia fort:

1964 werden riesengroße Internierungslager, die Bantustans, gegründet, in denen ganze Stämme unter den unwürdigsten Lebensbedingungen zusammengetrieben werden. 73 000 Weiße herrschen über 526 000 Schwarze. Die für die Schwarzen geschaffenen 'Homelands' werden in ausgesuchte verseuchte und unfruchtbare Gebiete gelegt: Malaria, Gelbfieber, Schlafkrankheit raffen die Gefangenen in diesen Ghettos hin.

Besonders seit 1971 setzen sich die Massen in großen Streiks und bewaffneten Kämpfen zur Wehr:

Im Dezember 1971 streiken in der Hafenstadt Walvis Bay 40 000 Arbeiter für höhere Löhne und die Auflösung einer Arbeitsvermittlung; 1971 fuhren Militärkonvois der Rassisten auf von den Befreiungskämpfern verlegte Minen.

1975 wurden 500 rassistische Söldner getötet, Dutzende von Flugzeugen wurden abgeschossen, darunter im letzten Monat die Maschine eines südafrikanischen Brigadegenerals.

Die bewaffneten Einheiten haben eine neue Front eröffnet.

Gegen die Erfolge des Kampfes des Volkes reagiert das Rassistenregime mit brutaler Gewalt: Am 16.Mai 1976 werden in Namibia zwei Kämpfer der SWAPO hingerichtet.

1975 wurde die Namibia National Convention gegründet - ein Zusammenschluß verschiedener Befreiungsbewegungen, die erfolgreich der sogenannten 'Verfassungskonferenz', bestehend aus Rassistenzöglingen und bestochenen Elementen, entgegengetreten ist, die in Vorsters Auftrag eine Marionettenregierung bilden sollte. Über die glänzende Perspektive des Befreiungskampfes sagte Humatenja Kaluenja, ein Führer der SWAPO:

'Bis vor kurzem bestanden die Einheiten des Feindes aus jeweils hundert Mann, die wir sehr leicht angreifen konnten. Jetzt haben sie ihre Truppen konzentriert, und die PLAN (Volksbefreiungsfront von Namibia) muß dementsprechend ihre Taktik weiterentwickeln. Wenn wir in der nächsten Phase des Kampfes befreite Gebiete schaffen werden, werden wir die Südafrikaner nach Süden treiben, und wir werden nicht aufhören, bis sie mit dem Rücken zum Meer stehen!'

WELTWEITER PROTEST GEGEN DEN RASSISMUS

Die gerechten Forderungen der Völker von Zimbabwe, Azania und Namibia finden überall breite Unterstützung. Die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU - vgl. 21.3.1976,d.Vf.)) verfaßte anläßlich des 16.Jahrestages des Massakers von Sharpeville einen Aufruf, in dem die Völker und Staaten Afrikas aufgefordert werden, den bewaffneten Kampf gegen das südafrikanische Kolonialistenregime mit allen Mitteln zu unterstützen. Immer wieder verurtelt sie das Rassistenregime in Zimbabwe.

Die Vereinten Nationen erklärten wiederholt das Rassistenregime in Zimbabwe für illegal und riefen alle Mitgliedsstaaten auf, das Rassistenregime zu boykottieren.

DER USA-IMPERIALISMUS IST RESTLOS ISOLIERT

Selbst die stärkste Stütze des Rassistenregimes, der USA-Imperialismus, sieht seine Felle davonschwimmen und 'distanziert' sich neuerdings vom Rassismus. Wenn Kissinger auf seiner Afrika-Rundreise (vgl. 19.4.1976,d.Vf.) vor kurzem von der Notwendigkeit sprach, die Apartheid abzuschaffen und in Rhodesien eine schwarze Mehrheitsregierung zu schaffen, so kann dieses Manöver in Afrika niemanden täuschen, der USA-Imperialismus kann das Blut der schwarzen Bevölkerung, das an seinen Händen klebt, nicht abwischen. Jahrzehntelang war er die Hauptstütze der Rassistenregimes in politischer, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht; ohne ihn hätte das Smithregime nicht bis heute überleben können. Der USA-Imperialismus war und ist einer der größten Nutznießer der grausamen Ausbeutung und Unterdrückung der Völker des südlichen Afrika. Allein 50 Prozent der US-amerikanischen Investitionen in Afrika liegen in Südafrika. Am Fuße des Tafelbergs betreibt er eine riesige militärische Überwachungsstation. Das südliche Afrika, die Kap-Route zwischen dem Indischen Ozean und dem Atlantik, die Tankerroute sind für die USA von entscheidender strategischer Bedeutung. Daher wird der USA-Imperialismus die Zerschlagung des Rassistenregimes nicht tatenlos hinnehmen und noch zahllose Verbrechen im südlichen Afrika begehen. Aber er ist auf dem absteigenden Ast, er ist verhaßt und isoliert.

Selbst Kissingers kürzliche Afikareise hat daran nichts ändern können: in Nigeria und in der Elfenbeinküste wurde Kissinger ausgeladen, kein einziger Vertreter einer revolutionären Befreiungsorganisation erklärte sich bereit Kissinger zu treffen. Nur der Verräter des zimbabwischen Volkes und Breschnewfreund Nkomo führte ein langes Gespräch mit ihm.

DER SOZIALIMPERIALISMUS - EIN GEFÄHRLICHER FEIND AFRIKAS

Die andere Supermacht, der sowjetische Sozialimperialismus, will aus der Isolierung des USA-Imperialismus, aus der ruhmvollen Vergangenheit der Sowjetunion Lenins und Stalins, Kapital schlagen, sich überall als antiimperialistische Kraft einschleichen, um die Völker um so sicherer versklaven zu können. Dabei betreibt er noch gründlicher, noch unbarmherziger die neokoloniale Unterdrückung und Ausplünderung der Staaten Afrikas. Die UdSSR verfolgt in brutaler Art und Weise die neokolonialistische Praxis, die afrikanischen Entwicklungsländer systematisch zu verschulden, ständig neue Umschuldungen vorzunehmen und an die neuen Bedingungen der Umschuldungen dann politische Forderungen zu knüpfen. Ägypten hat diesem sozialimperialistischen Teufelskreis von ökonomischer und politischer Erpressung mit dem Resultat der vollständigen Abhängigkeit von der UdSSR ein Ende bereitet und die sowjetische Supermacht verjagt. Gegenüber dem wirtschaftlich schwachen Somalia erreicht es der Sozialimperialismus gegenwärtig noch, daß dieses Land sein Handelsdefizit mit der UdSSR zur Hälfte in US-Dollar - in harter Währung für die Getreidegeschäfte UdSSR/USA - begleichen muß.

Die sowjetischen Sozialimperialisten versuchen in erster Linie, sich den bewaffneten Kampf der Völker Afrikas zu nutze zu machen. Sie versuchen mit allen Mitteln in die Befreiungsbewegungen einzudringen, sie zu spalten, sie vom Kampf u endgültige nationale Unabhängigkeit abzuhalten, das Selbstvertrauen der Völker auf die eigene Kraft zu zerstören, sich selbst und ihre Söldner als die entscheidende Kraft für die 'Befreiung' anzubieten.

Die große Gefahr, die von dieser Politik ausgeht, hat sich erstmals voll in Angola gezeigt. Hier nutzen die sowjetischen Sozialimperialisten die Widersprüche aus, die zwischen den drei Befreiungsbewegungen bestanden, erklärten eine von ihnen willkürlich als die 'einzig revolutionäre' und schürten den Bürgerkrieg. Während sie vorher den Befreiungsbewegungen ausreichende Waffen für den Kampf gegen die portugiesischen Kolonialisten verweigert hatten, rüsteten sie eine der Befreiungsbewegungen umfassend mit schweren Waffen für den Bruderkrieg aus, entsandten 12 000 kubanische Söldner, die die angolanischen Volksmassen abschlachteten. Es gelang ihnen, die Tatsache auszunutzen, daß eine der anderen Befreiungsbewegungen die südafrikanischen Rassisten ins Land rief und dadurch die Unterstützung einer Reihe afrikanischer Staaten für die von ihnen unterstützte Befreiungsbewegung zu gewinnen. Dieser Erfolg hat ihren Hunger auf die Länder des südlichen Afrika noch mehr gesteigert; hier wollen sie das Beispiel Angolas wiederholen.

Ein Vertreter der Nkomogruppe aus Zimbabwe sprach auf dem 25.Parteitag der KPdSU in Moskau (vgl. 2.2.1976,d.Vf.) aus, was sich die Sozialimperialisten bei jeder Befreiungsbewegung wünschen: nach Angola könne auch Zimbabwe seine Befreiung nur durch die militärische Hilfe der Sowjetunion erlangen. Die gleiche Linie vertritt die revisionistische Partei Südafrikas (CP of SA). Wo die Politik der Spaltung und Infiltration an der Einheit des Volkes zerbricht, da muß die offene Erpressung her: die namibische Befreiungsorganisation SWAPO soll als Gegenleistung für Waffenlieferungen durch die UdSSR auf die Unterstützung durch die VR China verzichten.

Nach wie vor werden die afrikanischen Völker durch die auf ihrem Boden stationierte kubanische Söldnertruppe der UdSSR bedroht. Diese Söldner stehen bereit, als militärische Feuerwehr des sowjetischen Sozialimperialismus überall im südlichen Afrika einzugreifen.

Am 31.3.1976 erklärte der UNO-Botschafter der VR China in der Sitzung des Sicherheitsrates zur Angolafrage - nachdem er die bewaffnete Aggression und Intervention Südafrikas gegen das angolanische Volk verurteilt hatte:

'Gleichzeitig verurteilen wir scharf die sowjetischen Sozialimperialisten für ihre Aggression und Intervention in Angola und wir halten entschieden daran fest, daß das sowjetische militärische Personal und ihre ausländischen Söldner sich unmittelbar und vollständig aus Angola zurückziehen müssen.

Die ernste Situation in Angola wurde hervorgerufen durch die fieberhafte Rivalität zwischen den beiden Supermächten. Mittlerweile wird ihre Rivalität in den Süden Afrikas getragen und sie gewinnt an Intensität. Wir sind verpflichtet darauf hinzuweisen, daß die Aggression der sowjetischen Sozialimperialisten und ihrer Söldnertruppen gegen Angola ein ernstes Ereignis darstellt, beispiellos in der Geschichte der afrikanischen nationalen Befreiungsorganisationen nach dem Zweiten Weltkrieg!

Sie ist Bestandteil ihrer fieberhaften Rivalität mit der anderen Supermacht um Welthegemonie und speziell im südlichen Atlantik, und sie bedeutet einen wichtigen Plan bei der Verwirklichung ihrer globalen Offensivstrategie.' (HNA, 2.4.1976).

DIE KREML-ZAREN WERDEN EIN NOCH SCHMÄHLICHERES ENDE NEHMEN ALS DIE KOLONIALISTEN

Die Völker und Staaten Afrikas werden sich aber bereits der neuen Gefahr bewußt, die ihre Unabhängigkeit bedroht.

Auf die Frage 'Würden Sie ausländischen Truppen die Erlaubnis erteilen, durch Mozambique zu reisen, um in Rhodesien zu kämpfen?' antwortete Samora Machel, der Präsident der VR Mozambique:
'Aber wer stürzte den portugiesischen Kolonialismus, den Vertreter der westlichen Zivilisation in Afrika? Waren es die Kubaner, waren es die Russen oder irgendwelche anderen Ausländer? Zehn Jahre haben wir in Mozambique gekämpft und wir haben den portugiesischen Kolonialismus geschlagen... Das Volk von Zimbabwe wird Ian Smith ohne kubanische Hilfe schlagen.' (RFPD 14/1976 (vgl. 6.4.1976,d.Vf.)). Auf einer Massenkundgebung in Daressalam (vgl. 21.3.1976,d.Vf.) zum Gedenken an das Massaker von Sharpeville erklärte der Vizepräsident des Panafrikanischen Kongresses (PAC) von Azania: 'Die Befreiung kann nur durch UNSERE EIGENEN Anstrengungen erreicht werden, durch den Geist der Hingabe und die Entschlossenheit, das höchste Opfer, einschließlich des unseres Lebens, für diese edle Sache zu bringen.'

Unabhängigkeit und Selbständigkeit, Vertrauen auf die eigene Kraft, das setzen die Völker und Staaten Afrikas, den Einmischungs-, Erpressungs- und Spaltungsversuchen der Imperialisten und Rassisten, vor allem der imperialistischen Supermächte, entgegen. Der Zusammenschluß der afrikanischen Staaten, ihre rückhaltlose Unterstützung des Volkskriegs gegen die letzten Bastionen des Kolonialismus und Rassismus ist ein wichtiger Faktor für den Sieg der Völker des südlichen Afrika, dem Brennpunkt des nationalen Befreiungskampfes.

Auf ihrer vorletzten Gipfelkonferenz im Sommer 1975 (vgl. Aug. 1975,d.Vf.) gab die OAU in einer Reihe von Resolutionen die Hauptorientierung des gegenwärtigen Kampfes an und beantwortete die Frage: Wer sind Afrikas Feinde? 'Die Imperialisten, die lange Zeit aggressiv gegen Afrika vorgingen; die Kolonialisten und Rassisten, die sich heute noch auf einem Teil des Kontinents, und insbesondere im südlichen Teil verschanzen; die Zionisten, die Territorien der arabischen Länder besetzt halten und die Rechte des palästinensischen Volkes mit Füßen treten - all diese sind die Feinde der afrikanischen Völker. Aber der gefährlichste Feind, der Afrika droht, ist der Hegemonismus der Supermächte.

Insbesondere die Hegemonisten im Kreml, die so tun, als ob sie den Kampf der afrikanischen Völker unterstützten, in Wirklichkeit aber überall Infiltration und Expansion betreiben, sind gefährlicher als die anderen.' (Peking Rundschau, 35/1975 (PR - vgl. 9.9.1975,d.Vf))

INTERNATIONALE EINHEITSFRONT GEGEN DIE SUPERMÄCHTE

Der siegreiche Kampf der Staaten und Völker Afrikas gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft ist untrennbarer Bestandteil des Voranschreitens der gesamten Dritten Welt - das sind die über hundert Entwicklungsländer, die 70 Prozent der Weltbevölkerung umfassen, die lange Zeit unter der Unterdrückung und Ausbeutung durch Kolonialismus und Imperialismus litten und dagegen den stärksten revolutionären Drang nach Unabhängigkeit und Freiheit entwickelten.

Die Dritte Welt - das ist heute die Kraft, die, immer stärker geeint, das Rad der Weltgeschichte vorantreibt und zur Hauptkraft des weltweiten Kampfes gegen Kolonialismus, Imperialismus und das Vorherrschaftsstreben der beiden Supermächte geworden ist.

Die Unterstützung der kämpfenden Völker und Staaten der Dritten Welt ist eine der wichtigsten Aufgaben der Arbeiterklassen der entwickelten kapitalistischen Länder. Schon Lenin hat immer wieder darauf hingewiesen, daß das internationale Proletariat nur im gemeinsamen Kampf mit den nationalen Befreiungsbewegungen die Niederringung des Imperialismus und den weltweiten Sieg der sozialistischen Revolution realisieren kann.

Heute, wo alle Völker der Welt von der wachsenden Weltkriegsgefahr bedroht sind, die vom Ringen der beiden Supermächte ausgeht, ist der Zusammenschluß aller Völker der Welt in einer internationalen Einheitsfront die wichtigste Aufgabe auf dem Weg zur Befreiung der gesamten Menschheit von Imperialismus und Krieg.

Die Völker des südlichen Afrikas, dieses wichtigsten Sturmzentrums der Weltrevolution, stehen heute an vorderster Front im Kampf gegen Imperialismus, Kolonialismus und das Hegemoniestreben der imperialistischen Supermächte.

DIE BRD IM SÜDLICHEN AFRIKA: REAKTIONÄR UND VERKOMMEN

Auch im südlichen Afrika bleibt der BRD-Imperialismus seiner reaktionären Politik der Unterstützung des USA-Imperialismus treu. Gleichzeitig will er aus der unmenschlichen Ausbeutung der Völker des südlichen Afrika seinen eigenen Profit schlagen:

- In den letzten Jahren investierten westdeutsche Firmen in Südafrika 400 Mio. DM.

- 'Es gibt kaum einen großen exportintensiven Konzern, der in Südafrika nicht vertreten ist. Allenthalben trifft man auf deutsche Bankenvertreter.'(Handelsblatt (HB,d.Vf.) vom 1.10.1975)

- 'Das südliche Afrika ist nach den USA und Japan unser wichtigster Überseehandelspartner.' (Genscher am 10.5. in REPORT). Der BRD-Imperialismus ist eine der zuverlässigsten Stützen der Rassisten-Regimes in Johannesburg und Salisbury. Der sozialdemokratisch geführten Bundesregierung fällt das 'historische Verdienst' zu, nahezu alle von der UNO getroffenen Boykottmaßnahmen und Sanktionen gegen Rhodesien und die sog. 'Republik Südafrika' gebrochen zu haben.

Den von der UNO geforderten Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Rhodesien umging die BRD so: 'Ein Beamter der deutschen Botschaft in Malawi, Herr Kössler, früher in Salisbury tätig, hat seine Wohnung dort behalten und kommt regelmäßig herüber... Dieses System funktioniert glatt, da die rhodesische Regierung formlos mitspielt.' (Staatssekretär Dichgans in 'Afrika heute' (vgl. S2.**.197*,d.Vf.)).

Obwohl die UNO Namibia für unabhängig erklärte, schloß die BRD mit Südafrika ein 'Kulturabkommen' (vgl. S2.**.197*,d.Vf.) ab, in dem die völkerrechtswidrige Annexion Namibias durch Südafrika ausdrücklich bestätigt wird. Die lange Liste der Verbrechen des BRD-Imperialismus gegenüber den Völkern des südlichen Afrika und seiner Kollaboration mit den weißen Sklavenhaltern dort ließe sich beliebig fortsetzen, wie z.B. der Vertrag zur Lieferung von Atomkraftwerken (AKW - vgl. S2.**.197*,d.Vf.) an Südafrika.

Es ist die besondere Pflicht aller fortschrittlichen Menschen, aller Antiimperialisten in der BRD, dieser reaktionären Politik der Schmidt-Genscher-Regierung entgegenzutreten und entschieden die Durchführung aller UNO-Beschlüsse, den Abbruch aller Beziehungen zu den Rassistenregimes und die Anerkennung der Befreiungsbewegungen als legitime Vertretungen der Völker Zimbabwes, Azanias und Namibias zu fordern!

UNTERSTÜTZUNG UND SOLIDARITÄT FÜR DIE VÖLKER DES SÜDLICHEN AFRIKA IN IHREM GERECHTEN KAMPF!

Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg! Darin drückt sich das gemeinsame Interesse der Völker aller Welt aus. Denn die Zerschlagung der letzten Bastionen des Kolonialismus auf dem afrikanischen Kontinent ist ein weiterer schwerer Schlag gegen den Imperialismus, ein großer Schritt voranauf dem Weg zur vollständigen Befreiung der Menschheit. Darin liegt die weltgeschichtliche Bedeutung des Befreiungskampfes im südlichen Afrika.

Es ist notwendig, eine breite und starke Solidaritätsfront mit den für nationale Unabhängigkeit und Freiheit kämpfenden Völkern des südlichen Afrika aufzubauen. Es ist die notwendige Pflicht und Aufgabe der Arbeiterklasse unseres Landes und aller antiimperialistischen und fortschrittlichen Kräfte, den gerechten Kampf der Völker von Zimbabwe, Azania und Namibia zu unterstützen.

Die umfassende politische und materielle Unterstützung des Kampfes der Völker im südlichen Afrika schließt unbedingt ein, sich von all den Kräften zu distanzieren, die die Solidarität mit dem südlichen Afrika im Munde führen, in Wirklichkeit aber die kolonialistischen Ziele des sowjetischen Sozialimperialismus meinen, die DKP/SEW und ihre Anhängsel. Sind sie es nicht gewesen, die begeistert die Intervention der Sowjetunion in Angola begrüßt haben, wie sie im übrigen jede Aggression ihrer Moskauer Oberherren bejubeln? Ist nicht jene Schandpartei mit Namen 'KP Südafrikas' ihre 'Bruderpartei', die selbst jahrzehntelang Apartheid betrieben hat, als sie Schwarzen nicht die Aufnahme in die Organisation, ja nicht einmal in die Gewerkschaften gestattete, und die heute versucht, eine Befreiungsbewegung an die Interessen Moskaus zu binden und die entschiedenen Patrioten wie den PAC als 'Chauvinisten' zu diffamieren? Mit solchen Organisationen, deren 'Solidarität' mit dem kämpfenden südlichen Afrika darin besteht, daß sie statt der alten Kolonialisten die neuen aus dem Kreml in den Sattel hieven wollen, kann es keine 'Einheit' geben.

Zur Verstärkung der Solidarität mit den Völkern des südlichen Afrika führen die Kommunistische Partei Deutschlands und ihr Studentenverband, der KSV, sowie die LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS und das AFRIKAKOMITEE in der Zeit vom 24.Mai bis zum 5.Juni 1976 Solidaritätswochen mit den Völkern Zimbabwes, Azanias und Namibias durch. Diese Aktivitäten fallen nicht nur in die Zeit des großen Aufschwungs der Kämpfe dieser Völker, sie stehen in Zusammenhang mit der weltweiten Solidarität mit den afrikanischen Völkern und Staaten angesichts des 'Afrikanischen Befreiungstages' am 25.Mai. An diesem Tag vor 13 Jahren nahmen Vertreter des unabhängigen Afrika die 'Charta der Organisation der Afrikanischen Einheit' an und gründeten die OAU.

Auf Einladung des Zentralkomitees der KPD und des Zentralvorstands der LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS werden im Rahmen der Solidaritätswochen mit dem südlichen Afrika führende Vertreter von Befreiungsbewegungen aus Zimbabwe und Azania auf mehreren Veranstaltungen in der Bundesrepublik und Westberlin sprechen. Es sind dies:

Genosse GQOBOSE, Führungsmitglied und Schatzmeister des PAN AFRICANIST CONGRESS OF AZANIA (PAC) und Genosse EDGAR TEKERE, Mitglied des Zentralkomitees der AFRIKANISCHEN NATIONALUNION VON ZIMBABWE (ZANU) Und Mitglied der militärischen Leitung der zimbabwischen Befreiungsarmee ZANLA.

Diese Veranstaltungen mit den Genossen aus dem südlichen Afrika werden mitgetragen von den in Deutschland arbeitenden afrikanischen Studentenorganisationen: Nationalunion der Studenten von Zimbabwe NUZIS (Zimbabwe) und Südafrikanische Studentenunion SASUG (Azania). Unterstützt den Befreiungskampf der Völker Zimbabwes, Azanias und Namibias! Beteiligt Euch an den Solidaritätsaktivitäten mit dem südlichen Afrika!

Kommt zu den Veranstaltungen der KPD, der LIGA und des AFRIKA-Kmitees mit den Vertretern der Befreiungsbewegungen! Die Tage der Rassisten im Süden Afrikas sind gezählt. Die Völker Zimbabwes, Azanias und Namibias werden Freiheit und Unabhängigkeit erringen, im bewaffneten Kampf vertrauend auf die eigene Kraft, die Einheit des Volkes und die Einheit Afrikas!"

Angekündigt werden Veranstaltungen in:
- Baden-Württemberg in Stuttgart (vgl. 29.5.1976);
- Bayern in München (vgl. 4.6.1976);
- Berlin (vgl. 1.6.1976);
- Hessen in Frankfurt (vgl. 28.5.1976);
- Niedersachsen in Hannover (vgl. 31.5.1976, 2.6.1976);
- NRW in Bielefeld (vgl. 26.5.1976), Bochum (vgl. 3.6.1976) und Köln (vgl. 30.5.1976).

Aus dem Aufruf zitiert wird auch durch die Aktionseinheit zur Veranstaltung in Bochum (SASUG, KPD, KSV, LgdI, ISV Bochum/Dortmund (vgl. 24.5.1976) sowie vermutlich überörtlich in NRW durch KPD und LgdI (vgl. 24.5.1976).
=SASUG, KPD, KSV, LgdI, ISV Bochum/Dortmund:Veranstaltung Zimbabwe, Azania,Namibia,Dortmund o.J. (1976);
KPD, LgdI:Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg!,Dortmund o.J.(1976),S.2;
Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia -Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976)


17.05.1976:
In Bonn führen die KPD und ihre LgdI, laut KPD, in dieser Woche eine Demonstration vor der Vertretung der Republik Südafrika (RSA - Azania) gegen die Todesurteile gegen Mitglieder der SWAPO Namibia durch.
=Rote Fahne Nr.21,Köln 26.5.1976

24.05.1976:
Die KPD und die LgdI (vgl. 17.5.1976) kündigten an:"
Zur Verstärkung der Solidarität mit den Völkern des südlichen Afrika führen die Kommunistische Partei Deutschlands und ihr Studentenverband, der KSV, sowie die LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS und das AFRIKAKOMITEE in der Zeit vom 24.Mai bis zum 5.Juni 1976 Solidaritätswochen mit den Völkern Zimbabwes, Azanias und Namibias durch."
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2

24.05.1976:
Die KPD und LgdI geben vermutlich überörtlich in NRW vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von Marianne Brentzel, Dortmund, Münsterstr.95, heraus:"
ZIMBABWE, AZANIA, NAMIBIA - SIEG IM VOLKSKRIEG!

Ganz Afrika ist aufgestanden - das ist heute zur unwiderstehlichen historischen Tendenz geworden! Jahrhundertelang wurde dieser Kontinent von weißen Kolonialisten und Imperialisten besetzt, unterdrückt, versklavt und ausgeplündert. Rassistische Legenden von den 'Menschenfressern im Busch', den 'unzivilisierten Wilden', von den 'willensschwachen, minderbegabten und triebhaften Negern' wurden von denselben imperialistischen Eroberern in die Welt gesetzt, die unzählige grausame Verbrechen an den afrikanischen Völkern verübten.

Doch die Zeiten, in denen die Kolonialisten, Rassisten und Imperialisten den afrikanischen Völkern einen fremdem Willen aufzwingen konnten, sind ein für alle Mal vorüber:

Die Völker und Staaten des schwarzen Erdteils haben seit einem Vierteljahrhundert einen Sieg nach dem anderen gegen Kolonialismus, Rassismus, Imperialismus und das Vorherrschaftsstreben der beiden Supermächte, USA und Sowjetunion (SU,d.Vf.), errungen. Waren vor dem Zweiten Weltkrieg nur drei afrikanische Staaten formal unabhängig, so sind heute fast 50 afrikanische Staaten politisch unabhängig. Und heute werden die letzten Bastionen des Kolonialismus, Zimbabwe (Rhodesien), Namibia (Südwestafrika) und Azania (Südafrika), bestürmt und mit Sicherheit eine nach der anderen fallen! Im vergangenen Jahr brach nach einem langandauernden Volkskrieg das portugiesische Kolonialreich in Afrika zusammen. Damit trat die nationale Befreiungsbewegung der afrikanischen Völker in ein neues Stadium. Afrika ist aufgestanden - es ist heute eines der Sturmzentren der Weltrevolution; ein Jahr nach der Befreiung Indochinas, wenige Monate nach dem endgültigen Hinauswurf der portugiesischen Kolonialisten aus ihren afrikanischen Kolonien durchbrechen die Völker des südlichen Afrika erneut die Kette des imperialistischen Weltsystems.

Die USA-Imperialisten - Hauptstütze und Hauptnutznießer der rassistischen Regimes - versuchen, zu retten, was noch zu retten ist. Um das südafrikanische Rassistenregime am Leben zu erhalten, erklären sie sich sogar bereit, ein 'gemäßigtes' schwarzes Mehrheitsregime in Zimbabwe zu dulden.

Die sowjetischen Sozialimperialisten versuchen sich an die Stelle des USA-Imperialismus im südlichen Afrika zu drängen. Dazu diente nicht nur ihre Einmischung in Angola, dafür spalten und intrigieren sie und setzen sich unter dem Deckmantel der Unterstützung des Befreiungskampfes für das Rassistenregime in Südafrika ein. Denn dessen Existenz gibt ihnen immer wieder den Vorwand, sich als 'Unterstützer' und 'Verbündeter' aufzudrängen."

In einem Faksimile heißt es:"
DIE BRD IM SÜDLICHEN AFRIKA: REAKTIONÄR UND VERKOMMEN

Auch im südlichen Afrika bleibt der BRD-Imperialismus seiner reaktionären Politik der Unterstützung des USA-Imperialismus treu. Gleichzeitig will er aus der unmenschlichen Ausbeutung der Völker des südlichen Afrika seinen eigenen Profit schlagen:

Die lange Liste der Verbrechen des BRD-Imperialismus gegenüber den Völkern des südlichen Afrika und seiner Kollaboration mit den weißen Sklavenhaltern dort ließe sich beliebig fortsetzen, wie z.B. der vertrag zur Lieferung von Atomkraftwerken (AKW,d.Vf.) an Südafrika.

Es ist die besondere Pflicht aller fortschrittlichen Menschen, aller Antiimperialisten in der BRD, dieser reaktionären Politik der Schmidt-Genscher-Regierung entgegenzutreten und entschieden die Durchführung aller UNO-Beschlüsse, den Abbruch aller Beziehungen zu den Rassistenregimes und die Anerkennung der Befreiungsbewegungen als legitime Vertretungen der Völker Zimbabwes, Azanias und Namibias zu fordern!"

Die Rückseite enthält in einem weiteren Faksimile Auszüge aus dem zentralen Aufruf von KPD und LgdI (vgl. 17.5.1976) sowie eine Ankündigung der überörtlichen Veranstaltung in Bochum (vgl. 3.6.1976).
=KPD, LgdI:Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg!,Dortmund o.J. (1976)

26.05.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in Bielefeld mit einem Vertreter der ZANU durchführen.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976,S.*


27.05.1976:
In Aachen führen, laut KPD, sie selbst sowie KJVD, KSV, LgdI und Afrikakomitee eine Veranstaltung "Azania, Zimbabwe, Namibia - Sieg im Volkskrieg!" mit Vertretern von PAC und SASUG Azania sowie ZANU und NUZIS Zimbabwe durch.
=Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976

28.05.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in Frankfurt mit einem Vertreter der ZANU durchführen.

Laut KPD sind auch Altgenossen anwesend.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976


29.05.1976:
In Mannheim führen, laut KPD, sie selbst sowie KJVD, KSV, LgdI und Afrikakomitee eine Veranstaltung "Azania, Zimbabwe, Namibia - Sieg im Volkskrieg!" mit Vertretern von PAC und SASUG Azania sowie ZANU und NUZIS Zimbabwe durch.
=Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976

29.05.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in Stuttgart mit einem Vertreter der ZANU durchführen.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976


30.05.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in Köln mit einem Vertreter der ZANU durchführen.

Laut KPD führen sie selbst sowie KJVD, KSV, LgdI und Afrikakomitee eine Veranstaltung "Azania, Zimbabwe, Namibia - Sieg im Volkskrieg!" mit Vertretern von PAC und SASUG Azania sowie ZANU und NUZIS Zimbabwe durch, an der 300 Personen teilnehmen.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21 und 23,Köln 25.5.1976 bzw. 8.6.1976;
Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976


31.05.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in Hannover mit einem Vertreter der ZANU durchführen.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976


01.06.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in Berlin mit Vertretern der ZANU und des PAC durchführen.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976


02.06.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in Hannover mit einem Vertreter des PAC durchführen.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia -Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2

02.06.1976:
In Hamburg führen, laut KPD, sie selbst sowie KJVD, KSV, LgdI und Afrikakomitee eine Veranstaltung "Azania, Zimbabwe, Namibia - Sieg im Volkskrieg!" mit Vertretern von PAC und SASUG Azania sowie ZANU und NUZIS Zimbabwe durch.
=Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976

03.06.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) sowie SASUG und der Iranische Studentenverein (ISV) Bochum/Dortmund heute eine Veranstaltung in Bochum mit einem Vertreter des PAC durchführen, zu der sowohl örtlich (vgl. 24.5.1976) als auch überörtlich (vgl. 24.5.1976) aufgerufen wurde.

Überörtlich hieß es von KPD und LgdI:"
Die KPD und die LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS führen gemeinsam mit anderen Organisationen eine veranstaltung mit einem Vertreter aus Azania (Südafrika) in Bochum durch. Es spricht: der Schatzmeister des PAN AFRICAN CONGRESS, die Befreiungsbewegung aus Südafrika.

Veranstaltung: Do. 3.6. 18 Uhr Bochum Berufsschule (Aula) Nordring".
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
KPD, LgdI:Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg!,Dortmund o.J. (1976),S.2;
SASUG, KPD, KSV, LgdI, ISV Bochum/Dortmund:Veranstaltung Zimbabwe, Azania, Namibia,Dortmund o.J. (1976),S.1;
Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976


04.06.1976:
Im Rahmen ihrer Solidaritätswoche (vgl. 24.5.1976) mit dem Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe wollen die KPD und ihre LgdI (vgl. 17.5.1976) heute eine Veranstaltung in München mit einem Vertreter des PAC durchführen.
=Aufruf der KPD und Liga gegen den Imperialismus: Zimbabwe, Azania, Namibia - Sieg im Volkskrieg,Köln o.J. (Mai 1976),S.2;
Rote Fahne Nr.21 und 23,Köln 26.5.1976 bzw. 9.6.1976;
Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976


22.06.1976:
Die KPD gibt ihren 'Rote Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.25 (vgl. 15.6.1976, 29.6.1976) heraus. Berichtet wird u.a. über die SWAPO Namibia.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.25,Köln 22.6.1976

28.06.1976:
In Bonn wird, laut KPD, Ende Juni, also vermutlich in dieser Woche ein Komitee zur Unterstützung der Befreiungskämpfe in Zimbabwe, Namibia und Azania von ca. 30 Personen gegründet. Als die Gründungsresolution von der ZANU Zimbabwe übernommen werden sollte, die sich gegen beide Supermächte (sowohl USA als auch SU) aussprach, habe der KBW dies als Spaltung bezeichnet und das Komitee verlassen.
=Rote Fahne Nr.30,Köln 28.7.1976

25.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.34 (vgl. 18.8.1976, 1.9.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Namibia.
=Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976

07.09.1976:
Die KPD gibt ihren 'Rote Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.34 (vgl. 24.8.1976, 21.9.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die SWAPO Namibia.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.34,Köln 7.9.1976

29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. das Südliche Afrika, wobei der PAC Azania, die ZANU Zimbabwe und die SWAPO Namibia erwähnt werden.
=Rote Fahne Nr.39,Köln 29.9.1976

08.04.1978:
Die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund (vgl. 26.1.1978), lud ein (vgl. 24.3.1978):"
KULTUR
FILME IM ROTE FAHNE BUCHLADEN DORTMUND

Münsterstr.95, Samstags 14tägig, Beginn: 19 Uhr 30, Unkostenbeitrag 2,50 DM. Im Anschluß an die Vorführungen besteht Gelegenheit zur Diskussion.
...
- 8.4.: ES GIBT KEINE KRISE. NAMIBIA KÄMPFT. DAS MASSAKER VON N'HAZONIA
Filme über den Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe."
=KPD:Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam,o.O. (Dortmund) o.J. (1978),S.4

1979:
Der Bochumer Aktionskreis Südliches Afrika (BASA) führt, laut dem 3.Welt-Kollektiv der KGB/E (vgl. Jan. 1980), dieses Jahr eine Reihe von Veranstaltungen in Bochum durch. U.a.:
- ZANU Zimbabwe-Veranstaltung,
- SWAPO Namibia-Veranstaltung,
- Teilnahme am oppositionellen Block zum 1.Mai,
- Afrika-Filmwoche,
- ZANU-Rundreise.
=KGBE-3. Welt.-Kollektiv:Rechenschaftsbericht des 3. Welt-Kollektivs der KGB/E,Bochum Jan. 1980

01.05.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK von Anfang Mai:"
- in Wittenberg stürmen ca. 40 mit Schlagstöcken, Messern und Gaspistolen bewaffnete Rechtsradikale ein Wohnheim, in dem Namibier leben, demolieren das Mobilar, fallen über die Bewohner her und stürzen zwei von ihnen von einem Balkon im 4. Stock. Die beiden Namibier werden lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert".
=Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_1,2.1.1994

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